Zum Valentinstag: 22 romantische Serien
Serien von Kitsch bis Zynismus
Serien über Liebe sind so eine Sache. Manchmal muss es halt kitschig sein, dann wieder zählt nur der humorvolle Blick auf die düstere Realität. Zum Valentinstag haben wir 22 mehr oder weniger aktuelle Serien über die Liebe zusammengetragen und je nach Ausrichtung auf einer Skala von romantisch-rührend bis zynisch-bitter eingeteilt. Wer also den Glauben an die große Liebe in sich trägt, der wird sich im vorderen Feld der Fotostrecke wohler fühlen. Wem sich hingegen bei dem Gedanken an einen Strauß Rosen der Magen umdreht, der kann sich auf den hinteren Plätzen unserer Liste den einen oder anderen Serientipp abholen. Und - versprochen, wir sagen es auch keinem, wenn Ihr doch mal schaut, was in der Kitsch-Abteilung so geht.
Was sind Eure Lieblingsserien über die Liebe?
Gine Kreuzer hat an diesem Beitrag mitgearbeitet.
Cedar Cove
Die Serie, die in Deutschland unter dem Titel „Cedar Cove - Das Gesetz des Herzens“ läuft, hat es auf unseren Spitzenplatz in der Romantikliste geschafft. Wer hier einschaltet, der weiß, dass er sich auf Entspannung und jede Menge Hingabe einstellen kann.
In dem kleinen Ort, der Pate für den Namen der Hallmark Channel-Serie stand, sieht die Welt aus wie durch den Weichzeichner gezogen. Wir verfolgen die Richterin Olivia Lockhart (Andie MacDowell), die gerade eine Scheidung hinter sich gebracht und eine Beförderung auf Bundesebene erhalten hat, als sich erste zarte Bande zwischen ihr und dem Chef der Lokalzeitung entwickeln. Wir begleiten sie im Verlauf der Serie durch so manches große und kleine Drama, immer in der wunderbaren Sicherheit, dass am Ende die Liebe gewinnen wird. Zehn von zehn wärmende Teetassen am Kamin für Cedar Cove.
Poldark
Und er reitet wieder in den Sonnenuntergang. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Hitserie gleichen Titels lässt man bei BBC die Geschichte um den träumerischen Ross Poldark wieder aufleben.
Ein starkes Verkaufsargument, wenn man jemanden von der britischen Romanzenserie überzeugen will, ist ein Blick auf Aidan Turner. Aber auch die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen von Cornwall und der Kampf um die große Liebe und das Überleben lassen sich sehen.
Zehn von von zehn stürmische Küsse auf Klippen über der tosenden See für den Mann, der aus dem Krieg zurück kehrt und die Liebe sucht.
When Calls the Heart
Ebenfalls in die Vergangenheit gereist wird in der Serie When Calls the Heart, in der es die junge Elizabeth Thatcher 1910 in die gleichnamige Kleinstadt verschlägt. Um ihre Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen, versucht sie sich als Lehrerin. In ihrer neuen Umgebung findet sie schnell Anschluss, nur einer ist einfach nicht von ihr zu begeistern: Constable Jack Thornton, der sie dafür verantwortlich macht, in den verschlafenen Ort versetzt worden zu sein, um sie zu beschützen.
Wer da schon die romantischen Verwicklungen erahnt, für den könnte sich ein Ausflug in die betreffende Kohlemine anbieten. „Janette Oke: Die Coal Valley Saga“, so der deutsche Titel, bekommt von uns neun von zehn romantische Sonntagsausflüge mit dem Ruderboot.
Outlander
Über Outlander muss man Serienjunkies mit einer Ader für Romantik und Historie gar nicht mehr viel sagen. Unter den Serienadaptionen romantischer Buchvorlagen ist die Starz-Serie der absolute Überflieger.
Wir begleiten dabei Claire (Caitriona Balfe), eine Krankenschwester, im Jahr 1945 in den Flitterwochen in Schottland. Dort wird sie durch einen mysteriösen Steinkreis in das Jahr 1743 transportiert, wo sie auf den attraktiven Krieger Jamie (Sam Heughan) trifft, den sie gezwungenermaßen heiratet, um sich zu retten. Fortan steht sie nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch zwischen zwei Zeitebenen, die beide jede Menge Romantik und intime Einblicke mitbringen.
Von uns gibt es acht von zehn kerzenbeschienene Techtelmechtel mit einem Extrapunkt für überraschende Schockmomente.
