conalyModerator
– Themenstarter#1Es gibt Animes, die sich hierzulande sehr großer Beliebtheit erfreuen, ohne jemals offiziell erschienen zu sein. „Spice and Wolf“ war einer dieser Kandidaten, der nun dank Nipponart fast zwölf Jahre nach Erstveröffentlichung auch endlich in Deutschland erhältlich ist.
Der Anime lässt sich bisher nur schwer in ein bestimmtes Genre einordnen. Unser Datenbankeintrag listet die Genres Abenteuer, Drama, Fantasy und Romanze auf. Nach vier Episoden des ersten Volumes könnte ich zumindest dem Punkt Abenteuer vorbehaltlos zustimmen. Es ist aber tatsächlich bereits von allem ein bisschen zu sehen. Der Begriff „Roadmovie“ beschreibt die Serie wohl am ehesten, wobei sich bereits andeutet, dass sie zudem die Bereiche Wirtschaft und Handel thematisieren wird. Dies alles in einem mittelalterlich-europäischem Setting.
Nicht verwunderlich also, dass der männliche Protagonist Lawrence Kraft als reisender Händler seinen Lebensunterhalt verdient. Der namengebende Wolf zeigt sich hingegen in Form einer jungen Frau mit Wolfsohren und Wolfsschwanz. Dieser Wolf trägt den Namen Holo und wird im Dorf Pasloe als Gottheit verehrt, die den Bauern eine reiche Ernte bescheren soll. Während Lawrence als erfahrener und fähiger Händler meist eher nüchtern und oft recht vorsichtig oder gar misstrauisch scheint, zeigt Holo von Anfang, dass sie der „weise Wolf Holo“ ist und lässt gerne mal einen gewissen Stolz (oder ums böse auszudrücken: eine gewisse Arroganz) raushängen. Ihr freches Wesen und ihr trotz ihres wohl dreistelligen Alters jugendlich wirkendes Auftreten voller Selbstbewusstsein lässt sie andere gerne spüren, allen voran Lawrence, der dadurch immer mal wieder in unangenehme Situationen gebracht wird und dadurch hin und wieder recht unbeholfen scheint. Wenn zusätzlich noch der Hunger nach Äpfeln oder der Durst nach Alkohol durchschlagen, quengelt Holo auch gerne mal, wie ein aufmüpfiger Teenager und schafft es so ganz einfach, Lawrence um den Finger zu wickeln. Ob diese naive Seite ein echter Teil ihres Charakters ist oder nur von ihr gespielt wird, um ihren Willen durchzusetzen, kann ich nach vier Episoden noch nicht beurteilen. Jedoch macht das definitiv Lust auf mehr, denn sowohl Holo, als auch Lawrence sind beides sehr interessante Charaktere, deren enger werdende Beziehung sicher noch für den einen oder anderen Lacher, aber bestimmt auch für viel Drama und Gefühl sorgen wird. Die beiden bilden einfach ein wundervolles Paar.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen an der Stelle sowohl das Opening als auch das Ending: Während das ruhige Opening wohl sehr beliebt zu sein scheint, scheiden sich beim Ending wohl die Geister. Dieses strahlt für mich eine unglaublich positive Stimmung aus, ein absoluter Gute-Laune-Song. Der Gesang auf Englisch mit einem absolut grausigen japanischen Akzent könnte aber auf den einen oder anderen abschreckend wirken. Ich find’s aber echt niedlich und mag daher das Ending sogar deutlich lieber, als das Opening.
Der Anime entstand 2008 im Studio IMAGIN und war eines der letzten eigenständigen Projekte des Studios. Ein gewisses Alter merkt man dem Anime sicherlich an, speziell bei Animationen von Gesichtern, die stellenweise etwas detailarm wirken. Dies tut der grundsätzlich hübschen Optik des Animes aber keinen Abbruch, die Animationen sind für einen mehr als zehn Jahre alten Titel auf jeden Fall mehr auf Höhe der damaligen Zeit. Detailreiche Hintergründe wie große Dörfer oder schöne Natur- und Landschaftsaufnahmen werten das Gesamtbild oftmals deutlich auf. Insgesamt also kein animationstechnisches Meisterwerk, aber trotzdem ein sehr hübscher Anime.
