Tintenstrahldrucker mit Tanksystem werden immer beliebter, da ihre Seitenkosten unschlagbar niedrig ausfallen. Mittlerweile finden sich bei allen Herstellern verhältnismäßig günstige Modelle, die im Einsatz zu Hause oder im Homeoffice gut aufgehoben sind.
Wie alle anderen Drucker benötigen auch Ausgabegeräte mit Tintentanks von Zeit zu Zeit etwas Pflege. Abgesehen von den üblichen Maßnahmen wie etwa Düsenspülung oder Druckkopfausrichtung erfordert das Tanksystem weitere Eingriffe, um die Funktionalität des Geräts zu erhalten.
Test: Die besten Multifunktions-Drucker mit Tinten-Tank im Vergleich (2024)
Die Wartungsarbeiten können Sie selbst erledigen. Mit den Tipps aus diesem Ratgeber wissen Sie genau, was zu tun ist, wenn der Tintentankdrucker ein wenig Aufmerksamkeit verlangt. Selbst bei großen Problemen wie dem Ausfall ganzer Druckfarben reagieren Sie richtig. Gleichzeitig bereiten Sie das Gerät korrekt auf einen Transport vor und vermeiden Fehler im Umgang mit Tank und Tinte.
Tintenstände kontrollieren und Zähler zurücksetzen
Drucker und Multifunktionsgeräte mit Tanks bringen einen großen Tintenvorrat mit. Die Füllmengen reichen in der Regel für mehrere tausend Ausdrucke. Lange Zeit müssen Sie deshalb gar nicht über die Tintenstände nachdenken – auch wenn Sie der Druckertreiber regelmäßig dazu auffordert. Wer sicher sein will, dass genug Tinte vorhanden ist, checkt den Status über die Sichtfenster der Tanks.
Bei Tankdruckern ohne Display wie etwa dem Canon Pixma G1520 setzen Sie die Tintenstandanzeige über eine Taste oder eine Tastenkombination zurück. Dadurch erkennt Ihr Drucker, dass die Tintentanks vollständig befüllt sind.
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Sobald der Vorrat auf die untere Linie sinkt, fordert Sie das Gerät auf, Tinte nachzufüllen. Hat Ihr Drucker ein Display, sehen Sie meist eine Meldung wie beispielsweise „Wenig Tinte“ oder auch „Tintenstände zurücksetzen“.
Zum Auffüllen navigieren Sie über das Bedienmenü zum Bereich „Wartung“. Hier gehen Sie zur Funktion „Tinte einfüllen“. Bei manchen Modellen bleibt es auch bei der etwas unglücklichen Formulierung „Tintenstände zurücksetzen“. Gemeint ist hier, dass die Seitenzähler nach dem Auffüllen wieder auf null gesetzt werden. Der Vorgang signalisiert dem Gerät, dass die Tanks vollständig befüllt sind.
Bei Druckermodellen ohne Display macht Sie oft eine Alarm-LED am Gerät auf niedrige Tintenstände aufmerksam. Sobald das Warnlicht blinkt, können Sie meist nicht mehr drucken oder kopieren. Auch hier müssen Sie nach dem Befüllen der Tanks den Tintenstandzähler zurücksetzen, damit er die vollen Tintenbehälter korrekt erkennt.
Dazu nutzen Sie eine Taste oder eine Tastenkombination, die sich je nach Druckermodell unterscheiden kann.
Ein Beispiel: Um den Tintenstandzähler beim Single-Function-Printer Canon Pixma G1520 zurückzusetzen, halten Sie beim eingeschalteten Gerät die Stopp-Taste so lange gedrückt, bis die Alarm-Anzeige sechsmal blinkt. Die genaue Vorgehensweise für Ihr Modell entnehmen Sie bitte dem Druckerhandbuch.
Tinten-Tank-Drucker: So viel Geld sparen Sie im Vergleich zum Patronen-Drucker
Transport und Lagerung bei einem Tankdrucker
Wollen Sie Ihren Tankdrucker umziehen, eine Weile nicht einsetzen oder zur Reparatur einschicken, gilt es, das Gerät optimal vorzubereiten. Beachten Sie zunächst, dass sich die Tintentanks nicht entleeren lassen.
Da Sie den Drucker mit gefüllten Tanks bewegen, überprüfen Sie, ob die Verschlusskappen fest auf den Tanks sitzen. Schließen Sie Abdeckung des Tankbereichs. Sichern Sie ihn zusätzlich mit einem Klebeband.
Darüber hinaus bieten viele Tankdruckermodelle einen Transportmodus – meist als Hebel im Inneren des Druckergehäuses. Ist das bei Ihnen der Fall, schieben Sie den Hebel auf das Symbol mit dem verschlossenen Schloss. Damit unterbinden Sie die Tintenzufuhr zum Druckkopf.