Z: The Beginning of Everything
Zelda Sayre Fitzgerald und ihr Mann, der Schriftsteller F. Scott Fitzgerald, waren in den 1920er Jahren ein High-Society-Paar, das die literarische Boheme von New York aufmischte. Die Amazon-Serie Z: The Beginning of Everything erzählt die Geschichte des Paares vom ersten Kennenlernen an. Dabei nimmt sie uns mit auf eine wilde, romantische Reise vom Süden der USA an die Ostküste und entführt uns in eine Ehe, die, gelinde gesagt, als turbulent beschrieben werden kann.
Wir vergeben an dieser Stelle acht von zehn Rüschenunterhosen an die biographische Serie.
Magnificent Century
Nicht nur in der Türkei, sondern in fast 50 Ländern ist die Serie „Magnificent Century“ ein Hit. Nun ist sie auch seit einer Zeit im deutschen Netflix zu sehen. Wer also noch einen Platz auf der Liste der Liebesserien frei hat, der sollte dringend mal bei den türkischen Serien vorbeischauen. Dort findet man romantische Storys in Reinform, gut produziert und garantiert mit Drama.
In „Magnificent Century“ begleiten wir das Mädchen Hürrem, das aus seinem Heimatland ins Osmanische Reich verschleppt wird, wo es in den Harem des Sultans kommt. Anfänglich rebellisch merkt sie schnell, dass sie an Macht gewinnen kann, wenn sie ihre Karten richtig ausspielt und wird so schließlich zur Ehefrau des Sultans.
Wir vergeben für pompöse Kulissen und Romantik, die sich nicht entschuldigt, zehn von zehn diamantenbesetzte Seidenkleider.
The Vampire Diaries
Vampire und Romantik - Das geht bekanntermaßen äußerst gut zusammen. Das weiß auch Julie Plec, die neben ihrem Hit The Vampire Diaries auch das etwas düstere Spinoff The Originals auf den Weg gebracht hat.
Wir starten in die Story um die Mystic-Falls-Clique mit einer zentralen Frage: Ist es der liebe, treusorgende Vampir oder der Bad Boy unter den Blutsaugern, der das Herz der jungen Elena (Nina Dobrev) erobern kann? Nun, während Stefan (Paul Wesley), aufrichtig, moralisch und immer fürsorglich, einen ganz bezaubernden Freund ausmacht, ist es dann doch Damon (Ian Somerhalder), der für stürmische Küsse im Regen und atemberaubende Tänze auf nächtlicher Straße sorgt.
Wir verleihen acht von zehn romantische Stunden am Kamin der Salvatore-Villa.
Grey's Anatomy
Der langlebige Klassiker unter den Romanzen ist Grey's Anatomy. Seit nunmehr 13 Staffeln lieben und leiden sich die Angestellten des Krankenhauses durch ihre Schichten und ihre spärliche Freizeit. Statt ein Paar hat man als Zuschauer hier in der Regel gleich mehrere Liebesparaden zur Auswahl zum Mitfiebern. Ob mit Kollegen, Patienten oder gänzlich Unbeteiligten, dem Liebeswahn in Seattle sind keine Grenzen gesetzt.
Wir verleihen acht von zehn verstohlene Blicke über den Operationstisch plus eine besondere Anerkennung für die große Dramatik, die die Belegschaft des Krankenhauses immer wieder ereilt. Vom Flugzeugabsturz bis zur Bombe bleibt Meredith (Ellen Pompeo) und den anderen nichts erspart.
Good Witch
Ein Mutter-Tochter-Duo bekommt in einer magischen Wendung neue Nachbarn. Und wer präsentiert sich da? Ein attraktives Vater-Sohn-Gespann, das sich der Magie von nebenan nicht lange entziehen kann.
In der US-Serie Good Witch geht es romantisch bis kitschig zu und wir verleihen daher mit Abzügen für Over-The-Top-Szenen sechs von zehn magische Augenaufschläge.
This Is Us
Langsam bewegen wir uns von der reinen Romantik-Schleuder in Richtung Drama, in diesem Fall Familiendrama. In This Is Us haben sich die beiden füreinander Bestimmten bereits gefunden. In Vor- und Rückblenden sind wir dann dabei, wie sie sich durch ein turbulentes Familienleben mit Drillingen manövrieren. Die Kinder sehen wir in weiteren Zeitebenen auch als Erwachsene, wie sich ihre eigenen Leben entwickeln.
