Unsere Wertung
Pro
- Gute Verarbeitung
- Einfache Montage
- Herausragende App
- Erweiterbar auf 6.144 Wh Speicherkapazität
- Speichereinheit ist auch Powerstation
- Deutschsprachiges Benutzerhandbuch
Kontra
- Gehäuse nicht wasserfest
- Kurze Kabel
Fazit
Das Komplettsystem von Alpha ESS überzeugt im Test mit einfacher Inbetriebnahme, innovativer App zur Steuerung und Verwaltung des VitaPower VT1000 sowie den umfassenden Einsatzmöglichkeiten. Der Speicherblock ist gleichzeitig eine Powerstation mit drei Steckdosen und vier USB-Ports.
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Design & Verarbeitung
In unserem Test haben wir den Schwerpunkt auf den VitaPower VT1000-Speicher gelegt, der laut Hersteller Alpha ESS mit 99 Prozent aller Solarpanels kompatibel ist und sich somit auch als Nachrüstlösung anbietet. Für unseren Testaufbau haben wir zusätzlich vier 500-Watt-Solarpanels samt Flachdach-Montagesystem erhalten und zwei VitaMate-Erweiterungsspeicher VM1000 mit jeweils 1.024 Wh. So stehen insgesamt 3.072 Wh Speicherkapazität zur Verfügung.
Die einzelnen Komponenten kamen gut verpackt und unbeschädigt an, was angesichts des Gewichts nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Der VT1000 bringt 19,1 Kilogramm auf die Waage, der Erweiterungsspeicher VM1000 wiegt knapp 13 Kilogramm. Die stabilen Kartons haben eine spezielle Einlage, sodass alles doppelt gesichert ist. Gut: Dank der Tragegriffe lassen sich sowohl der VT1000 als auch der VM1000 mühelos aus den Kartons entnehmen.
Christoph Hoffmann
Schon der erste Eindruck nach dem Auspacken vermittelt beim VitaPower ein wertiges Design und eine gute Verarbeitungsqualität mit einem schicken Aluminiumgehäuse. Der optionale Erweiterungsspeicher hat stabile Tragegriffe und lässt sich stapeln. Im Unterschied zum Hyper 2000 von Zendure sind die Anschlüsse aber nicht an Unter- und Oberseite nahtlos integriert. Sie befinden sich beim VM1000 an der Rückseite und werden demnach über sichtbare Kabel verbunden.
Als Off-Grid-Ausstattung – für den Einsatz als Powerstation – gibt es auf der Rückseite vom VitaPower drei AC-Steckdosen mit einem Ein- und Ausschalter sowie an der Vorderseite hinter einer Klappe zwei USB-A- (18 Watt) und zwei USB-C-Anschlüsse mit bis zu 100 Watt.
Christoph Hoffmann
Auf der Vorderseite befindet sich das fünf Zoll große Display, das die wesentlichen Informationen wie aktueller Ladezustand, Input und Output liefert.
Der integrierte Lüfter ist ausgesprochen leise und im Betrieb kaum wahrnehmbar.
Ein praktisches Extra ist die circa 30 × 6 Zentimeter große LED-Beleuchtung an der linken Gehäuseseite. Mit drei schaltbaren Helligkeitsstufen kann man Räume bei einem Stromausfall ausleuchten und hat eine Lichtquelle für den mobilen Einsatz.
Beim Zusammenbau kann nichts schiefgehen: Die Stecker zu den Solarpanels (MPPT auf Anderson) sind verwechslungssicher. Der Schuko-Stecker wird links, das Kabel für den Erweiterungsspeicher rechts eingesteckt und das Sicherungsblech mit Schrauben fixiert. Damit ist die Installation auch schon abgeschlossen.
Christoph Hoffmann
Bei Fragen und Unklarheiten hilft das deutschsprachige Benutzerhandbuch weiter.
AlphaLite-App
Die kostenlose AlphaLite-App zur Verwaltung des VT1000 lässt sich aus den App-Stores auf Android-Smartphones und iPhones laden.
Nach der Installation und dem ersten Start ist eine Registrierung erforderlich. Ist das erledigt, kann der eingeschaltete VT1000 als erstes Gerät hinzugefügt werden. Das ist über Bluetooth beziehungsweise WLAN (2,4 GHz) möglich. Wir haben die WLAN-Variante genommen. Durch die Einbindung in die Cloud von Alpha ESS kann das Balkonkraftwerk mit aktiver Internetverbindung von überall überwacht und gesteuert werden.
Die deutschsprachige App führt dabei durch die einzelnen Schritte und gibt gute Hinweise. Innerhalb weniger Minuten ist der VT1000 eingerichtet und mit einem Namen sowie Standort gespeichert. Auf der Basis ermittelt die App den Sonnenaufgang und die voraussichtlichen Sonnenstunden.
Christoph Hoffmann
Im Dashboard der App sehen Sie einige Werte, die vielleicht auf den ersten Blick etwas erschlagen, aber insgesamt informativ sind. Insgesamt sind die Angaben umfangreicher und auch präziser als die am Gehäuse-Display.
