Washington - Das Unglück ereignete sich kurz nachdem die Maschine von einem US-Militärstützpunkt auf der Pazifikinsel Guam abhob. Jeanne Ward, eine Anwohnerin der Militärbasis, berichtete der Nachrichtenagentur AP, man habe von der Absturzstelle dicke schwarze Rauchwolken aufsteigen sehen können. Eine Luftwaffensprecherin teilte auf der Andersen Air Force Base in Langley im US-Bundesstaat Virginia mit, dies sei der erste Absturz einer Maschine vom Typ B2.

Insgesamt verfügt die US-Luftwaffe über 21 Exemplare des Tarnkappenbombers. Der Stückpreis beträgt rund 1,2 Milliarden Dollar (810 Millionen Euro). Die Maschinen sind auf der Whiteman Air Force Base in Missouri stationiert, werden aber seit 2004 gemeinsam mit Bombern der Typen B1 und B52 regelmäßig auch nach Guam geschickt. Die Militärbasis im pazifischen Ozean gehört zum US-Territorium und liegt in Reichweite etlicher Brennpunkte im Nahen Osten und Asien.

Bomber vom Typ B2 wurden vom US-Militär bereits zu Kampfeinsätzen in Irak, Afghanistan und Serbien eingesetzt. Durch ihre besondere Formgebung, spezielle Materialien, Lackierungen und elektronische Störgeräte sind die sogenannten Stealth-Flugzeuge für feindliche Radargeräte nahezu unsichtbar. Ohne aufzutanken können die Maschinen bis zu 11.000 Kilometer weit fliegen.

Der B2-Absturz in Guam ist bereits das dritte Unglück der Air Force binnen zwei Wochen. Vor elf Tagen stürzte eine EA-6B Prowler, ein Spezialflugzeug für elektronische Kriegsführung, 30 Kilometer vor Guams Küste ins Meer. Alle vier Besatzungsmitglieder konnten von Helikoptern gerettet werden. Am vergangenen Mittwoch war dann ein US-Kampfpilot ums Leben gekommen, als zwei Jagdbomber vom Typ F-15C bei Übungsflügen vor der Küste von Florida kollidierten.