Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
11874433X
Reis, Johann Philipp [ID = 3683]
- * 7.1.1834 Gelnhausen, † 14.1.1874 Friedrichsdorf
Lehrer, Erfinder - Wirken ↑
-
Werdegang:
- Schüler in Friedrichsdorf im Institut Garnier
- Schüler in Frankfurt am Main am Hassel'schen Institut
- Kaufmannslehre in einer Farbenhandlung in der Sachsenhäuser Landstraße in Frankfurt am Main, nebenher Weiterbildung in Mathematik und Naturwissenschaften
- 1858 Lehrer in dem Institut von Louis Frédéric Garnier
- kaufte durch eine Erbschaft das Haus in Friedrichsdorf, Hugenottenstraße 93
- Konstruiert, um seinen Schülern das menschliche Ohr zu erklären, einen Apparat, den er selbst „Telephon“ nannte. Dabei wurde ein Stromkreis durch Schallwellen und das Vibrieren einer Membran geschlossen. Der Strom wurde über eine Distanz, zunächst der Scheune mit der Werkstatt ins Wohnhaus übertragen. Zu den ersten Sätzen zählte „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“.
- 1861 erste öffentliche Vorführung des Telephons in Frankfurt am Main im physikalischen Verein
- Durch den frühen Tod an Lungenschwindsucht blieb Reis die ersehnte Anerkennung durch die Wissenschaft versagt. Zu Garnier sagte Reis am Ende seines Lebens: „Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt, anderen bleibt es überlassen, sie fortzuführen.“
-
Lebensorte:
- Friedrichsdorf; Frankfurt am Main
- Familie ↑
-
Vater:
Reis, Karl Sigismund, 1807-1843, Bürger und Bäckermeister in Gelnhausen, Nebenerwerbslandwirt, Sohn des Johann Christoph Reiß, 1777–vor 1845, Bürger und Bäckermeister in Gelnhausen, und der Susanna Maria Fischer, 1769–1847
-
Mutter:
Glöckner, Maria Katharina, 1813-1835, aus Gelnhausen, Tochter des Johann Philipp Glöckner (Klöckner), Bürger und Fuhrmann in Gelnhausen, und der Maria Elisabeth Ickes
-
Partner:
- Schmidt, Margarete, * Gelnhausen 7.1.1836, † Friedrichsdorf 11.1.1895, Heirat Gelnhausen 14.9.1858, Tochter des Christian Schmidt, Schneidermeister, und der Susanne Bell
-
Verwandte:
- Reis, Karl <Sohn>, 1863-1917, Kaufmann
- Bremer, Philipp <Onkel>, 1808-1863, Patenonkel, seit 1843 Vormund von Philipp Reis
- Glöckner, Luise Wilhelmine <Tante>, 1814-1892
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 28, Leipzig 1889, S. 113 f. (W. Stricker)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 21, Berlin 2003, S. 381 f. (Oskar Blumtritt)
- Frankfurter Biographie, Bd. 2, Frankfurt am Main 1996, S. 187 f. (Fritz Koch)
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 638, Nr. 3495
- Julius Frey, Neue Beiträge zum Lebensbild des Telefon-Erfinders Philipp Reis und zur Herkunft seiner Familie. In: Hessische Familienkunde 2 (1952), Sp. 147 f.
- Ludwig Becker, Philipp Reis in Friedrichsdorf, der Erfinder des Telefons, und seine Ahnen. In: Genealogisches Jahrbuch 43 (2003), S. 55-64
- Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 2, Marburg 1940, S. 329-334 (Paul Adolf Kirchvogel)
-
Bildquelle:
Unknown, Johann-philipp-reis 1, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
- Zitierweise ↑
- „Reis, Johann Philipp“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11874433X> (Stand: 10.2.2025)