Technische Daten (Blu-ray, Volume 1)
Was hingegen manchmal etwas negativer auffällt, ist das allgemeine Bild der Blu-ray: Es wirkt stellenweise etwas körnig. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches, ein ähnlicher Effekt ist bei vielen Animes und auch Live-Action-Filmen auf Blu-ray zu beobachten, wobei das bei einem digital produzierten Anime eigentlich nicht mehr passieren sollte. Speziell jedoch bei großen farbigen Flächen und bei manchen Farbverläufen sieht das ganze bei dieser BD eher nach Kompressionsartefakten aus, als nach einfacher Filmkörnung. Dies ist aber kein allzu gravierender Mangel, falls man das überhaupt so nennen kann. Und bevor hier ich hier einen Shitstorm auslöse: Das Bild ist keineswegs schlecht. Es liegt die Vermutung nahe, dass bei der Produktion mit einer relativ niedrigen Auflösung gearbeitet und das Bild am Ende auf 1080p hochskaliert wurde und das zuvor Genannte einfach daher kommt und somit völlig normal ist. Im Gegensatz zu manch anderen Veröffentlichungen (wie z. B. der US-Blu-ray von Funimation) haben wir sogar das Glück des HD-Masters und keinen missglückten 480p-Upscale erhalten. Ich habe die Blu-ray auf einem 65-Zoll-UHD-TV angesehen und war nach kurzer Zeit so in die Story vertieft, dass mich am Bild grundsätzlich nichts gestört hat. Erst als ich gezielt darauf geachtet habe, waren die genannten Körnungs- und Artefakteffekte zu beobachten. Vielleicht bin ich durch aktuellere Veröffentlichungen auch etwas zu sehr an heutige Produktionen gewöhnt, dass mir solche Kleinigkeiten eher auffallen, aber zumindest wollte ich das mal erwähnt haben.
Der Sound hingegen bietet keinen Grund zur Klage. Die japanische Tonspur ist in unkomprimiertem PCM 2.0-Stereosound verfügbar, die deutsche Tonspur in 5.1-DTS-HD Master Audio. Der japanische Stereosound bietet akustisch bereits ein stimmiges Gesamterlebnis, der Vorteil einer 5.1-Anlage mit der deutschen Tonspur zeigt sich allerdings bei den Hintergrundgeräuschen wie Vogelzwitschern oder Regenschauern, welche in der deutschen Tonspur unabhängig der Sprachspur aus allen Lautsprechern schallt. Rein technisch wäre die deutsche Tonspur daher die bevorzugte Wahl, ich mag einfach Surround-Sound.
Was mich persönlich allerdings sehr gestört hat, war die Entscheidung der (ich vermute) Synchronregie, Holo mit anderen Charakteren nur in der dritten Person sprechen zu lassen, selbst wenn diese eigentlich einen Dialog führen. Diese geschwollene Art zu reden soll wohl ein Stilmittel sein, um Holos göttliche und stolze Persönlichkeit zu unterstreichen. Leider funktioniert das meiner Meinung nach einfach überhaupt nicht und wirkt damit äußert befremdlich, ja teilweise gar verwirrend, wenn neben dem Dialog in der dritten Person auch tatsächlich über eine dritte Person geredet wird. Dieses Stilmittel wurde weder in den deutschen Untertiteln verwendet, noch in beispielsweise der englischen Synchronfassung von Funimation. Daher kann ich mir nicht erklären, wie man auf diese Idee gekommen ist. Mal ehrlich: So redet doch wirklich absolut kein Mensch. Ich hätte es ja nachvollziehen können, wenn Holo von sich in der dritten Person spricht oder für sich das Majestätsplural verwendet hätte, aber den direkten Gesprächspartner in der dritten Person anzusprechen halte ich für völlig absurd.
Übrigens wird der Name Holos in der deutschen Fassung auch tatsächlich mit einem L ausgesprochen und nicht wie in der japanischen Fassung mit einem verschluckten R. Auch in den Untertiteln und den Beschreibungen wird der Name ausschließlich als „Holo“ geschrieben. Diese Diskrepanz zwischen L und R ist aber kein Negativpunkt, es wirkt nur etwas ungewohnt, wenn man bereits die japanische Fassung kennt. Wer sich daher bereits am Anfang dieses Reviews an den Kopf gefasst hat, warum ich ständig „Holo“ schreibe: Das ist der offizielle deutsche Name, der z. B. auch in den deutschen Mangas verwendet wird.
