Unsere Wertung
Pro
- Schnellste Gaming-CPU
- hohe Anwendungsleistung
- günstiger als die AMD-Konkurrenz
- DDR4 und DDR5 RAM-Support
- 600er und 700er-Chipsatz-Support
Kontra
- geringe Effizienz beim Gaming
- hohe Leistungsaufnahme
- potente Kühlung notwendig
Fazit
Der Intel Core i9-13900K ab 749 Euro kann sich in unserem Test als schnellste Gaming-CPU auszeichnen und ist zugleich einer der schnellsten Desktop-Prozessoren – wobei wir Intels Aussage “schnellste Desktop-CPU der Welt” nicht belegen können. Zwar ist der Preis im Vergleich zum Vorgänger leicht angestiegen, dennoch ist der 13900K eine gute Ecke günstiger als der AMD Ryzen 9 7950X für rund 830 Euro. Positiv zu erwähnen, ist der Support von 600- und 700er-Chipsätzen sowie DDR4- als auch DDR5-RAM. Dafür erfordert die CPU aber eine potente Kühllösung.
Der eigentliche Star des Tests ist allerdings der Intel Core i5-13600K für rund 400 Euro: Der 13600K ist beim Gaming nur vier bis sieben Prozent langsamer als der i9, kostet dafür aber nur die Hälfte. Beim Gaming, aber auch bei Anwendungen ist der i5 im Mittel einen Tick schneller als der AMDs Ryzen 7 7700X für knapp 470 Euro. Die Effizienz bei den beiden CPUs fällt ebenfalls gleich aus.
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13. Generation der Intel-Core-K-Prozessoren
Intel spricht beim Core i9-13900K, dem neuen Topmodell, vom schnellsten Desktop-Prozessor der Welt, ob das stimmt, klären wir später. Hierfür sollen acht Performance-Cores mit Taktraten von bis zu 5,8 GHz in Kombination mit 16 Efficient-Cores sorgen. Im Vergleich zum Core i9-12900KS hat sich somit nicht nur der Boost-Takt um 300 MHz (5,5 Prozent) erhöht, sondern auch die Anzahl an E-Cores verdoppelt. Von dem Flaggschiff gibt es wie gewohnt eine F-Version ohne integrierte Grafikeinheit, mit den ansonsten selben Funktionen.
Intel
Unter dem Core i9-13900K(F) sind der Core i7-13700K(F) sowie der Core i5-13600K(F) angesiedelt, wobei Intel auch hier die Anzahl der verbauten E-Cores verdoppelt hat. Der i7 kommt dementsprechend auf 16 Cores mit 24 Threads und Taktraten von bis zu 5,4 GHz (+400 MHz). Dem kleinen i5 stehen wiederum 14 Rechenkerne mit 20 Threads mit Taktraten von bis zu 5,1 GHz (+200 MHz) zur Verfügung. Doch nicht nur die Taktraten der P-Cores, sondern auch der E-Cores haben sich deutlich erhöht: konkret um 400 MHz beim i9 und i7 sowie um 200 MHz beim i5.
Leider hat Intel auch die Maximum Turbo Power der Prozessoren leicht angehoben, und zwar auf 253 Watt beim i9, 253 Watt beim i7 und 181 Watt beim i5. Beim Topmodell fällt die Erhöhung dabei noch recht human aus, ist beim i7 dafür mit 63 Watt umso größer.
