Unsere Wertung
Pro
- 128 GB Speicher beim Basismodell
- Günstigerer Preis als bisher
- Frontkamera auf der Längsseite
Kontra
- Displayhelligkeit geringer als beim 13-Zoll-Modell
- Sehr teures Magic Keyboard
Fazit
Das iPad Air M2 ist ein gutes Mittelklassen-iPad, das für viele Alltagsaufgaben geeignet ist und außer für den Privatgebrauch auch in einem Unternehmen oder in einem Krankenhaus gute Einsatzmöglichkeiten finden kann.
Die größte Neuerung beim iPad Air M2 ist eigentlich die große Version mit 13-Zoll-Display. Apple hat uns zum Testen aber das 11-Zoll-Modell geschickt. Das aber in der Vollausstattung mit 1 TB Speicher und Mobilfunk, wofür Sie einen Listenpreis von 1.499 € bezahlen müssten. Ein Netzteil ist im Preis aber nicht mehr enthalten, das müssen Sie sich separat anschaffen.
Zusätzlich zum iPad bekommen wir für den Test noch ein Smart Folio, das Apple etwas überarbeitet hat und das nun mehr Aufstellwinkel ermöglicht, sowie ein Magic Keyboard. Bei diesem handelt es sich um das bisherige Model, das jetzt nur noch mit dem iPad Air kompatibel ist, aber nicht mehr mit dem Pad Pro M4 (im Macwelt-Test). Das Keyboard hält das iPad magnetisch fest und dient zugeklappt als Schutz. Neben der Tastatur hat es auch ein relativ kleines Trackpad, sowie einen USB-C-Anschluss, über den sich das iPad Air laden lässt.
Funktionstasten gibt es aber nur im Magic Keyboard für das iPad Pro M4, das auch ein größeres Trackpad aus Glas mit haptischem Feedback hat und aus Aluminium anstatt aus Kunststoff ist. Trotzdem kosten beide Magic Keyboards für die 11-Zoll-Modelle mit 349 € denselben, recht hohen Preis. Bei den 13-Zöllern müssen Sie sogar 399 € bezahlen. Da fänden wir einen günstigeren Preis für das Magic Keyboard für das iPad Air angemessener.
Das alte Magic Keyboard ist nur noch mit dem iPad Air kompatibel, leider aber genauso teuer wie das neue Keyboard für das iPad Pro M4.
Thomas Armbrüster
Nichts Neues beim Display
Im Vergleich zum Vorgängermodell mit M1-Chip hat sich beim Display nichts verändert. Selbst wenn Apple jetzt von 11-Zoll sprich, es handelt sich um das gleiche 10,9-Zoll Display mit 2360 x 1640 Pixeln und einer Auflösung von 264 ppi wie beim iPad Air M1 und dem iPad Air der 4. Generation. Auch die Helligkeit liegt weiterhin bei 500 Nits. Schade, dass das 11-Zoll-Modell nicht ebenfalls ein Display mit einer Helligkeit von 600 Nits wie das iPad Air 13-Zoll M2 bekommen hat. Für den Einsatz draußen wäre das ein Pluspunkt.
Einen weiteren Unterschied zwischen dem großen und dem kleinen iPad Air M2 finden wir in den technischen Angaben bei den Lautsprechern. Hier spricht Apple von „Stereo-Lautsprecher im Querformat mit 2x Bass“ für die große Ausgabe, die kleine hat diesen Zweifachbass nicht. Vergleichen können wir die Tonqualität mangels Testgerät aber nicht.
Das Display hat sich nicht verändert, auch wenn Apple jetzt von einem 11-Zoll-Display spricht.
Thomas Armbrüster
Kamera nun auf der Längsseite
Maße und Gewicht haben sich beim 11-Zoll iPad Air M2 gegenüber dem iPad Air M1 nicht geändert. Die Farbpalette hat Apple um die Variante Rosé reduziert, dazu sind Blau und Violett jetzt etwas heller. Außer an diesen helleren Farbtönen ist das iPad Air M2 von seinem Vorgänger auch durch die Position der Frontkamera zu unterscheiden. Diese ist auf die Längsseite gewandert, genauso wie beim iPad der 10. Generation und dem iPad Pro M4. Es bleibt jedoch bei der fast gleichen Kamera wie beim Vorgänger, mit Weitwinkelobjektiv und einem Sensor mit 12 Megapixeln, lediglich die Blende hat sich von ƒ/2.4 auf ƒ/2 vergrößert. Die Kamera unterstützt Center Stage, sodass man immer im Fokus bleibt, auch wenn man sich seitwärts bewegt. Die Perspektive beim Gesprächspartner per Facetime zeigt sich aber in unserem Test etwas verzerrt.
Die andere Kamera unterstützt jetzt Smart HDR 4 für Fotos, beim Vorgänger gab es noch Smart HDR 3. Damit sollen vor allem Portraitaufnahmen in schwierigen Lichtverhältnissen besser gelingen. Wobei die meisten Anwender wohl eher ein iPhone als Kamera verwenden werden als ein iPad. Zum Scannen von Dokumenten ist diese Kamera aber recht nützlich.
Die Frontkamera sitzt jetzt auf der Längsseite und verbessert die Darstellung bei Videokonferenzen.
