Cannes: Inglorious Basterds Premiere

Turteln gegen die Trennungsgerüchte auf dem Roten Teppich: Brad Pitt eilt seiner Angelina Jolie in die Arme, nachdem er ein paar Minuten lang allein mit der Filmcrew posieren musste. Kluger Schachzug von Brad, seine Liebste mitzubringen. Schließlich brodelt draußen die Gerüchteküche. Ein sudanesisches Modell behauptet, Brad hätte sie geschwängert.

Angelina trug einen altrosa Versace-Traum aus Chiffon - ohne BH und mit gewagt hohem Beinausschnitt. Ein deutliches Signal an die Dame, die das Familienglück zerstören will.

Überhaupt wurde niemand so gefeiert wie Brangelina auf dem Roten Teppich, kein Premierenticket war so begehrt wie das zum neuen Tarantino-Film ’Inglourious Basterds’, bei keiner Party das Reinkommen so schwer wie bei der Premierenfeier im schicken Baoli in Cannes.

Gegen das Gekreische für Brad Pitt, für den sich die Fans morgens schon die Beine in den Bauch standen, sah selbst Frauenschwarm Robert Pattinson alt aus. Und der wurde schon mit lauten Gekreische begrüßt. Sharon Stone, Emile Hirsch, Michelle Yeoh, die Jury-Mitglieder Robin Wright Penn, Asia Argento und Isabelle Huppert schritten über den Roten Teppich - so ein Staraufgebot hat es bei diesen Filmfestspielen in Cannes noch nicht gegeben.

In Cannes ist traditionell der Regisseur der Star des Abends - und nicht nur, weil Quentin Tarantino mit Hauptdarstellerin Mélanie Laurent auf dem Roten Teppich ein von ’Pulp Fiction’ inspiriertes Tänzchen aufführte!

Das Volk hingegen wollte einfach nur Brad, der fleißig Autogramme schrieb und nebenbei noch darauf hinwies, wie schön er seine Angelina findet. Ein bisschen verloren stand sie am Rand des Teppichs, während Brad seine Promo-Arbeit erledigte und fürs Gruppenfoto lächelte. Da schaute Angie einen Moment lang nicht wirklich glücklich aus. Aber Brad ist ein echter Gentleman und eilte sofort zu ihr. Da freuten sich die Paparazzi übers Pärchenfoto.

Diane Krueger glänzte in elfenbeinfarbener Glitzerrobe und Abendsteckfrisur. Sehr elegant.

Daniel Brühl (rechts im Bild), der übrigens neuerdings eine Gelfrisur trägt, gab Regisseur Quentin Tarantino Küsschen beim Pressetermin, weil dieser ihn so lobte und gestand, dass er Tarantino beim Vorsprechen was vorgemacht hat: Statt Französisch redete er einfach Spanisch, weil er wusste, dass Tarantino kein Wort Französisch versteht. Hat ja trotzdem geklappt.

Der Mann, der Brad Pitt auf der Leinwand die Show stiehlt: Christoph Waltz, der als Judenjäger in ’Inglorious Basterds’ eine so grandiose Vorstellung gibt, dass er gute Chancen auf eine Palme hat.

Den kürzesten Rock hatte Sharon Stone - zumindest vorne. Wow - mit über 50! Nur die Hilary-Clinton-Gedächtnisfrisur wollte nicht so recht dazu passen.

Und dann kam auch noch Paris Hilton, ganz in Silber mit Haarband und als weiterem modischem Accessoire ihrem Boyfriend Doug Reinhardt, mit dem sie auf der Party wild herumknutschte. Natürlich musste sie quasi als letzte über den Roten Teppich huschen. Das macht sie jedes Jahr so in Cannes, obwohl es eigentlich angebracht ist, den Stars des Films den letzten Auftritt zu lassen. Na, Höflichkeit ist noch nie Paris’ Sache gewesen. Das Festival-TV hat sie deshalb einfach rausgeschnitten. Ja, so kann’s gehen.