Zu den non-K-Modellen hat Intel noch keine weiteren Informationen bekannt gegeben, außer dass es 22 weitere Modelle geben soll und erstmals alle i5 Modelle über E-Cores verfügen. In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten technischen Spezifikationen im Vergleich zu Alder Lake und Zen 4 für Sie zusammengefasst:
CPU-Modell | Cores (P + E) | Threads | L3-Cache | L2-Cache | P-Core Takt (Max/Basis) (GHz) | E-Core Takt (Max/Basis) (GHz) | Speicher | PBP / TDP (W) | MTP / PPT (W) | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i9-13900K(F) | 24 (8+16) | 32 | 36 MB | 32 MB | 5,8 / 3,0 | 4,3 / 2,2 | DDR5-5600, DDR4-3200 | 125 | 253 | 564-589$ |
Core i9-12900K(F) | 16 (8+8) | 24 | 30 MB | 14 MB | 5,2 / 3,2 | 3,9 / 2,4 | DDR5-4800, DDR4-3200 | 125 | 241 | 564-589$ |
Ryzen 9 7950X | 16 | 32 | 64 MB | 16 MB | 5,7 / 4,5 | n.a. | DDR5-5200 | 170 | 230 | 699$ |
Ryzen 9 7900X | 12 | 24 | 64 MB | 12 MB | 5,6 / 4,7 | n.a. | DDR5-5200 | 170 | 230 | 549$ |
Core i7-13700K(F) | 16 (8+8) | 24 | 30 MB | 24 MB | 5,4 / 3,4 | 4,2 / 2,5 | DDR5-5600, DDR4-3200 | 125 | 253 | 384-409$ |
Core i7-12700K(F) | 12 (8+4) | 20 | 25 MB | 12 MB | 5,0 / 3,6 | 3,8 / 2,7 | DDR5-4800, DDR4-3200 | 125 | 190 | 384-409$ |
Ryzen 7 7700X | 8 | 16 | 32 MB | 8 MB | 5,4 / 4,5 | n.a. | DDR5-5200 | 105 | 142 | 399$ |
Core i5-13600K(F) | 14 (6+8) | 20 | 24 MB | 20 MB | 5,1 / 3,5 | 3,9 / 2,6 | DDR5-5600, DDR4-3200 | 125 | 181 | 294-319$ |
Core i5-12600K(F) | 10 (6+4) | 16 | 20 MB | 9,5 MB | 4,9 / 3,7 | 3,7 / 2,8 | DDR5-4800, DDR4-3200 | 125 | 150 | 264-289$ |
Ryzen 5 7600X | 6 | 12 | 32 MB | 6 MB | 5,3 / 4,7 | n.a. | DDR5-5200 | 105 | 142 | 299$ |
Raptor Lake holt sich die Gaming-Krone von AMD zurück
Lange durfte sich AMD nicht auf den Lorbeeren ausruhen, dass der Ryzen 9 7900X sich in unserem Test die Gaming-Krone sichern konnte. Denn nicht einmal einen Monat später holt Intel sich diese bereits wieder zurück. Und damit Bühne frei für den Intel Core i9-13900K (für 749 Euro bei Caseking kaufen) – den neuen Gaming-King im Ring.
Wir haben die Raptor-Lake-Prozessoren nicht nur durch unseren standardmäßigen Testparcours mit der AMD Radeon RX 6900 XT gejagt, sondern auch zusätzliche Spieletests in Kombination mit der Zotac Gaming GeForce RTX 4090 AMP Extreme AIRO durchgeführt.
Im Durchschnitt über zwölf Spiele in Full-HD-Auflösung kann sich der Core i9-13900K an die Spitze setzen, wobei der Abstand nicht riesig ist. Konkret liegt das Flaggschiff gut vier Prozent vor dem 7900X, knappe fünf Prozent vor dem 5800X3D und sieben Prozent vor seinem Vorgänger, dem Core i9-12900K. Direkt auf dem zweiten Platz folgt der Core i5-13600K hauchdünn vor dem 7900X. Den aus unserer Sicht direkten Konkurrenten, den Ryzen 7 7700X, kann er um gute zwei Prozent schlagen und den Core i5-12600K wiederum um gute sieben Prozent. Damit liegt Raptor Lake sieben Prozent vor Alder Lake, der Vorvorgänger Rocket Lake muss sich indes um 13 bis 15 Prozent geschlagen geben.
