The Originals 3x07

Die armen Leute im French Quarter des The Originals-New Orleans. Jede Woche zieht eine Horde durch die Straßen, in der Episode Out of the Easy ist der Anlass ein Marathon. Und wenn in dieser Hinsicht auch gerade ein bisschen Ruhe herrscht, dann gibt es ganz sicher einen übernatürlichen Showdown. Dabei wünschen sich manche doch einfach nur ein normales Feiertagsdinner mit Familie. Armer Jackson (Nathan Parsons), das wird dieses Jahr nichts.

Klaus' Frauen

Stattdessen schmeißen die Mikaelsons ein Thanksgiving, so glamourös und explosiv wie man es von ihnen erwartet. Auf der Gästeliste stehen mal wieder ihre schärfsten Feinde und ihre engsten Alliierten. Zwei Gäste haben Druckmittel mit an den Tisch gebracht, Lucien (Andrew Lees) hat Cami (Leah Pipes) in seiner Gewalt und Aurora (Rebecca Breeds) hat Rebekah (Claire Holt) in einer Art Schutzhaft. Schon nach der Vorspeise werden die ersten Geiseln genommen.

Klaus (Joseph Morgan) und Tristan (Oliver Ackland) führen ihre Unterhaltung lieber unter vier Augen fort und auch Elijah und Lucien tauschen ein paar Argumente aus. Unterdessen kümmern Hayley (Phoebe Tonkin) und Freya (Riley Voelkel) sich um Aurora. Als dann alle zum Hauptgang wieder zusammen kommen, sind die Mikaelsons in der Defensive. Zumindest sieht das einen Moment so aus, bis Klaus wieder mal sein Psychopathengen zeigt.

Am Ende zeigt sich, dass dieser Wesenszug für ihn einfacher war als er noch keine Gefühle gezeigt hat. Mittlerweile hat er überraschend viele Schwachpunkte. Neben dem offensichtlichen, seiner Tochter Hope, gibt es also Rebekah, vermutlich mittlerweile auch Freya als seine Schwestern und natürlich Cami. Zwei geraten in der Episode Out of the Easy in Gefahr. Schuld an beiden ist Aurora, mit der der Hybrid in der letzten Episode noch im Bett gelandet ist.

Aus dem paranoiden Einzelkämpfer, der niemandem außer sich selbst vertraut ist über die Staffeln der Mann geworden, der seine Zeit vor allem damit verbringt, die zu schützen und zu befreien, die er liebt. Klaus ist gut in dieser Rolle, besonders wenn er sich zwischendurch dann doch den einen oder anderen Ausbruch leistet. Wie eben den am Thanksgiving-Tisch.

Auch auf Seiten der Gegner gibt es interessante Entwicklungen, denn wir sehen, wo die Loyalitäten der einzelnen Mitspieler liegen. Aurora schreibt Familie groß, Lucien bleibt nichts anderes übrig als sich an seinen Erzeuger zu ketten.

Familiendrama im Kleinformat

Jackson zeigt endlich seine innere Drama-Queen. Mit heruntergebrannten Kerzen wartet er am erkalteten Kamin auf seine Frau, um ihr zu sagen, dass er den Rest des Feiertages nun mit seiner Familie verbringen wird.

In den letzten Episoden ist er oft übergangen worden, doch dass er ausgerechnet jetzt durchdreht, ergibt nur wenig Sinn. Lebt er wirklich in einer Welt, in der Anspruch auf ein ruhiges Thanksgivingessen im Kreis der Familie besteht? Immerhin hängt vom Ausgang des Blutlinienkriegs auch die Existenz seiner Frau ab. Da wird sie sich doch wohl ein bisschen in dieser Sache engagieren dürfen, auch wenn es ausgerechnet auf einen Feiertag fällt.

Mehr Grund zur Aufregung hätte er gehabt als Hayley ihre Mikaelson-Pflichten damit verbunden hat, sich den Reißverschluss vom Ballkleid durch ihre alte Flamme Elijah schließen zu lassen. Es passt nicht zu ihm nach allem, was er für Hayley eingesteckt hat, nun einzuknicken und sich beleidigt zurück zu ziehen.

Auch wenn er natürlich ein bisschen Zuneigung verdient hat. Schöner wäre es aber wenn er die von Hayley bekommen würde ohne aufgesetztes Drama im Vorfeld.

Witchbusiness

Vincent (Yusuf Gatewood) sorgt dafür, dass Davina (Danielle Campbell) von den Hexen New Orleans' verstoßen wird. Er tut das auf Bitte von Marcel (Charles Michael Davis), der seinen Schützling vor den Styx in Sicherheit wissen will.

Auch diese Storyline fühlt sich ein bisschen wie ein Füllelement an. Davina war schon oft in großer Gefahr und ausgerechnet nun will Marcel sie zu ihrer eigenen Sicherheit aus New Orleans vertreiben? Und dass er dafür eine Allianz mit Vincent schließt, macht auch kaum Eindruck. Der Grund aus sie Davina in Gefahr wähnen ist eine Zwickmühle, in die sie gekommen ist aufgrund ihrer Stellung als Anführerin. Bei keinem der anderen wäre das ein Problem, alle haben sich stets durch derartige Probleme gekämpft und intrigiert. Nur Davina darf mal wieder nicht selbst entscheiden, was sie will.

Zugegebenermaßen war ihre letzte Entscheidung auch nicht gerade glorios. Eine ganze Gruppe abmetzeln zu lassen weil sie sich als Herrscherin herausgefordert fühlt, ist alte Klaus-Strategie und gereicht der Hexe nicht gerade zur Ehre.

Man weiß also nicht so richtig, ob man eher Davina oder eher Marcel einen Vorwurf machen sollte, aber letztendlich fühlt der ganze Plot sich vor allem verwirrend an. Als wenn die Autoren sich mit Davina in eine Ecke geschrieben hätten, aus der sie die Figur nicht mehr herausbekommen. Sie hat den Anschluss an die anderen Figuren verloren und als Anführerin der Hexen kaum eine echte Entwicklung zurückgelegt.

Fazit

Die Episode Out of the Easy bringt ein Thanksgiving im Mikaelson-Style, mit Geiselnahmen und gegenseitigen Todesdrohungen. Dass das immer noch Spaß macht, ist vor allem Klaus zu verdanken, der seine emotionale und seine serienmörderische Seite im Moment ziemlich gut ausbalanciert.

Promo zur Episode „The Other Girl in New Orleans“ (3x08) der US-Serie „The Originals“: