Die Welt braucht mehr Singleplayer-Shooter, und Metal Eden gehört zu den Besten, die wir dieses Jahr gespielt haben. Es hat den Speed von Doom und die elegante, extrem explosive Akrobatik von Spielen wie Dying Light oder Mirror’s Edge.
Das Gameplay ist stark mit Wall-Runs kombiniert, mit Drop-Shots und Sprung-Pads, die uns mit unglaublicher Geschwindigkeit durch das Level katapultieren. Es hat diesen aggressiven Sound und Flow von Doom, aber in einer Hightech-Androiden-Welt wie bei Titanfall.
Das wundert wenig, denn das Studio Reikon Games besteht aus Veteranen von CD Projekt RED (Cyberpunk 2077) und Techland, die mit Dying Light Zombie-Parkour neu definiert haben.
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Metal Eden hat uns ziemlich umgehauen, weil es viele spannende Mechaniken kombiniert. Wir setzen häufig Drop-Shots – also Kopfschüsse aus unserer Hightech-Desert-Eagle, während wir uns von schwer gepanzerten Robo-Feinden, Halb Maschine, halb Mensch, in die Höhe abstoßen.
Wir müssen aber auch enorm schnell lernen, denn das hier dürfte einer der anspruchsvollsten Shooter des Jahres werden. Es entwickelt dafür durch seinen pumpenden Elektro-Soundtrack diesen Flow, der uns fast schon in Trance ballern lässt auf der einen Seite – das ist meist in den eher linearen Levels, wo wir uns mit Sprung-Pads und Wandläufen vorkämpfen.
Wir haben Metal Eden gespielt: 12 Minuten 4K-Gameplay:
Aber es ist ein richtiger Hardcore-Shooter in seinen Arenen, in denen wir drei Wellen bestehen müssen. Und wie in Doom: The Dark Ages müssen wir auch in Metal Eden Herzen rausreißen, um uns selbst aufzupowern. Hier sind es eben nur Prozessor-Herzen von Kampf-Droiden.
Es nimmt sich auch ganz viele Elemente aus der großartigen Kampagne von Titanfall 2 und Ghostrunner und jagt uns förmlich mit seinem Parkour-System. Es spielt sehr stark in der Vertikalen und erfordert von uns in den späteren Levels einen perfekten 360-Grad-Blick, weil nicht nur am Boden Feinde lauern. Sondern in der Luft Drohnen umherschwirren mit eingebauten MGs.
Reikon Games liefert hier auch einen technisch sehr hochwertigen Unreal-Engine-5-Shooter ab, der etwa Gameplay-Elemente wie seine AMP-Cores rot leuchten lässt, was uns Schwachstellen der schwer gepanzerten Roboter zeigt.
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Das Gameplay bringt uns immer wieder in die Luft, zwingt uns aber auch auf den Boden, weil wir unseren Robo-Gegnern ihre CPU-Kerne aus der Brust reißen müssen, um diese für einen spektakulären Finisher zu überladen oder in überladenem Zustand als Granate zu schleudern.
Häufig sind die iRobots so schwer gepanzert, dass wir sie erst mit einem aufgeladenen Box-Schlag mit unserer Panzerhand um einzelne Rüstungsteile erleichtern müssen, was ihren Kern frei legt.
Metal Eden hat Hau-Drauf-Passagen, in denen wir einfach nur Splatter-Action wie bei id Software erleben, aber eben auch diese sehr taktische Komponente. Reikon Games wurde von Ex-Entwicklern von Techland gegründet, und diese DNA von Dying Light 2 spüren wir direkt im Parkour.
Wie Dying Light in der Hightech-Welt von Titanfall
Metal Eden hat sehr viel, sehr schnellen Parkour, aber auch diese „Rutschfahrten“, bei denen wir an einem Energie-Kabel durch das Level schießen und aus dem Flow Drohnen in der Androiden-Stadt Moebius abschießen.
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Dying Light war im Grunde Assassin’s Creed in einer Zombie-verseuchten Stadt: Wir springen von Dach zu Dach, rutschen Röhren herunter, hangeln uns Kabel hinauf und springen durch Löcher in Wandfassaden, um Loot in Gebäuden zu suchen.
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Diese DNA von Techland zeigt sich in Metal Eden, aber mit einer höheren Geschwindigkeit; deutlich mehr Sprung-Pads etwa, die uns fast schon wie ein Flummi durch die Gegend katapultieren und ein Röhrensystem, an das wir uns dranhängen, um damit im Affenzahn von einem Waffensystem-Labor zu einer Raketenabschuss-Rampe zu jetten. Aber es spielt sich viel, viel aggressiver und offensiver als Dying Light, in dem wir vermehrt unsere Akrobatik nutzen, um vor den Zombie-Horden zu fliehen.
