Halloween: Die 10 gruseligsten weiblichen Horrorfiguren
Passend zu Halloween haben wir uns Gedanken über weibliche Figuren in Horror- und Gruselfilmen gemacht. Wir haben versucht, die Auswahl so breit wie möglich zu halten, um uns nicht ausschließlich auf die bekanntesten Figuren zu beschränken, auch wenn einige besonders ikonische Charaktere natürlich nicht fehlen dürfen. Schließlich haben wir uns auf weibliche Figuren aus zehn Filmen geeinigt und versucht, das Feld so breit wie möglich abzudecken.
Unter dem Begriff „gruselig“ sind nicht unbedingt nur enstellte Fratzen oder schemenhafte Geisterwesen zu verstehen. Zunächst unscheinbar wirkende Charaktere können umso erschreckender wirken, sobald sie ihr wahres Gesicht zeigen und man vielleicht von Anfang ein unwohles Gefühl bei ihnen hatte, ohne es erklären zu können. Ebenso ist es auch eine andere Art von Schrecken, wenn es sich um übersinnliche Phänomene handelt, als wenn man es mit der gruseligen Seite der menschlichen Psyche zu tun bekommt. Bei unserer Auswahl haben wir beides berücksichtigt.
Auf den folgenden Seiten seht Ihr in loser Reihenfolge unsere Favoriten der weiblichen Filmfiguren, die uns bisweilen Albträume beschert haben. Natürlich lassen sich bei so einer Liste bisweilen keine Spoiler vermeiden. Der neuste Film in der Liste ist aus dem Jahre 2008, ein Großteil der Titel dürfte vielen Lesern also wahrscheinlich bekannt sein.
Annie Wilkes in „Misery“
Annie Wilkes (Kathy Bates) wirkt anfangs harmlos und bisweilen etwas schrullig. Später entwickelt die sich zu einem unberechenbaren Monster in Menschengestalt. Alleine ihre Präsenz lässt einem ganz anders werden, wenn sie sich dem in ihrer Gewalt befindlichen Paul Sheldon (James Caan) nähert.
Marie in „High Tension“
Marie Cecile de France gehört ebenfalls in die Kategorie "anfangs harmlos", aber auf eine andere Weise. Der Zuschauer denkt permanent, dass Marie das potentielle Opfer eines Serientäters sei und baut eine Verbindung zu ihr auf. Das Erschrecken ist nicht gerade klein, als Marie sich schließlich als eben jener Serienkiller entpuppt und mit ihren Opfern nicht gerade zimperlich umgeht. Hier kommt das Unwohlsein erst im Nachhinein, aber dafür umso intensiver.
Die Grady-Töchter in „Shining“
Hier kommt der Horror gleich im Doppelpack und ist das erste Beispiel für ein übersinnliches Phänomen. Das erste Mal trifft der kleine Danny Torrance (Danny Lloyd) die beiden Mädchen bei einer Fahrt auf seinem Dreirad mitten in einem Gang des fast verlassenen Overlook-Hotels. Sie stehen einfach nur da und starren ihn regungslos an. Das wirkt beinahe grotesk und genau deshalb so gruselig. Kleine Mädchen gehören nicht unbedingt zu den Dingen, vor denen Mann Angst hat. Kubricks Inszenierung lässt hier einem aber den Schauer über den Rücken laufen.
Carrie in „Carrie - Des Satans jüngste Tochter“
Carrie (Sissy Spacek) ist gleichzeitig Täter wie Opfer. Sie wird seit ihrer frühen Kindheit von ihrer Mutter Margaret (Piper Laurie) erniedrigt und gedemütigt. Ebenso wird sie auch von ihren Mitschülern behandelt. Später entwickelt sie telekinetische Fähigkeiten und rächt sich grausam an ihren Peinigern. Vor allem Sissy Spaceks Darstellung als Carrie ist in der „Stephen King“-Verfilmung herausragend und überträgt die Qual, aber auch die furchteinflössende Unberechenbarkeit des Charakters auf den Zuschauer.