Die deutschen Untertitel sind an die japanische Fassung angelehnt und wirken auf mich schlüssig und passend umgesetzt. Grobe Fehler in Dialogen oder Timing habe ich keine feststellen können, einzig ein Tippfehler ist mir an einer Stelle aufgefallen. Schade find ich es etwas, dass weder Opening, noch Ending Untertitel spendiert bekommen haben. Beim Ending kann man’s verschmerzen, da dieses wie bereits erwähnt auf Englisch gesungen wird. Um den textlichen Inhalt des Openings zu verstehen, muss man sich jedoch anderer Quellen bedienen, sofern man nicht bereits selbst Japanisch spricht.
Das erste Volume von „Spice & Wolf“ erscheint am 5. Dezember im Versand- und Einzelhandel. Wir danken Nipponart für das Zurverfügungstellen des ersten Volumes bereits vor dem Veröffentlichungsdatum.
Hinweis zur verwendeten Technik:
Die Blu-ray wurde sowohl auf einer PS4Pro über einen 4K-TV mit 5.1-Anlage abgespielt, als auch über ein PC-Laufwerk auf einem 2K-Monitor mit 2.1-Lautsprechern. Das Bild wirkte beide Male identisch.
Persönliches Vorwort:
Ich will an dieser Stelle vorab einmal erwähnen, dass ich den Anime bis zu diesem Review NICHT gesehen hatte. Ich wusste um die Existenz und ich wusste wer Holo ist, nachdem ich vor etwa neun Jahren in einem nicht mehr existierenden Anime-Forum Holo (unwissentlich) als „Foxgirl“ bezeichnet habe und sogleich von mehreren Fan(boy)s zurechtgewiesen wurde. Sie sei ja ein stolzer Wolf und würde mir für die Bezeichnung als Fuchs wohl ziemlich sicher eine klatschen. Seit diesem „Vorfall“ ist mir nicht nur klar, dass Holo ein Wolf ist, sondern auch dass der Anime eine denkbar große Fangemeinde hinter sich hat. Da ich jedoch wie bereits erwähnt den Inhalt der Serie nicht kenne, gehe ich völlig unvoreingenommen an den Anime heran und versuche sowohl zu verstehen wie er sich seine Fanbase verdient hat, als auch ob die deutsche Veröffentlichung von Nipponart dem Anspruch der Fans gerecht werden kann.Inhalt der Serie:
„Spice and Wolf“ ist die Anime-Umsetzung der Light Novel „Ookami to Koushinryou“, die zwischen 2006 und 2011 in 17 Bänden erschienen ist. Die erste Staffel adaptiert dabei etwa die ersten beiden Bände, während Staffel 2 auf den Bänden 3 und 5 basiert.Der Anime lässt sich bisher nur schwer in ein bestimmtes Genre einordnen. Unser Datenbankeintrag listet die Genres Abenteuer, Drama, Fantasy und Romanze auf. Nach vier Episoden des ersten Volumes könnte ich zumindest dem Punkt Abenteuer vorbehaltlos zustimmen. Es ist aber tatsächlich bereits von allem ein bisschen zu sehen. Der Begriff „Roadmovie“ beschreibt die Serie wohl am ehesten, wobei sich bereits andeutet, dass sie zudem die Bereiche Wirtschaft und Handel thematisieren wird. Dies alles in einem mittelalterlich-europäischem Setting.
