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Mission Blue Ghost: Landung auf dem Mond geglückt

Die US-Sonde Blue Ghost des privaten Raumfahrtunternehmens Firefly Aerospace landete im Mare Crisium auf dem Mond. Vor Ort wird sie mit Kameras und Sensoren die Mondoberfläche untersuchen.
Die grau erscheinende Oberfläche des Mondes, aufgenommen aus dem Orbit
Nach wie vor ist es anspruchsvoll auf der Mondoberfläche, hier in einer Aufnahme von 2009, zu landen.

Am Sonntagmorgen gegen 9:35 Uhr MEZ deutscher Zeit setzte die robotische Raumsonde Blue Ghost sanft auf der Oberfläche des Erdtrabanten auf. Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat im Rahmen des Programms Commercial Lunar Payload Services (CLPS) das private Raumfahrtunternehmen Firefly Aerospace ausgelobt, um kleine Nutzlasten bis 150 Kilogramm auf den Mond zu bringen.

Die erste Mondsonde Blue Ghost M1 wurde mit einer Rakete vom Typ Falcon-9 der Firma SpaceX am 15. Januar 2025 gestartet. Den Namen Blue Ghost, auf Deutsch »Blauer Geist«, verdankt die Sonde einer Art von Glühwürmchen.

Das erste Bild von Blue Ghost | Nach erfolgreicher Landung auf dem Mond lieferte kurz danach die Sonde Blue Ghost dieses Bild aus dem Mare Crisium.

Verlauf und Missionsziele

Die Landung erfolgte im Mare Crisium, einem knapp 500 Kilometer durchmessenden Becken, das sich auf der »Vollmondscheibe« im Osten, nahe am sichtbaren Rand des Trabanten befindet. Der Landeanflug erfolgte autonom und vollautomatisiert. An Bord der vierbeinigen Sonde sind mehrere Kameras, Instrumente und Sensoren. Mit den Kameras wurde bereits die Reise zum Mond dokumentiert.

Vor Ort soll nun nach der Landung unter anderem das fein verteilte Gestein auf der Mondoberfläche, Regolith, untersucht werden. Es ist auch geplant, mit einem kleinen Bohrer zwei bis drei Meter tief in die Mondoberfläche hineinzubohren und dabei Messdaten aufzunehmen. Aber auch das Magnetfeld und elektrisch geladene Teilchen sind Gegenstände der Erforschung. Zudem bringt Blue Ghost Retroreflektoren auf die Oberfläche. Diese Art von »Spiegeln« dienen dazu via Laserstrahlen von der Erde aus ständig den Abstand des Mondes zu messen.

Wie geht‘s weiter?

Dies war die erste Reise der Blue Ghost Mission M1. Weitere sollen mit M2 und M3 in den Jahren 2026 und 2028 folgen.

Im Januar und Februar 2024 scheiterten mehrere Raumsonden beim Versuch, auf dem Mond zu landen oder hatten zumindest Komplikationen. Die US-Sonde Peregrine verglühte am 18. Januar 2024 in der Erdatmosphäre. Mit der japanischen Sonde SLIM glückte die Landung, aber die Solarzellen machten Probleme. Und die US-Sonde Odysseus/IM-1 landete zwar auf dem Mond, brach sich dabei jedoch ein Bein. Das zeigt, dass es selbst im 21. Jahrhundert mit all den Erfahrungen nicht so leicht ist, erfolgreich auf dem Erdtrabanten zu landen. Frühestens im Jahr 2027 sollen im Rahmen des NASA-Programms Artemis wieder Menschen auf den Mond gebracht werden. Hinter diesem ambitionierten Zeitplan steht noch ein dickes Fragezeichen.

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