Umfangreich sind auch die Einstellungen, die sich nach einem Fingertipp auf das Zahnrad-Symbol an die Anforderungen des Nutzers und örtlichen Gegebenheiten anpassen lassen.
Über die App lassen sich auch Firmware-Updates für die einzelnen Komponenten einspielen. Das war bei uns notwendig und hat im Bereich „Systemstatus“ auf Anhieb funktioniert. Hier gibt es auch einen permanenten Selbsttest, der zum Beispiel Temperatur, Stromspannung, Kommunikation, Aufladung und Entladung prüft sowie Details zu Ladezyklen und Kapazität liefert.
Christoph Hoffmann
Der integrierte Wechselrichter vom VT1000 kann bis zu 2.000 Watt ins Stromnetz abgeben, ist aber durch die App auf maximal 800 Watt limitiert. Höhere Werte sind möglich, müssen aber mit speziellen Freischalt- und Installateur-Codes bestätigt werden. Das heißt aber auch, dass die Anlage zukunftssicher ist, falls der Gesetzgeber (wieder) Änderungen im Solarpaket beschließt.
Zur Wahl stehen drei intelligente Modi: Standardmäßig ist „PV-Lastpriorität“ aktiviert. Dabei landet ein Teil der PV-Leistung im Speicher, während der Rest bis zum selbst einstellbaren Höchstwert ins Stromnetz eingespeist wird. Nach einem Tipp auf das gelbe Stiftsymbol lassen sich die Werte mit einem Schieberegler stufenlos anpassen.
Im Modus „Schnellladung“ wird der Speicher gleichzeitig mit der maximalen zur Verfügung stehenden PV-Leistung sowie über das öffentliche Stromnetz bis zu zwei Kilowatt Leistung gefüllt.
Der Modus „Max. Ausgangsleistung“ bietet sich an, wenn der Speicher seinen Reserven zusammen mit der PV-Leistung gemeinsam ins Haushaltsnetz einspeisen soll – also bis maximal 800 Watt.
Die Umschaltung zwischen den verschiedenen Modi ist nach Bestätigung per Fingertipp in weniger als zehn Sekunden erledigt. Beim Modus „PV-Lastpriorität“ kann es allerdings einige Minuten dauern, bis die Einspeisung wieder startet.
Fortgeschrittene Nutzer können auch den Modus „Benutzerdefiniert“ mit eigenen Zeiteinstellungen für das Laden und Entladen nutzen.
Christoph Hoffmann
Hilfreich für die Amortisationsrechnung des Balkonkraftwerks ist die „Strompreis-Einstellung“ in der App. Es kann ein fester oder ein variabler Preis für bestimmte Zeiträume eingegeben werden – abhängig vom jeweiligen Strombelieferungsvertrag des Nutzers. Die Ersparnis wird dann zusammen mit der CO2-Reduktion und der PC-Produktion in der App eingeblendet.
Im unteren Bereich der App gibt es aber noch viel mehr Daten: Die Werte für „PV-Anlage“, „Batterie“ und „Haushalt“ lassen sich für „Tag“, „Woche“, „Monat“ und „Jahr“ abrufen. So lassen sich die Ertragswerte detailliert darstellen.
Über das Diagramm-Symbol am unteren Bildrand geht es zur „Leistungsanalyse“ und nach einem Wischen nach links zu den Bereichen „Sparen“ und „Auswirkung“.
Insgesamt mach die App einen ausgesprochen guten Eindruck und bringt alle wesentlichen Details des Balkonkraftwerks mit Speicher auf das Smartphone-Display.
Leistung im Alltagsbetrieb
Die nutzbare Kapazität des VitaPower lässt sich in den App-Einstellungen über die Option „Batterieentladung Cut-off SOC“ mit einem Schieberegler auf Werte zwischen 9 und 100 Prozent definieren. Dabei gilt wie bei LiFePO4-Akkus üblich die Faustregel: Je weniger die Akkuzelle entladen wird, umso höher ist die Lebensdauer.
Einen Höchstwert, wie ihn etwa Smartphones anbieten, gibt es jedoch nicht. Bei einem Wert von zehn Prozent liefert der VitaPower ohne Zusatzspeicher eine nutzbare Kapazität von rund 922 Wh – also 90 Prozent von 1.024 Wh. In der Ausbaustufe mit 2.048 beziehungsweise 3.072 Wh liegt die nutzbare Kapazität bei 1.843 und 2.765 Wh. In den Standardeinstellungen gibt der Hersteller die Leistungsaufnahme des VitaPower mit rund 15 Watt an.
Idealerweise wird der Speicher über die Solar-Module aufgeladen. Soll der Vitapower aber für einen Einsatz als Powerstation (siehe unten) vollständig (und schnell) geladen werden, dann kann man das auch über den Stromanschluss erledigen. Dann fließt normaler Wechselstrom mit einer Leistung von bis zu 2.000 Watt in den Speicher.
