Nye Borgerlige
Nye Borgerlige (dänisch für Neue Bürgerliche; Parteibuchstabe D) ist eine nationalkonservative und rechtspopulistische dänische Partei, die vom Mai 2019 bis zum Januar 2024 im Folketing vertreten war.[2][3]
Nye Borgerlige | |
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Parteivorsitzender | Martin Henriksen |
Gründung | 2015 |
Hauptsitz | Kopenhagen |
Wahlliste | D |
Ausrichtung | Nationalkonservatismus Rechtspopulismus EU-Skepsis Wirtschaftsliberalismus |
Jugendorganisation | Nye Borgerliges Ungdom |
Sitze Folketing | 0 / 179 (0 %) |
Mitgliederzahl | 17.000 (2021)[1] |
Sitze EU-Parlament | 0 / 15 (0 %) |
Website | nyeborgerlige.dk |
Entstehung
BearbeitenNye Borgerlige wurde am 24. November 2015 von ehemaligen Mitgliedern der Konservativen Volkspartei, Pernille Vermund und Peter Seier Christensen, initiiert.[4] Am 6. Oktober 2016 wurde die Partei offiziell zur nächsten Parlamentswahl zugelassen.[5]
Inhalte
BearbeitenIm Vorfeld der für 2019 erwarteten Parlamentswahl verschärfte die Partei zuletzt ihre Rhetorik. Auch Mitgliedern der rechtsextremen Danish Defence League steht eine Parteimitgliedschaft offen.[6]
Neben einer grundsätzlich wirtschaftsliberalen Agenda stellte die Partei „drei unverzichtbare Forderungen“ (tre ufravigelige krav) in den Mittelpunkt:
- radikale Neuausrichtung der Ausländerpolitik
- Stärkung der „dänischen Wertegemeinschaft“
- mehr direkte Demokratie.
Das Muster der „drei unverzichtbaren Forderungen“ wird nach Bedarf inhaltlich variiert. Im Oktober 2018 hieß es beispielsweise:[7]
- totaler Asylstopp
- keine Sozialleistungen für Ausländer
- Abschiebung krimineller Ausländer nach der ersten Verurteilung.
Außenpolitisch fordern Nye Borgerlige den Austritt aus dem „Bürokratie-Monstrum“ Europäische Union im Anschluss an eine Volksabstimmung sowie die Aufkündigung der UN-Flüchtlingskonvention und der UN-Schlussakte gegen Staatenlosigkeit.[8]
Wahlen
BearbeitenBei der Kommunalwahl 2017 trat die Partei in 61 von 98 dänischen Kommunen an, erzielte landesweit aber nur 0,9 Prozent und einen einzigen Sitz in Hillerød.[9]
Bei der Folketingswahl 2019 konnten Nye Borgerlige mit gut 83.000 Wählerstimmen oder 2,4 Prozent in das Parlament einziehen und stellten dort vier Abgeordnete. Bei der Folketingswahl 2022 konnten sie dieses Ergebnis steigern und zogen zunächst mit sechs Abgeordneten in das Parlament ein. Bis zum März 2023 schrumpfte die Gruppe der Partei allerdings durch die Parteiaustritte von Mette Thiesen, Mikkel Bjørn und Lars Boje Mathiesen auf nur noch drei Personen zusammen und wurde im Januar 2024 schließlich aufgelöst.[10]
Wahlergebnisse
BearbeitenJahr | Wahl | Stimmen | Prozent | Mandate |
---|---|---|---|---|
2019 | Folketingswahl 2019 | 83.201 | 2,4 % | 4/179 |
2022 | Folketingswahl 2022 | 129.524 | 3,7 % | 6/179 |
Weblinks
Bearbeiten- nyeborgerlige.dk Offizielle Website (dänisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Pernille Vermund, Facebook, 27. Mai 2021
- ↑ Warnung vor Annoncen mit Mohammed-Karikaturen. Abgerufen am 5. November 2020.
- ↑ Rechtsradikale „Nye Borgerlige“ ist jetzt in Fredericia vertreten. In: SH-UgeAvisen. 16. Juli 2020, abgerufen am 5. November 2020 (deutsch).
- ↑ https://sn.dk/Helsingoer/Konservativ-afhopper-stifter-nyt-konservativt-parti/artikel/518872
- ↑ https://www.dr.dk/nyheder/politik/nye-borgerlige-kan-stille-op-til-naeste-valg
- ↑ Frank Hvilsom: Nye Borgerlige giver plads til højreekstreme danskere. In: Politiken. 2. Oktober 2016, abgerufen am 28. Oktober 2018 (dänisch).
- ↑ Website der Partei, abgerufen am 28. Oktober 2018.
- ↑ Frihed, folkestyre og national suverænitet. In: Website der Partei. Abgerufen am 28. Oktober 2018 (dänisch).
- ↑ Ritzau: Nye Borgerlige er kun valgt ind i én kommune. In: TV 2. 22. November 2017, abgerufen am 28. Oktober 2018 (dänisch).
- ↑ Nye Borgerliges sidste folketingsmedlem melder sig ud af partiet. In: altinget.dk. 16. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2025 (dänisch).