Sebastian Schenzinger
Ein Blick auf die Einzelergebnisse offenbart dann allerdings, dass wir in sieben von zwölf getesteten Spielen ins Grafikkartenlimit laufen, der Abstand resultiert also letztlich aus gerade einmal fünf Spielen. Eines davon ist Cyberpunk 2077. Bereits beim Test des Ryzen 9 7900X und des Ryzen 5 7600X mussten wir feststellen, dass AMD in diesem Titel einige Probleme hat, denn die Zen 4 CPUs haben exakt gleich schnell wie ihre Vorgänger abgeschnitten. Intel wiederum kann mit Raptor Lake ordentlich zulegen, wodurch der 13900K am Ende des Tages ganze 25 Prozent vor dem 7900X liegt. Aber auch der Leistungssprung vom Vorgänger fällt mit 14 Prozent überdurchschnittlich groß aus. Der 13600K wiederum liegt exakt zehn Prozent vor dem 12600K.
Ein weiteres Paradebeispiel für Raptor Lake ist Hitman 3, hier können sich der i5 und der i9 um jeweils zehn Prozent vor den 7700X respektive 7900X setzen. In Shadow of the Tomb Raider liefern sich die vier Konkurrenten dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei Intel durch die höheren P1-Werte den Sieg für sich behaupten kann. In The Division 2 zieht dann zumindest die kleine Raptor Lake CPU den Kürzeren gegenüber AMDs Zen 4 Line-up.
Zusatztests in 720p-Auflösung
Um dem GPU-Limit so weit wie möglich zu entfliehen, haben wir zusätzliche Tests in 720p-Auflösung durchgeführt, um die RX 6900 XT zu entlasten. Dadurch kann Raptor Lake seine Stärken beim Gaming noch etwas besser ausspielen. Im Durchschnitt über zwölf Spiele wächst der Vorsprung des 13900K auf den Ryzen 9 7900X von gut vier auf sechs Prozent an. Der Abstand zum Core i9-12900K liegt mit elf Prozent jetzt im zweistelligen Bereich und der Core i9-11900K ist sogar um 27 Prozent geschlagen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Core i5-13600K, welcher in HD-Auflösung um knappe drei Prozent vor dem Ryzen 7 7700X ins Ziel kommt. Den Core i5-12600K kann er mit einem Vorsprung von 15 Prozent hinter sich lassen und den Core i5-11600K sogar um 28 Prozent schlagen. Interessant ist außerdem der Vergleich zwischen den beiden Raptor Lake CPUs: Hier kann der 13900K seinen Vorsprung auf den 13600K von knapp vier Prozent auf nicht ganz sieben Prozent ausbauen.
Sebastian Schenzinger
Durch die niedrigere Auflösung können sich die Raptor Lake Prozessoren jetzt in mehreren Spielen von den Zen 4 CPUs etwas absetzen. Dazu zählen Cyberpunk 2077, F1 2020, Hitman 3, Red Dead Redemption 2 und Watch Dogs Legion. In Shadow of the Tomb Raider gibt es nach wie vor ein Unentschieden bei den AVG-FPS zwischen den Konkurrenten und in The Disivion 2 müssen sich die Core i Prozessoren der 13. Generation erneut geschlagen geben. Auch der Ryzen 7 5800X3D kann den Core i9-13900K in dem ein oder anderen Spiel ärgern wie Battlefield V, Borderlands 3, F1 2020, Shadow of the Tomb Raider und The Division 2.
Raptor Lake trifft auf RTX 4090
Um herauszufinden, wie sich die neuen CPUs mit einer schnelleren GPU verhalten, haben wir Zusatztests mit der brandneuen RTX 4090 durchgeführt, welche einen gewaltigen Leistungssprung gegenüber der Vorgängergeneration bietet. Aus Zeitgründen gibt es hier allerdings nur Vergleichswerte zwischen den Ryzen 7000 und den Raptor Lake CPUs.