Wie Zendure und andere Anbieter will auch Alpha ESS zukünftig den Smart Meters Shelly Pro 3EM unterstützen, der direkt in den Schaltschrank eingebaut wird. Dann ist eine bedarfsgerechte Stromeinspeisung möglich.
Nutzung vom VitaPower als Powerstation
Der VT1000 von Alpha ESS ist mehr als nur ein Speicher sowie Vermittler zwischen Solarpanels und Hausnetz. Klemmt man den Schuko-Stecker, die Anderson-Kabel (und den optionalen Erweiterungsspeicher) ab, lässt sich das Gerät als portable Powerstation und Notstromquelle nutzen – sofern das Gewicht von knapp 19 Kilogramm nicht stört.
Als unabhängiger Stromspeicher versorgt der VT1000 mit seinen drei AC-Steckdosen (maximal 1.000 Watt und mit Erweiterungsspeicher maximal 2.000 Watt) und den insgesamt vier USB-Anschlüssen beliebige Geräte. Alpha ESS gibt folgende Beispiele für das Laden an:
Christoph Hoffmann
- Smartphone (12 Wh-Akku): 60 bis 80 Ladevorgänge
- Laptop (50 Wh-Akku): 15 bis 20 Ladevorgänge
- Kamera (5 Wh-Akku): 150 bis 200 Ladevorgänge
- Drohne (90 Wh-Akku): 9 bis 12 Ladevorgänge
- Reiskocher (600 Watt): 1,5 Stunden Betriebszeit
- Wasserkocher (800 Watt): 1 Stunde Betriebszeit
- Ventilator (50 Watt): 20 Stunden Betriebszeit
- Kühlbox (60 Watt): 17 bis 50 Stunden Betriebszeit
Fazit
Unsere Testinstallation mit vier 500-Watt-Solarpanels sowie VitaPower VT1000 mit zwei Erweiterungsspeichern VitaMate VM1000 funktioniert klaglos. Die Installation ist denkbar einfach und in weniger als 20 Minuten ist das All-in-One-System betriebsbereit – sofern die Solarpanels schon vorhanden und montiert sind.
Das System von Alpha ESS konkurriert mit den Solix-Speichersystemen von Anker, die von vielen Anbietern von Balkonkraftwerken als (optionale) Erweiterung angeboten werden.
Für den VitaPower VT1000 sprechen die umfassende Ausstattung, die herausragende App und das Know-how des Unternehmens. Alpha ESS ist ein Anbieter von professionellen PV-Lösungen, der nun auch im Markt der Balkonkraftwerke mitmischt.
Und nicht zuletzt kann auch der günstige Preis überzeugen. Hier gilt: Je mehr Zusatzspeicher Sie kaufen, umso günstiger wird der Preis pro Kilowattstunde.
Lesetipp: Balkonkraftwerk-Rechner der HTW Berlin
Technische Daten
- Produktname: VitaPower VT1000
- Kapazität: 1.024 Wh
- Gewicht: 19,1 kg
- Abmessungen: 430 × 210 × 323 mm
- Akkuzelle: LFP(LiFePO4)
- Batteriekapazität: 1.024 Wh
- Entladungstiefe: 95 Prozent
- Lebensdauer: 6.000 Ladezyklen
- Auflade Temperatur: -0 bis 45 Grad Celsius
- Entlade Temperatur: 10 bis 45 Grad Celsius
- PV-Panel-Eingang: 1.200 Watt maximal (2 × 600W) 10-60V⎓32A Max (2 × 16A)
- Anzahl der MPPTs: 2
- Ausgänge: 3 × AC (maximal 1.000 Watt), 2 × USB-C (maximal 100 Watt), 2 × USB-A (maximal 18 Watt)
- Nenn-AC-Eingang: 1.000 Watt 220-240V~50Hz
- Nennleistung außerhalb des Stromnetzes: 1.000 Watt 220-240V~50Hz
- Leistung bei Netzeinspeisung: 800 Watt maximal
- Spitzenleistung: 2.000 Watt
- Zusätzliche Batterieerweiterung: Bis zu fünf (maximal 6.144 Wh)
- Konnektivität: 2,4 GHz Wi-Fi, Bluetooth
- Display: Farbe, 5 Zoll
- Garantie: 10 Jahre
Erweiterungsspeicher
- Produktname: VitaMate VM1000
- Gewicht: 13 kg
- Abmessungen: 371 × 221 × 224 mm
- Batteriekapazität: 1.024 Wh
- Akkuzelle: LFP (LiFePO4)
- Batteriespannungsbereich: 48 ~ 57,6 V
- Lebensdauer: 6.000 Zyklen
- Maximale Lade-/Entladestromstärke: 20 A
- Wasserdichtigkeitsklasse: IP 65
- Auflade Temperatur: 0 bis 45 Grad Celsius
- Entlade Temperatur: -10 bis 45 Grad Celsius
- Garantie: 10 Jahre
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