Fette Kühlergrills sind beliebt, aber Lexus ist zwei Schritte weiter gegangen als alle anderen Hersteller. Ist das noch stilvoll oder nicht? Mir gefällt der neue weiße RX450h, den ich zum Testen ausprobieren konnte. Er ist robust, aber gleichzeitig luxuriös und stilvoll. Ich habe die RX-Serie schon früher gemocht, nun gibt es sie auch mit einem Akku als Plug-in-Hybrid.
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Unsere Wertung
Pro
- Komfort und Qualität
- Geräumig und praktisch
- Gute Sicherheitsfunktionen
- Niedrige Kfz-Steuer
Kontra
- Die elektrische Reichweite ist eher gering
- Im EV-Modus muss das Auto oft erst aufgewärmt werden
- Gewöhnungsbedürftige Multifunktionstasten am Lenkrad
Fazit
Dieses Auto bietet ein hervorragendes Fahrerlebnis und ist ideal für längere Reisen. Der Hersteller hat dabei keineswegs an der Qualität gespart. Zwar ist der Antriebsstrang nicht der modernste, und die rein elektrische Reichweite könnte höher sein, doch das wird durch den luxuriösen Komfort und die Vielzahl an hochwertigen Funktionen und Ausstattungen mehr als wettgemacht.
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Der Antriebsstrang des Lexus RX450h basiert auf dem Toyota RAV4. Der einzige Unterschied, den ich in den technischen Daten erkenne, ist die etwas höhere Leistung des Lexus RX450h. Hier haben wir einen 2,5-Liter-Benzinmotor, der durch Elektromotoren und eine 18,1 Kilowattstunden-Batterie ergänzt wird.
Lexus beschreibt den EV-Modus als “Long Range” mit bis zu 69 Kilometern Batteriebetrieb. Offensichtlich ist dem Hersteller nicht bewusst, dass mehrere Konkurrenten, wie Mercedes, die Reichweite längst auf über 100 Kilometer im Batteriebetrieb gesteigert haben.
Mikael Lindkvist
EV-Modus erfordert Warmfahren
Eine weitere Überraschung war, dass der Wagen im EV-Modus bei etwa 10 Grad Außentemperatur zunächst den Benzinmotor nutzt, bevor er elektrisch fährt. Ein moderner Plug-in-Hybrid sollte eigentlich in der Lage sein, selbst bei moderaten Temperaturen direkt rein elektrisch zu starten.
Mikael Lindkvist
Der Innenraum des Fahrzeugs ist durchweg luxuriös und bietet eine hohe Gemütlichkeit. Auf dem Fahrersitz sitze ich äußerst bequem, und auch die Passagiere auf der Rückbank kommen voll auf ihre Kosten. Besonders praktisch: Die Rückenlehnen der Rücksitze können umgeklappt werden, ein Feature, das in dieser Klasse eher selten zu finden ist.
Das Platzangebot ist insgesamt großzügig, und während der Testwoche nutzte ich die Gelegenheit, den Wagen mit einer ausgedehnten 1.400-Kilometer-Fahrt herauszufordern, nachdem er sich bereits im Stadtverkehr bestens bewährt hatte.
Tolles Soundsystem
Der RX450h ist wirklich angenehm zu fahren, auch auf langen Touren. Es ist klar, dass der Hersteller viel in den Komfort investiert hat und es wird nie anstrengend für den Rücken oder nervig durch Wind- und Straßengeräusche. Das Mark Levinson-Soundsystem liefert einen klaren, sauberen Klang, der das Musikerlebnis erheblich steigert. Und wenn die Batterie leer ist, verbraucht das Auto auch nicht viel Kraftstoff (etwa 6 Liter auf 100 Kilometer bei Autobahnfahrten).
Mikael Lindkvist
Bei kurzen Stadtfahrten fällt das stufenlose CVT-Getriebe schnell auf, vor allem wenn die Batterie leer ist oder der EV-Modus noch nicht verfügbar ist. Ehrlich gesagt bin ich kein großer Fan dieser Lösung. Statt der versprochenen 69 Kilometer schaffe ich mit Batteriebetrieb eher nur 50 Kilometer – und das nur bei sehr vorsichtiger Fahrweise. Für den täglichen Weg aus dem Vorort in die Stadt könnte das noch ausreichen, aber wie soll das erst im Winter funktionieren? Da habe ich noch unangenehme Erinnerungen an den RAV4.
