LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
"Alya Sometimes Hides Her Feelings In Russian" ist einer der überraschend zahlreichen Schul-Animes dieser Season und, wenn man nach den Kommentaren und Umfragen geht, einer der am sehnlichsten erwarteten Animes dieses Sommers. Auch ich habe mich darauf gefreut, denn die Prämisse klang wirklich unterhaltsam.
Alisa Mikhailovna Kujou ist in Russland aufgewachsen, bis sie in ihrem letzten Mittelschuljahr nach Japan zog. Sie spricht beide Sprachen fließend, hat aber aufgrund ihrer verschlossenen Art und den hohen Ansprüchen, die sie an sich und andere stellt, Probleme, sich in die Klassengemeinschaft einzufügen. Trotzdem hat sie sich ein hohes Ziel gesteckt: Sie möchte Schülersprecherin werden und die Schule so zu einem besseren Ort machen! Nachlässige Leute wie Masachika Kuze, ihr Sitzbachbar, der ständig seine Schulbücher vergisst und während des Unterrichts einschläft, kann sie eigentlich überhaupt nicht leiden, doch die lockere Art, mit der er auf andere Menschen zugehen kann, fasziniert sie. Außerdem vermutet sie, dass hinter seiner sorglosen Fassade noch mehr steckt, deshalb verliebt sie sich in ihn, auch wenn sie sich das nur während Selbstgesprächen auf Russisch eingestehen kann. Blöd nur, dass Masachika selber dank einer Kindheitsfreundin fließend russisch spricht und so Einblick in ihre tiefsten Gefühle erhält! Dadurch beginnt er selber, sich für das stolze, in emotionalen Dingen extrem unbeholfene Mädchen zu interessieren und wird dadurch auch mit seiner eigenen, unschönen Vergangenheit konfrontiert.
So weit die Einstiegssituation. Ich gebe zu, die Idee hat mich begeistert. Ich war sogar kurz davor, mir den Manga im Vorfeld auf Japanisch zu organisieren, auch wenn meine Lesefähigkeit vermutlich noch nicht ganz für solche Experimente ausreicht. Das Schulsetting an sich muss man eben mögen oder nicht, damit steht oder fällt vermutlich, wie sehr man sich für Alya (das ist der Spitzname, den Masachika Alisa gibt) und ihre Begleiter faszinieren kann. An sich kann ich mich mit Schulsettings gut arrangieren, wenn ich um Vorfeld weiß, dass die Handlung dort stattfindet und nicht, wenn ein ansonsten guter (Fantasy-) Anime glaubt, es ist wichtig, auf jeden Fall den obligatorischen Schularc einbauen zu müssen (ja, ich schaue dich an, "Ancient Magus' Bride"). Aber ehrlich gesagt hat es mich bei "Alya Sometimes Hides Her Feelings In Russian" gestört, dass es in der zweiten Hälfte ausschließlich um Schülervertretungs-Bla und fast gar nicht mehr um die Beziehung der beiden Hauptcharaktere geht.
Denn darin lag meiner Meinung nach die eigentliche Stärke dieses Animes. Sowohl Alya als auch Masachika waren sehr interessante, starke Persönlichkeiten mit großem Potential zur Charakterentwicklung. Alyas klassisches Tsundere-Auftreten und ihr Perfektionismus, hinter dem sie ihre Verletzlichkeit versteckt und ihr langsames Auftauen gegenüber Masachika hat für einige wirklich schöne Momente gesorgt. Ebenso Masachika, der seine zerrütteten Familiensituation hinter seinem unverbindlichen Auftreten verbirgt und durch Alyas Aufrichtig langsam aber sicher wieder einen Sinn in seinem Schulleben findet, bietet zahlreiche Ansätze, um tiefgehende Entwicklungen auszulösen. Selbst die (natürlich hauptsächlich weiblichen) Nebencharaktere mit all ihren Eigenarten werden gut angezeichnet, sodass ich beim Zuschauen unbedingt mehr über sie und ihre Dynamik erfahren wollte.
