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Ceremonie

[824] Ceremonie (v. lat.), 1) eine durch das Herkommen bei feierlichen Anlssen im ffentlichen u. privaten Leben gebotene Handlung, od. eine Folge von solchen Handlungen, welche ursprnglich symbolischer Natur sind. Die C. dient dazu, die Vertraulichkeit zwischen den Personen, die an derselben Theil nehmen, fern zu halten u. so der Sache, um welche es sich handelt, eine grere Bedeutung zu geben, indem jede einzelne Person in der Beobachtung vorgeschriebener Formen als nur der Sache selbst dienend erscheint. Bes. haben die Kirche, die Hfe, die Znfte, Ritterorden u. Freimaurer ihre C-n, so wie bei Hochzeiten, Sterbefllen u. dgl. C-n statt finden. Unter den christlichen Religionsparteien haben die Griechen die meisten; die rmischen Katholiken unterscheiden zwischen wesentlichen (die nothwendig zu einem Sacrament gehren) u. zuflligen; die Reformirten haben die wenigsten; in der Anglikanischen Kirche gab die Menge der, von der Knigin Elisabeth beibehaltenen od. eingefhrten C-n Veranlassung zur Trennung der Puritaner. Das Ceremoniale episcoporum (welches eine Beschreibung der rmisch-katholischen C-n enthlt), ist 1600 von Clemens VIII. u. 1680 von Innocenz X. revidirt, u. Aufl. Vened. 1774; Crmonies et coutumes relig. de tous les peuples du monde, Amst. 1723–43, 9 Bde. Fol., dazu: Superstitions anciennes et modernes, Amst. 1733–36, 2 Bde., Fol., Paris (ohne die Superstitions), 1741, 7 Bde., Fol., u. Aufl. Par. 1783, 4 Bde., Fol., dazu Superstitions orientales, 1785, Fol., u. Par. 1810, 12 Bde., Fol. 2) Bei den Socinianern so v.w. Abendmahl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 824.
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