Im Homeoffice erwarten Sie viele Herausforderungen – gleich, ob Sie von Ihrem Arbeitgeber zu einem Heimarbeitsplatz vergattert wurden oder als Freiberufler beziehungsweise Selbständiger in den eigenen vier Wänden arbeiten. Besondere Anforderungen an einen PC mit Monitor oder ein Notebook gibt es nicht: Es sollte Windows 10 darauf laufen und idealerweise auch Microsoft 365 als Office-Anwendung für maximale Kompatibilität. Viele Firmen nutzen Microsoft Teams oder Zoom für Videokonferenzen. Die entsprechende Software mit entsprechender Installationsanleitung sollten Sie vom IT-Verantwortlichen der Firma bekommen. Das gilt auch für andere Programme wie Adobe Cloud oder Spezialanwendungen. Damit sind Sie in Sachen Software schon startklar, doch ebenso wichtig ist die zusätzliche Hardware.
Home Office: Sicher arbeiten in Corona-Zeiten
Telefon und Headset mit Bluetooth

©Gigaset
Das Telefonieren im Homeoffice beherrscht für viele Arbeitnehmer und Freiberufler den Arbeitsalltag. Daher sollte eine Kombination aus Telefon und Headset vorhanden sein. Doch Vorsicht: Nicht jedes Telefon besitzt eine Anschlussbuchse für ein kabelgebundenes Headset, und nur ganz wenige Telefone unterstützen Bluetooth für eine drahtlose Verbindung zum Headset. Eine gute Wahl ist das Gigaset SL750H Pro für rund 100 Euro. Sie bekommen ein top-ausgestattetes Mobiltelefon mit einem 2,4 Zoll großen Farbdisplay und zahlreichen Komfortfunktionen. Das Dect-Mobilteil lässt sich mit der Fritzbox verbinden und kann deren Telefonbuch nutzen. Ein Headset lässt sich am 2,5-mm-Klinkenanschluss einstecken oder per Bluetooth verbinden. Die Stand-by-Zeit gibt der Hersteller mit bis zu 250 Stunden an, als Sprechzeit bis zu zwölf Stunden.
Beim Headset haben Sie eine große Auswahl. Einfache kabelgebundene Modelle bekommen Sie schon für unter 20 Euro. Einsteiger-Headsets mit Bluetooth kosten um die 30 Euro. Wer mehr Qualität und Extras haben möchte, findet mit dem Plantronics Voyager Focus UC das ideale Modell. Für rund 175 Euro beziehungsweise 225 Euro mit Tischladeeinheit gibt es ein Stereo-Bluetooth-Headset der Spitzenklasse. Mit bis zu zwölf Stunden Sprechzeit hält das knapp 155 Gramm schwere Headset einen ganzen Arbeitstag durch. Es lässt sich gleichzeitig mit zwei Geräten koppeln, etwa Mobilteil und Smartphone. Dazu gibt es praktische Extras: Ist die entsprechende Funktion in der Software aktiviert, nimmt das Voyager Focus UC eingehende Gespräche auf einem gekoppelten Telefon an, sobald Sie das Headset anheben und aufsetzen. Nehmen Sie das Headset während eines Telefonats ab, wird automatisch die Stummschaltung aktiviert. Dank Active Noise Cancelling werden Umgebungsgeräusche weitgehend unterdrückt. Das Voyager Focus UC ist zudem kompatibel mit Microsoft Teams, Skype und Zoom.

©Plantronics
Tipp: Sie nutzen eine Fritzbox als Basisstation für Dect-Telefone und haben ein Reichweitenproblem? Je weiter sich das Dect-Telefon von der Basisstation entfernt, desto mehr leidet die Sprachqualität. Besser wird es mit einem Dect-Repeater – beispielsweise mit dem Fritz Dect 100 von AVM für etwa 75 Euro. Wie bei einem WLAN-Repeater sollten Sie den Dect-Verstärker an einer Stelle positionieren, wo das Telefon eine optimale Verbindung zur Basisstation hat und keinerlei Qualitätsprobleme beim Telefonieren auftreten. Dann kann der Repeater die Dect-Funkstrecke optimal verlängern. Die Dect-Telefone müssen Sie aber weiterhin an der Basisstation anmelden, nicht am Repeater.
