Zehn neue „Fargo“-Folgen haben uns serientechnisch gut durch den Winter gebracht. Aber ist der fünften Staffel auch ihr Finale geglückt? Wie ist der Krimi mit Juno Temple, Jon Hamm und Jennifer Jason Leigh zu Ende gegangen?
Die kalte Krimi-Komödie „Fargo“ geht dieses Jahr bereits in ihre fünfte Staffel, die zum Auftakt mit großen Namen und alter Stärke glänzt. Juno Temple spielt eine Hausfrau, die es faustdick hinter den Ohren hat. Jon Hamm ist ein selbstverliebter Sheriff.
Nach mehr als drei Jahren Abstinenz kehrt die FX-Anthologieserie Fargo endlich mit Staffel vier zurück. Chris Rock spielt die Hauptrolle. Als Herzstück der neuen Geschichte hat sich Noah Hawley einen Mafiapakt ausgedacht.
Das Beste kommt zum Schluss: Mit der exzellenten Episode Somebody to Love macht die FX-Anthologieserie Fargo vieles wett, was in ihrer dritten Staffel nicht so gut funktioniert hat wie in den vorherigen. Noah Hawley liefert Antworten auf viele offene Fragen, aber nicht auf alle.
Kurz vor dem Ende der dritten Staffel gönnt sich Fargo eine dramaturgische Verschnaufpause. Das bedeutet jedoch nicht, dass in der Episode Aporia nichts Spannendes passieren würde. Die Action spielt sich auf psychologischer Ebene ab, wo sich die Charaktere für die finale Konfrontation rüsten.
Eine ideenreiche visuelle Umsetzung, ein Überraschungsauftritt und viele Dialogperlen machen aus der Fargo-Episode Who Rules the Land of Denial? eine für diese Staffel überdurchschnittliche. Ein Charakter hält sein schlechtes Gewissen darin nicht mehr länger aus.
Die dritte Staffel von Fargo lässt es in der Episode The Law of Inevitability wieder gemächlicher angehen. Ein Großteil beschäftigt sich mit Behördenwirrwarr und Befehlsketten. Bis auf wenige Kleinigkeiten hat sich am Ende nicht viel verändert.
Mit der Zuspitzung des Bruderkonflikts bekommt die dritte Staffel von Fargo in der Episode The Lord of No Mercy neuen Schwung. Die Ägide von Serienschöpfer und Drehbuchautor Noah Hawley beschert uns gleich mehrere Szenen, in denen es vor Anspannung knistert.
Der gewohnt einfallsreiche Dialog kann in der Fargo-Episode The House of Special Purpose das Fehlen einer mehrdimensionalen Charakterzeichnung nicht wettmachen. Hinzu kommen zentrale Auseinandersetzungen, die sich stets um die gleichen Konflikte drehen. Mehr Dynamik wäre gut.
In der Fargo-Episode The Narrow Escape Problem erfahren wir neue, furchteinflößende Details zum big bad dieser dritten Staffel. Wie es so typisch für dieses Format ist, wandelt die Charakterzeichnung dabei stets auf einem schmalen Grat zwischen Komödie und Drama.
Carrie Coon erhält in der Fargo-Episode The Law of Non-Contradiction abermals die Chance, ihr einmaliges Können unter Beweis zu stellen. Ihre Figur reist darin aus dem verschneiten Minnesota ins warme Los Angeles, um im Fall des Mordes an ihrem Schwiegervater zu ermitteln.
Das selbstauferlegte Krebsgeschwür namens V.M. Varga breitet sich in der Fargo-Episode The Principle of Restricted Choice im Leben von Emmit Stussy aus. Der Versöhnungsprozess mit Bruder Ray verläuft indes ähnlich unbefriedigend. Das Blut ist beinahe schon zu schmecken.
So unbestreitbar die Vorteile eines Anthologieformats wie Fargo auch sind, so offensichtlich steht in der ersten Episode einer neuen Staffel ein Nachteil heraus - es kann auf nichts aufgebaut werden. Aufgefangen wird das in The Law of Vacant Places durch die Schauspielerriege.
