Unsere Wertung
Pro
- Günstig
- Noch gute Verarbeitung
- Anti-Tangle-Bürste
- Leises Betriebsgeräusch
- HEPA-Feinstaubfilter
- LED-Licht am Staubsaugerfuß
- Auswaschbare Filter
Kontra
- Für Tierhaare auf Teppichen bedingt geeignet
- Fragwürdige Entriegelung des Staubbehälters
- Akku leert sich schnell
- Langsames Aufladen
- Schmutzkammer kleiner als angegeben
- Keine Einhand-Bedienung möglich
Fazit
Unsere Testumgebung hat einige Herausforderungen parat: Mit Fliesen und Schieferplatten sowie Teppich gibt es verschiedene Bodenbeläge, auf denen sich nicht nur der übliche Schmutz ansammelt, sondern auch die weißen Haare von Eddy, einem Pointer-Dalmatiner-Mix. Während der Anyson Akku-Staubsauger auf den harten Bodenbelägen gut zurecht kommt, scheitert er am Teppich – so wie viele andere Sauger vor ihm. Da hilft auch nicht die spezielle Bürste und die vermeintlich hohe Saugleistung von 45.000 Pa. Die erscheint uns im Vergleich zu anderen Geräten optimistisch hoch zu sein.
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Best Pricing Today
Kabellose Staubsauger sind praktisch, da sie schnell zur Hand sind und ohne Stromkabel auskommen. In den letzten Jahren sind entsprechend viele Modelle auf den Markt gekommen, die sich im Aufbau und dem technischen Aufbau an den Geräten von Dyson orientieren – das ist quasi der Erfinder der beutel- und kabellosen Handstaubsauger. Mehr zu diesen Geräten lesen Sie in Die besten kabellosen Staubsauger von Dyson.
Der Bestseller unter den kabellosen Staubsaugern bei Amazon kommt von Anyson (Anyson Stars 5 bei Amazon kaufen). Bei der Modellbezeichnung Stars 5 („5 Sterne“) zeigt sich das große Selbstbewusstsein des Herstellers aus der chinesischen Provinz Zhejiang – zudem wirbt er mit 45 KPa Zyklon-Saugleistung, 550-Watt-Digitalmotor und 70 Minuten Akkulaufzeit. Damit soll der im Angebot nur rund 150 Euro günstige Anyson-Sauger Premium-Modelle wie den Dreame Z30 übertreffen, der mehr als dreimal so teuer ist.
Design & Verarbeitung
Der Anyson Stars 5 kommt gut verpackt, alle mitgelieferten Teile sind in eigenen Kartons verstaut, die entsprechend beschriftet sind.
Christoph Hoffmann
Beim grundsätzlichen Design bedient sich der Hersteller bei Dyson. Neben dem Sauger mit Akku, Netzteil und Wandhalterung werden eine lange Flachbürste, eine 2-in-1-Bürste, eine Anti-Tangle-Bürste und eine Teleskopstange mitgeliefert. Dazu gibt es zusätzliche HEPA- und Schwammfilter. Sowohl Kurzanleitung als auch Handbuch sind in deutscher Sprache und gut verständlich.
Christoph Hoffmann
Auf den ersten Blick hinterlassen die Komponenten einen guten Eindruck. Vor dem ersten Gebrauch wird der flache Akku eingeklickt. Er kann mühelos getauscht werden, falls ein zweiter Akku für rund 50 Euro benötigt wird. Hier ist Anyson der Konkurrenz einen Schritt voraus.
Christoph Hoffmann
Etwas fragwürdig ist der pistolenartige Griff mit einer Art Abzug. Der dient nicht (wie man vermuten könnte) zum Einschalten, sondern öffnet die vordere Klappe am Sauger, um den aufgesammelten Schmutz zu entfernen.
Christoph Hoffmann
Seltsam und nicht praxisgerecht ist die Anordnung der Bedienelemente. Der Einschalter ist am hinten Ende und kann auch einhändig mit dem Daumen bedient werden. Der Schalter zur Steuerung der Saugleistung in drei Stufen befindet sich oben auf dem Gehäuse. Hier braucht man zwingend die zweite Hand. Das hat Dreame beim Z30 eindeutig besser gelöst.
