In der Regel ist es am besten, von vornherein einen Laptop mit viel Speicherplatz zu kaufen. Wenn Sie am Speicher gespart haben und der Speicherplatz Ihres Laptops knapp wird, müssen Sie jedoch nicht die Flinte ins Korn werfen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um den internen Speicherplatz zu erweitern. Und dafür müssen Sie nicht unbedingt eine neue Festplatte einbauen.
SD- und microSD-Karten sind günstig
Wenn Ihr Laptop über einen SD-Kartensteckplatz verfügt, ist dies die einfachste Möglichkeit zur Speichererweiterung. SD-Karten sind im Vergleich zu anderen Speicheroptionen relativ preiswert, und Sie müssen sie nur in den jeweiligen Steckplatz einstecken. Aber es gibt einen Nachteil: Sie sind langsamer als andere Speichermöglichkeiten.
Die meisten Laptops unterstützen UHS-I SD-Karten, die eine Geschwindigkeit von bis zu 104 Megabyte pro Sekunde bieten. Schnellere UHS-II-Karten können bis zu 312 Megabyte pro Sekunde erreichen, aber viele Laptops unterstützen diesen Standard nicht.
Chris Hoffman / Foundry
Achten Sie bei der Geschwindigkeit auf eine Karte, die als A2 oder V30 eingestuft ist. Ich verwende zum Beispiel diese 512 GB Samsung Pro Plus microSD-Karte, die A2/V30-Leistung für unter 50 Euro erreicht. Wenn Sie nicht die schnellste Karte benötigen, sondern einfach nur so viel Speicherkapazität wie möglich haben möchten, reicht eine Karte mit der Einstufung A1 aus – wie diese 1,5 TB Sandisk Ultra microSD-Karte für unter 120 Euro.
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Heutzutage sind microSD-Karten beliebter als SD-Karten. Sie sind kleiner, sie sitzen bündig im Steckplatz und können dort auch dauerhaft verbleiben. SD-Karten sind dagegen etwas sperriger und ragen beim Einstecken noch etwas heraus. Dies kann beim Transport manchmal zum Problem werden.
Hinweis: Wenn Ihnen all diese Spezifikationen und Begriffe den Kopf verdrehen, machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind nicht allein. Mit unserer Erklärung der technischen Daten von SD- und microSD-Karten sind Sie perfekt informiert.
USB-Sticks sind ebenfalls eine Möglichkeit
USB-Flash-Laufwerke sind vielleicht das erste, was Ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an die Erweiterung Ihres Laptop-Speichers denken. Sie sind einfach zu verwenden und in der Regel schneller als SD-Karten. Dafür ist das Nutzererlebnis nicht ganz so alltagstauglich, wenn Sie den Stick dauerhaft eingesteckt lassen wollen.
Die meisten Laptops unterstützen USB 3.2 Gen 1 (bis zu 625 Megabyte pro Sekunde) oder Gen 2 (bis zu 1.250 Megabyte pro Sekunde). In der Praxis bewegt sich ein typischer USB-Stick jedoch eher zwischen 300 und 500 Megabyte pro Sekunde. Wenn Ihr Laptop über einen Thunderbolt 4- oder USB4-Anschluss verfügt, können Sie sogar Geschwindigkeiten von bis zu 2.800 Megabyte pro Sekunde erwarten. Doch dies gilt im Allgemeinen für externe SSDs und nicht für herkömmliche USB-Sticks.
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Für eine dauerhafte Speichererweiterung können Sie sich für einen kurzen USB-Stick wie den 512 GB Sandisk Ultra Fit entscheiden. Dieser winzige Stummel ragt kaum aus Ihrem Laptop heraus. Daher können Sie den Stick dauerhaft angesteckt lassen. Sticks mit USB-C-Anschluss sind da schon deutlich schwieriger zu finden, da das Design des Steckers meist nicht genug Platz bietet.
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Externe SSDs bieten die beste Leistung
Externe Laufwerke sind die beste Möglichkeit, um Ihren Laptop mit mehr Speicherplatz auszustatten. Dies gilt besonders, wenn Sie den zusätzlichen Speicher nicht rund um die Uhr benötigen. Auch beim primären Einsatz des Laptops am Schreibtisch sind externe SSDs ideal. Als Bonus haben tragbare SSDs auch noch viele andere praktische Verwendungsmöglichkeiten.
Die Geschwindigkeiten von tragbaren SSDs variieren je nach Verbindungstechnologie und reichen von 500 Megabyte pro Sekunde mit USB 3.0/3.2 Gen 1 (typisch für ältere Laptops) bis zu 1.000 Megabyte pro Sekunde mit USB 3.2 Gen 2 (üblich bei neueren Laptops). Wenn Ihr Laptop sogar schon über Thunderbolt 4 verfügt, können Sie Dateien noch schneller übertragen – bis zu 2.800 Megabyte pro Sekunde sind damit möglich.
Samsung
Sehen Sie sich zuerst die von uns empfohlenen die SSD-Modelle an, um das beste Laufwerk für Ihre Bedürfnisse zu finden. Unser Tipp: die Adata SE920 für schnelle USB4-Leistung, die Teamgroup T-Force M200 für eine budgetfreundliche Leistung von 20 Gigabit pro Sekunde und die Crucial X9 Pro für 10 Gigabit pro Sekunde.
Für eine optimale Nutzung sollten Sie einen USB-Hub verwenden. Damit können Sie Ihr externes Laufwerk und andere Peripheriegeräte wie Maus, Tastatur und Monitore eingesteckt lassen und dann alles zusammen an Ihren Laptop anschließen, indem Sie das Dock einfach mit Ihrem Laptop verbinden.
NAS bieten zusätzlichen Speicherplatz über (W)LAN
Ein NAS (Network-Attached Storage) ist ein Server mit mehreren Festplatten, der permanent mit Ihrem Netzwerk verbunden ist und auf den jedes andere Gerät im Netzwerk zugreifen kann, einschließlich Ihrer Laptops, PCs, Smartphones oder Tablets.
Buffalo
Das bedeutet, dass Sie ein NAS wie die Buffalo LinkStation 210 mit 2 Terabyte als externes Laufwerk nutzen können. Darauf greifen Sie dann jedoch über das Netzwerk und nicht über ein USB-Kabel zu. Das ist superpraktisch. Der Haken daran? Ihre Übertragungsgeschwindigkeiten werden durch Ihre Verbindung begrenzt, egal ob es sich um WLAN oder Ethernet handelt.
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Wenn Sie ein hochleistungsfähiges NAS anschaffen wollen, das in der Lage ist, Medien und mehr zu streamen, müssen Sie etwas mehr ausgeben. Das Ugreen NASync DXP2800 verfügt beispielsweise über zwei Einschübe, die bis zu 64 Terabyte große Laufwerke unterstützen. Dazu kommt ein ultraschneller Ethernet-Anschluss mit 2,5 Gigabit pro Sekunde. Das Ugreen NASync DXP4800 Plus geht mit vier Einschüben für insgesamt 112 Terabyte Speicherplatz sogar noch weiter.
Cloud-Speicher ist ebenfalls eine Möglichkeit
Wenn keine der oben genannten Möglichkeiten für Sie infrage kommt, ist Cloud-Speicher immer noch eine gute Option. Onedrive, das in Windows integriert ist, kann Dateien bei Bedarf herunterladen. Sie sehen diese Dateien in Ihrem Onedrive-Ordner im Datei-Explorer und sie werden sofort heruntergeladen, wenn Sie sie anklicken.
Der kostenlose Tarif von OneDrive bietet jedoch nur 5 Gigabyte Speicherplatz, was nur für einfache Dokumente ausreichend sein dürfte. Glücklicherweise bieten die kostenpflichtigen Tarife mehr Speicherplatz, darunter Microsoft 365 Basic (100 Gigabyte für 20 Euro pro Jahr) und Microsoft 365 Single (1 Terabyte für 100 Euro pro Jahr). Das ist nur einer der Gründe, warum Microsoft 365 ein ziemlich gutes Angebot ist.
Sie können sich aber auch für eine der vielen anderen Cloud-Speicheroptionen entscheiden, darunter Mega, Google Drive, Dropbox und Sync.
Für optimale Ergebnisse sollten Sie Ihr internes Laufwerk aufrüsten
Wenn Sie mehr Speicherplatz auf Ihrem Laptop benötigen, bietet Ihnen ein Upgrade des internen Speichers die bestmögliche Speichergeschwindigkeit. Moderne Laptops verwenden in der Regel NVMe M.2 SSDs, die mit einem PCIe 3.0-Laufwerk 3.500 Megabyte pro Sekunde und mit einem PCIe 4.0-Laufwerk 7.000 Megabyte pro Sekunde erreichen können.
Im Vergleich dazu erreichen die schnellsten externen USB 3.0-Laufwerke rund 500 Megabyte pro Sekunde und die neuesten externen USB4- oder Thunderbolt 4-SSDs fast 2.800 Megabyte pro Sekunde. Typische SD-Karten und USB-Flash-Laufwerke liefern dagegen in der Regel nur Geschwindigkeiten von unter 200 Megabyte pro Sekunde.
Wenn Sie Spiele spielen, 4K-Videos bearbeiten oder anderweitig mit großen Dateien arbeiten, sollten Sie Ihr vorhandenes Laufwerk gegen eine High-End-SSD mit hoher Kapazität austauschen. Das ist allerdings nicht für jeden Nutzer geeignet. Selbst wenn Sie Ihr Notebook gerne öffnen, ist es möglicherweise nicht für ein einfaches SSD-Upgrade ausgelegt, insbesondere wenn es sich um ein dünnes und leichtes Ultrabook handelt. Gaming-Laptops und Business-Geräte lassen sich hingegen oft leichter aufrüsten.
Chris Hoffman / Foundry
Um herauszufinden, ob der interne Speicher Ihres Laptops aufgerüstet werden kann, suchen Sie auf der Website des Herstellers nach einem technischen Datenblatt oder einem Service-Handbuch. Dort ist oft angegeben, ob das Laufwerk austauschbar oder aufgelötet ist. Selbst wenn sich der Laptop leicht öffnen lässt, kann es sein, dass das Laufwerk selbst mit der Hauptplatine fest verbunden und nicht austauschbar ist.
Alternativ können Sie auch eine schnelle Websuche nach “[Laptop-Modell] SSD Upgrade” starten. Auf diese Weise finden Sie Ressourcen wie Forenbeiträge und Teardown-Videos auf Youtube, die Ihnen alles zeigen, was Sie über den Ausbau und den Ersatz eines internen Laufwerks wissen müssen.
Sind Sie schließlich bereit, eine Notebook-SSD zu kaufen, dann schauen sich unsere Top-Empfehlungen für SSDs an. Bereiten Sie sich danach für den eigentlichen Upgrade-Prozess vor. Dieser umfasst das Klonen Ihres schon vorhandenen Laufwerks oder eine Neuinstallation von Windows. Sie sind sich nicht sicher, wie groß die SSD sein sollte? Wir erklären Ihnen, wie viel SSD-Speicherplatz Sie in einem Laptop benötigen.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation PCWorld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.