Unsere Wertung
Pro
- Komfortabel auf glatten Straßenbelägen
- Gute Reichweite
- Robuste Bauweise
- Leicht zu manövrieren.
- Guter Preis
Kontra
- Fehlende Federung
- Schwer und unhandlich
Fazit
Die meisten Aspekte des Engwe P275 ST sind positiv. Unsere Kritik betrifft jedoch den Motor und die gebotene Unterstützung. Zwar reagiert der Motor schnell, doch man muss dennoch viel Muskelkraft aufbringen, um das Rad in Bewegung zu setzen. Für manche mag das in Ordnung sein, aber ich persönlich bevorzuge mehr Unterstützung, auch wenn das auf Kosten der Reichweite geht.
Haben Sie schon von dem chinesischen Elektrofahrradhersteller Engwe gehört? Nein? So ging es und auch, bis das ungewöhnliche, aber witzige Modell M20 zum Test in der Redaktion ankam. Ein elektrisch angetriebenes Monster-Bike mit Dauerantrieb ohne Pedalunterstützung, das in den meisten europäischen Ländern nur in eingezäunten Bereichen beziehungsweise mit Versicherungskennzeichen und Helm gefahren werden darf.
Trotz der begrenzten Reichweite hat die Begegnung unser Interesse geweckt. Als der Hersteller uns in jüngster Vergangenheit anbot, sein neues Elektrofahrradmodell zu testen, haben wir schnell zugesagt. Dieses Modell darf ganz legal auf öffentlichen Straßen gefahren werden.
Ähnlich wie ein klassisches Damenrad
Das P275 ST, wie das Modell genannt wird, ist eine robuste Kreation im klassischen Damenrad-Design. Es hat eine niedrige Einstiegshöhe, eine aufrechte Sitzposition und ist mit breiten, pannensicheren Reifen ausgestattet.
Dies ist also kein Modell für diejenigen, die ein sportliches oder hybrides Fahrrad suchen. Es richtet sich eher an Menschen, die bequem und aufrecht von A nach B fahren möchten − mit der richtigen Unterstützung und möglichst weit, bevor der Akku schlapp macht.
Kleine und kompakte Steuereinheit.
Andreas Bergsman
Der Zusammenbau ist einfach, nimmt aber etwas Zeit in Anspruch. Alles, was Sie tun müssen: Reifen und Schutzbleche anschrauben, den Sattel platzieren und den Lenker montieren. Dieser ist zwar nicht höhenverstellbar, lässt sich jedoch nach vorn oder hinten neigen, um optimalen Komfort zu gewährleisten.
Auf der linken Seite des Lenkers befindet sich ein kleines Bedienfeld mit einem Display. Es zeigt die aktuelle Geschwindigkeit und die verbleibende Reichweite mit elektrischer Unterstützung an.
Außerdem gibt es Tasten zum Starten des Elektroantriebs, zur Auswahl des Fahrmodus (Eco, Tour, Sport, Turbo, Boost und Walking-Modus) und zum Ein- und Ausschalten der integrierten Frontbeleuchtung. Es gibt kein eingebautes Rücklicht, stattdessen wird ein kleines batteriebetriebenes Licht unter dem Sattel befestigt. Apropos Sattel: Er ist wirklich bequem und lässt sich über einen Hebel leicht in der Höhe verstellen.
Der Akku, der fest eingebaut ist, lässt sich zum Aufladen zu Hause leicht entfernen.
Andreas Bergsman
Der Akku von Samsung mit 19,2 Ah kann aufgeladen werden, während er im Rahmen sitzt. Er kann aber auch zum Aufladen ins Haus gebracht werden. Das Aufladen von leer auf voll dauert bis zu acht Stunden, dafür ist seine Reichweite beeindruckend.
Theoretisch können Sie im Eco-Modus unter optimalen Bedingungen bis zu 260 Kilometer (!) zurücklegen, aber Sie werden dann auch viel Muskelkraft einsetzen und eine begrenzte Unterstützung in Kauf nehmen müssen. Mit der höchsten Unterstützungsstufe, die die meisten von uns immer wählen, beträgt die Reichweite immer noch bis zu 150 Kilometer.
In der Praxis kam ich mit dem Boost-Modus und einem relativ aggressiven Fahrstil auf etwas mehr als 80 Kilometer. Das ist immer noch eine gute Reichweite.
Fehlende Federung vorn und hinten
Das E-Bike verfügt weder vorn noch hinten über eine Federung, was es ideal für glatte, ebene Oberflächen macht. Selbst kleinste Unebenheiten sind deutlich spürbar, sodass Waldwege oder holprige Straßen trotz der breiten Reifen nicht für das P275 ST geeignet sind.
Der mittig platzierte Motor sorgt für eine gute Gewichtsverteilung.
Andreas Bergsman
Der Motor ist mittig angeordnet und treibt die Kette an, die wiederum das Hinterrad antreibt. Das sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung und wirkt sich auf das Handling des Motorrads aus. Trotz des relativ hohen Gewichts von knapp 26 Kilo und des “klobigen” Aussehens ist es leicht zu manövrieren.
Technische Daten
- Material: 6061 Aluminiumlegierung
- Motor: Bürstenloser 250-Watt-Mittelantriebsmotor von Ananda
- Drehmoment: 70 Nm
- Reifen: 27,5 × 2,4 Zoll Speichenreifen
- Übertragungssystem: SHIMANO 9-Gang
- Kette: SHIMANO 9-Gang-Kette
- Bremse: 180 mm vorn und hintere hydraulische Tektro-Scheibenbremsen
- Anzeige: Ananda TFT D18
- Beleuchtung: LED vorn, rote LED hinten
- Akku 36V 19,2Ah SAMSUNG Lithium-Ionen*1
- Geschwindigkeit: 25 km/h
- Reichweite: 260 km (PAS 1-Niveau), 150 km (PAS 5-Niveau)
- Ladezeit: ca. 3 bis 8 Stunden (hängt von der Nutzung des Akkus ab)
- Maximaler Klettergrad: 10 Grad
- Gewicht: 25,6 kg
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation M3 und wurde aus dem Schwedischen übersetzt und lokalisiert.