Bereits vor dem Release des Ada Lovelace Flaggschiffs hat Nvidia angegeben, dass es bei der Kombination der AD102-GPU mit einer Zen 4 CPU gerade bei älteren BIOS-Versionen zu Performance-Problemen kommen kann. Obwohl wir für unsere Tests auf das aktuelle BIOS, sowie den neuesten Chipsatz- und Grafikkartentreiber gesetzt haben, sind leider dennoch ein paar Probleme aufgetreten, welche insbesondere den Ryzen 9 7900X betreffen. Dadurch fällt er zum Teil nicht nur hinter dem Ryzen 7 7700X zurück, sondern performt manchmal mit der RTX 4090 sogar schlechter als mit der RX 6900 XT.
Sebastian Schenzinger
Deswegen lassen wir den Ryzen 9 7900X bei den Vergleichen eher außen vor, weisen aber explizit auf die bestehenden Probleme hin. In HD-Auflösung in Kombination mit der RX 6900 XT lag der Core i9-13900K um knappe zehn Prozent vor dem Ryzen 7 7700X, der Core i5-13600k führte wiederum mit knapp drei Prozent. Bei der Verwendung der RTX 4090 fallen die Abstände mit knappen neun Prozent respektive 1,5 Prozent etwas kleiner aus. Gerade der Abstand zwischen dem 13600K und dem 7700X ist zu vernachlässigen, da wir hier nur von einem messbaren Unterschied sprechen, der im Praxiseinsatz niemandem auffallen dürfte. Der Unterschied zwischen dem 13900K und dem 13600K liegt indes wie gehabt bei sieben Prozent. Das ist ein Abstand, der verdeutlicht, dass es bei einem PC, der rein zum Gaming eingesetzt wird, nicht wirklich Sinn macht, auf das CPU-Topmodell zu setzen.
Wirklich die schnellste Desktop-CPU der Welt?
Intel hat den Core i9-13900K als schnellste Desktop-CPU der Welt präsentiert, aber was ist an der Aussage wirklich dran? Bei den Gaming-Tests konnten wir leider keine Vergleichswerte zum Ryzen 9 7950X liefern, da das Test-Sample erst gestern unsere Redaktion erreicht hat. Diese Testwerte liefern wir natürlich schnellstmöglich nach, aber immerhin konnten wir bereits die Vergleichswerte im Anwendungsbereich ermitteln. Diese Messergebnisse sind wichtig, denn damit lässt sich Intels Aussage widerlegen.
Sebastian Schenzinger
So liegt der Ryzen 9 7950X im Durchschnitt nämlich um drei Prozent vor dem Core i9-13900K. Drei Prozent klingen zwar nicht nach der Welt, aber je nach Anwendung können wir auch deutlich größere Abstände messen. So liegt der Core i9-13900K in V-Ray etwa gute elf Prozent hinter AMDs Flaggschiff zurück, in Blender beträgt der Rückstand knapp neun Prozent und in HandBrake noch knapp fünf Prozent. In acht von zehn getesteten Anwendungen liegt das Raptor-Lake-Topmodell hinter Zen 4 zurück, nur in Adobe Photoshop und Premiere Pro kann sich die Intel CPU vor den Konkurrenten setzen. Damit ist der Core i9-13900K zwar immer noch extrem schnell und durchschnittlich um 32 Prozent schneller als sein Vorgänger, aber eben (im Anwendungsbereich) nicht die schnellste Desktop-CPU der Welt.