Auf dem Farbdisplay sieht man nicht nur die aktuelle Reinigungsstufe, sondern auch die verbleibende Akku-Leistung sowie Symbole für eine blockierte Bodenbürste und eine volle Schmutzkammer, die der Hersteller Tasse nennt.
Die Bürsten sowie die Teleskopstange lassen sich mit Schnellverschlüssen leicht ein- und ausklinken. Die Filter können gut entnommen und unter Wasser gereinigt werden.
Christoph Hoffmann
Ein wirklich praktisches Extra ist das LED-Licht direkt an der großen Bürste. So lässt sich Schmutz besser erkennen.
Höchstens eine durchschnittliche Reinigungsleistung
Der Hersteller wirbt mit 45.000 Pa (45 KPa). Das ist ein extrem hoher Wert, der den Z30 um rund 8.000 Pa übertrifft und selbst die neuesten Modelle von Dyson theoretisch um Längen hinter sich lässt.
Entsprechend ernüchternd fällt der Test aus. Auf den Schieferplatten in der Diele und Küche schnappt sich der Sauger die Haare von unserem Hund Eddy sowie Kaffeebohnen und Reiskörner noch zuverlässig – wobei die untere der drei Leistungsstufen etwas unterdimensioniert ist. Erst in der mittleren und höchsten Stufe wird es sauber.
Christoph Hoffmann
Enttäuschend ist hingegen das Saugen auf einem glatten Teppich. Hier kann der Anyson die Haare von Eddy auch in der höchsten Stufe und bei mehreren Durchgängen nicht oder nur teilweise aufnehmen. Hier wäre eine zusätzliche Bürste, wie sie Dreame und Dyson bei einigen Modellen mitliefern, definitiv besser.
Auch im Auto mit der Flachbürste sind die weißen Haare von Eddy vom Teppich nur sehr schwer wegzusaugen. Das sollte mit der vom Hersteller angegebenen Saugleistung wahrlich besser gehen.
Christoph Hoffmann
Der Schmutz landet in einer Kammer vorn im Gehäuse. Mit dem erwähnten Abzug wird die Klappe an der Front entriegelt und der Schmutz kann ausgeschüttelt werden. Rückstände können mit einem Lappen oder der mitgelieferten Bürste beseitigt werden.
Bei der Größe der Schmutzkammer schummelt der Hersteller: Anstelle der angegebenen 1,6 Liter messen wir weniger als die Hälfte.
Christoph Hoffmann
Positiv ist das Betriebsgeräusch: Selbst in der höchsten Stufe ist der Sauger nicht zu laut.
Die hohe Saugstufe lässt den Akkustand im Nu sinken. Der 8-Zellen-Akku mit 2.800 mAh soll bei minimaler Saugleistung rund 70 Minuten lang ununterbrochen durchhalten und in der höchsten Stufe knapp 30 Minuten. Bei unserem Test erreichen wir die Zeiten nicht – bei weniger als 22 Minuten macht der Akku im Turbo-Modus schlapp.
Das Aufladen geht lange, für unseren Geschmack deutlich zu lange. Der mitgelieferte Akku war bei unserem Testgerät zu 65 Prozent geladen und nach knapp 60 Minuten am Ladegerät auf 100 Prozent. Ein kompletter Ladevorgang dauert rund mehr als fünf Stunden. Wer will schon 20 Minuten saugen und dann eine Pause von mehreren Stunden einlegen?
Fazit
Insgesamt ist die Saugleistung nur Mittelmaß – wer Teppiche UND Haustiere besitzt, wird mit dem Anyson-Modell nicht glücklich. Für Haushalte ohne Begleiter auf vier Pfoten kann der Amazon-Bestseller aber eine preiswerte Alternative zu deutlich hochpreisigeren Akkusaugern sein.
Die vom Hersteller angegebenen Leistungswerte erscheinen uns definitiv zu hoch, vor allem im Vergleich zum ähnlich konzipierten Dreame Z30. Der ist zwar mit rund 400 Euro deutlich teurer, bietet aber unglaublich viel Zubehör und eine bessere Gesamtleistung.
Nach unserer Erfahrung sind die Rezensionen auf Amazon zu gut und optimistisch – den Durchschnittswert 4,7 von 5 Sternen können wir nicht einmal ansatzweise bestätigen.