Kaum ein Auge bleibt trocken während einer Episode der NBC-Serie, wenn Jack (Milo Ventimiglia) und Rebecca (Mandy Moore) über mehrere Jahrzehnte eine Beziehung vorleben, die sich auf einer realistischen Ebene gefühlter Idylle einpendelt. Im Anschluss daran möchte man schnell alle in den Arm nehmen, die man liebt.
Dafür regnet es sieben Romantik- und drei zusätzliche Dramapunkte.
No Tomorrow
Für Hipster und solche, die es nicht sein wollen, aber von anderen dafür gehalten werden, gibt es nun ebenfalls eine Romantik-Serie. In No Tomorrow treffen Xavier (Joshua Sasse) und Evie (Tori Anderson) aufeinander. Er glaubt an die nahende Apokalypse und will sich bis dahin noch ausleben, sie versucht Karriere zu machen und dabei möglichst nicht uncool zu werden. Zusammen erstellen sie nach einigen Startschwierigkeiten die ultimative bucket list und stürzen sich in eine stürmische Beziehung.
Für starke Darsteller und die charmante Umsetzung einer eigentlich abgegriffenen Story bekommt die US-Serie von uns sieben gemeinsame Fallschirmsprünge.
Grace and Frankie
Die Netflix-Serie Grace and Frankie beginnt mit zwei Scheidungen - zugegeben, nicht gerade der beste Ausgangspunkt für Romantik. Das Besondere daran ist der Grund für die Trennungen, nämlich, dass die beiden Männer sich ineinander verliebt haben. Zurück bleiben die Frauen, die sich zwar lange kennen, aber aufgrund grundlegender Unterschiede gar nicht leiden können. Bis sie gezwungen werden, miteinander auszukommen, nachdem für ihre Männer die Liebe gesiegt hat.
Eine rührende, witzige Story über einen Altersabschnitt im Leben, der sonst nicht so oft auf der Mattscheibe in den Mittelpunkt gestellt wird, ist uns sechs Meditationsübungen am Strand wert.
Die Serie ist derzeit im deutschen Netflix zu sehen.
Jane the Virgin
Seifenoper, nein danke, mag sich so mancher Serienjunkie denken. In der Regel eine intuitiv richtige Wahl, im Fall von Jane the Virgin lohnt sich ein zweiter Blick aber sehr. Denn die The CW-Serie von der „unbefleckten Empfängnis“ rollt die Klischees des Genres von hinten auf und bringt neben der Romantik damit zahlreiche urkomische Momente unter.
Wir empfehlen sieben versteckte Blutkapseln in strahlend weißen Anzügen, für den Notfall. Die Serie ist derzeit im deutschen Netflix zu sehen.
Galavant
Galavant trällert sich in die Herzen der SERIENJUNKIES.DE®-Redaktion und zahlreicher anderer Fans. Mit der urkomischen Serie über einen ritterlichen Helden landet Darsteller Joshua Sasse zum zweiten Mal in unserer Liste der Romantik. Doch statt Kitsch gibt es in der ABC-Musicalserie vor allem Komik und Fantasy, aber auch eine Handvoll Romantik. Schließlich braucht jeder richtige Ritter ein Burgfräulein, für das er kämpfen kann. Oder war es andersherum?
You Me Her
So vielfältig die romantischen Konstellationen in der Serie You Me Her sind, so vielfältig sind auch die Gruppierungen möglicher Zuschauer. Gemeinsam kann man den bevorzugten zärtlichen Austausch verfolgen und mit seiner Lieblings-Beziehung mitfiebern.
Doch die Audience Network-Serie, die man auch auf Netflix zu sehen bekommt, kann noch mehr. Sie hat Humor, erdrückende Ehrlichkeit und beleuchtet beziehungsrelevante Themen aus vielen, auch alternativen Blickwinkeln. Das bietet ausreichend serienübergreifenden Diskussionsstoff. Wie werden sie sich am Ende entscheiden? Wer bekommt wen? Die Frau die Frau? Der Mann die Frau? Oder bleiben alle drei zusammen? Das bespricht man am besten direkt zu zweit - oder zu dritt!?
Die Serie ist derzeit im deutschen Netflix zu sehen.