Webcam mit hoher Auflösung

©Logitech
In einem Homeoffice zählt eine Webcam meist zur Standardausstattung. Doch welche Videokamera soll es sein? Die Entscheidung ist schwer, da es Hunderte Modelle von 20 bis über 500 Euro gibt. Ein erstes Auswahlkriterium ist die Auflösung. Sie sollte mindestens HD mit 1920 x 1080 Pixel betragen. Darüber hinaus entscheidet die Framerate über die Bildqualität. Sie wird in fps (frames per second) angegeben und sollte einen Wert von 30 bei Full-HD-Auflösung haben. Eine Top-Webcam wie die Logitech Brio für 239 Euro unterstützt sogar 4K mit 4096 x 2160 Pixel bei 30 fps und Full-HD mit 60 fps. Weitere wichtige Kriterien sind ein breites Sichtfeld und ein Autofokus. Auch hier punktet das Logitech-Modell gegenüber der weit günstigeren Konkurrenz. Das 5-fache Digitalzoom sorgt für den richtigen Bildausschnitt. Bei spärlichem Licht oder hellem Sonnenschein nutzt die Brio die eigene Right-Light-Technologie sowie High Dynamic Range zur automatischen Einstellung der optimalen Belichtung. Verbaut sind gleich zwei Mikrofone mit Echo- und Geräuschunterdrückung für bessere Sprachaufnahmen. Als eine der wenigen Webcams überhaupt unterstützt die Logitech Brio auch Windows Hello zur Windows-Anmeldung per Gesichtsscan.
Eine gute Webcam für um die 100 Euro ist die Razer Kiyo . Sie besitzt einen Beleuchtungsring, der sich stufenweise regeln lässt, um die Umgebung an die vorherrschenden Lichtverhältnisse anpassen zu können. Die 4-Megapixel-Webcam nimmt wahlweise in HD oder Full-HD auf, doch nur bei 720p mit 60 fps. Befestigt werden die Webcams entweder mit einer Art Clip am Monitor oder sie lassen sich auf ein kleines Stativ aufschrauben – sofern ein entsprechendes Gewinde vorhanden ist.
WLAN-Repeater: Das Drahtlosnetzwerk erweitern
Sie haben das Homeoffice im Keller oder unterm Dach eingerichtet? Dann ist eventuell die Funkstrecke zwischen Router und WLAN-Empfänger zu groß. Als Folge sinken Datenrate und Stabilität der Verbindung deutlich. Mit einem Repeater lässt sich das WLAN mühelos erweitern.
Ein wirksames Mittel, Funklöcher einfach und dauerhaft zu eliminieren, ist die Investition in einen WLAN-Repeater, der die Reichweite des vorhandenen Funknetzes erweitert. Auf die Fritzbox abgestimmt sind die Fritz WLAN Repeater von AVM; sie sind auch kompatibel zu anderen gängigen Routermodellen. Die Inbetriebnahme erfolgt mittels WPS praktisch ohne Konfigurationsaufwand. Es genügt, an der Fritzbox und am Repeater die WPS-Taste zu drücken. Dadurch tauschen die Geräte die nötigen Anmeldedaten aus. Die Fritzrepeater unterstützen die leistungsfähigen WLAN-Mesh-Funktionen, die eine Fritzbox direkt am Internetanschluss bietet. An einer Fritzbox übernehmen die Fritzrepeater automatisch alle relevanten Einstellungen wie den einheitlichen WLAN-Namen (SSID) sowie Passwort, Gastnetz und WLAN-Zeitschaltung.
