Blamabel - das war noch einer der zurückhaltenderen Kommentare auf die Bankrotterklärung der Wirtschaft. Vergangene Woche verkündete Wolfgang Gibowski, Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, die zugesagten fünf Milliarden Mark als Beitrag zur Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter seien nicht aufzubringen. BDI-Präsident Hans Olaf Henkel setzte noch einen drauf, als er eine Gesetzesänderung verlangte, um seine Klientel aus der Verpflichtung zu entlassen. Erbost zog IG-Metall-Chef Klaus Zwickel über "kleingeistige Krämerseelen" in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen her, das "unwürdige Gefeilsche" müsse ein Ende haben. Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck, von Anfang an in der Debatte engagiert, verlangte kategorisch: "Zusagen sind einzuhalten und damit basta!"