Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, sich einen neuen Prozessor zu kaufen, hat das oftmals zur Folge, dass Sie sich ein komplett neues Ökosystem inklusive neuem Mainboard und neuem Arbeitsspeicher zulegen müssen. Aus diesem Grund sollten Sie die Vorteile und die Nachteile zu den aktuellen Plattformen von AMD und Intel mit dem Sockel AM5 respektive 1700 kennen. Wir haben für Sie alle Informationen von A wie Arbeitsspeicherkompatibilität bis Z wie Zukunftsfähigkeit zusammengetragen.
CPU-Modelle der 13. Core-Generation
Im Mittelpunkt der Auswahl eines neuen Ökosystems steht ganz klar die CPU. Fangen wir mit den “Raptor Lake”-Prozessoren der 13. Core-Generation von Intel an. Die Produktpalette reicht vom Einsteigermodell Core i3-13100F mit vier Rechenkernen und einem Boost von 4,5 GHz bis zum Topmodell Core i9-13900KS mit 24 Cores und einer enormen Taktrate von bis zu 6,0 GHz.
Wenn Sie auf eine integrierte Grafikeinheit verzichten können, dürften die F-Versionen für Sie interessant sein, mit denen sich ein paar Euro einsparen lassen. Die T-Modelle sind besonders stromsparend – und nur die CPUs mit K-Suffix verfügen über einen freigeschalteten Multiplikator und lassen sich dadurch einfach übertakten. Die Bedeutung von noch bedeutend mehr Suffixen bei Prozessoren erklären wir im Beitrag “AMD und Intel: Kryptische CPU-Namen entschlüsselt“.
Wichtig zu wissen, ist, dass die meisten Intel Prozessoren seit der 12. Generation auf eine Hybrid-Architektur mit Performance-Cores und Efficient-Cores setzt. Dementsprechend kommen zwei unterschiedliche Architekturen zum Einsatz, beim 13900K hören diese auf den Namen Raptor Cove (P-Core) und Gracemont (E-Core).
Gleichwohl alle Prozessoren vom Core i3-13100F bis zum Core i5-13500 dem Namen nach der 13. Generation angehören, basieren deren P-Cores noch auf der Golden Cove Architektur der 12. Generation. Letztlich handelt es sich bei diesen CPUs also nur um einen Refresh der 12. Generation, was sich bei der Performance entsprechend auswirkt.
Core i 13 Generation | Preis (03.03.2023) | Architektur + Stepping | Kerne (P + E) | Threads | Basistakt (P + E) | Boosttakt (P + E) | Cache (L2 / L3) | Speichercontroller | PBP / MTP |
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Core i9-13900KS | 750 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 8 + 16 | 32 | 3,2 / 2,4 GHz | 6,0 / 4,3 GHz | 32 + 36 MB | DDR5-5600 / DDR4-3200 | 150 / 253 W |
Core i9-13900K(F) | 588 – 615 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 8 + 16 | 32 | 3,0 / 2,2 GHz | 5,8 / 4,3 GHz | 32 + 36 MB | DDR5-5600 / DDR4-3200 | 125 / 253 W |
Core i9-13900(F) | 573 – 579 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 8 +16 | 32 | 2,0 / 1,5 GHz | 5,6 / 4,2 GHz | 32 + 36 MB | DDR5-5600 / DDR4-3200 | 65 / 219 W |
Core i7-13700K(F) | 419 – 438 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 8 + 8 | 24 | 3,4 / 2,5 GHz | 5,4 / 4,2 GHz | 24 + 30 MB | DDR5-5600 / DDR4-3200 | 125 / 253 W |
Core i7-13700F | 391 – 420 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 8 + 8 | 24 | 2,1 / 1,5 GHz | 5,2 / 4,1 GHz | 24 + 30 MB | DDR5-5600 / DDR4-3200 | 65 / 219 W |
Core i5-13600K(F) | 316 – 339 € | Raptor Cove + Gracemont B0 | 6 + 8 | 20 | 3,5 / 2,6 GHz | 5,1 / 3,9 GHz | 20 + 24 MB | DDR5-4800 / DDR4-3200 | 125 / 181 W |
Core i5-13500 | 262 € | Golden Cove + Gracemont C0 | 6 + 8 | 20 | 2,5 / 1,8 GHz | 4,8 / 3,5 GHz | 11,5 + 24 MB | DDR5-4800 / DDR4-3200 | 65 / 154 W |
Core i5-13400(F) | 219 – 248 € | Golden Cove C0 oder Raptor Cove B0 + Gracemont | 6 + 4 | 16 | 2,5 / 1,8 GHz | 4,6 / 3,3 GHz | 9,5 + 20 MB | DDR5-4800 / DDR4-3200 | 65 / 154 W |
Core i3-13100(F) | 124 – 151 € | Golden Cove H0 | 4 + 0 | 8 | 3,4 GHz | 4,5 GHz | 5 + 12 MB | DDR5-4800 / DDR4-3200 | 60 / 89 W |
AMD-Modelle der Ryzen 7000 Generation
Bei AMD basieren die aktuellen Prozessoren der Ryzen 7000 Generation auf der Zen 4 Architektur. Erstmals verfügen alle Ryzen CPUs standardmäßig über eine integrierte Grafikeinheit, die zwar AV1 Decoding beherrscht, davon abgesehen jedoch bei Weitem nicht so leistungsfähig ist wie beim Ryzen 7 5700G.