In Metal Eden sind wir der Held und die anderen Opfer. Es hat schon gerade von seinem sehr brutalen Splatter-Faktor viel Doom, ist aber ein noch schnelleres, aggressiveres, akrobatischeres Erlebnis, welches deutlich stärker in der Vertikalen spielt.
Während die Welt eher an Titanfall erinnert, ist das Waffendesign ganz klar Cyberpunk 2077 – etliche Designer des Studios kommen von CD Projekt RED, die ebenfalls im schönen Warschau ihr Hauptquartier haben.
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Interessant ist, dass wir den Shooter ganz anders gespielt haben als die Entwickler. Wir wurden ständig mit dem Sprungpad von einer Plattform zur nächsten katapultiert und haben die meisten Gegner eher im Flug erledigt. Im Gameplay des Studios Reikon sehen wir eine sehr viel methodischere Vorgehensweise. Metal Eden lässt sich also eher chaotisch dynamisch spielen oder eher taktisch und auf Präzision von Schüssen fokussiert.
Natürlich sind wir neu in einem Spiel, welches unseren Skill mitunter doch etwas überfordert hat. Es gibt sehr viel zu beachten, gerade weil Waffen schnell überhitzen und lange Abkühlzeiten haben (Sturmgewehre kühlen via Upgrades später schneller runter), in denen wir uns in der Regel in die Vertikale zurückgezogen haben.
Natürlich sind die Entwickler Profis in ihrem eigenen Shooter. Dennoch ist es spannend, dass es diese Dynamik im Gameplay gibt und sich Metal Eden ganz unterschiedlich erleben lässt.
Als Androiden-Elite-Soldatin Aska in einer Bioshock-esquen Geschichte
Moebius sollte ursprünglich der Traum der Menschheit sein, auf einem Vulkan-Planeten im Hightech-Luxus zu leben, wo Androiden die ganze Arbeit übernehmen. Ist aber schief gelaufen und wir sollten rausfinden, was eigentlich mit den Menschen dort passiert ist…
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Der Story-Trailer zeigt bereits ganz schön, dass Metal Eden auch auf der Story-Ebene auftrumpfen will: Wir spielen die Hyper Unit Aska, eine Elite-Soldatin, die das Geheimnis einer verlorenen menschlichen Kolonie aufdecken soll.
Der Shooter könnte spannend werden für BioShock-Fans, denn die Prämisse ist eine ähnliche: Moebius sollte ursprünglich eine Art Utopia auf dem Planeten Vulkan werden, in der Androiden die Arbeit übernehmen, aber eine KI in einem Hive-Turm übernimmt die Kontrolle.
Wie in Cyberpunk 2077 gibt es für unterschiedliche Waffenmodelle auch Hersteller wie Taksuhata. Interessant: Handfeuerwaffen haben deutlich mehr Rückstoß als etwa das Sturmgewehr.
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Erzählt wird die Geschichte über ein Dialogfenster mit Nexus, bei der unklar ist, ob er uns eigentlich helfen will oder vielleicht doch gegen uns arbeitet. Ist das ein Mensch? Ein Android? Eine KI?
Damit spielt der Shooter, gerade auch weil er viele moralische Fragen über den Sinn von Krieg, Konzernen und Machtgelüsten stellt. Das hat definitiv Bioshock-esque Züge.
Es gibt zum einen diese monolithische, sehr technische Unterwelt, aber eine riesige Orbital-Hightech-Stadt an der Oberwelt sowie Szenarien, die auf dem Wüstenplaneten Vulkan selbst spielen, in der wir gegen riesige Spinnenfeinde kämpfen, die auch aus Half Life 2 kommen könnten.
Die Story hat auf jeden Fall BioShock-esque Züge, weil unsere Protagonistin und jene Stimme von Nexus, der sie anleitet, menschlich klingen. Aber auch sie selbst ist eine Androidin und Nexus könnte eine KI sein. Oder ist er doch ein Mensch?
IDG
Wenn Valve schon zu faul ist, Half Life 3 zu entwickeln, lassen sich eben andere inspirieren. Spannend wird jetzt zu sehen sein, wie das Upgrade-System das Gameplay aufbohrt und in andere Richtungen drehen kann, denn auch das hat uns überrascht.
Wir können etwa Bullet-Time aktivieren, was das ganze Spielgefühl deutlich langsamer macht für den Moment. Wir können unseren Anzug mit Core-Raketenwerfern erweitern, als wären wir Iron Man.
Via Jetpack können wir in der Luft schweben, diese Zeit mit Upgrades für die Mechanik verlängern oder auch mit einem Anziehungsfeld Robot magnetisch anziehen. Es ist also mächtig viel drin im neuen Titanfall-Doom aus Polen.
Wann erscheint Metal Eden?
Metal Eden erscheint bereits am 06. Mai 2025 für PC, Xbox Series X/S und die Playstation 5 sowie PS5 Pro. Direkt vorbestellen, unsere Empfehlung hat das Studio.