Schneller Dokumentenscanner

©Scansnap
Sie wollen auch Dokumente, Notizen, Rechnungen und Belege auf Papier digitalisieren? Dann bietet sich im Homeoffice ein spezieller Dokumentenscanner wie der Scansnap iX1500 für rund 500 Euro an. Der Scanner lässt sich mit einzelnen Seiten oder Papierstapeln füttern und erstellt daraus PDF-Dateien, die anschließend lokal oder auf einer Netzwerkfreigabe gespeichert werden. Das hört sich zunächst trivial an, doch bietet der Scansnap viele praktische Funktionen, die ihn zu einem unverzichtbaren Helfer im Homeoffice machen. Am PC und Notebook wird der Scanner per USB-Kabel angeschlossen oder per WLAN verbunden – Smartphones und Tablets nehmen dazu drahtlos Verbindung auf. Dank Dual-Core-Prozessor ist der rund 29 x 16 x 15 cm große Scanner schnell, sodass er 30 Seiten in der Minute erfassen kann – und zwar mit Vorder- und Rückseiten, falls sie bedruckt sind. Leere Seiten werden automatisch erkannt und vom Scannen ausgeschlossen. In den aufklappbaren ADF-Schacht passen 50 gewöhnliche A4-Seiten (80 g/m²), wobei auch Stärken von bis zu 209 g/m² verarbeitet werden können.
Die mitgelieferte Scansnap-Software bietet nützliche Extras: Dazu gehören eine automatische Schräglagenkorrektur, Seitendrehung und Papiergrößenerkennung sowie die Automatik zum Einstellen der Auflösung auf Basis der Dokumentenabmessungen. Wiederholende Aufgaben lassen sich automatisieren. Dann landen etwa Quittungen in einem Ordner und Tabellenkalkulationen in einem anderen Ordner. Gescannte Seiten können zudem als durchsuchbare PDFs archiviert werden. Wer möchte, kann Dateien auch direkt per Mail versenden, in der Dropbox oder anderen Cloudspeichern ablegen und sogar in Office-Dokumente (Word, Excel und Powerpoint) umwandeln.
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Fritzbox: Online übers Mobilfunknetz
Macht die DSL-Verbindung mal wieder Probleme, oder haben Sie im Homeoffice kein schnelles Internet, dann können ausgewählte Fritzbox-Modelle auch über das Mobilfunknetz online gehen.
AVM bietet zwei Fritzbox-Modelle an, die in der Lage sind, die Internetverbindung über das Mobilfunknetz herzustellen: die Fritzbox 6820 LTE und 6890 LTE . Letzterer Router unterstützt auch (V)DSL-Verbindungen. Darüber hinaus gestatten ausgewählte Fritzboxen wie die 7530 , 7590 und 6660 die Nutzung eines Mobilfunk-Sticks, sodass auch diese Geräte über das Mobilfunknetz online gehen können. Nicht vergessen: Zur Nutzung dieser beiden Varianten ist eine SIM-Karte mit ausreichend Datenvolumen erforderlich!
Die Einrichtung der LTE-Fritzbox 6890 ist schnell erledigt: Stecken Sie die SIM-Karte in den entsprechenden Schlitz, schrauben Sie die Antennen an, verbinden Sie Fritzbox und PC mithilfe des mitgelieferten Netzwerkkabels, und stellen Sie die Stromversorgung her. Warten Sie dann einige Minuten, bis die Lämpchen „Power/ LTE+DSL“ und „WLAN“ dauerhaft leuchten, und rufen Sie dann die Konfigurationsoberfläche auf. Sie werden vom Einrichtungsassistenten quasi in Empfang genommen, der Sie durch die Konfiguration führt.
Tipp: Um einen speziellen Mobilfunk-Stick an einer Fritzbox verwenden zu können, schließen Sie ihn am USB-Port des Routers an. Wählen Sie im Fritz-OS „Internet -> Mobilfunk“. Markieren Sie hier die Option „Internetzugang über Mobilfunk nur bei Ausfall der DSL-Verbindung herstellen“, und richten Sie den Mobilfunk-Stick dann im Bereich „Internetzugang“ ein.
