Menschen shoppen gerne auf Amazon und bestellen auch mal mehrere Pakete auf einmal. Da verliert man schnell den Überblick, und fragt sich, was man da eigentlich bestellt hat, besonders nach dem Shopping-Wahnsinn rund um den Prime Day oder der Black Week.
Wenn man sich beim Öffnen des Pakets aber denkt “Moment mal, das habe ich gar nicht bestellt” oder auch “Hey, ich wollte das doch in Blau…”, dann fühlt man sich erst einmal aufgeschmissen.
Zum Glück gibt es Mittel und Wege, wie Sie von Amazon doch noch das richtige Produkt erhalten, oder sogar Ihr Geld zurückbekommen.
Prime-Day-Betrug mit Fake-Webseiten: So schützen Sie sich
Fall 1: Produkt wurde direkt von Amazon verschickt
Zunächst müssen wir zwischen zwei Fällen unterscheiden. Der erste Fall betrifft Produkte, die direkt von Amazon verkauft und verschickt wurden.
Dann gehen Sie in Ihrem Amazon-Kundenkonto oder in der Shopping-App einfach auf Ihr Profil und dann auf Meine Bestellungen. Wählen Sie den Artikel aus, den Sie bestellt haben, und gehen Sie zum Punkt Benötigst du Unterstützung mit deinem Artikel.
Wählen Sie dann Artikel zurückgeben und geben Sie an, dass Sie das falsche Produkt erhalten haben. Amazon tauscht das Produkt unter folgenden Bedingungen für Sie um:
- Der Artikel wurde auf Amazon bestellt und mit einer Kredit- oder Debitkarte gekauft
- Der Artikel wurde von Amazon versandt und verkauft
- Der Artikel ist kein Geschenk
- Der Artikel wurde nicht im Rahmen einer Werbeaktion gekauft
- Der Artikel hat eine andere Größe, Farbe oder Produktbezeichnung als das, was bestellt wurde
Den Rest regelt Amazon quasi von selbst. Sie können den Versandaufkleber für den Rückversand, sofern verlangt, selbst ausdrucken oder einen QR-Code bei der Post vorzeigen. Der Rückversand sollte Sie nichts kosten.
Beachten Sie aber, dass das Rückgaberecht nach einiger Zeit erlischt. Meist sind das 14 Tage, manchmal auch bis zu 30 Tage. Danach können Sie immer noch versuchen, sich bei Amazon zu melden, doch die Erfolgschancen sind eher gering.
Amazon: So funktioniert der Dreiecksbetrug
Fall 2: Produkt wurde nicht von Amazon selbst verschickt, sondern von einem Marketplace-Verkäufer
Nicht nur Amazon selbst kümmert sich um den Versand und die Abwicklung von Bestellungen. Im Onlineshop gibt es auch sogenannte Marketplace-Artikel, die von anderen Unternehmen oder auch Einzelpersonen verkauft werden.
Handelt es sich beim fehlerhaften Artikel um eine Ware aus dem Marketplace, müssen Sie sich an den Verkäufer wenden. Diesen kontaktieren Sie auf dem gleichen Weg wie zuvor, mit dem Unterschied, dass Sie erst einmal in einen Chat weitergeleitet werden.
Schildern Sie Ihr Anliegen und beschreiben Sie dem Verkäufer, warum das Produkt nicht Ihren Vorstellungen entspricht. In der Regel wird der Verkäufer schnell darauf reagieren und Ihnen einen Ersatz oder eine Rückerstattung anbieten, um schlechte Bewertungen zu vermeiden.
Was ist, wenn der Verkäufer nicht antwortet oder sich weigert, Ersatz zu schicken?
Manchmal kann es sein, dass der Verkäufer keine Einsicht zeigt oder sich nicht mehr meldet. Sollten Sie innerhalb der Rückgabefrist zu keiner Übereinkunft kommen oder vermuten, dass der Verkäufer Sie betrügt, dann können Sie diesen an den Amazon-Support melden.
Dazu können Sie das auf der Supportseite verlinkte Formular nutzen. Sie müssen unter „Wo ist das Problem?“ die Option „Verstöße melden“ auswählen und dann schildern, was vorgefallen ist. Im besten Fall können Sie auf den Chat mit dem Verkäufer verweisen und Screenshots davon machen.
Sonderfall: Paket bekommen, obwohl Sie gar nichts bestellt haben
Sollten Sie ein Paket bekommen haben, obwohl Sie nichts auf Amazon bestellt haben, könnte es sich auch um einen Betrugsversuch handeln. Teilweise werden auch komplett falsche Artikel gesendet, etwa Lebensmittel oder Stifte anstatt eines bestellten Smartphones.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt in solch einem Fall, die Lieferung sofort zu beanstanden. Sie können sich auch weigern, das Paket anzunehmen, wenn vorher bereits der Verdacht besteht oder anhand der Verpackungsgröße klar ist, dass es sich um eine fehlerhafte Lieferung handelt (wobei Amazon teilweise auch unpassend große Kartons verwendet).
Wenn Sie vom Verkäufer unter Druck gesetzt werden, erneut zu zahlen für das richtige Produkt, oder Sie etwas zurücksenden sollen, was Sie nie erhalten haben, erstatten Sie Strafanzeige und melden Sie sich beim Verbraucherschutz für schnelle Hilfe.
Lesetipp: Trauen Sie ungeprüft keiner Amazon-Rezension – das ist der Grund!