Nicht verwunderlich also, dass der männliche Protagonist Lawrence Kraft als reisender Händler seinen Lebensunterhalt verdient. Der namengebende Wolf zeigt sich hingegen in Form einer jungen Frau mit Wolfsohren und Wolfsschwanz. Dieser Wolf trägt den Namen Holo und wird im Dorf Pasloe als Gottheit verehrt, die den Bauern eine reiche Ernte bescheren soll. Während Lawrence als erfahrener und fähiger Händler meist eher nüchtern und oft recht vorsichtig oder gar misstrauisch scheint, zeigt Holo von Anfang, dass sie der „weise Wolf Holo“ ist und lässt gerne mal einen gewissen Stolz (oder ums böse auszudrücken: eine gewisse Arroganz) raushängen. Ihr freches Wesen und ihr trotz ihres wohl dreistelligen Alters jugendlich wirkendes Auftreten voller Selbstbewusstsein lässt sie andere gerne spüren, allen voran Lawrence, der dadurch immer mal wieder in unangenehme Situationen gebracht wird und dadurch hin und wieder recht unbeholfen scheint. Wenn zusätzlich noch der Hunger nach Äpfeln oder der Durst nach Alkohol durchschlagen, quengelt Holo auch gerne mal, wie ein aufmüpfiger Teenager und schafft es so ganz einfach, Lawrence um den Finger zu wickeln. Ob diese naive Seite ein echter Teil ihres Charakters ist oder nur von ihr gespielt wird, um ihren Willen durchzusetzen, kann ich nach vier Episoden noch nicht beurteilen. Jedoch macht das definitiv Lust auf mehr, denn sowohl Holo, als auch Lawrence sind beides sehr interessante Charaktere, deren enger werdende Beziehung sicher noch für den einen oder anderen Lacher, aber bestimmt auch für viel Drama und Gefühl sorgen wird. Die beiden bilden einfach ein wundervolles Paar.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen an der Stelle sowohl das Opening als auch das Ending: Während das ruhige Opening wohl sehr beliebt zu sein scheint, scheiden sich beim Ending wohl die Geister. Dieses strahlt für mich eine unglaublich positive Stimmung aus, ein absoluter Gute-Laune-Song. Der Gesang auf Englisch mit einem absolut grausigen japanischen Akzent könnte aber auf den einen oder anderen abschreckend wirken. Ich find’s aber echt niedlich und mag daher das Ending sogar deutlich lieber, als das Opening.
Technische Umsetzung:
Dieser Rezension liegt das erste Volume der deutschen Blu-ray-Veröffentlichung von Nipponart zugrunde.Der Anime entstand 2008 im Studio IMAGIN und war eines der letzten eigenständigen Projekte des Studios. Ein gewisses Alter merkt man dem Anime sicherlich an, speziell bei Animationen von Gesichtern, die stellenweise etwas detailarm wirken. Dies tut der grundsätzlich hübschen Optik des Animes aber keinen Abbruch, die Animationen sind für einen mehr als zehn Jahre alten Titel auf jeden Fall mehr auf Höhe der damaligen Zeit. Detailreiche Hintergründe wie große Dörfer oder schöne Natur- und Landschaftsaufnahmen werten das Gesamtbild oftmals deutlich auf. Insgesamt also kein animationstechnisches Meisterwerk, aber trotzdem ein sehr hübscher Anime.
Episoden: | 4 (von 12) |
Länge: | ca. 100 Min. (25min pro Folge) |
Verpackung: | Standard-Amaray mit Wendecover |
Tonformat: | Deutsch: DTS-HDMA 5.1 Japanisch: PCM Stereo 2.0 |
Bildformat: | 1920 × 1080 (16:9), 23,976 fps |
Extras: | 16-seitiges Booklet, Holo-Sticker in Postkartengröße |
FSK: | Ab 6 Jahren |
Die Serie erscheint auch – inhaltlich identisch – auf DVD.
Was hingegen manchmal etwas negativer auffällt, ist das allgemeine Bild der Blu-ray: Es wirkt stellenweise etwas körnig. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches, ein ähnlicher Effekt ist bei vielen Animes und auch Live-Action-Filmen auf Blu-ray zu beobachten, wobei das bei einem digital produzierten Anime eigentlich nicht mehr passieren sollte. Speziell jedoch bei großen farbigen Flächen und bei manchen Farbverläufen sieht das ganze bei dieser BD eher nach Kompressionsartefakten aus, als nach einfacher Filmkörnung. Dies ist aber kein allzu gravierender Mangel, falls man das überhaupt so nennen kann. Und bevor hier ich hier einen Shitstorm auslöse: Das Bild ist keineswegs schlecht. Es liegt die Vermutung nahe, dass bei der Produktion mit einer relativ niedrigen Auflösung gearbeitet und das Bild am Ende auf 1080p hochskaliert wurde und das zuvor Genannte einfach daher kommt und somit völlig normal ist. Im Gegensatz zu manch anderen Veröffentlichungen (wie z. B. der US-Blu-ray von Funimation) haben wir sogar das Glück des HD-Masters und keinen missglückten 480p-Upscale erhalten. Ich habe die Blu-ray auf einem 65-Zoll-UHD-TV angesehen und war nach kurzer Zeit so in die Story vertieft, dass mich am Bild grundsätzlich nichts gestört hat. Erst als ich gezielt darauf geachtet habe, waren die genannten Körnungs- und Artefakteffekte zu beobachten. Vielleicht bin ich durch aktuellere Veröffentlichungen auch etwas zu sehr an heutige Produktionen gewöhnt, dass mir solche Kleinigkeiten eher auffallen, aber zumindest wollte ich das mal erwähnt haben.
