In dem Film Captain America: Brave New World übernimmt Sam Wilson (Anthony Mackie) offiziell die Rolle des Captain America, nachdem er in der Serie The Falcon and the Winter Soldier bereits als solcher eingeführt wurde.
Die Handlung beginnt mit einer Mission in Japan, bei der Sam ein gestohlenes Objekt von einer Terrorgruppe zurückholen muss. Dabei rettet er Geiseln in einer Kapelle und entdeckt, dass das Objekt aus Adamantium besteht, einem extrem widerstandsfähigen Metall, das auch in der X-Men-Lore eine Rolle spielt.
Zurück in den USA trifft Sam auf den neu gewählten Präsidenten Thaddeus Ross (Harrison Ford), der zuvor als General bekannt war. Ross plant, Adamantium für militärische Zwecke zu nutzen, dem Sam skeptisch gegenübersteht. Die Spannungen zwischen den beiden nehmen zu, als Ross in einen internationalen Vorfall verwickelt wird, der eine globale Krise auslösen könnte.
Sam arbeitet eng mit Joaquin Torres (Danny Ramirez), dem neuen Falcon, zusammen. Gemeinsam versuchen sie, die Hintergründe der Verschwörung aufzudecken. Dabei stoßen sie auf Sidewinder (Giancarlo Esposito), einen mysteriösen Antagonisten, der plant, Adamantium für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen.
Regisseur des Films ist Julius Onah („The Cloverfield Paradox“, „Luce“). Das Drehbuch stammt von Rob Edwards, Malcolm Spellman, Dalan Musson, Julius Onah und Peter Glanz. Produzenten sind Kevin Feige und Nate Moore, bekannt für ihre Arbeit an „Black Panther“ und „The Falcon and the Winter Soldier“. Die Musik stammt von Laura Karpman, die zuvor an den Serien What If...?, Ms. Marvel sowie dem Film „The Marvels“ gearbeitet hat.
Die Dreharbeiten fanden, wie alle Marvel-Filme, hauptsächlich in Trilith Studios in Atlanta statt. Weitere Aufnahmen wurden in Washington, D.C., Oaxaca (Mexiko), Tokyo (Japan) und Jordanien durchgeführt. Die Dreharbeiten begannen am Mitte März 2023 und endeten mit Nachdrehs Ende Juni 2024.
Das Produktionsbudget des Films betrug offiziell 180 Millionen US-Dollar. Allerdings berichten einige Quellen, dass die tatsächlichen Kosten aufgrund von Nachdrehs und anderen Faktoren bis zu 380 Millionen US-Dollar betragen könnten.
Filmkritik „Captain America: Brave New World“ durch Adam Arndt exklusiv für Serienjunkies.de
Der neue Marvel-Film „Captain America - Brave New World“ nimmt sich einiger offener Handlungsstränge an, verliert dabei aber etwas die eigene Identität aus den Augen.
„Captain America: Brave New World“ ist der mittlerweile 35. Film aus dem Marvel Cinematic Universe und der erste Kino-Einsatz von Anthony Mackie als neuer Captain America, nachdem er diesen Titel in der Disney+-Serie The Falcon and the Winter Soldier von Steve Rogers (Chris Evans) geerbt hatte. Die „Captain-America“-Filme genießen unter den Fans einen guten Ruf, besonders „The Return of the First Avenger“ (Originaltitel: „Captain America: The Winter Soldier“) aus dem Jahr 2014 gilt bis heute durch seine Twists als einer der besten MCU-Streifen.
Mackie tritt also ein schweres Erbe an, denn Publikumsliebling Evans hatte ordentlich vorgelegt. Doch ihm wird die Nachfolge noch etwas erschwert, denn der vierte „Captain-America“-Kinofilm ist gleichzeitig ein sehr spätes Sequel zu „The Incredible Hulk“, nimmt aber auch Aspekte von „The Eternals“ auf und will Sam Wilson als neuen Cap abseits von seinem Serieneinsatz etablieren. Leider gelingt das Vorhaben in keinem dieser Aspekte zur vollsten Zufriedenheit...