Drucker mit und ohne Extras

©HP
Auch im Homeoffice kommen Sie kaum ohne einen Drucker aus. Denn viele Dokumente müssen in Papierform archiviert werden. Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen: Tinte oder Laser? Für Tinte sprechen klar die günstigeren Gerätepreise von unter 100 Euro und die Kosten für das Verbrauchsmaterial. In der Regel kostet eine Schwarzweiß-Seite nach ISO-Norm zwischen 3 und 6 Cent, eine Farbseite um die 9 Cent. Aber: Sind die Geräte im Ruhemodus, spülen sie in bestimmten Intervallen die Düsen oder führen eine Reinigung durch. Bei diesem Wartungsvorgang wird Tinte verbraucht und es sind weniger Ausdrucke möglich. Das verteuert den Seitenpreis bei geringer Nutzung des Druckers. Bei einem Farblaser haben Sie das nicht.
Der flexible Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker Canon Pixma TS7450 für rund 90 Euro ist eine gute Wahl fürs Homeoffice. Allerdings verzichtet der Hersteller auf ein Fax – was aber heutzutage kaum noch benötigt wird. Für die Geräteklasse bietet der Canon Pixma TS7450 eine gute Ausstattung mit zwei Papierzufuhren, automatischem Vorlageneinzug (ADF) sowie Duplex-Druck-Einheit. Die Qualität beim Drucken, Scannen und Kopieren ist insgesamt in Ordnung. Dank USB und WLAN lässt sich der Drucker leicht in Betrieb nehmen.
Alternativ greifen Sie zu einem Farblaser-Multifunktionsdrucker, den es bereits ab 250 Euro gibt. Dafür erhalten Sie Drucker, Kopierer, Scanner und Faxgerät. Farblaser-Multifunktionsgeräte sind recht kompakt gebaut und lassen sich auf dem Schreibtisch oder direkt daneben aufstellen. Eine Preis-Leistungs-Empfehlung ist der HP Color Laser MFP 178nwg für rund 265 Euro (222 Euro ohne Fax). Der günstige Einstiegspreis ist das eine, der vergleichsweise hohe Seitenpreis von rund 23 Cent für eine Farbseite das andere. Für Vieldrucker kann etwa der Xerox Versalink C405dn mit einem Seitenpreis von rund 11 Cent die bessere Wahl sein. Gut: Der HP Color Laser MFP 178nwg ist im Ruhemodus so leise, dass Sie es auch dann nicht wahrnehmen, wenn Sie sehr sensibel auf Geräusche reagieren.
Arbeitsplatz: Gutes Sitzen und Sehen
Auch im Homeoffice spielt die Ergonomie des Arbeitsplatzes eine große Rolle. Stundenlanges Sitzen auf einem stylischen, aber unbequemen Küchenstuhl kann zu einer kritischen Dauerbelastung der Wirbelsäule und somit zu Muskelverspannungen und Ermüdung führen.
Die Berufsgenossenschaften haben Grundregeln für die Gestaltung und Einrichtung eines Sitzarbeitsplatzes veröffentlicht, die Voraussetzungen für gutes Sitzen und Sehen bei der Arbeit sind. Insbesondere ist Fehlbeanspruchungen des Nackens, des Schultergürtels und des Rückens vorzubeugen. Außerdem sind Zwangshaltungen durch nicht ausreichende Freiräume für Arm- und Beinbewegungen zu vermeiden.
Die wichtigsten Punkte sind:
- Oberkörper aufrecht
- Oberarme senkrecht
- Unterarme waagerecht
- Blickwinkel ca. 40 Grad nach unten
- Oberschenkel waagerecht
- Unterschenkel senkrecht sowie
- flächiger Bodenkontakt der Füße
Die Berufsgenossenschaften empfehlen ein so genanntes dynamisches Sitzen, also wechselnde Sitzhaltungen. Bürostühle nach DIN 68877 sind drehbar und lassen sich in der Höhe verstellen, damit sie an die die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden können.