Die Episode Palindrome bildet den Abschluss der wunderbaren Reise, auf die uns die Anthologieserie Fargo in diesem Jahr geschickt hat. Manch eine Geschichte kommt zu einem überraschenden, manch andere zu einem erwartbaren Ende - sie alle funktionieren jedoch makellos.
Mit The Castle liefern Fargo-Schöpfer Noah Hawley und sein Kreativteam ihr Meisterstück ab. Die Episode summt von der ersten bis zur letzten Einstellung vor Spannung. Sämtliche Handlungsbögen - sogar der außergewöhnlichste - kulminieren hier in spektakulärer Symbiose.
Peggy und Ed Blomquist veranstalten in der Fargo-Episode Loplop die merkwürdigste Entführung der Seriengeschichte. Zunächst frohgemut, dann mit wachsender Skepsis versuchen sie, einen einfachen Telefonanruf zu tätigen, während sich Hanzee an ihre Spuren heftet.
Die bisher mit verschrobenem Humor bestechende Dramaserie Fargo nimmt in Did You Do This? No, You Did It! eine unerwartet düstere Wendung. Begleitet von einem tollen Soundtrack wenden sich einzelne Mitglieder der Kriegsparteien gegen ihre vermeintlichen Alliierten.
In der Episode Rhinoceros verarbeitet Fargo-Schöpfer Noah Hawley seine Liebe zum knisternden Kammerspiel. Darin erlebt eine Nebenfigur ihren ersten großen Auftritt, der ebenso witzig wie spannend verläuft. Viel passiert hier nicht - das aber in atemberaubender Atmosphäre.
Mit der Episode The Gift of the Magi erhöht Fargo die Schlagzahl. Die Konflikte zwischen den verfeindeten Parteien eskalieren dabei dramatisch. Und als wäre das nicht genug, feiert ein B-Movie-Star inmitten des Chaos seinen grandios witzigen Gastauftritt.
Die Fargo-Episode Fear and Trembling macht ihrem Namen alle Ehre - selten verbreiteten solch banale Ereignisse so viel Schrecken. Jean Smart nutzt die Folge überdies, um sich schon jetzt an die Spitze der Emmy-Favoritinnen zu katapultieren. Alle anderen spielen auf ähnlichem Niveau.
Lou Solverson macht dem Titel der Fargo-Episode The Myth of Sisyphus alle Ehre und stolpert von einer nervenzerreißenden Auseinandersetzung in die nächste. Auch für die übrigen Figuren dürfte es sich gerade so anfühlen, als kämpften sie in einem aussichtslosen Krieg.
In glänzend stilisierter Form erzählt Before the Law von den unmittelbaren Nachwirkungen der Ereignisse aus der Auftaktepisode. Die bestechende audiovisuelle Herangehensweise von Fargo-Schöpfer Hawley macht dabei aus gewöhnlichen Vorgängen interessante Handlungsbögen.
Die Krimi-Groteske Fargo war eine der großen Überraschungen des vergangenen Serienjahres. Nun feiert das FX-Anthologiedrama mit Waiting for Dutch einen spektakulären zweiten Staffeleinstand. Der tolle Cast, die makellose Regie und eine fesselnde Geschichte garantieren das.
Die vergangenen beiden TV-Seasons waren gespickt mit vielen Enttäuschungen, hielten jedoch auch einige positive Überraschungen bereit. Die größte davon ist das fantastische Serienremake des Coen-Brothers-Films Fargo, mit dessen Erfolg wohl kaum jemand gerechnet hätte.
Der Auftakt der neuen FX-Serie Fargo stimmt zuversichtlich, dass das Format in seinen zehn Episoden nachhaltig Eindruck hinterlassen wird. Das schwarzhumorige Drama findet schnell seinen eigenen Charakter und überzeugt so nicht nur durch eine starke Darstellerriege und gelungene Optik.