Der Sound hingegen bietet keinen Grund zur Klage. Die japanische Tonspur ist in unkomprimiertem PCM 2.0-Stereosound verfügbar, die deutsche Tonspur in 5.1-DTS-HD Master Audio. Der japanische Stereosound bietet akustisch bereits ein stimmiges Gesamterlebnis, der Vorteil einer 5.1-Anlage mit der deutschen Tonspur zeigt sich allerdings bei den Hintergrundgeräuschen wie Vogelzwitschern oder Regenschauern, welche in der deutschen Tonspur unabhängig der Sprachspur aus allen Lautsprechern schallt. Rein technisch wäre die deutsche Tonspur daher die bevorzugte Wahl, ich mag einfach Surround-Sound.
©ISUNA HASEKURA/ASCII MEDIA WORKS/Spice and Wolf PRODUCTION COMMITTEE
Qualität der deutschen Fassung:
Über das Für und Wider einer deutschen Synchronfassung wird ja immer wieder heiß diskutiert und auch hier werden sich wohl wieder die Geister scheiden. So finde ich persönlich, dass die deutsche Synchronfassung zwar grundsätzlich gelungen ist, aber trotzdem nicht an das Original heranreicht. Die Besetzungen von Julia Bautz als Holo und Louis Friedemann Thiele als Lawrence sind passend gewählt. Beide bringen die Charaktere glaubwürdig rüber und zeigen eine gute stimmliche Leistung, selbst bei Szenen mit stärkeren Emotionen wie Freude, Wut oder Trauer. Manchmal mutet die sehr hochdeutsche Aussprache einzelner Worte etwas merkwürdig an, schmälert aber die schauspielerische Leistung der beiden Sprecher nicht im Geringsten.Was mich persönlich allerdings sehr gestört hat, war die Entscheidung der (ich vermute) Synchronregie, Holo mit anderen Charakteren nur in der dritten Person sprechen zu lassen, selbst wenn diese eigentlich einen Dialog führen. Diese geschwollene Art zu reden soll wohl ein Stilmittel sein, um Holos göttliche und stolze Persönlichkeit zu unterstreichen. Leider funktioniert das meiner Meinung nach einfach überhaupt nicht und wirkt damit äußert befremdlich, ja teilweise gar verwirrend, wenn neben dem Dialog in der dritten Person auch tatsächlich über eine dritte Person geredet wird. Dieses Stilmittel wurde weder in den deutschen Untertiteln verwendet, noch in beispielsweise der englischen Synchronfassung von Funimation. Daher kann ich mir nicht erklären, wie man auf diese Idee gekommen ist. Mal ehrlich: So redet doch wirklich absolut kein Mensch. Ich hätte es ja nachvollziehen können, wenn Holo von sich in der dritten Person spricht oder für sich das Majestätsplural verwendet hätte, aber den direkten Gesprächspartner in der dritten Person anzusprechen halte ich für völlig absurd.
Übrigens wird der Name Holos in der deutschen Fassung auch tatsächlich mit einem L ausgesprochen und nicht wie in der japanischen Fassung mit einem verschluckten R. Auch in den Untertiteln und den Beschreibungen wird der Name ausschließlich als „Holo“ geschrieben. Diese Diskrepanz zwischen L und R ist aber kein Negativpunkt, es wirkt nur etwas ungewohnt, wenn man bereits die japanische Fassung kennt. Wer sich daher bereits am Anfang dieses Reviews an den Kopf gefasst hat, warum ich ständig „Holo“ schreibe: Das ist der offizielle deutsche Name, der z. B. auch in den deutschen Mangas verwendet wird.
