[917] Blutbrderschaft, alte Sitte, sich auf Leben u. Tod so zu verbinden, da die Verbundenen fr einander wegen erlittener Beleidigungen Blutrache nahmen u. da, wenn Einer starb od. fiel, der Andere sich selbst ermordete, Beim Schlieen einer B. knieten die Blutbrder auf die, mit ihrem Blute benetzte Erde u. einander die Hnde gebend, schwuren sie bei allen Gttern, sich einander wie Brder zu halten u. zu rchen. Diese Sitte war auch bei den Germanen, Celtiberern u. Galliern (vgl. Soldurii); bei den Rmern kam sie als Nachahmungen einzelner Schmeichler der Kaiser vor s. Pacuvius 2)[917] Bei den slavischen Vlkern u. in Dalmatien wurden noch hnliche B. zu Ende des vorigen Jahrh, an christlichen Altren geschlossen. Im Norden sollen daraus die christlichen Brderschaften hervorgegangen sein. Die Dayaks auf Borneo schlieen auch solche B-en unter Vermittelung eines Priesters, welcher sie von, ihnen abgelassenem Blute gegenseitig trinken lt.