Der Core i5-13600K liefert da ein deutlich überzeugenderes Bild ab. So ordnet sich der i5 im Schnitt zwischen dem Core i7-12700K und dem Core i9-12900K ein. Der Performance-Zuwachs gegenüber dem Vorgänger liegt bei 33 Prozent, was in erster Linie auf die Verdopplung der E-Cores zurückzuführen ist. AMDs Gegenstück, der Ryzen 7 7700X, muss sich im Schnitt um sieben Prozent geschlagen geben, wobei der Abstand je nach Test auch bis zu 28 Prozent betragen kann. Hier zeigt sich, dass AMD im Mittelklasse-Segment ein klares Kerndefizit hat, so muss nämlich ein Octa-Core mit 16 Threads gegen eine 6+8-Hybrid-Prozessor mit 20 Threads antreten.
Sebastian Schenzinger
Bei den Single-Threaded-Tests hat Intel dann die Nase vorn, zumindest beim Top-Modell. Im Schnitt liegt der 13900K um fünf Prozent vor dem Ryzen 9 7950X. Der Core i5-13600K muss sich wiederum mit einem Rückstand von ebenfalls fünf Prozent dem Ryzen 7 7700X geschlagen geben. Hier macht sich bemerkbar, dass der i5 nur mit maximal 5,1 GHz takten darf, der Ryzen 7 dagegen mit bis zu 5,4 GHz. Trotzdem liegt der Vorsprung von Raptor Lake auf Alder Lake bei sieben bis 14 Prozent.
Hohe Taktraten erfordern eine hohe Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich dann, dass Intel – wie bereits beim Vorgänger – die letzten Prozentpunkte Leistung mit stark angehobenen Taktraten aus der Architektur herausquetscht. Das geht aber leider auf Kosten der Leistungsaufnahme. Nominell hat sich die Maximum Turbo Power (MTP) beim Core i9 von 241 Watt auf 253 Watt erhöht und beim Core i5 von 150 Watt auf 181 Watt. Im Durchschnitt über die zehn Anwendungstests mit Teillasten – die CPUs waren also nicht immer zu 100 Prozent ausgelastet – stehen für den Core i9-13900K letztlich 172 Watt zu Buche. Das sind 20 Watt mehr als beim Ryzen 9 7950X und obendrein liefert dieser ein paar Prozent mehr Leistung, wie wir oben gesehen haben. Erneut kann der Core i5-13600K deutlich mehr überzeugen, denn die Leistungsaufnahme bewegt sich auf einem vergleichbaren Niveau zum Ryzen 7 7700X bei einer etwas höheren Performance.
Sebastian Schenzinger
Bei den Gaming-Tests zeigt sich ein recht ähnliches Bild. So liefert der Core i5-13600K nicht nur eine vergleichbare Performance zum Ryzen 7 7700X, sondern benötigt dafür auch ähnlich viel Leistung. In der Mittelklasse lässt sich dementsprechend von einem Unentschieden zwischen AMD und Intel sprechen. Leider muss aber auch hinzugefügt werden, dass bei beiden Hersteller die Leistungsaufnahme höher ausfällt als bei der Vorgängergeneration. Beim 13600K sind es konkret eine Zunahme um 12 Watt, respektive 22 Prozent. Deutlich schlechter sieht es dann beim Core i9-13900K. Durchschnittlich 115 Watt zieht er beim Gaming aus der Steckdose, im Worst Case sind es sogar bis zu 161 Watt in Cyberpunk 2077. Damit liegt die Leistungsaufnahme um ganze 47 Prozent höher als beim 13600K, für gerade einmal vier bis sieben Prozent mehr FPS je nach verwendeter GPU. Hier hat Intel mal wieder mit der Brechstange gearbeitet.
Sebastian Schenzinger
Wie effizient ist Raptor Lake beim Gaming?