Vera Cosgrove in „Braindead“
„Braindead“ („FSK 16“-Version) ist kein reiner Horrorfilm, sondern beinhaltet auch viele komödiantische Elemente. Nichtsdestotrotz lässt einem Vera Cosgrove (Elizabeth Moody) ganz mulmig werden. Nicht nur behandelt sie ihren erwachsenen Sohn Lionel (Timothy Balme) wie ihr Besitztum und inszeniert Eifersuchtsszenarien, sobald Lionel eine Frau kennenlernt - das alleine wäre eigentlich schon gruselig genug. Am Schluss mutiert Vera aber noch zu einem riesengroßen Überzombie, der einfach nur widerlich anzuschauen ist und sich Lionel einverleiben will.
Eli in „So finster die Nacht“
Der androgyn wirkende Vampir Eli (Lina Leandersson) lässt sich nicht eindeutig einem Geschlecht zurodnen, was im Film „So finster die Nacht“ auch mehrfach angedeutet wird. Dennoch passt Eli in die Liste, denn Weiblichkeit ist ein wichtiger Teil des Charakters, welcher durch eine Schauspielerin verkörpert wird. Im Verlauf der Handlung entpuppt sie sich als Vampir, der einen aufopferungsvollen Vertrauten des Nachts Menschen ermorden und ausbluten lässt, um sich von deren Blut zu ernähren. Eli ist nicht im eigentlichen böse, sondern eher ein Opfer ihrer grausamen Natur. Gleichzeitig wirkt sie unschuldig und weckt beim Zuschauer einen Beschützerinstinkt und genau dieser Aspekt macht den schwer greifbaren Charakter unheimlich.
Asami Yamazaki in „Audition“
„Audition“ von Takashi Miike („13 Assassins“) ist eine außergewöhnlicher Horrofilm, dessen weibliche Hauptfigur Asami (Eihi Shiina) auf den ersten Blick wahrscheinlich am harmlosesten in dieser Liste wirkt. Der Witwer Aoyama lernt die schüchterne und junge hübsche Frau bei einem Vorsprechen kennen und verliebt sich in sie. Später wird er zu ihrem hilflosen Opfer, das Folterungen und Verstümmelungen ertragen muss. Durch die extreme Diskrepanz zwischen Asamis äußerem Erscheinungsbild und ihrer Schüchternheit auf der einen und ihrem brutalen und kompromisslosen Wesen auf der anderen Seite, verdient sie sich einen Platz in unserer Liste.
Regan Teresa MacNeil in „Der Exorzist“
Filme über von Dämonen besessene Menschen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Dennoch ist Regan (Linda Blair) die wahrscheinlich ikonischste Figur für diesen Horror-Typus. Die unberechenbare, Gift und Galle spuckende Frau wirkt auch heute noch sehr verstörend und schafft es, Urängste zu wecken.
Sadako Yamamura in „Ring - Das Original“
Sadako aus „Ring - Das Original“ hinterlässt beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck und hat vor allem für eine enorme Popularität japanischer Horrorfilme im Allgemeinen gesorgt. Zarte besaitete Gemüter können vor Angst kaum hinschauen, wenn sich das Mädchen aus einem Fernsehbildschirm heraus unaufhaltsam auf ihre Opfer zubewegt. Auch das US-amerikanische Remake und das dortige Sadako-Pendant Samara ist gelungen.
Gnom in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“
Der in einen roten Kapuzenmatel gehüllte Gnom (Adelina Poerio) ist die wohl am wenigsten greifbare Figur in unserer Liste, da sie nur einen kurzen Augenblick am Ende des Films richtig zu sehen ist. Dieser Augenblick reicht aber aus, um ein Trauma für das ganze Leben zu erzeugen. Das in den verwinkelten Gassen lauernde Wesen hinterlässt trotz des kurzen Auftretens einen bleibenden Eindruck.