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Legendärer "Aktenzeichen XY"-Fall nach 40 Jahren aufgeklärt

von Ralf Döbele in Vermischtes
(04.04.2025, 16.44 Uhr)
"YOG'TZE"-Rätsel hielt Hobby-Detektive jahrzehntelang in Atem
Eduard Zimmermann präsentierte im April 1985 in "Aktenzeichen XY" den Fall Günter S.
ZDF
Legendärer "Aktenzeichen XY"-Fall nach 40 Jahren aufgeklärt/ZDF

Es ist ein Rätsel, das True-Crime-Fans seit mittlerweile 40 Jahren beschäftigt: Wofür steht die Buchstabenkombination "YOG'TZE"? Sie spielt eine wichtige Rolle in einem Fall, der im April 1985 in der ZDF-Sendung  "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt wurde. Geklärt werden konnte der Mord an Günter S. damals nicht. Erst jetzt, 40 Jahre später, meldet die Staatsanwaltschaft Hagen, dass die Ermittlungen offiziell beendet seien. Mehr noch: Sie stuft das damalige Geschehen nicht mehr als Mord ein, sondern als einen Unfall.

Im Zentrum des Falls steht der arbeitslose Lebensmitteltechniker Günter S., der am Abend des 26. Oktober 1984 seine Wohnung verlässt. Seine Frau berichtet den Ermittlern später, dass er zuvor überaus nervös und angespannt gewirkt und davon gesprochen habe, dass ihn jemand umbringen wolle. Außerdem hätte er eine mysteriöse Buchstabenkombination auf einen Zettel notiert und dann gleich wieder durchgestrichen: "YOG'TZE". Diesen Zettel habe die Frau später weggeworfen.

Noch am selben Abend besucht Günter S. seine Stammkneipe Papillon, wo er allerdings kurzzeitig bewusstlos vom Barhocker fällt. Nachdem er das Lokal wieder verlassen hat, verschwindet er zunächst und taucht dann mitten in der Nacht bei einer älteren Dame in seinem früheren Heimatort auf. Stunden später wird Günter S. dann von zwei LKW-Fahrern gefunden, und zwar in seinem Wagen kurz vor Autobahnausfahrt Hagen-Süd. Das Auto liegt verunglückt im Straßengraben. Günter S. sitzt unbekleidet auf dem Beifahrersitz und verstirbt wenig später. Die Aussagen des sterbenden Mannes und die Erkenntnisse eines Sachverständigen deuten danach darauf hin, dass Günter S. von einem anderen Auto nackt überfahren und erst danach in sein Auto gelegt worden ist.

Szenen aus dem damaligen XY-Filmfall: Günther S. wird schwer verletzt an der Autobahn gefunden
Szenen aus dem damaligen XY-Filmfall: Günther S. wird schwer verletzt an der Autobahn gefunden ZDF/Securitel

Die Ermittlungsbehörden in Hagen haben den Fall Günter S. jetzt noch einmal neu aufgerollt und kommen zu einer gänzlich anderen Bewertung als damals. So handle es sich nicht um ein Tötungsdelikt, wie Staatsanwalt Gerhard Pauli gegenüber der Süddeutschen Zeitung bestätigte, sondern um einen tragischen Unfall. Dies würden auch neue forensische Gutachten belegen. Günter S. war offenbar nicht angeschnallt, als er mit seinem Auto auf der A45 nahe Hagen von der Fahrbahn abkam und gegen mehrere Bäume prallte. Die Art seiner Verletzungen stimme eindeutig mit einem solchen Unfallhergang überein - und nicht mit einem Überrollen, wie es früher angenommen wurde. Den Experten zufolge wurde S. durch die Wucht des Aufpralls auf den Beifahrersitz geschleudert.

Auch seine irritierenden Aussagen kurz vor dem Tod können heute anders gedeutet werden. Laut Staatsanwaltschaft zeigte Günter S. bereits vor dem Unfall auffälliges Verhalten und befand sich vermutlich in einem psychischen Ausnahmezustand. So habe er auch unter Depressionen gelitten. Hinweise auf Fremde im Wagen konnten nie belegt werden, Fremd-DNA wurde ebenfalls nicht gefunden. Man geht mittlerweile davon aus, dass er allein im Auto war.

