In vielen Haushalten und Büros stehen Kaffee-Vollautomaten, die auf Knopfdruck die im Vorratsbehälter eingelegten Kaffeebohnen mahlen und frischen Kaffee aufbrühen. So komfortabel das Zubereiten des Kaffees auch ist, um eine regelmäßige Reinigung und Pflege des Kaffee-Vollautomaten kommen Sie nicht herum. Danach schmeckt der Kaffee gleich viel besser.
Reinigungsprogramm der Maschine durchlaufen lassen
Die meisten Kaffee-Vollautomaten weisen abhängig von der Anzahl der gezapften Kaffeeportionen auf den Beginn des internen Reinigungsprogramms hin. Dabei wird besonders die Brühgruppe inklusive der Zuleitungen im Inneren des Geräts mithilfe eines Reinigungsmittels gründlich gesäubert.
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Da sich in der Brühgruppe das erhitzte Wasser und der zuvor gemahlene Kaffee vereinen, haften bei der Nutzung der Maschine oft ölige Kaffeerückstände an den Kunststoff- oder Metallteilen sowie an den Dichtungen. Das Reinigungsprogramm der meisten Maschinen wird wie folgt durchgeführt:
1. Hersteller wie Jura, DeLonghi, Krups, Saeco, Philips, Siemens und Melitta empfehlen Reinigungstabletten, die es entweder vom Hersteller selbst oder als günstigere No-Name-Alternative beim Discounter oder Amazon gibt.
2. Nach dem Start des Reinigungsprogramms folgen Sie den Anweisungen auf dem Display des Kaffee-Vollautomaten oder den Hinweisen in der Bedienungsanleitung.
3. Sie benötigen auf alle Fälle ausreichend frisches Wasser und ein großes flaches Behältnis mit einem Fassungsvermögen von rund 500 ml zum Auffangen des Wassers aus dem Kaffeeauslauf beziehungsweise Wasserhahn – sofern vorhanden.
4. Die Anwendung variiert je nach Maschine: Manche Jura-Maschinen erfordern das Einwerfen der Reinigungstablette in den Pulverschacht, während bei anderen Modellen oder Herstellern die Tablette einfach in den Wassertank gegeben und aufgelöst wird.
5. Das Reinigungsprogramm dauert etwa 30 Minuten – lassen Sie es nicht unbeaufsichtigt. Gelegentlich müssen Sie eingreifen, um das Behältnis mit braunem Wasser zu leeren oder frisches Wasser nachzufüllen.
6. Verwenden Sie nach der Reinigung die Spülfunktion der Maschine und entsorgen Sie die ersten drei Tassen Kaffee, um sicherzustellen, dass kein Reiniger den Geschmack beeinträchtigt.
Hinweis: Auch wenn Hersteller lange Reinigungsintervalle empfehlen, ist es sinnvoll, diese zu verkürzen. Bei täglichem Gebrauch von drei oder mehr Tassen sollte man alle zwei Wochen eine Reinigung gemäß den Herstelleranweisungen vornehmen.
Lebensdauer der Kaffeemaschine durch regelmäßiges Entkalken verlängern
Die Häufigkeit des Entkalkens einer Kaffeemaschine hängt von zwei Faktoren ab: der Anzahl der Kaffeezubereitungen und der Wasserhärte, die vom Standort abhängt. Zum Beispiel hat Köln härteres Wasser als Freiburg, was mehr Kalk bedeutet.
Der Kalk lagert sich im Wassertank, den Schläuchen, der Pumpe und der Brühgruppe ab. Zu erkennen sind die Kalkablagerungen anhand ihres weiß-gräulichen Schleiers. Nicht nur der Geschmack wird durch den Kalk beeinträchtigt, sondern auch die Funktionalität des Kaffee-Vollautomaten.
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Setzt sich etwa zu viel Kalk in der Pumpe ab, sinkt die Fördermenge – es kommt zu wenig Wasser. Daher ist regelmäßiges Entkalken eine Pflichtaufgabe. Ähnlich wie die turnusmäßige Reinigung, weisen viele Kaffee-Vollautomaten auf die notwendige Entkalkung hin. Die Vorgehensweise ist im Grunde bei allen Maschinen identisch.
1. Verwenden Sie ausschließlich für Kaffeemaschinen zugelassenen Entkalker als lösliches Pulver oder als Flüssigkeit. Geben Sie dem Wasser im Tank der Maschine die vom Hersteller empfohlene Menge Entkalker hinzu. Alternativ verwenden Sie Zitronensäure, aber keinen Essig.
2. Wenn der Kaffee-Vollautomat über ein Entkalkungsprogramm verfügt, führen Sie dieses entsprechend der Anleitung aus. Stellen Sie ein großes, flaches Gefäß mit etwa 500 ml Fassungsvermögen bereit, um das Wasser aufzufangen.
3. Nach dem Entkalkungsvorgang spülen Sie die Maschine mehrmals gründlich durch und reinigen den Wassertank. Auch hierbei sollten Sie die ersten Tassen Kaffee entsorgen.
Tipp: Kalkhaltiges Wasser kann einen faden, abgestandenen und manchmal auch leicht bitteren Geschmack verursachen. Eine wirksame Methode ist, das Wasser vor dem Einfüllen in den Wassertank mit einem speziellen Wasserfilter zu enthärten. Alternativ bieten einige Kaffee-Vollautomaten Platz für Filterkartuschen, die alle sechs bis acht Wochen ausgetauscht werden sollten. Wenn Ihnen besonders hochwertiges Wasser wichtig ist, können Sie auch stilles Wasser aus dem Supermarkt verwenden.