Im Gehäuseinneren vieler Tankdrucker finden Sie einen Hebel, mit dem Sie die Tintenzufuhr in den Druckkopf unterbinden – eine wichtige Maßnahme, Schäden und Schmutz durch auslaufende Tinten während eines Transports zu verhindern.
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Zusätzlich oder alternativ bieten einige Modelle einen speziellen „Transportmodus“ im Bedienmenü des Druckers. Die Einstellung finden Sie in der Regel unter „Wartung“. Aktivieren Sie die Funktion, schaltet sich das Gerät automatisch aus. Sie können nun das Netzkabel abziehen.
Bietet Ihr Drucker oder Multifunktionsgerät beide Transporteinstellungen, stellen Sie zuerst den Modus im Bedienmenü ein und legen dann den Hebel um.
Für einen Versand verpacken Sie den Drucker in einem Plastikbeutel und legen ihn in die Originalverpackung. Das Material im Kartoninneren hält das Gerät in der korrekten Position. Dazu kennzeichnen Sie den Karton auf der Oberseite mit „Oben“ und „Vorsicht zerbrechlich“.
Soll das Gerät zur Reparatur oder den Besitzer wechseln, setzen Sie vorher am besten alle Einstellungen zurück. Suchen Sie dazu im Bedienmenü nach „Werkseinstellungen wiederherstellen“ oder einer ähnlichen Formulierung. Bei einem Tankdrucker mit reiner Tastenbedienung funktioniert der Reset meist über eine Tastenkombination, die Sie im Handbuch in Erfahrung bringen.
Drucker mit Tinten-Tank: Verlässlich und einfach zu bedienen
Wartungskassette verstehen und bei Bedarf austauschen
Gerade bei Tankdruckern haben die Hersteller das Tintenvlies (Ink Absorber) durch eine Wartungsbox, auch Wartungskassette, ersetzt. Sie ist – wie das Vlies – dafür zuständig, überschüssige Tinte aus Reinigungsvorgängen aufzufangen.
Die Kapazität einer Wartungsbox ist in der Regel großzügig ausgelegt. Allerdings halten sich die Druckerhersteller über die Laufleistung bedeckt – zu stark ist sie vom individuellen Druckverhalten abhängig. Da der Tankdrucker auf einen langen Einsatz ausgelegt ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie den Behälter eines Tages austauschen müssen.
Bei frühen Tankdruckergenerationen war der Wechsel der Wartungsbox noch ein Servicefall, den Sie nicht selbst durchführen sollten. Inzwischen ist die Box ein erschwingliches Ersatzteil, das Sie Je nach Modell ab etwa 10 Euro kostet. Steht der Austausch an, sehen Sie eine Fehlermeldung im Display des Bedienmenüs oder im Tintenüberwachungstool.
Die Wartungsbox ist bei vielen Tankdruckern ein einfach austauschbares Ersatzteil. In der Box wird die Resttinte aufgefangen, die etwa beim Reinigen der Düsen anfällt. Den aktuellen Füllstatus können Sie direkt am Drucker oder über den Treiber abrufen.
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Vielfach finden Sie die Wartungskassette im Gehäuseinneren. Öffnen Sie die Abdeckung – bei einem Multifunktionsdrucker heben Sie dazu die gesamte Scan-Einheit an. Die Wartungsbox kann aber auch rückseitig platziert sein.
Im Druckerhandbuch finden Sie die modellspezifischen Infos. Bei Druckern, die die Fehlermeldung am Display ausgeben, folgen Sie zum Ersetzen der alten Box einem Assistenten. Sie starten den Prozess, indem Sie auf „Ersetzen“ tippen.
Wichtig ist, dass Sie in diesem Fall den Drucker während des Vorgangs nicht ausschalten, damit er die neue Wartungsbox erkennt. Im Gehäuse ist diese entweder per Hebel gesichert oder muss in eine bestimmte Position geschoben werden, um sie ersetzen zu können. Die Kassette ist mit einem Chip versehen, den Sie nicht berühren sollten.
Meist müssen Sie die alte Box nur aus dem Gehäuse heben, den Ersatz einsetzen und wieder verriegeln oder in die ursprüngliche Position schieben. Prüfen Sie danach, ob die neue Box richtig erkannt wird. Ist alles korrekt gelaufen, wird sie Ihnen als leer angezeigt.
Druckkopf retten mit höchster Reinigungsstufe
Bei jedem Tintenstrahldrucker verschlechtert sich die Druckqualität hin und wieder, weil einzelne Düsen verstopfen und damit ausfallen. Mit der Düsenreinigung stellen Sie das gewohnte Printniveau normalerweise schnell wieder her.