Leider verschenkt der Anime dieses großartige Potential, als die Einheits-Schul-Plot-Dampfwalze einmal quer über die Geschichte fährt. Denn nach den ersten paar Folgen, in denen sich nicht nur die Beziehung zwischen Alya und Masachika, sondern auch die Verbindungen zu anderen Nebencharakteten vertiefen, tritt das alles vollkommen in den Hintergrund und es geht nur noch um die absolut uninteressante Schülersprecherwahl im nächsten (!) Jahr. All die unterhaltsamen Gespräche zwischen den Figuren werden durch langweiliges Organisations-bla ersetzt und plötzlich wirken die zuvor so lebhaften Charaktere grau und bedeutungslos. Ohne zuviel verraten zu wollen bleibt das Ende offen, sodass nicht mal der Handlungsstrang vernünftig abgeschlossen wird.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann gab es, glaube ich, mehrere Endings (und Openings?). Ich kann mich ehrlich gesagt nur an eins erinnern und das war ganz in Ordnung. Die Animation war, wie zu erwarten, großartig, mit detaillierten Hintergründen und wunderschönen Figuren.
Trotzdem verblasst diese tolle Aufmachung, für mich zumindest, auf Grund des Fokus', der auf die Handlung gelegt wird. Wenn es nur etwas mehr um die Beziehung der Charaktere und weniger um den uninteressanten Schulalltag gegangen wäre, hätte mein Urteil ganz anders ausgesehen. Da es eine zweite Staffel geben wird, stehen da vielleicht wieder die Beziehungen im Vordergrund. Zumindest hoffe ich das. Anschauen werde ich sie mir vermutlich schon. Aber in dieser Season gab es für das Romance-Genre eindeutig spannendere Einträge, beispielsweise "Days With My Stepsister", der überraschend tiefgründig (wenn auch am Ende etwas anstrengend) ist, oder zum Thema romantische Komödien "Pseudo Harem", der belanglos anfängt und hinterher richtig gut wird. Deswegen würde ich "Alya Sometimes Hides Her Feelings In Russian" nur bedingt weiterempfehlen.
Alisa Mikhailovna Kujou ist in Russland aufgewachsen, bis sie in ihrem letzten Mittelschuljahr nach Japan zog. Sie spricht beide Sprachen fließend, hat aber aufgrund ihrer verschlossenen Art und den hohen Ansprüchen, die sie an sich und andere stellt, Probleme, sich in die Klassengemeinschaft einzufügen. Trotzdem hat sie sich ein hohes Ziel gesteckt: Sie möchte Schülersprecherin werden und die Schule so zu einem besseren Ort machen! Nachlässige Leute wie Masachika Kuze, ihr Sitzbachbar, der ständig seine Schulbücher vergisst und während des Unterrichts einschläft, kann sie eigentlich überhaupt nicht leiden, doch die lockere Art, mit der er auf andere Menschen zugehen kann, fasziniert sie. Außerdem vermutet sie, dass hinter seiner sorglosen Fassade noch mehr steckt, deshalb verliebt sie sich in ihn, auch wenn sie sich das nur während Selbstgesprächen auf Russisch eingestehen kann. Blöd nur, dass Masachika selber dank einer Kindheitsfreundin fließend russisch spricht und so Einblick in ihre tiefsten Gefühle erhält! Dadurch beginnt er selber, sich für das stolze, in emotionalen Dingen extrem unbeholfene Mädchen zu interessieren und wird dadurch auch mit seiner eigenen, unschönen Vergangenheit konfrontiert.
