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Hermann Burger

Lokalbericht

Digitale Edition

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Brief an den Schwiegervater, 4.3.1968, S. 1

Digitalisat
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Lesefassung
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Aarau , den 4. März 1968

Lieber Vater ,

Mit Ue berraschung halte ich diese prächtig gebundene und gold-

verzierte Lyrik-Anthologie in Händen, die Du mir zum Semester-

schluss geschenkt hast, und da d anken ursprünglich von d enken

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kurzen Gedanken anschlie ss en. Ich frage mich, woher eigentlich

die Neigung zu bibliophilen Ausgaben kommt, nicht in meinem

speziellen, umweltbedingten Fall, sondern ganz allgemein als

Bedürfnis der Menschen, ein Stück Literatur in Büffelleder ge-

bunden und goldschnittverziert zu besitzen. Vermutlich hängt

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vielmehr der Schrift. Schreiben,

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unter dem göttlichen Gesetz, er war monopolisiert, es gab Anal-

phabeten und Schriftgelehrte. Heute ist das Buch jedem zugänglich.

Lesenkönnen bedeutet nicht mehr eine Auszeichnung, jeder Schüler

wird ja zum Lesen gezwungen, es ist das mindeste, was man von

einem Menschen verlangen darf. Dieser Prozess spiegelt sich auf

dem Büchermarkt in der Entwicklung von Wulfila s mit Silbertinte

geschriebener Purpurbibel bis zur Edition Suhrkamp. Das Buch ist

Massenware, und dies nicht im abschätzigen Sinn gemeint. Aber

gerade daher lässt sich vielleicht das Bedürfnis nach seltenen

Einzelexemplaren erklären, ein Rest des alten Priestertums wirkt

noch nach, wenn der Leser einen geistigen Schatz in einer hand-

gebundenen Lederausgabe verwahrt. Zwar setzt sich das Priester-

tum auch sonst noch ab und zu durch, in den meisten Städten

bildet sich das Gerücht um einen sogenannten Literaturpapst,

der aber, je ernster er sich nimmt, nur desto flei ss iger ent-

thront wird. Und auch die Bibliophilen haben es nicht leicht.

Man bringt dieses Hobby gern in Verbindung mit einem etwas sus-

pekten Junggesellentum, mit übersorgfältig gepflegten Finger-

nägeln und parfümierten Taschentüchern. In der Tat ist es ein

Aarau, den 4. März 1968

Lieber Vater,

Mit Überraschung halte ich diese prächtig gebundene und goldverzierte Lyrik-Anthologie in Händen, die Du mir zum Semesterschluss geschenkt hast, und da Danken ursprünglich von Denken oder Gedenken kommt, möchte ich meinem herzlichsten Dank einen kurzen Gedanken anschließen. Ich frage mich, woher eigentlich die Neigung zu bibliophilen Ausgaben kommt, nicht in meinem speziellen, umweltbedingten Fall, sondern ganz allgemein als Bedürfnis der Menschen, ein Stück Literatur in Büffelleder gebunden und goldschnittverziert zu besitzen. Vermutlich hängt diese Neigung eng zusammen mit der alten Magie des Buches, oder vielmehr der Schrift. Schreiben, Benennen, Fixieren war bei alten Völkern eine heilige Handlung, und nur wenige Auserwählte waren in die Geheimnisse der Zeichenwelt eingeweiht. Der Geist stand unter dem göttlichen Gesetz, er war monopolisiert, es gab Analphabeten und Schriftgelehrte. Heute ist das Buch jedem zugänglich. Lesenkönnen bedeutet nicht mehr eine Auszeichnung, jeder Schüler wird ja zum Lesen gezwungen, es ist das mindeste, was man von einem Menschen verlangen darf. Dieser Prozess spiegelt sich auf dem Büchermarkt in der Entwicklung von Wulfilas mit Silbertinte geschriebener Purpurbibel bis zur Edition Suhrkamp. Das Buch ist Massenware, und dies nicht im abschätzigen Sinn gemeint. Aber gerade daher lässt sich vielleicht das Bedürfnis nach seltenen Einzelexemplaren erklären, ein Rest des alten Priestertums wirkt noch nach, wenn der Leser einen geistigen Schatz in einer handgebundenen Lederausgabe verwahrt. Zwar setzt sich das Priestertum auch sonst noch ab und zu durch, in den meisten Städten bildet sich das Gerücht um einen sogenannten Literaturpapst, der aber, je ernster er sich nimmt, nur desto fleißiger entthront wird. Und auch die Bibliophilen haben es nicht leicht. Man bringt dieses Hobby gern in Verbindung mit einem etwas suspekten Junggesellentum, mit übersorgfältig gepflegten und parfümierten Taschentüchern. In der Tat ist es ein

Digitale Repräsentation (TEI)
Titel: Briefe

Autor: Hermann Burger

Edition:
Dokument-ID: BR.CARRELA0
Originaldokument

Systematik

Archiv: Schweizerische Nationalbibliothek (NB), Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

Bestandsgeschichte:

Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod (1989) im Hinblick auf die 1991 erfolgte Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) in die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern. Da Burger relativ konsequent die Durchschläge seiner Briefe aufbewahrte, ist seine Korrespondenz größtenteils erhalten.

Signatur: BURGER-B-1-CARLA

Datierung

Genaue Datierung: 04.03.1968

Schreibort: Aarau

Papier

Papiersorte: Durchschlagpapier

Durchschlag: ja

Kopie: nein

Format: Format DIN A4

Lochung: ja

Wasserzeichen: SWISS-MILLS 1291

Gebrauchsspuren: min. Korrekturflecken

Beschädigung: nein

Papierfarbe: weiß

Layout

Lineatur: blanko

Ausrichtung: linksbündig

Zeilenabstand: einfach

Layout einheitlich: ja

Beschriftung: einseitig (recto)

Hauptschreibmedium: Schreibmaschine

Farbe: schwarz

Paginierung

Anzahl: 2 Bl.