Das Topmodell Ryzen 9 7950X verfügt über 16 Rechenkerne mit einem Boost von bis zu 5,7 GHz, günstigstes Produkt ist der Ryzen 5 7600 mit sechs Cores bei maximal 5,1 GHz. Insgesamt gibt es drei Modelle ohne ein X in der Produktbezeichnung. Diese bieten ab Werk etwas niedrigere Taktraten, dafür ist jedoch auch die TDP reduziert, weshalb die Prozessoren effizienter arbeiten.
Besonders für Gamer interessant sind die erst am 28. Februar veröffentlichten Ryzen-7000X3D-Modelle, namentlich der Ryzen 9 7900X3D und der Ryzen 9 7950X3D. Bei diesen ist auf einem der CPU-Dies ein zusätzlicher 3D V-Cache aufgesetzt, der insbesondere in Spielen einen deutlichen Performance-Schub ermöglicht.
Im Schnitt liegt der 7950X3D beim Gaming so um 18 Prozent vor dem normalen 7950X. Zudem fällt die Effizienz der 3D-CPUs bedeutend besser aus, aber dazu kommen wir später noch.
AMD Ryzen 7000 | Preis (03.03.2023) | Architektur | Kerne | Threads | Basistakt | Boosttakt | Cache (L2 / L3) | Speichercontroller | TDP / PPT |
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AMD Ryzen 9 7950X3D | 789 € | Raphael-X | 16 | 32 | 4,2 GHz | 5,7 GHz | 16 + 128 MB | DDR5-5200 | 120 / 162 W |
AMD Ryzen 9 7950X | 599 € | Raphael | 16 | 32 | 4,5 GHz | 5,7 GHz | 16 + 64 MB | DDR5-5200 | 170 / 230 W |
AMD Ryzen 9 7900X3D | 679 € | Raphael-X | 12 | 24 | 4,4 GHz | 5,6 GHz | 12 + 128 MB | DDR5-5200 | 120 / 162 W |
AMD Ryzen 9 7900X | 442 € | Raphael | 12 | 24 | 4,7 GHz | 5,6 GHz | 12 + 64 MB | DDR5-5200 | 170 / 230 W |
AMD Ryzen 9 7900 | 445 € | Raphael | 12 | 24 | 3,7 GHz | 5,4 GHz | 12 + 64 MB | DDR5-5200 | 65 / 88 W |
AMD Ryzen 7 7700X | 346 € | Raphael | 8 | 16 | 4,5 GHz | 5,4 GHz | 8 + 32 MB | DDR5-5200 | 105 / 142 W |
AMD Ryzen 7 7700 | 335 € | Raphael | 8 | 16 | 3,8 GHz | 5,3 GHz | 8 + 32 MB | DDR5-5200 | 65 / 88 W |
AMD Ryzen 5 7600X | 238 € | Raphael | 6 | 12 | 4,7 GHz | 5,3 GHz | 6 + 32 MB | DDR5-5200 | 105 / 142 W |
AMD Ryzen 5 7600 | 238 € | Raphael | 6 | 12 | 3,8 GHz | 5,1 GHz | 6 + 32 MB | DDR5-5200 | 65 / 88 W |
Performance in Spielen und Anwendungen
Nach einer Übersicht über die aktuellen Prozessoren von AMD und Intel, gilt es die spannende Frage zu klären, welcher Hersteller die bessere Performance liefert. Für eine Übersicht über alle Testergebnisse verweisen wir dabei ausdrücklich auf unseren CPU-Test, an dieser Stelle möchten wir nur kurz auf die durchschnittlich zu erwartende Leistung eingehen.