Catastrophe
Mit Catastrophe sind wir nun endgültig auf dem Gebiet der Comedys angekommen, in denen der Witz über den Kitsch siegt, ohne dass die Romantik Schaden nehmen muss. In der britischen Serie treffen sich eine Irin und ein Amerikaner zu einem Wochenende voller Sex mit Folgen. Denn anschließend sehen wir die beiden, die sich eigentlich nur oberflächlich kennen, gemeinsam in die Elternrolle schlittern und dabei so manche Hürde meistern. Wir verleihen acht von zehn Langstreckenflugtickets.
Crazy Ex-Girlfriend
Ebenfalls ein Redaktionsliebling ist die Musicalserie Crazy Ex-Girlfriend, hinter der Rachel Bloom steckt. Mit urkomischen Songs, einem Auge für menschliche Schwächen und einem ganz besonderen Talent für Humor bringen die Macher eine unserer Lieblingsserien auf die Mattscheibe.
Hinter dem Titel steckt die Bemühungen der Titelfigur, ihren Exfreund zurückzuerobern, was meistens urkomisch, manchmal aber auch ziemlich romantisch endet, auch wenn wir zu einem anderen von Rebeccas love interests halten.
Wir singen zehn von zehn Liedern mit.
Die Serie ist derzeit im deutschen Netflix zu sehen.
Love
Netflix schenkt uns das ziemlich dysfunktionale Pärchen aus der Serie Love, dargestellt von Gillian Jacobs und Paul Rust. Sie ist aufsässig, er schüchtern. Gemeinsam schlittern sie durch einen chaotischen Alltag mit manchen kleinen und größeren Desastern.
Togetherness
Einen schonungslosen Blick auf moderne Beziehungen wissen die Fans an der Serie Togetherness zu schätzen, die den Spagat zwischen Zynismus und Romantik so galant meistert wie kaum eine andere Serie. Zwischen Drama und Comedy landet die Serie der Duplass-Brüder einen Volltreffer.
Brett (Mark Duplass) und Michelle (Melanie Lynskey) versuchen ihre Ehe zu retten, während Michelles Schwester Tina (Amanda Peet) und Bretts bester Freund Alex (Steve Zissis) bei ihnen unterkriechen um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Auch die Eheleute versuchen, ihr Leben zu ordnen. Die anderen beiden suchen nach Liebe oder versuchen erst einmal herauszufinden, was das eigentlich ist.
Die clevere Dramedy über vier Menschen, die schonungslos ihr Leben betrachten, ist uns zehn von zehn Strandbesuche wert.
Man Seeking Woman
Mit dem gewissen Etwas kommt die Comedy Man Seeking Woman daher. Dabei ist das nicht etwa Romantik, sondern ein abgedrehter Sinn für Humor und Surrealismus. Schräg an der Realität vorbei erzählen die Serienmacher die Geschichte von dem naiven, jungen Mann Josh Greenberg (Jay Baruchel), der die Liebe sucht.
Wir empfehlen das allen Kitschgeschädigten und verteilen neun von zehn Trolldates.
Casual
Die Hulu-Serie stellt zwei erwachsene Geschwister in den Mittelpunkt: Therapeutin Valerie (Michaela Watkins), die gerade durch eine Scheidung geht und daher mit ihrer Teenagertochter bei ihrem Bruder Alex (Tommy Dewey) unterkommt. Der ist sich zwar noch nicht sicher, wo sein Leben hinführen soll, hat aber dank eines Datingportals schnell viel Geld gemacht.
Zwischen der Angst, alleine zu enden und unfähig zu sein, die Liebe zu finden, straucheln die beiden mit allerhand anderen Alltagssorgen, darunter furchtbar egoistische Eltern und entfremdete Expartner, von denen man nicht loskommt. Clever eingeflochten in die Story sind die Erlebnisse des Teenagers Laura (Tara Lynne Barr), Valeries Tochter, die ähnliches auf anderer Ebene durchmacht.
Wir sind begeistert und wischen in der Datingapp in Richtung eines Dates.
You're the Worst
Kitsch ist hier Fehlanzeige, Romantik auch. In der Comedyserie You're the Worst lernen wir die furchtbarsten Beziehungen kennen, die man sich vorstellen kann. Und begleiten sie dabei, wie wir uns in sie verlieben und dabei trotzdem furchtbar finden.
Ein gelungenes Anti-Programm zu Outlander und Konsorten ist die FX-Serie alle Male. Wir freuen uns daher über zehn von zehn leeren Wodkaflaschen.