Hessische Biografie
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GND-Nummer
122356829
Lucas, Leopold [ID = 23955]
- * 18.9.1872 Marburg, † 13.9.1943 Theresienstadt (Ghetto), jüdisch
Dr. phil. – Rabbiner - Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch der Israelitischen Elementarschule und des Gymnasiums Philippum in Marburg
- 1892 Abitur
- 1892-1899 Studium der orientalischen Sprachen, der Geschichte und Philosophie an der Universität zu Berlin, gleichzeitig Studium an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin
- 1895 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Tübingen
- 1899 Rabbinatsdiplom der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin
- 1899-1940 Rabbiner in Glogau (heute: Głogów), dort 1924 Errichtung der Rabbiner Dr. Leopold Lucas-Jubiläumsstiftung
- 1902 Mitgründer der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums
- 1940-1942 Dozent für biblische Literatur und Geschichte an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin
- 17.12.1942 Deportation zusammen mit seiner Ehefrau ins Ghetto Theresienstadt
- 1972 Stiftung des Dr. Leopold Lucas-Preises der Universität Tübingen
- 1986 Umbenennung der Schwangasse in Marburg in Leopold-Lucas-Straße
- 1987 Errichtung eines Gedenksteins auf dem Alten Jüdischen Friedhof Marburg
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Funktion:
- Glogau, Rabbiner, 1899-1940
- Berlin, Hochschuldozent, 1940-1942
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Werke:
- Geschichte der Stadt Tyrus zur Zeit der Kreuzzüge, Tübingen 1895 (Diss.)
- Die Wissenschaft des Judentums und die Wege zu ihrer Förderung, Berlin 1906
- Zur Geschichte der Juden im vierten Jahrhundert Berlin 1910
- Zum 25jährigen Jubiläum der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Jg. 71, 1927, H. 6, S. 321-331
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Lebensorte:
- Marburg; Berlin; Tübingen
- Familie ↑
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Vater:
Lucas, Bernhard, geb. 1836, gest. 1906, Uhrmacher in Marburg, Grabstein
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Mutter:
Falkenstein, Bertha (Brendel), geb. 1833, gest. 1897, Grabstein
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Partner:
- Janower, Dorothea <Ehefrau>, geb. Breslau 1882, 17.12.1942 Deportation ins Ghetto Theresienstadt, 12.10.1944 Deportation nach Auschwitz; Gedenkstein
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Verwandte:
- Lucas, Loeb Aron <Urgroßvater>, geb. 1764, gest. 1838, 1808 Ernennung zum Municipalrat, Landesvorsteher der Hessischen landjudenschaftlichen Korporation, Grabstein
- Steinheim, Salomon Ludwig <Großonkel>, geb. 1789, gest. 1866, Arzt, GND
- Lucas, Franz D. <Sohn>, GND, geboren Glogau 4.3.1921, gest. London 9.7.1998, Kaufmann
- Nachweise ↑
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Quellen:
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Literatur:
- Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 2: Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871–1945, München 2009, S. 415 f.
- Erhart Dettmering (Hg.), Rabbiner Dr. Leopold Lucas, Marburg 1987
- Margret Heitmann, 'Sie wirken in einer Gemeinde, die einen historischen Namen besitzt.' Zu Leben und Werk des letzten Glogauer Rabbiners Leopold Lucas (1872-1943), in: Matthias Weber (Hg.), Silesiographia. Stand und Perspektiven der historischen Schlesienforschung, Würzburg 1998, S. 105-117
- Zitierweise ↑
- „Lucas, Leopold“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/122356829> (Stand: 10.2.2025)