So weit die Einstiegssituation. Ich gebe zu, die Idee hat mich begeistert. Ich war sogar kurz davor, mir den Manga im Vorfeld auf Japanisch zu organisieren, auch wenn meine Lesefähigkeit vermutlich noch nicht ganz für solche Experimente ausreicht. Das Schulsetting an sich muss man eben mögen oder nicht, damit steht oder fällt vermutlich, wie sehr man sich für Alya (das ist der Spitzname, den Masachika Alisa gibt) und ihre Begleiter faszinieren kann. An sich kann ich mich mit Schulsettings gut arrangieren, wenn ich um Vorfeld weiß, dass die Handlung dort stattfindet und nicht, wenn ein ansonsten guter (Fantasy-) Anime glaubt, es ist wichtig, auf jeden Fall den obligatorischen Schularc einbauen zu müssen (ja, ich schaue dich an, "Ancient Magus' Bride"). Aber ehrlich gesagt hat es mich bei "Alya Sometimes Hides Her Feelings In Russian" gestört, dass es in der zweiten Hälfte ausschließlich um Schülervertretungs-Bla und fast gar nicht mehr um die Beziehung der beiden Hauptcharaktere geht.
Denn darin lag meiner Meinung nach die eigentliche Stärke dieses Animes. Sowohl Alya als auch Masachika waren sehr interessante, starke Persönlichkeiten mit großem Potential zur Charakterentwicklung. Alyas klassisches Tsundere-Auftreten und ihr Perfektionismus, hinter dem sie ihre Verletzlichkeit versteckt und ihr langsames Auftauen gegenüber Masachika hat für einige wirklich schöne Momente gesorgt. Ebenso Masachika, der seine zerrütteten Familiensituation hinter seinem unverbindlichen Auftreten verbirgt und durch Alyas Aufrichtig langsam aber sicher wieder einen Sinn in seinem Schulleben findet, bietet zahlreiche Ansätze, um tiefgehende Entwicklungen auszulösen. Selbst die (natürlich hauptsächlich weiblichen) Nebencharaktere mit all ihren Eigenarten werden gut angezeichnet, sodass ich beim Zuschauen unbedingt mehr über sie und ihre Dynamik erfahren wollte.
Leider verschenkt der Anime dieses großartige Potential, als die Einheits-Schul-Plot-Dampfwalze einmal quer über die Geschichte fährt. Denn nach den ersten paar Folgen, in denen sich nicht nur die Beziehung zwischen Alya und Masachika, sondern auch die Verbindungen zu anderen Nebencharakteten vertiefen, tritt das alles vollkommen in den Hintergrund und es geht nur noch um die absolut uninteressante Schülersprecherwahl im nächsten (!) Jahr. All die unterhaltsamen Gespräche zwischen den Figuren werden durch langweiliges Organisations-bla ersetzt und plötzlich wirken die zuvor so lebhaften Charaktere grau und bedeutungslos. Ohne zuviel verraten zu wollen bleibt das Ende offen, sodass nicht mal der Handlungsstrang vernünftig abgeschlossen wird.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann gab es, glaube ich, mehrere Endings (und Openings?). Ich kann mich ehrlich gesagt nur an eins erinnern und das war ganz in Ordnung. Die Animation war, wie zu erwarten, großartig, mit detaillierten Hintergründen und wunderschönen Figuren.
Trotzdem verblasst diese tolle Aufmachung, für mich zumindest, auf Grund des Fokus', der auf die Handlung gelegt wird. Wenn es nur etwas mehr um die Beziehung der Charaktere und weniger um den uninteressanten Schulalltag gegangen wäre, hätte mein Urteil ganz anders ausgesehen. Da es eine zweite Staffel geben wird, stehen da vielleicht wieder die Beziehungen im Vordergrund. Zumindest hoffe ich das. Anschauen werde ich sie mir vermutlich schon. Aber in dieser Season gab es für das Romance-Genre eindeutig spannendere Einträge, beispielsweise "Days With My Stepsister", der überraschend tiefgründig (wenn auch am Ende etwas anstrengend) ist, oder zum Thema romantische Komödien "Pseudo Harem", der belanglos anfängt und hinterher richtig gut wird. Deswegen würde ich "Alya Sometimes Hides Her Feelings In Russian" nur bedingt weiterempfehlen.
Kommentare
Fing stark an aber als der Fokus auf den Schülerrat gelegt wurde hat der Anime gewaltig nachgelassen.