Vor allem die Notiz mit dem kryptischen Begriff "YOG'TZE", die Günter S. laut seiner Frau hinterließ, hatte in den Jahren nach seinem Tod wiederholt Spekulationen ausgelöst. Auch nach der "XY"-Sendung vom 12. April 1985 gingen dutzende Hinweise hierzu ein, die von der Kripo Hagen alle abgearbeitet wurden. Im Internet-Zeitalter wurde der Fall dann auch zu einem beliebten Diskussions-Thema in Mystery-Foren. Während der Hergang der Ereignisse nun also geklärt ist, dürfte die Bedeutung der Buchstabenkombination, falls sie tatsächlich existierte, wohl für immer ein Geheimnis bleiben.



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Leserkommentare

  • addicted4series schrieb am 06.04.2025, 14.45 Uhr:
    Und das Gekritzel auf dem Zettel ist alles andere als aussagekräftig & könnte wer weiß was heißen/bedeuten. Das könnten auch gut Abkürzungen für eine kleine Einkaufsliste sein. Yoghurt & eine TV-Zeitschrift... (hatten mal einen älteren Herrn als Nachbarn, der hat das was er wollte auch nie ganz ausgeschrieben. Er meinte, er wollte dadurch sein Hirn "auf Trapp" halten... Ka-Fu hieß in dem Fall... Katzenfutter.
  • Flapwazzle schrieb am 05.04.2025, 09.32 Uhr:
    "Um 3 Uhr morgens entdeckten zwei Lkw-Fahrer den verunfallten VW Golf Günter Stolls in einem Graben der A 45 kurz vor der Ausfahrt Hagen-Süd, etwa 100 Kilometer von Haigerseelbach entfernt. Beide sagten unabhängig voneinander aus, sie hätten eine mit einer hellen Jacke bekleidete Person um den Wagen herumlaufen sehen, die sie für verletzt gehalten hätten." (Wikipedia)
    Das wurde bei der "Auflösung" des Falls wohl auch nicht berücksichtigt. Wenn Günter S. nackt verunglückte und auf den Beifahrersitz geschleudert wurde, wer war dann die bekleidete Person, welche die LKW-Fahrer sahen?
    Und was ist eigentlich mit der Kleidung von Günter S. passiert? Immerhin war er in Haigerseelbach noch angezogen.
  • CristinaN schrieb am 04.04.2025, 19.19 Uhr:
    Warum war er nackt?
  • addicted4series schrieb am 05.04.2025, 07.52 Uhr:
    Zitat: Fritzi1008_Er hatte wohl offensichtlich ne Psychose, dswegen das auftauchen im Heimatort und das er nackt war... psychotische Leute rennen gern mal Nackt durch die Stadt, er fuhr wohl lieber Nackt Auto.. klibngt definitv plausibler als alles andere was ich darüber so gehört habe.
    Wenn die Ärzte in den 80igern schon so wahllos mit Anti-Depressiva um sich geworfen haben wie heute mit Schmerzmitteln - dann ist es durchaus denkbar, dass der Kerl davon neben seinen Depressionen (das Grundsymptom) noch zig andere Nebensymptome ausgebildet hat. Panikattacken, Geräusch/Lichtempfindlichkeit, gestörtes Wärme/Kälteempfinden etc. - kurz gesagt ein "WASSERFALL" an Empfindungsstörungen, die da auf einen einprasseln. Psychologen/Psychotherapeuten interessiert es nicht weiter, was sie mit der leichtfertigen Verschreibung solcher "Medikamentenbomben" ihren Patienten "antun" bzw. übernehmen dann auch selten die Verantwortung für die Folgen. Leute mit Psychosen gehören unter Dauer-Beobachtung gestellt & nicht mit tonnenweise Medikamenten "vermeintlich" ruhig gestellt. Denn eine Depression verschwindet nicht - zumindest nicht durch die Einnahme von Psychopharmaka. Sie werden dadurch eher verschlimmert bzw. manifestieren sich -
  • Fritzi1008 schrieb am 04.04.2025, 20.09 Uhr:
    Er hatte wohl offensichtlich ne Psychose, dswegen das auftauchen im Heimatort und das er nackt war... psychotische Leute rennen gern mal Nackt durch die Stadt, er fuhr wohl lieber Nackt Auto.. klibngt definitv plausibler als alles andere was ich darüber so gehört habe.
  • CBC-Cat schrieb am 04.04.2025, 19.35 Uhr:
    Danke, das frag ich mich nämlich auch. Das passt ja nicht zur Unfalltheorie der Polizei.
 
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