Die deutschen Untertitel sind an die japanische Fassung angelehnt und wirken auf mich schlüssig und passend umgesetzt. Grobe Fehler in Dialogen oder Timing habe ich keine feststellen können, einzig ein Tippfehler ist mir an einer Stelle aufgefallen. Schade find ich es etwas, dass weder Opening, noch Ending Untertitel spendiert bekommen haben. Beim Ending kann man’s verschmerzen, da dieses wie bereits erwähnt auf Englisch gesungen wird. Um den textlichen Inhalt des Openings zu verstehen, muss man sich jedoch anderer Quellen bedienen, sofern man nicht bereits selbst Japanisch spricht.
Verpackung und Bonus-Features:
Die Blu-ray-Fassung wird in einer simplen Amaray-Packung ausgeliefert und enthält neben einem Wendecover ohne FSK-Logo zusätzlich ein 16-seitiges Booklet mit Infos zu den Charakteren, Orten und Gegenständen aus dem Anime, geschmückt mit einigen hübschen Grafiken. Außerdem gibt es noch einen süßen Holo-Aufkleber im Postkartenformat. Nicht viel, aber sicherlich ausreichend, da ich nicht denke, dass bei einem Anime mit derart großer Fanbase die Extras für eine Kaufentscheidung relevant wären.Fazit:
Endlich also ist „Spice and Wolf“ in Deutschland verfügbar. 35 € pro Volume ist bei zu erwartenden drei Volumes mit jeweils vier Folgen kein günstiger, aber aufgrund der vorhandenen Synchronfassung sicherlich angemessener Preis, der sich allein für die wundervolle Geschichte um einen frechen, aber äußert sympathischen Wolf – ich versteh nun endlich den großen Hype um Holo – und einen reisenden Händler auf gemeinsamer Tour auszugeben lohnt. In Kauf nehmen muss man zwar leichte Abstriche bei der Bildqualität, die aber kaum mehr auffallen, sobald man der Story und den Charakteren verfallen ist. Persönlich stört mich etwas die deutsche Synchronfassung und dies einzig aufgrund der erwähnten Stilmittel in Holos Sprachweise. An der grundsätzlichen Qualität des Animes kann aber auch das nichts ändern, wodurch ich zumindest für Fans und Oton-Gucker eine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben kann. Mich selbst hat das erste Volume bereits vollends von der Serie überzeugt und lässt mich gespannt auf die Folgevolumes warten, die ganz sicher den Weg in mein Anime-Regal finden werden. Diese werde ich jedoch ausschließlich in der japanischen Sprachfassung gucken.Das erste Volume von „Spice & Wolf“ erscheint am 5. Dezember im Versand- und Einzelhandel. Wir danken Nipponart für das Zurverfügungstellen des ersten Volumes bereits vor dem Veröffentlichungsdatum.
Hinweis zur verwendeten Technik:
Die Blu-ray wurde sowohl auf einer PS4Pro über einen 4K-TV mit 5.1-Anlage abgespielt, als auch über ein PC-Laufwerk auf einem 2K-Monitor mit 2.1-Lautsprechern. Das Bild wirkte beide Male identisch.
Kommentare
Der Autor Isuna HASEKURA wird wohl das Buch vom Volkskundler Wilhelm Mannhardt gelesen haben und dort auf die Mytologie des Kornwolfs (auch Roggenwolf, Roggenhund – je nach Gegend) gestoßen sein.
Zudem hat er sich mit den Handelsgebräuchen des Mittelalters beschäftigt (Hanse).
Das alles in eine wunderbare Geschichte verpackt mit schöner Musik dazu; fertig ist ein fünf-Sterne- Anime!
Also kein oberflächlicher Wischi-Waschi wie bei Disney und Hollywood
doch man wird mehr als positiv überrascht. eine schöne handlung und szenerie mit unterschwelliger romantik die den zuschauer in ihren bann zu schlagen versteht ganz ohne unnötige action scenen oder der präsentation von unterwäsche (wie es in viel zu vielen animes der fall ist).
spice and wolf ist ein wunderschön gemalter anime der neue wege beschreitet und auch zu überzeugen versteht. kann man nur empfehlen
Die Folgen sind interessant und die Charaktere sind sehr sympatisch.
Gezeichnet ist der Anime leider nicht nach meinem Geschmack, dennoch sehenswert!
Werde mir nun die zweite Staffel reinziehen!
Charakteren. Endlich mal ein Anime der Spaß macht und nicht so oberflächig ist wie leider viele andere. Seit der ersten Folge sofort verliebt in den Anime und natürlich in Horo!!!