Auf kurvigen Straßen merkt man das Gewicht des RX450h deutlich, was sportliche Fahrweise fast unmöglich macht. Das Auto fühlt sich hier mehr wie ein großer, schwerer SUV an – ideal ist es eher für längere Strecken auf der Autobahn.
Intelligente Sicherheitssysteme
Lexus rühmt sich, dass der neue RX450h viele intelligente Technologien mitbringt. Mein Testwagen ist eindeutig gut ausgestattet. Das Lexus Safety System verfügt beispielsweise über verbesserte Systeme zur Kollisionsvermeidung, die Sie vor verschiedenen Situationen warnen, z. B. vor Radfahrern oder Rollerfahrern, wenn Sie die Tür öffnen.
Solange die Kameras und Sensoren sauber gehalten werden, scheinen diese Systeme ausgezeichnet zu funktionieren. Allerdings warnen sie manchmal ein wenig zu viel, was zu Panikbremsungen wegen Grashalmen führt. Es ist außerdem schwierig, dicht an einer Garagenwand zu parken, ohne dass das Auto laut warnt und Sie bereits wütend rot anblitzt, wenn Sie noch 30 bis 40 Zentimeter von dem Hindernis entfernt sind.
Das MMI kenne ich noch von früher, es ist übersichtlich und lässt sich durch Berührung bedienen. Jedes Mal, wenn ich das Auto starte, muss ich die Geschwindigkeitswarnungen deaktivieren, sonst wird man schon bei 51 km/h auf einer 50er-Straße ständig gerügt.
Natürlich ist das Auto vernetzt, und wenn Sie Ihren Lexus aus der Ferne im Auge behalten wollen, ist Lexus Link die richtige Wahl.
Mikael Lindkvist
Eine wichtige Funktion bei neuen Autos ist für mich der Tempomat. Lexus hat seinen mit der PDA-Funktion (Proactive Driving Assist) entwickelt, um das Auto in Kurven zu verlangsamen. Das funktioniert recht gut und auch der adaptive Tempomat leistet gute Arbeit.
Das Problem, das ich habe, sind die Bedienelemente. Sie steuern den Tempomat mit einer vierteiligen Oberfläche auf der rechten Seite des Lenkrads, wobei die Funktion der Tasten je nach aktiver Ansicht wechseln kann. Sie können dies im HUD sehen, ansonsten können Sie – speziell mit einer Sonnenbrille – überhaupt nicht erkennen, was Sie tun.
Und bevor Sie die Geschwindigkeit erhöhen oder verringern, müssen Sie das System “aufwecken”. Wenn Sie also die Geschwindigkeit um eine Stufe erhöhen wollen, müssen Sie zweimal drücken. Unnötig kompliziert. Der Tempomat sollte einfach zu bedienen sein, mit oder ohne Sonnenbrille.
Mikael Lindkvist
Trotz einiger kleinerer Unannehmlichkeiten fällt es mir schwer, den Testwagen zurückzugeben. Der Antriebsstrang mag nicht der modernste sein, und die elektrische Reichweite könnte besser sein, aber das Gesamtpaket überzeugt. Es fühlt sich einfach wie ein hochwertiges Auto an, bei dem der Hersteller großen Wert darauf gelegt hat, maximalen Komfort für lange Reisen zu bieten.
Spezifikationen: Lexus
Hersteller: Lexus
Getestet: September 2024
Antrieb: Allrad
Motoren: 2,5-Liter-Benzinmotor, Elektromotoren, insgesamt 309 PS
Leistung: 0–100 km/h in 6,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Batterie: 18,1 Kilowattstunden
Getriebe: Stufenloses CVT-Getriebe
Angegebene Reichweite: 65 Kilometer
Preis: ab 75.000 Euro
Bewertung: 4 von 5
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation M3 und wurde aus dem Schwedischen übersetzt und lokalisiert.