Keimschleuder Milchaufschäumer gründlich reinigen
Einige Kaffee-Vollautomaten sind in der Lage, Milch für einen leckeren Cappuccino, Latte Macchiato oder einen Milchkaffee aufzuschäumen. Je nach Maschine gibt es unterschiedliche Verfahren: Bequem ist ein zusätzlicher Milchtank, von dem die Milch leicht erwärmt und aufgeschäumt in der Tasse landet und dann mit Kaffee kombiniert wird.
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Etwas umständlicher in der Handhabung ist eine Milchaufschäumdüse. Sie wird in die Tasse mit Milch eingetaucht. Dann strömt heißes Wasser unter hohem Druck aus der Düse und schäumt die Milch bei gleichzeitiger Erwärmung auf. Da die Milchrückstände eine optimale Brutstätte für Keime sind, sollten die Düsen, Schläuche und Tanks immer dann gründlich mit heißem Wasser gesäubert werden, wenn Sie die Maschine ausschalten. Haftet die Milch mitunter stark an Metallteilen an, ist der Gebrauch von speziellem Reiniger ratsam.
Brühgruppe reinigen
Eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Brühgruppe ist essenziell, um die Lebensdauer des Kaffee-Vollautomaten zu verlängern und unerwartete Geschmacksveränderungen zu vermeiden. Bei den meisten Kaffee-Vollautomaten lässt sich die Brühgruppe entnehmen. Die meisten Hersteller empfehlen in diesem Fall, die Brühgruppe mindestens einmal pro Woche zu säubern. Bei herausnehmbaren Modellen gestaltet sich dies meist unkompliziert und zeitsparend.
Im ersten Schritt sollten Sie die Brühgruppe mit einem Pinsel vom großen Schmutz befreien und dann heißem Wasser ausspülen. Hartnäckigen Schmutz lösen Sie am Besten, indem Sie die Brühgruppe einige Stunden in Wasser mit einigen Tropen Spülmittel einlegen und danach gut durchspülen. Beim Reinigen leistet auch hier ein Pinsel gute Arbeit.
Falls möglich, könnten auch Gummidichtungen gewechselt werden. Hier können die Bedienungsanleitungen weiterhelfen.
Diese tägliche Reinigung ist bei Kaffee-Vollautomaten obligatorisch
Füllen Sie morgens frisches Wasser in die Kaffeemaschine, selbst wenn noch Wasser im Tank ist. Die Wärme kann Algen und Bakterien fördern. Nutzen Sie das Spülprogramm des Vollautomaten vor dem ersten Kaffee. Bei vielen Maschinen ist das vorgeschrieben.
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Wenn Sie Ihren Kaffee-Vollautomaten ausschalten, entleeren und spülen Sie den Behälter für das aufgebrühte Kaffeemehl. Stellen Sie ihn auf den Kopf und lassen Sie ihn in der Spüle trocknen.
Verfahren Sie ebenso mit den Auffangschalen. Wischen Sie Hähne und Düsen trocken und entfernen Sie Kaffeerückstände mit einem weichen Pinsel. Das Gehäuse können Sie mit einem feuchten Tuch reinigen; bei Edelstahl empfiehlt sich gelegentlich die Verwendung spezieller Reinigungsmittel.
Mahlwerk von Fetten und Ölen säubern
Bei einem Kaffee-Vollautomaten wird der Kaffee vor jedem Brühvorgang frisch gemahlen. Dabei werden ätherische Kaffeeöle und Fette freigesetzt, die an den Mahlscheiben haften bleiben. Mit der Zeit wird das Fett ranzig und im schlimmsten Fall jedem neuen Kaffee in kleinen Mengen beigemischt. Der Kaffee schmeckt dann bitter und hat manchmal sogar einen leichten Fettfilm auf der Oberfläche.
Christoph Hoffmann
Da sich das Mahlwerk bei den meisten Maschinen nicht ohne Weiteres ausbauen und reinigen lässt, empfiehlt es sich, ein spezielles Granulat aus Getreide und Polenta zu verwenden. Diese Körner haben die Größe von Kaffeebohnen und entfernen Fette sowie Öle von den Mahlscheiben. Oft wird auch die Nutzung von Reiskörnern als Alternative vorgeschlagen – hiervon raten wir jedoch ab. Wichtig: Das Granulat sollte nur zum Mahlen, nicht zum Aufbrühen verwendet werden.
Lesen Sie die Anweisungen des Granulats und Ihrer Kaffeemaschine genau durch. Anschließend füllen Sie wieder Kaffeebohnen ein und brühen drei Tassen Kaffee, die Sie entsorgen. So sind alle Rückstände des Granulats beseitigt. Eine gründliche Reinigung des Mahlwerks ist etwa alle sechs Monate zu empfehlen.
Gepflegte Kaffeemaschinen halten länger
Kaffee-Vollautomaten sind eine teure Anschaffung und sollten über viele Jahre hinweg Tausende Tassen mit ausgezeichnetem Geschmack liefern. Dieser hängt nicht nur von der Qualität der Bohnen ab, sondern ebenso von einer regelmäßigen Reinigung.
Das Entfernen von Kaffeefett und Kalk mag zwar zeitaufwendig sein, doch es lohnt sich: Ihre Maschine wird es Ihnen mit einer längeren Lebensdauer und gleichbleibend gutem Kaffeegeschmack danken.