Nur wenige Interessierte hatten das Glück, eine Nvidia RTX 5090 zum Release zu ergattern. Die geringe Verfügbarkeit und der typische Wirbel um die neue GPU-Generation sorgten dafür, dass die Karten schnell ausverkauft waren. Ein Reddit-Nutzer namens ivan6953 hat es aber geschafft und konnte bereits auf der 5090 zocken.
Vor zwei Tagen berichtete Ivan aber im Nvidia-Subreddit, dass der Stromanschluss seiner Grafikkarte bei einer Runde Battlefield 5 einfach geschmolzen war. Er bemerkte einen “beißenden” Geruch und stellte fest, dass das Kabel an beiden Seiten, also sowohl der Steckplatz direkt an der Grafikkarte als auch am Netzteil, stark beschädigt war.
ivan6953 / Reddit
Auch das Kabel selbst zeigt an einigen Stellen Verbrennungsspuren. In den Kommentaren auf Reddit sprachen viele von einem User-Error. Ivan hatte zwar ein Dritthersteller-Kabel verwendet, doch dieses sei laut ihm einwandfrei. Selbiges hatte er bereits bei seiner RTX 4090 verwendet.
Die Leistungsaufnahme der Grafikkarte lag bei 500 bis 520 Watt, als das Kabel durchschmorte. Das sollte die Highend-GPU aber problemlos packen, da die maximale TDP bei der 5090 FE bei 575 Watt liegt. Zudem wollte Nvidia durch sogenannte “Sense Pins” verhindern, dass eine Überhitzung eintritt. Das scheint in diesem Fall aber nicht geholfen zu haben.
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Genaue Untersuchung nötig
Der Hardware-Youtuber Roman “der8auer” Hartung kontaktierte Ivan und untersuchte seine RTX 5090 und auch das betroffene Kabel genauer. Unter dem Mikroskop konnte er deutliche Spuren von Überhitzung entdecken, beim Herausziehen des Kabels war der Kunststoff um die Pins zudem abgebrochen. Betroffen waren offenbar zwei der 12VHPWR-Pins von insgesamt sechs, die bei der RTX 5090 verwendet werden.
Bei einem weiteren Test ließ Hartung seine eigene RTX 5090 Founders Edition mit einem Testprogramm laufen und untersuchte die Hitzeentwicklung mit einer Wärmebildkamera. Nach nur wenigen Minuten erreichten auch bei ihm zwei der 12V-Kabel eine deutlich zu hohe Temperatur, und zwar bis zu 150 Grad.
Mit einem Ampere-Messgerät stellte er zudem fest, dass eins der 12V-Kabel deutlich mehr Strom führte als die anderen. Um eine Beschädigung der Karte zu vermeiden, brach er den Test ab und kam zu dem Urteil, dass die Situation “extrem bedenklich” sei. Einen Anwenderfehler konnte er sowohl bei Ivan als auch bei sich selbst ausschließen, da das Kabel ordentlich angeschlossen war.
Genau wie damals bei der 4090
Einige dürften sich daran erinnern, dass auch die RTX 4090 ähnliche Probleme hatte. Auch dort hatten Nutzer von geschmolzenen Stromsteckern bei ihren neuen Grafikkarten berichtet. Letztlich strebten Käufer sogar eine Sammelklage gegen Nvidia an.
Zwar hatte das Unternehmen für die RTX 5090 neue Anschlüsse entworfen, um solche Probleme künftig zu vermeiden. Doch offenbar wiederholt sich die Geschichte nun. Laut Hartung wäre es besser gewesen, wenn Nvidia sowohl bei der 4090 als auch bei der 5090 zwei Stromstecker verbaut hätte, um die Last besser zu verteilen.
Letztlich hilft jetzt nur, betroffene Grafikkarten bei Nvidia einzuschicken, damit das Problem genauer untersucht werden kann. Aktuell sind noch keine weiteren Fälle bekannt, doch es gibt vermutlich auch wenige Privatanwender, die eine RTX 5090 überhaupt kaufen konnten.
Übrigens berichteten andere Käufer der RTX 5090 über Bildausfälle, die vermutlich aufgrund eines Treiber-Fehlers oder durch PPCIe 5.0 verursacht werden sollen. Mehr dazu in dieser Meldung.