Werfen wir als Nächstes einen Blick auf die Effizienz der CPUs, indem wir die ermittelten Watt-Zahlen mit den gemessenen FPS-Werten verrechnen. Der Core i5-13600K landet dabei exakt auf einem Level mit seinem Konkurrenten, dem Ryzen 7 7700X. Allerdings müssen wir hier hinzufügen, dass wir bereits bei Zen 4 die verschlechterte Effizienz im Vergleich zum Vorgänger bemängelt haben. Das gleiche Bild zeigt sich auch bei Raptor Lake, denn der 13600K liegt in dieser Disziplin knapp hinter dem 12600K zurück. Eine gute Ecke schlechter schneidet dann der Core i9-13900K nicht nur im Vergleich zu seinem Vorgänger, sondern auch dem Ryzen 9 7900X ab. Hier führt Intel die unrühmliche Tradition des Core i9-11900K und des Core i9-12900KS leider fort. An dieser Stelle können wir nur noch einmal wiederholen, dass der i9 für einen reinen Gaming-PC nicht die ideale Wahl ist und sich der i5 bedeutend besser eignet.
Sebastian Schenzinger
Potente Kühllösung für den i9 ist Grundvoraussetzung
Bleibt zum Schluss noch eine wichtige Frage zu klären: Wie stark erhitzen sich die Raptor Lake CPUs bei Vollauslastung. Wir haben mit Prime95 einen Stresstest über eine halbe Stunde durchgeführt. Die Leistungsaufnahme des Core i9-13900K betrug dabei durchschnittlich 244 Watt. Dabei erhitzte sich die CPU auf maximal 91 Grad Celsius, was recht vergleichbare Werte zu Zen 4 sind. Das verdeutlicht aber auch, dass zur Kühlung des i9 ein potenter Kühler notwendig ist, wir haben für unsere Tests auf eine ASUS ROG Ryujin II mit 360 Millimeter Radiator gesetzt. Der Core i5-13600K wiederum benötigt bei diesem Test im Schnitt 134 Watt und erreicht bis zu 73 Grad Celsius, womit der i5 deutlich leichter zu kühlen ist. Alternativ lässt sich Raptor Lake aber auch mit einer etwas reduzierten Kernspannung betreiben (undervolting).
Sebastian Schenzinger
Preisliche Einordnung und Verfügbarkeit
Die Intel Raptor Lake Prozessoren sind ab sofort inklusive der dazugehörigen Z790-Mainboards verfügbar. Die günstigeren non-K-Modelle sowie Mainboards mit weiteren Chipsätzen hat Intel noch nicht offiziell angekündigt, der Release ist wahrscheinlicher erst nach der CES Anfang 2023 zu erwarten.
Bezüglich der Preise hat Intel gegenüber den Zen 4 Modellen einen ausgezeichneten Stand. So liegt die UVP des Core i5-13600K bei 409 Euro, die F-Version ohne iGPU ist mit 375 Euro noch mal eine Ecke günstiger. Der Ryzen 7 7700X ist beim Gaming zwar ähnlich schnell, im Anwendungsbereich nur unwesentlich langsamer und bietet eine vergleichbare Effizienz, kostet gemäß UVP von 479 Euro aber schlichtweg 70 bis 104 Euro mehr. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Raptor Lake Prozessoren auch mit den Mainboards mit 600er-Chipsatz kompatibel sind. Eine Z690-Hauptplatine ist ab 165 Euro erhältlich, ein B660-Boards sogar noch günstiger. Für ein AM5-Motherboard sind dagegen aktuell mindestens 215 Euro fällig. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass Raptor Lake nicht nur DDR5, sondern auch DDR4-RAM unterstützt – hier können Sie also auch noch Geld einsparen.
Das Bild setzt sich beim Core i7-13700K fort. So liegt dessen UVP bei 539 Euro, die F-Variante ist bereits ab 499 Euro erhältlich. Der konkurrierende Ryzen 9 7900X ist mit 669 Euro bedeutend teurer, wobei wir hier noch keine Einordnung zur Performance vornehmen können. Bleibt noch der Core i9-13900K, der für 749 Euro an den Start gehen soll, das F-Modell ist ab 715 Euro gelistet. Das sind bis zu 134 Euro weniger als bei AMDs Topmodell, dem Ryzen 9 7950X, für 849 Euro. Und auch hier erinnern wir noch einmal an die günstigeren Mainboards und den preiswerteren DDR4-Arbeitsspeicher. Der einzige Punkt, der für AMD spricht: Der Hersteller will den AM5-Sockel bis mindestens 2025 fortführen will, wohingegen bei Intel mit der 14. Core-i-Generation mit einem neuen Sockel zu rechnen ist.
