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Weil die Mitte in der Mitte liegt

Warum Pegida mit dem Extremismus-Paradigma nicht zu erklären ist und es zur Verharmlosung der Bewegung beiträgt

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Pegida als Spiegel und Projektionsfläche
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Zusammenfassung

Die Debatte um die Verortung von Pegida wurde, besonders in Sachsen, vor dem Hintergrund des Extremismus-Paradigmas geführt, das in Sachsen ein dominantes Deutungsschema für den Umgang mit politischem Dissens darstellt. Allerdings bleiben Erklärungs- und Deutungsversuche von Pegida auf Basis der Extremismustheorie unzureichend – sie können nur wahlweise Extremismus attestieren oder eine diffuse Mitte beschwören. Pegida wird in Sachsen gegen „antidemokratische Extremisten“ als „normale demokratische Mitte“ definiert. Tatsächlich erfüllt solches Reden über Pegida die Funktion, rassistische und nationalistische Inhalte zu verharmlosen, zu normalisieren und damit unkritisch in das Feld des demokratischen Diskurses und des legitimen Handelns zu integrieren. Diese Funktionen erfüllt das Extremismus-Paradigma generell. Die Debatte zeigt erneut die Widersprüchlichkeit des Extremismus-Paradigmas sowie dessen etatistischen und elitären Demokratiebegriff.

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Barp, F., Eitel, H. (2017). Weil die Mitte in der Mitte liegt. In: Heim, T. (eds) Pegida als Spiegel und Projektionsfläche. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13572-0_5

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