Eine der besten Funktionen von Windows, die Windows Sandbox, testet endlich einige neue Funktionen, die das Tool noch nützlicher machen. Zur Erklärung: Die Windows Sandbox kann man ähnlich wie ein VPN nutzen. Bei beiden ist der Schutz Ihrer Daten das oberste Ziel, wenn auch mit einer anderen Herangehensweise.
Während ein VPN Ihre Verbindung verschlüsselt und vor neugierigen Blicken verbirgt, indem es einen verschlüsselten Tunnel von Ihrem PC zum Server schafft, erstellt die Windows Sandbox eine Art “Windows im Windows”. Also ein separates, isoliertes Betriebssystem, das alle darin enthaltenen Dateien selbst verwaltet.
Im Grunde handelt es sich um eine virtuelle Maschine. Während Programme wie Vmware Workstation Pro zur Ausführung jedes beliebigen Betriebssystems verwendet werden kann, ist Sandbox aber ausschließlich für Windows optimiert.
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Im Grund ist die Sandbox eine Art Testumgebung für nicht vertrauenswürdige Software und Daten. Wenn Sie jemals eine fragwürdige Software heruntergeladen oder eine zwielichtige Website aufgerufen haben und diese ohne Risiko für Ihr System ausführen wollten, ist Sandbox die richtige Anwendung für Sie.
Zumindest dann, wenn Sie die Pro-Version von Windows 10/11 oder Enterprise nutzen. Windows Home User müssen erst upgraden, um in den Genuss des Tools zu kommen. Idealerweise lädt man übrigens erst die Sandbox und installiert dann ein VPN darüber für maximale Sicherheit.
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Windows Sandbox: Dieser Makel störte
So gut die Sandbox auch ist, hatte sie doch einen inhärenten “Makel”: Die Sandbox ist so konzipiert, dass sie alle Daten löscht, wenn Sie sie ausschalten. Und das ist auch gut so, wenn es sich um potenzielle Malware handelt.
Wenn Sie die Sandbox schließen, wird alles innerhalb des virtuellen Betriebssystems gelöscht. Wenn eine Malware angreift und die Sandbox übernimmt, ist nur die Sandbox betroffen. Ihr PC ist nicht betroffen. Und wenn Sie die Sandbox schließen, ist alles wieder wie vorher.
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Andererseits ist es ein wenig schwierig, vertrauenswürdige Dateien von der Sandbox auf Ihr “echtes” Betriebssystem zu übertragen. Wenn Sie überzeugt sind, dass eine Datei, die Sie in der Sandbox getestet haben, vertrauenswürdig ist, speichern Sie sie normalerweise in der Version des Datei-Explorers in der Sandbox und greifen dann mit dem “echten” Datei-Explorer von Ihrer Haupt-Windows-Installation aus darauf zu.
Windows 11 Build 27686 des Windows Insider Programms ändert das jetzt und bringt eine nützliche Umleitung der Zwischenablage sowie die Möglichkeit, Ordner mit dem Host zu teilen. Auch wenn Microsoft es explizit so nennt, gehen wir davon aus, dass Windows die Datei außerhalb der Sandbox kopiert, ohne dass Sie den Datei-Explorer aufrufen müssen, wenn Sie eine Datei aus der Sandbox kopieren(STRG+C), den Cursor in die vertrauenswürdige Windows-Umgebung bewegen und dann einfügen(STRG+V).
Ebenso sollten Sie in der Lage sein, einen Ordner und Dateien zwischen der Sandbox und Ihrem vertrauenswürdigen Hauptsystem auszutauschen. Das ist sicherlich bequemer, wenn auch möglicherweise weniger sicher.
Das, was Microsoft als Windows Sandbox Client Preview bezeichnet, wird jetzt über den Microsoft Store aktualisiert und ist damit auch nicht mehr vom Betriebssystem abhängig. Dadurch kann die Sandbox nach einem eigenen, unabhängigen Zeitplan aktualisiert werden, was eine gute Sache ist. Sandbox erhält außerdem eine frühe Version der Befehlszeilenunterstützung sowie eine eigene Audio-/Video-Eingabesteuerung.
Was Microsoft allerdings nicht sagt, ist, ob Sie immer noch Windows 10 Pro oder Windows 11 Pro benötigen, um diese aktualisierte Version von Sandbox zu nutzen. Es gibt nicht mehr viele Gründe, Windows Pro zu verwenden, aber Sandbox war in der Vergangenheit definitiv einer von ihnen.
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Zusätzliche Funktionen für Insider
Microsoft testet außerdem eine Anhebung des FAT32-Dateilimits von 32 GB auf 2 TB, wodurch deutlich größere Festplattenpartitionen mit dem Windows-Formatierungsbefehl möglich werden. Praktisch alle Windows-Partitionen werden in Verbindung mit NTFS verwendet, aber FAT32 (das älteste Format, dessen Wurzeln bis zu Windows 98 zurückreichen) wird in der Regel für externe Speicher verwendet. Dies ermöglicht neueren, größeren Laufwerken, die ältere FAT32-Formatierungsoption zu verwenden.
Microsoft gibt an, dass man auch Optimierungen vornimmt, um die Akkulaufzeit für diese und zukünftige Builds zu verbessern, sagt aber nicht, wie und wie viel Akkulaufzeit Sie erwarten können.
Die Windows Insider Channels (insbesondere Dev und Canary) sind keine Garantie dafür, dass die neuen Funktionen auch auf Mainstream-PCs zum Einsatz kommen werden. Aber diese neuen Ergänzungen beginnen mit dem Testen einiger Funktionen, die echte Auswirkungen auf Ihren PC haben könnten.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation PCWorld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.