[67] Beleuchtung , elektrische. Neben dem Gl�hlicht und dem gew�hnlichen Bogenlicht hat f�r die elektrische Beleuchtung noch das Quecksilberdampflicht und das R�hrenlicht an Bedeutung gewonnen.
Die erste Quecksilberdampflampe wurde von Arons im Jahre 1892 angegeben, doch erst acht Jahre sp�ter gelang es Peter Cooper Hewitt, eine technisch brauchbare Quecksilberdampflampe herzustellen, bei welcher der starkleuchtende Quecksilberdampfbogen von 2,5 cm Durchmesser zwischen einer Quecksilber- und einer Eisenelektrode in einem luftleeren Rohre als Lichtquelle dient. Als Nachteil f�r die Allgemeinbeleuchtung macht sich der Mangel an roten Strahlen geltend, da rot gef�rbte Gegenst�nde im Quecksilberlicht ver�ndert aussehen. Anderseits ist die Lampe dort mit Vorteil zu verwenden, wo es sich darum handelt, seine Gegenst�nde mit gr��erer Deutlichkeit und aus gr��erer Entfernung erkennen zu k�nnen, so in Stickereien, Spitzenfabriken, Buchdruckereien u. dergl. [1].
Eine besondere Art der Quecksilberdampflampe ist die Quarzlampe, bei der sich der Quecksilberdampfbogen in einem Rohr aus Quarzglas befindet. Das Quarzglas wurde zuerst von K�ch und der Firma Heraeus in Hanau f�r Quecksilberdampflampen benutzt. Da es einen sehr hohen Schmelzpunkt besitzt, also sehr hohe Temperaturen aushalten kann, so ist es m�glich, den Quecksilberlichtbogen auf einen kleineren Raum zu beschr�nken. Das Rohr der Quarzlampe ist bedeutend k�rzer als das der gew�hnlichen Quecksilberdampflampe. Die erh�hte Temperatur ergibt eine g�nstigere Lichtausbeute und hat au�erdem noch zur Folge, da� das Licht reich an gelben Strahlen ist und auch rote Strahlen in gr��erer Menge besitzt, so da� sich die Quarzlampe auch besser zur Allgemeinbeleuchtung eignet [1] [2].
Das R�hrenlicht oder Moore-Licht beruht auf dem Prinzip, gasf�rmige Leiter in einer Vakuumr�hre durch Wechselstr�me zum Leuchten zu bringen. Nach dem von dem Amerikaner Moore ausgebildeten System wird eine leuchtende R�hre von 20–160 m L�nge in beliebiger Form durch den zu erleuchtenden Raum gef�hrt. Sie ist an einen Transformator angeschlossen, dem Ein- oder Mehrphasenstrom von normaler Periodenzahl und Spannung zugef�hrt wird [2], [3].
Bei der indirekten Verteilung der elektrischen Energie unterscheidet man Gleichstromsysteme, Wechselstromsysteme und Systeme mit Gleich- und Wechselstrom.
Das jetzt am meisten zur Verwendung kommende System ist das Wechselstromsystem, indem Dreiphasenstrom (Drehstrom) von hoher Spannung den Transformatoren zugef�hrt wird und von hier aus, auf die niedrige Gebrauchsspannung transformiert, in das Verteilungsnetz gelangt. Die Lampen werden in Sternschaltung geschaltet; es erfordert dann die Leitungsanlage bei ungleicher Belastung der Phasen eine vierte Leitung, den Nulleiter (Fig. 1). Die Lampe wird zwischen einen Au�enleiter und den Nulleiter geschaltet, w�hrend die Motoren an die drei Au�enleiter angeschlossen sind. Man erh�lt auf diese Weise zwei verschiedene Spannungen, eine niedrige f�r die Lampen und eine h�here f�r die Motoren. Ist z. B. die Spannung zwischen einem Au�enleiter und Nulleiter 220 Volt, so liegen die Lampen an 220 Volt, dagegen die Motoren an den Au�enleitern, zwischen denen eine Spannung von 220 � √3 = 380 Volt herrscht. Es werden dann die Transformatoren, um einen g�nstigen Spannungsausgleich zu erhalten, entweder prim�r in Dreieck-, sekund�r in Stern- oder in Zickzackschaltung geschaltet (s.a. Umformer, elektrische) [2].
Bei dem Verteilungssystem mit Gleich- und Wechselstrom wird Einphasen- oder Dreiphasenwechselstrom von hoher Spannung den Unterstationen zugef�hrt und dort in Gleichstrom umgeformt. Dazu verwendet man Wechselstrom-Gleichstrom-Umformer oder Einankerumformer[67] (s. Umformer, elektrische). Fig. 2 zeigt das Schaltungsschema einer derartigen Anlage. Der Wechselstromgenerator sendet einen Wechselstrom von 2000 Volt Spannung durch eine Leitung L1 L2 zum Wechselstrommoter W M. Der Motor treibt die Gleichstrommaschine G D an, die Gleichstrom von 220 Volt in das Dreileiter-Gleichstromnetz liefert. Durch die Akkumulatorenbatterie, die der Gleichstrommaschine parallel geschaltet ist, erfolgt die Spannungsteilung [2]. – Vgl. a. Elektrizit�t im Schiffbau.
Literatur: [1] Der Elektrotechniker 1911, Nr. 16–21. – [2] Holzt, Schule des Elektrotechnikers, Leipzig 1912. – [3] Elektrotechnische Nachrichten 1910, S. 68.
Holzt.
Brockhaus-1809: Die Beleuchtung
Brockhaus-1911: Elektrische Beleuchtung · Beleuchtung
Herder-1854: Beleuchtung [2] · Beleuchtung [1]
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Meyers-1905: Elektrische Beleuchtung · Beleuchtung
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