Nummer (von/bis): pag. S. 2

Schreibmedium: Schreibmaschine
Beschreibung der Kodierung
Diese Datei ist Teil der digitalen Lokalbericht-Edition.
Bearbeitungshistorie
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<fileDesc xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><titleStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><title xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Briefe</title><author corresp="#LB.PFACT.BURHER" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Hermann Burger</author></titleStmt><editionStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><edition n="v1.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Basis-Encoding, erstellt aus OCR-Daten am: 2015-09-13T20:25:10.227+02:00</edition></editionStmt><publicationStmt xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><p part="N" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><!--
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                            Der Nachlass von Hermann Burger gelangte nach seinem Tod (1989) im Hinblick auf die 1991 erfolgte Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA) in die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) in Bern. Da Burger relativ konsequent die Durchschläge seiner Briefe aufbewahrte, ist seine Korrespondenz größtenteils erhalten.
                        </acquisition></history><additional xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><surrogates xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><bibl xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">
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ShelleyGodwin] Verwendung noch unklar; eher nicht verwenden, da nicht TEI-konform --><graphic height="299467px" url="../../BR.CARRELA0.0010.extension (z.B. tiff)" width="224400px" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><zone lrx="195200" lry="263200" rotate="0" type="main" ulx="44400" uly="45200" xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><writeShift medium="typewriter" new="#HermesAlt" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><line rend="_indent:78" xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L1.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-OFACT-AARAU" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Aarau</ab><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L1.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">, den 4. März 1968</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L2" 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xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">enken</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L9" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">oder </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">g</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">G</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">edenken kommt, möchte ich meinem herzlichsten Dank einen</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L10" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">kurzen Gedanken anschlie</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">en. Ich frage mich, woher eigentlich</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L11" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">die Neigung zu bibliophilen Ausgaben kommt, nicht in meinem</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L12" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">speziellen, umweltbedingten Fall, sondern ganz allgemein als</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L13" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Bedürfnis der Menschen, ein Stück Literatur in Büffelleder </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ge-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">gebunden</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L14" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">bunden </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">und goldschnittverziert zu besitzen. Vermutlich hängt</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L15" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">diese </ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="established" instant="false" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">n</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">N</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">N</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">eigung eng zusammen mit der alten Magie des Buches, oder</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L16" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">vielmehr der Schrift. Schreiben, </ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="established" instant="false" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">b</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">B</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">B</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">enennen, Fixieren war bei alten</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L17" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Völkern eine heilige Handlung, und nur wenige Auserwählte waren</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L18" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">in die Gehei</ab><mod instant="false" type="correction" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig cert="middle" instant="false" resp="#LB-Team-SZ" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">n</ab></orig><add instant="false" place="overtyped" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">m</ab></add><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">m</ab></reg></mod><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">nisse der Zeichenwelt eingeweiht. Der Geist stand</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L19" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">unter dem göttlichen Gesetz, er war monopolisiert, es gab </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Anal-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Analphabeten</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L20" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">phabeten </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">und Schriftgelehrte. Heute ist das Buch jedem zugänglich.</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L21" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Lesenkönnen bedeutet nicht mehr eine Auszeichnung, jeder Schüler</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L22" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">wird ja zum Lesen gezwungen, es ist das mindeste, was man von</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L23" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">einem Menschen verlangen darf. Dieser Prozess spiegelt sich auf</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L24" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">dem Büchermarkt in der Entwicklung von </ab><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L24.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-PFACT-WULFIL" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Wulfila</ab><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L24.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">s mit Silbertinte</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L25" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">geschriebener </ab><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L25.1" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default LB-WORK-WULFILABIBEL" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Purpurbibel</ab><anchor xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L25.2" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"> bis zur Edition Suhrkamp. Das Buch ist</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L26" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Massenware, und dies nicht im abschätzigen Sinn gemeint. Aber</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L27" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">gerade daher lässt sich vielleicht das Bedürfnis nach seltenen</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L28" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Einzelexemplaren erklären, ein Rest des alten Priestertums wirkt</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L29" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">noch nach, wenn der Leser einen geistigen Schatz in einer </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">hand-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">handgebundenen</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L30" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">gebundenen </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Lederausgabe verwahrt. Zwar setzt sich das </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Priester-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Priestertum</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L31" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">tum </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">auch sonst noch ab und zu durch, in den meisten Städten</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L32" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">bildet sich das Gerücht um einen sogenannten Literaturpapst,</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L33" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">der aber, je ernster er sich nimmt, nur desto flei</ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ss</ab></orig><reg xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ß</ab></reg></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">iger </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">ent-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">entthront</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L34" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">thront </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">wird. Und auch die Bibliophilen haben es nicht leicht.</ab></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L35" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Man bringt dieses Hobby gern in Verbindung mit einem etwas </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">sus-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">suspekten</ab></reg></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L36" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">pekten </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Junggesellentum, mit übersorgfältig gepflegten </ab><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">Finger-</ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice></line><line xml:id="BR.CARRELA0.0010.typearea.0.L37" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><choice xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><orig instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">nägeln </ab></orig><reg instant="false" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0"/></choice><ab style="white-space: pre;" class="default" xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0">und parfümierten Taschentüchern. In der Tat ist es ein</ab></line></zone>

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