Fazit: Core i9-13900K und Core i5-13600K
Intel hat den Core i9-13900K als schnellste Desktop-CPU der Welt angekündigt, konnte dieses Versprechen bei uns im Test aber nicht ganz einhalten. Bei den Gaming-Tests thront das Raptor Lake Flaggschiff zwar an der Spitze, muss sich dann aber im Anwendungsbereich dem Ryzen 9 7950X geschlagen geben. Der Abstand mag im Schnitt nicht groß sein, kann aber je nach Programm über zehn Prozent betragen. Die enorm hohen Taktraten von bis zu 5,8 GHz gehen zudem leider auf Kosten der Effizienz, denn nicht nur bei Volllast, sondern auch beim Gaming fällt die Leistungsaufnahme sehr hoch aus – und sie ist schlechter als beim direkten Vorgänger. Großer Pluspunkt gegenüber dem Konkurrenten von AMD ist der Preis. Denn nicht nur CPU, sondern auch ein passendes Mainboard sowie der unterstützte DDR4-RAM sind deutlich günstiger als bei der Konkurrenz. Aus unserer Sicht richtet sich der i9 aber deutlich mehr an Content Creator denn an Gamer, Grund dafür ist der i5-13600K:
Dieser ist beim Gaming nämlich je nach verwendeter GPU gerade mal vier bis sieben Prozent langsamer als der i9, kostet dafür aber nur etwas mehr als die Hälfte. Beim Gaming ist der i5 marginal schneller als AMDs Ryzen 7 7700X, im Anwendungsbereich kann er sich dann ein klein wenig weiter absetzen. Die Effizienz bei den beiden CPUs fällt ebenfalls gleich aus, dafür ist die Raptor Lake CPU aber bis zu 104 Euro günstiger, was klar für Team Blau spricht. Intel hat es mit der 13. Core-i-Generation geschafft, über das gesamte Portfolio nicht nur mehr Rechenkerne als AMD anzubieten, sondern die CPUs auch zu einem günstigeren Preis zu verkaufen. Gerade für einen Gaming-PC sollte der i5 aus unserer Sicht klar die erste Wahl sein, wenn man sich nicht mit einer CPU der Vorgängergeneration begnügt. Denn etwa der Ryzen 7 5800X3D bietet nach wie vor sehr viel Gaming-Performance, bei einer exzellenten Effizienz zum attraktiven Preis.
Test-Plattform
Wir haben die Raptor Lake Prozessoren mit der folgenden Hardware getestet:
Komponente | Intel Testsystem |
---|---|
CPUs | Core i 13th Gen |
Mainboard | ASUS ROG Maximus Z790 Hero |
BIOS | 0604 |
BIOS-Settings | RAM 5600 MHz CL36-36-36-76 @ 1,1V, PL1, PL2 & Tau, Global C-States enabled, BAR-Support, Fans PWM (manual fan curve), ASUS MultiCore Enhancement off |
CPU-Kühler | ASUS ROG Ryujin II 360 (manual fan curve) |
Grafikkarte | AMD Radeon RX 6900 XT (2700 MHz Chip, 1,08V, Fast Timings, 2150 MHz VRAM, 115% TDP) |
RAM | 2x 16 GB G.Skill Tridenz Z5 @ 5600 MHz CL36-36-36-76 |
System-SSD | Western Digital WD_Black SN750 1 TB |
Spiele-SSD | SanDisk SSD Plus 1 TB |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 Platinum 1000W |