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Der frühere Hulk-Jäger General Thunderbolt Ross (ab diesem Film: Harrison Ford, zuletzt auch in der Serie 1923 zu sehen - zuvor war es der Anfang 2022 verstorbene William Hurt), der auch hinter dem Sokovia-Abkommen aus „Captain America - Civil War“ steckt, ist mittlerweile zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.
Er möchte mit Captain America darüber sprechen, die Avengers zurückzuholen. Doch das könnte bedeuten, dass sie unter US-Befehlen handeln müssten. Auf diese suboptimale Konstellation weist ihn Isaiah Bradley (Carl Lumbly, Alias) hin, der als Mentor für ihn und den neuen Falcon mit beiden trainiert.
Gleichzeitig beschäftigt die Welt der Celestial, der seit „Eternals“ im Indischen Ozean steckt und von vielen Nationen als wichtige Rohstoffquelle und Forschungsstelle gesehen wird. Bei einem Treffen der Nationen kommt es zu einem Anschlag auf den Präsidenten und andere internationale Landesvertreter.
Der Proto-„Captain-America“ Bradley gehört zu den vermeintlichen Attentätern, weiß danach jedoch nicht, warum er so handelte. Sam will seinem Freund helfen und nimmt daher Ermittlungen auf. Aber auch Ruth Bat-Seraph (Shira Haas, Unorthodox), die direkt für den Präsidenten arbeitet, stellt Nachforschungen an.
Die Spur führt zu einem losen Ende und einem alten Bekannten, der Forschungen angestellt hat, die auch den Präsidenten betreffen. Doch was genau wurde erforscht und welches große Geheimnis versteckt Ross? Es könnte einen Krieg zwischen den USA und einem Partnerland auslösen.
Regisseur Julius Onah („The Cloverfield Paradox“) und eine durchaus illustre Schar an Drehbuch-Autoren - darunter Rob Edwards, Malcolm Spellman und Dalan Musson - hatten also keine leichte Aufgabe, denn die Cap-Einsätze nach der Origin waren nicht nur gute Actionfilme, sondern auch wendungsreich erzählt und kamen stets mit einer gewissen Coolness daher. „Brave New World“ hat zwar offensichtlich ein höheres Budget als die TV-Serie, die ihr vorausging, aber nicht unbedingt die innovativste Verschwörungs-Storyline, die wir bisher im Marvel-Cosmos gesehen haben.
Die Trailer und Poster hatten auch schon recht früh verraten, dass Ross zum Red Hulk wird. Der Film macht daraus dann allerdings ein recht großes Mysterium, dessen „Lösung“ man sich sehr lange aufspart... Vielmehr fühlt sich die Story wie ein „Hulk“-Sequel ohne Bruce Banner, dafür aber mit einigen seiner rückkehrenden Schurken an, die man wiederum vielleicht ohnehin schon vergessen hatte, wenn man den „Hulk“-Film nicht mehr auf dem Schirm hatte und mit den Comics nicht vertraut ist. Es passt schon, dass man die Celestial-Storyline hier weiterspinnen möchte, weil ein solch gigantisches Wesen große politische Implikationen hat und der POTUS ist nun mal genau für solche Themen verantwortlich. Das Material, das hier gefunden wird, ist auch Marvel-Lesern bestens vertraut.
Ford hat entsprechend neben Mackie eindeutig die meiste Screentime. Er macht seine Sache erwartungsgemäß ganz gut und verleiht der bisher eher eindimensionalen Figur etwas mehr Komplexität und Wut. Comicfans könnten dennoch ein wenig enttäuscht sein, denn der rote Hulk ist - wie schon sein grüner Kollege - im MCU offenbar deutlich schwächer als sein Comickollege. Der rote Hulk hatte bei seinem Debüt auf den Comicseiten nämlich eine regelrechte Spur der Zerstörung gelegt und war als eine der mächtigsten Figuren überhaupt etabliert worden.
Die Actionsequenzen sind ordentlich, aber nicht umwerfend. Ein paar Momente erinnern zwar an die „Top-Gun“-Filme, kommen an die Opulenz dort jedoch auch nicht heran. Ein Problem an der Sam-Wilson-Figur ist, dass eigentlich schon „The Falcon and the Winter Soldier“ die Zweifel an seinen Qualitäten als neuer Cap hätte aufräumen und beseitigen sollen, doch es treibt ihn hier weiter an und so nimmt man dies hoffentlich als letzte Generalprobe für ihn, denn sonst droht es, langweilig zu werden...