Apple
Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell finden Sie in den Einstellungen für die Batterie. Tippen Sie dort auf „Batteriezustand“, werden die Anzahl der Ladezyklen, das Produktionsdatum des Akkus sowie das Datum der Inbetriebnahme angezeigt. Außerdem können Sie einstellen, dass der Akku nur zu 80 % geladen werden soll. Damit soll sich die Lebensdauer des Energiespeichers verlängern lassen. Ab und zu wird der Akku laut Apple aber dann trotzdem auf 100 % aufgeladen, um den Batteriezustand und die aktuelle Kapazität festzustellen.
Neuer Chip macht alles etwas schneller
Der Umstieg vom M1-Chip auf den M2 macht sich natürlich in den Testwerten bemerkbar. Die von uns mit Geekbench 6.3 gemessenen CPU-Werte von 2.617 für Single-Core und 10.074 für Multi-Core liegen im gleichen Bereich wie diejenigen, die Geekbench für das iPad Pro M2 angibt, und deutlich über denjenigen des iPad Air M1. Genauso wie der Wert von 41.902 für die GPU (Metal). Anders als im iPad Pro M2 unterstützt die Media-Engine des iPad Air M2 laut Apple aber kein ProRes und ProRes RAW. Diese Funktion bleibt wohl weiterhin den Pro-iPads vorbehalten. Im Test mit 3DMark Wildlife Extreme messen wir einen Score von 6.443. Auch dieser Wert ist vergleichbar mit demjenigen des iPad Pro M2. Mit dem M2 sind Sie also für alle Aufgaben gut aufgestellt. Im Normalbetrieb ohne leistungshungrige Apps werden Sie den Unterschied zum Vorgänger aber meist gar nicht bemerken.
Die Geschwindigkeitsmessungen beim iPad Air M2 ergeben ähnliche Werte wie beim iPad Pro M2.
Thomas Armbrüster
Trotzdem sollten Sie nicht unbedingt nach dem Vorgängermodell zu einem reduzierten Preis Ausschau halten. Denn zum einen hat Apple den Preis des iPad Air M2 in der Grundversion gegenüber dem Vorgänger um 70 € gesenkt und verlangt nun einen Listenpreis von 699 €. Und stattet zum anderen das iPad Air in der Grundversion mit 128 GB Speicher aus. Beim Vorgänger mit M1 waren es nur magere 64 GB. Beim Modell mit 256 GB sind es jetzt sogar 140 € weniger als bisher. Und Sie bekommen beim M2 auch die Frontkamera auf der Längsseite, und natürlich den M2-Chip. Da müsste es sich schon um ein gutes Schnäppchen handeln, um noch zum Vorgängermodell zu greifen. Und wenn Sie viel Speicherplatz benötigen, 512 GB und 1 TB gibt es nur beim aktuellen iPad Air M2.
WLAN und Bluetooth ohne Tadel
Mit Bluetooth 5.3 und WLAN 6E ist das iPad Air M2 bei den drahtlosen Technologien gleich ausgestattet wie das iPad Pro M4. Kaufen Sie sich eine Version mit Mobilfunk, müssen Sie eine eSim beim Provider bestellen, denn einen Steckplatz für eine SIM-Karte gibt es nicht mehr. Auf unserem Testgerät waren vier Provider für temporären Mobilfunk verfügbar. Wir haben bei einem der Anbieter einen Tarif mit 1 GB Datenvolumen für maximal 30 Tage ausgewählt. Nach der Bezahlung mit Kreditkarte war eine 5G-Verbindung nach wenigen Minuten verfügbar.
Für den WLAN-Test stand uns zwar kein Router mit WiFi 6E zur Verfügung, sondern nur ein Mesh-Netz aus einer Fritzbox 5590 Fiber und einem Repeater 1200 AX. Beide unterstützen WiFi 6. Im Schnitt konnten wir mit der App Fritz WLAN 489 Mbit/s messen, wobei sich das iPad in der Nähe des Repeaters befand. Ein zum Vergleich an der gleichen Stelle gemessenes iPad Mini 6 brachte es auf 433 Mbit/s, ein iPhone 14 auf knapp 410 Mbit/s. Und die Verbindung mit einem Kopfhörer per Bluetooth machte erwartungsgemäß keine Probleme, und wir konnten einen Film im Garten anschauen, ohne die Nachbarn zu beschallen.
Nach dem Kauf eines Zeitkontingents für das Mobilnetz verbindet sich das iPad Air M2 nach kurzer Zeit per 5G.
Thomas Armbrüster
Fazit
Das iPad Air deckt weiterhin die Mittelklasse bei den iPads ab. Erfreulich sind der niedrigere Einstiegspreis, die auf 128 GB gestiegenen Grundausstattung beim Speicher sowie die Frontkamera auf der Längsseite. Dass das iPad mit dem M2 auch die nächste Generation beim Chip verpasst bekommen hat, nimmt man ebenfalls gerne mit. Schön wäre es aber gewesen, wenn das Display des 11-Zoll iPad Air ebenso hell geworden wäre wie beim großen Bruder. Es muss ja nicht gleich ein OLED-Bildschirm sein wie beim iPad Pro M4.
Aktuell bester Preis: iPad Air 11 Zoll M2