Sebastian Schenzinger
Beim Gaming hatte Intel klar die Nase vorn – bis zum Release der Ryzen-7000X3D-Prozessoren. So ordnet sich der Ryzen 9 7950X3D im Schnitt um sechs Prozent vor dem Intel Core i9-13900K ein, wobei es auch Spiele gibt, die gar nicht von dem 3D V-Cache profitieren wir Cyberpunk 2077 oder Metro Exodus.
Für Besitzer eines AM4-Systems ist der Ryzen 7 5800X3D eine exzellente Wahl, da sich dieser durch ein BIOS-Update auch auf einem älteren AM4-Mainboard betreiben lässt und damit keine neue Hauptplatine und kein neuer Arbeitsspeicher notwendig sind.
Davon abgesehen, ist für die meisten Gamer eine CPU auf dem Niveau eines Core i5-13600K oder eines Ryzen 7 7700X vollkommen ausreichend. Warum das so ist, erklären wir Ihnen in einem Video:
In der Mittelklasse und dem Einsteigersegment zeigt sich auf jeden Fall, dass sich das Blatt wendet und AMD mit dem 7600X vor dem etwa gleich teuren Core i5-13500 liegt. Das liegt wie schon oben beschrieben daran, dass der Intel Prozessor bei den P-Cores noch auf die Architektur der Vorgängergeneration setzt.
Sebastian Schenzinger
Im Anwendungsbereich hat AMD bei den High-End-Modellen knapp die Nase vorn: 7950X vs. 13900K und 7900X vs. 13700K. In der Mittelklasse übernimmt dann Intel aufgrund einer höheren Kernanzahl: Core i5-13600K vs. 7700X und Core i5-13500 vs. 7600X.
Übermäßig groß ist der Abstand zwischen den Konkurrenten allerdings nie. Eine viel größere Rolle spielt hier die Effizienz, zu der wir als Nächstes kommen.
Effizienz beim Gaming und kreativen Arbeiten
Bei der Effizienz gibt es einen klaren Sieger: den Ryzen 9 7950X3D. Dieser ist beim Gaming schneller als der Core i9-13900K und benötigt dennoch nur die Hälfte der Leistungsaufnahme und setzt damit neue Bestwerte bei der Effizienz. Auch sein Vorgänger, der Ryzen 7 5800X3D schneidet in dieser Disziplin gut ab.
Davon abgesehen nehmen sich die CPU-Duelle 7950X vs. 13900K, 7900X vs. 13700K und 7700X vs. 13600K beim Zocken nicht viel. Im Anwendungsbereich haben die High-End-Prozessoren von Intel klar das Nachsehen, wobei sich der 7950X3D erneut neben den Zen 4 non-X Prozessoren ganz vorn wiederfindet.
AMD Sockel AM5 und Intel Sockel 1700
Um den Prozessor betreiben zu können, benötigen Sie ein kompatibles Mainboard mit dem entsprechenden Sockel. Intel setzt seit der 12. Generation auf den LGA 1700 mit, wie der Name schon sagt, 1700 Pins. Das bedeutet, Sie können nach einem BIOS-Update problemlos von der 12. auf die 13. Generation aufrüsten und sparen sich den Kauf eines neuen Mainboards und von neuem Arbeitsspeicher.
Ob ein solches Upgrade sinnvoll ist, sei mal außen vor gelassen, das müssen Sie anhand der oben aufgeführten Performance-Zahlen selbst entscheiden. AMD wiederum hat mit den Ryzen 7000 Prozessoren den neuen Sockel AM5 eingeführt und damit den über fünf Jahre alten Sockel AM4 abgelöst.
Der Hersteller hat bereits bekannt gegeben, dass der Sockel bis mindestens ins Jahr 2025 fortgeführt werden soll, das bedeutet, Sie haben noch ein paar Jahre lang die Möglichkeit auf eine neue Prozessorgeneration aufzurüsten.
Bei Intel ist diese Möglichkeit wahrscheinlich nicht gegeben. So gehen die Gerüchte davon aus, dass die 14. Core-Generation einen neuen Sockel voraussetzt, es gibt aber auch Leaks, die darauf hindeuten, dass im Herbst ein “Raptor Lake”-Refresh auf den Markt kommen soll – lassen wir uns überraschen.
Die Qual der Wahl bei den Chipsätzen
Die Mainboards unterscheiden sich allerdings nicht nur durch ihren Sockel, sondern auch den verbauten Chipsatz. Bei AMD gibt es für AM5 vier unterschiedliche: B650, B650E, X670 und X670E. Alle unterstützen die Übertaktung von CPU + RAM und unterscheiden sich letztlich nur durch die bereitgestellten PCIe Lanes, Geschwindigkeit und Anzahl der USB-Ports sowie den SATA-Anschlüssen.
Für die meisten Anwender ist die günstigste Variante, nämlich der B650, vollkommen ausreichend. Der Einsteigersockel A620 schwirrt zwar bereits seit Längerem durch die Gerüchteküche, eine offizielle Ankündigung vonseiten AMD ist bisher allerdings noch nicht erfocht.
AMD
Bei Intel ist die Wahl etwas schwieriger. Hier gibt es H610, B660, H670 und Z690 sowie B760, H770 und Z790. Die 700er bringen keinen nennenswerten Vorteil zu den 600er-Chipsätzen, Sie können also getrost zum Vorgänger greifen.
Vom H610 raten wir ab, da die Boards nur mit zwei RAM Slots bestückt sind, was das Aufrüsten von Arbeitsspeicher erschwert, bei dem sich obendrein kein XMP-Profil aktivieren lässt. Ansonsten unterstützt – anders als bei AMD – nur der Z-Chipsatz das Übertakten einer K-CPU.
Davon abgesehen gibt es die gleichen Unterschiede wie auch bei AMD, also bei den PCIe-Lanes, sowie den USB und SATA Anschlüssen. Für die meisten Anwender reicht ein B660- oder B760-Board – wenn Sie übertakten möchten, muss es ein Z690- oder Z790-Mainboard sein.
Intel
Arbeitsspeicher: DDR4 versus DDR5
Während die Ryzen-7000-Prozessoren und die dazugehörigen AM5-Mainboards ausschließlich DDR5-Arbeitsspeicher unterstützen, haben Sie bei den Intel Prozessoren der 12. und 13. Generation die Wahl zwischen DDR4- und DDR5-RAM.
Wenn Sie Ihren PC aufrüsten wollen und in diesem bereits DDR4-Module stecken, empfiehlt es sich also eher zu einer Intel Plattform zu greifen, wenn Sie nicht gerade bereit dazu sind, noch extra Geld für neuen DDR5-RAM in die Hand zu nehmen.
Bei unserem Test mit dem Core i9-12900K hat es nahezu keine Rolle gespielt, ob der CPU DDR4- oder DDR5-Arbeitsspeicher zur Seite steht, weder beim Gaming noch bei Anwendungstests.
Grundsätzlich erlaubt die Intel-Plattform beim Arbeitsspeicher höhere Taktraten: Mit DDR5-Speicher sind Taktraten von bis zu 7600 MHz möglich, deutlich höher als bei AMD Ryzen 7000 – der Hersteller empfiehlt hier nur maximal 6000 MHz .
Aus unserer Erfahrung sind je nach Mainboard und CPU auch bis zu 6200 MHz oder gar 6400 MHz möglich. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das standardmäßige Verhältnis von Automatic: 1:1 zwischen Infinity Fabric, realem Speichertakt und Speichercontroller beibehalten bleibt, was aus Performance-Gründen sehr ratsam ist.
Davon abgesehen profitieren die AMD Prozessoren etwas stärker von schnellerem Arbeitsspeicher als die aktuellen Intel CPUs, wie Hardware Unboxed in einem Test herausgefunden hat.
AVX-512, Thunderbolt 4 und Übertaktbarkeit
Die Ryzen-7000-Generation unterstützt den Befehlssatz AVX-512, der gleitkommaintensive Berechnungen beschleunigt, zum Beispiel im audiovisuellen oder wissenschaftlichen Bereich. Da AVX-512 bisher vorwiegend im Server-Bereich zum Einsatz kommt, gibt es bisher aber für Privatanwender kaum sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.
Intel hat früher einmal AVX-512 in seinen Desktop-CPUs unterstützt, so auch bei Alder Lake, ehe Intel die Funktion durch ein BIOS-Update abgeschaltet hat.
Wie auch die Vorgänger unterstützt Ryzen 7000 dagegen kein Thunderbolt so wie die Intel-Prozessoren, dafür aber zumindest USB4. Es gibt bisher allerdings nur wenige AM5-Boards, die entsprechende Anschlüsse bieten.
Letzter Punkt: der freigeschaltete Multiplikator. Denn während sich derzeit alle Ryzen-7000-Prozessoren auf allen AM5 Mainboards einfach übertakten lassen, benötigen Sie bei Intel dafür eine K, KF oder KS CPU und ein Mainboard mit Z-Chipsatz, wenn Sie übertakten wollen. Durch Precision Boost Overdrive und den Curve Optimizer geht das bei AMD zudem unkompliziert von der Hand und kann sowohl zu mehr Performance als auch zu einer niedrigeren Leistungsaufnahme in einem führen.
CPU- und Mainboard-Preise
Beim Preis nehmen sich die beiden Kontrahenten derzeit nicht viel, zumindest, wenn man nur den Preis für den Prozessor berücksichtigt. So kostet ein Ryzen 9 7950X in etwa so viel wie ein Core i9-13900K. Gleiches gilt beim Vergleich von 7900X mit 13700K und 7700X mit 13600K.
Bei AMD ist der Ryzen 5 7600 für rund 240 Euro derzeit jedoch das günstigste 7000er Modell – Intel hat mit dem 13400F und dem 13100F noch zwei günstigere Varianten für den aktuellen Sockel zu bieten. Die Mainboardpreise dürfen bei der Rechnung aber nicht vergessen werden.
So sind für eine AM5-Hauptplatine mindestens 178 Euro fällig. Ein Sockel-1700-Mainboard mit vier DDD4-Speicherplätzen gibt’s dagegen bereits ab 104 Euro, mit vier DDR5-RAM-Bänken dann ab 142 Euro. Erst wenn es ein Mainboard mit Z-Chipsatz zum Übertakten und mit DDR5-RAM sein soll, dann sind die Intel Mainboards in etwa so teuer wie die AMD-Alternativen.
DDR5-RAM ist ein gutes Stichwort. Denn auch wenn die Preise hier stark gefallen sind, kosten 16 GB mit 5200 MHz nach wie vor mindestens 70 Euro. DDR4-Arbeitsspeicher mit 3600 MHz gibt’s dagegen bereits ab 45 Euro. In der Summe ist ein neues AMD System also etwas teurer als eine Intel Plattform.
Noch ein kleiner Zusatz zum Preis: bei AMD werden die non-X Modelle mit einem Boxed Kühler ausgeliefert und bei Intel alle Modelle ohne K, KF oder KS Suffix. Die Boxed Kühler sind zwar nicht überragend, dennoch lassen sich hier noch ein paar Euro einsparen.
Zukunftsfähigkeit
Zusammengefasst lohnt sich die Ryzen-7000er-Plattform vorwiegend beim Neukauf eines PCs. Ein Upgrade eines zwei bis drei Jahre alten AMD-Systems macht wegen der nötigen Neuanschaffung von Board und RAM finanziell eher weniger Sinn. Wenn Sie als AM4-Nutzer mehr Gaming-Leistung benötigen, sollten Sie lieber zum Ryzen 7 5800X3D mit besonders viel Cache oder zum 5950X mit 16 Rechenkernen greifen.
Wenn Sie lieber auf eine Intel CPU setzen wollen, können Sie nach einem BIOS-Update ohne Wechsel von Board und Speicher von der 12. auf die 13. Core-Generation upgraden. Ob das für Sie Sinn ergibt, müssen Sie anhand unserer Performance-Messungen selbst entscheiden.
Dass die nächste Intel-Generation auch noch auf den gleichen CPU-Sockel setzt ist eher unwahrscheinlich. Wenn Sie gerade über einen PC-Neukauf nachdenken und upgradefähig bleiben wollen, ist AMD mit dem erst kürzlich eingeführten AM5-Sockel die bessere Wahl.