Insgesamt handelt es sich um einen mittelprächtigen Film, der weder besonders gut noch besonders schlecht ist, nur eben innerhalb der bisherigen MCU-Werke Schwierigkeiten hat, herauszustechen. Das ist schade, eben auch deswegen, weil die vorherigen Cap-Auftritte, wie bereits erwähnt, oftmals zu den Highlights gehörten. Vielleicht wäre es cleverer gewesen, eine gänzlich andere Richtung einzuschlagen? Aber hinterher ist man meistens schlauer...
Sam wird hierbei zum Beispiel unterstützt vom neuen Falcon Joaquin Torres (Danny Ramirez), den man ebenfalls schon aus der Disney+-Serie kennt und der sowohl sein Tech-Support als auch ein neuer Mann im Fluganzug ist. Leider ein wenig verschwendet wird das Potential von Giancarlo Esposito (Breaking Bad), der Sidewinder von der Serpent Society spielt. Esposito macht wahrscheinlich das Beste aus seinem Material, aber man hätte ihn sicherlich auch für eine etwas bessere oder wichtigere Rolle bei Marvel besetzen können.
Im Vorfeld des Films gab es viele Gerüchte und Berichte über Nachdrehs und Drehbuchanpassungen - und so richtig wird man diesen Eindruck auch selten los... Womöglich haben der Hollywood-Streik und realpolitische Ereignisse hier für ein paar Änderungen gesorgt, die dem Impact des Films nicht unbedingt geholfen haben.
Neben Haas als Ruth spielt auch noch Xosha Roquemore als Leila Taylor, eine ranghohe Beraterin des Präsidenten, eine größere weibliche Rolle. Sie und Sam sind sich ebenfalls gut vertraut und im regen Austausch.
Tim Blake Nelson kehrt derweil als Hulk-Schurke Samuel Stern aka The Leader zurück und wird somit eher zum Cap-Widersacher, aber auch zum Dorn im Auge von Ross. Ansonsten gibt es auch ein paar kleine Marvel-Überraschungen und Gastauftritte, insgesamt aber weniger, als man in dem Fall vermuten würde.
Der Film hat diesmal auch nur eine Szene im Abspann, die ganz am Ende von diesem auf die Zuschauer wartet. Allerdings wirkt auch die Szene selbst etwas „unterwältigend“ und bringt nur einen kommenden „Avengers“-Film mit bereits in diesem Streifen etablierten Figuren in Stellung - so, wie es auch schon manch anderer Film der letzten Zeit gemacht hatte (Stichwort: „Secret Wars“).
„Captain America: Brave New World“ hat offenbar Schwierigkeiten, die Fans zu begeistern und abzuholen, denn Marvel versucht hier eine Formel, die zwar vorher schon funktioniert hat, deren Zutaten diesmal aber leider nicht so ganz überzeugen... Man liefert dabei einen soliden, aber eben keinen herausragenden Film ab. Der neue Cap hätte jedoch einen Win durchaus vertragen können, denn er dürfte mit Sicherheit ein Eckpfeiler der Marvel-Planung für die nächsten „Avengers“-Filme werden.
Ich vergebe daher drei bis dreieinhalb rote Fäuste für „Captain America: Brave New World“.
Synchronsprecher | Rolle | Darsteller |
---|---|---|
Stefan Gunther | Sam Wilson / Captain America | Anthony Mackie |
Wolfgang Pampel | Thaddeus 'Thunderbolt' Ross / Red Hulk | Harrison Ford |
Julian Tennstedt | Joaquin Torres / Falcon | Danny Ramirez |
Patricia Strasburger | Ruth Bat-Seraph / Sabra | Shira Haas |
Uli Krohm | Isaiah Bradley | Carl Lumbly |
Frank Röth | Seth Voelker / Sidewinder | Giancarlo Esposito |
Nana Spier | Betty Ross | Liv Tyler |
Gerald Schaale | Dr. Samuel Sterns / Leader | Tim Blake Nelson |
Janina Isabell Batoly | Agent Leila Taylor | Xosha Roquemore |
Björn Schalla | Bucky Barnes / Winter Soldier | Sebastian Stan |