Fehlt eine Vielzahl von Düsen oder eine Farbe komplett, können Sie bei Ihrem Tankdrucker den Wiederherstellungsgrad erhöhen – anhand der Intensiv- oder Powerreinigung. Sie stellt die höchste Reinigungsstufe für die Düsen dar.
Dabei unterscheiden sich die Verfahren aufgrund unterschiedlicher Tintenstrahltechniken. Bei Bubblejet-Tankdruckern wie etwa von Canon und HP wird zur intensiven Reinigung die Tintenmenge erhöht, um die Düsen freizubekommen.
Bei Tankdruckern lohnt sich auch intensives Reinigen der Druckdüsen. Oft stellen Sie dadurch die gewohnte Qualität wieder her, ohne ein Vermögen für die verbrauchte Tinte bezahlen zu müssen. Epsons Powerreinigung ersetzt dabei sogar die Tinten in den Schläuchen.
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Bei Piezo-Geräten, wie Sie sie von Epson kennen, ersetzt die Powerreinigung die Tinte in den Leitungen. Beide Methoden sollten Sie erst nach mehreren Druckkopfreinigungen ins Auge fassen. Sie sind aber gute Möglichkeiten, einen defekt geglaubten Druckkopf zu reparieren.
Dafür spricht außerdem, dass bei Tankdruckern der Tintenverbrauch nicht so sehr ins Gewicht fällt. Die Geräte haben einen großen Vorrat und sind weitaus günstiger als Patronendrucker im Tintennachkauf.
Entscheiden Sie sich für eine Intensiv- oder Powerreinigung, dann lassen Sie den Drucker nach den ersten Reinigungsläufen etwa zwölf Stunden ausgeschaltet.
Achten Sie darauf, dass Sie ihn über den Netzschalter abschalten. So kann der Druckschlitten in die korrekte Parkposition fahren. Hier ist er arretiert, was die Düsen dicht abschließt und so vor Luft und Austrocknen schützt.
Überprüfen Sie zudem, ob der Tintenvorrat für die Powerreinigung ausreicht. Diese starten Sie entweder direkt über das Druckerdisplay oder im Treiber über die Registerkarte „Utility“ oder „Wartung“. Ein Assistent führt Sie durch den Prozess.
Kurztipps: Richtig mit Tinte und Tank umgehen
Tintentankdrucker erfordern zum Teil einen anderen Umgang, als Sie das vom Patronendrucker gewohnt sind. Mit diesen Kurztipps haben Sie Tinten und Tanks im Griff.
Tipp 1: Gerade bei Tintentankdruckern ohne Display am Bedienpanel empfiehlt es sich, alle Tanks bis zur Obergrenze zu befüllen, auch wenn nur eine Farbe einen niedrigen Tintenstand aufweisen sollte. Denn die Tintenstandanzeige gilt hier in der Regel für alle Druckfarben.
Bei unterschiedlich befüllten Tintentanks funktioniert sie nicht zuverlässig. Im Gegensatz dazu bieten viele Tankdrucker mit Display eine Farbauswahl bei der Auffüllfunktion an. Nach dem eigentlichen Befüllen können Sie per Häkchen die Farbe genau definieren, deren Tank nun wieder voll ist.
In diesem Fall setzen Sie auch nur diese Tintenstandmessung zurück. Sie vermeiden so Ungenauigkeiten in der Reichweite.
Tankdrucker mit Display bieten in der Regel eine Farbauswahl bei der Tintenstandanzeige. Das hat den Vorteil, dass sich die Standzähler bedarfsgerecht je nach aufgefüllter Druckfarbe zurücksetzen lassen.
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Tipp 2: Die Tintenflaschen der aktuellen Druckermodelle sind mit Tropfstopps und Ventilen versehen. Deshalb ist der Füllprozess sehr einfach: Sie setzen die Flasche für die passende Farbe kopfüber auf den entsprechenden Tank.
Der Füllprozess startet in der Regel automatisch. Sollte das nicht der Fall sein, bewegen Sie die Flasche leicht hin und her, oder ziehen Sie sie noch einmal vorsichtig ab. Setzen Sie sie erneut auf den Tank. Bitte drücken Sie nicht die Flasche, um den Vorgang anzustoßen.
Ist der Tank vollständig mit Tinte gefüllt, verschließen sich die Ventile automatisch. Sie können die Flasche wieder abziehen. Wer das mit Gefühl macht, riskiert auch keine ungewollten Tintentropfen.
Tipps 3: Auch das Verwechseln der Druckfarben ist in der Regel ausgeschlossen. Die meisten Druckerhersteller verwenden dazu das Schlüssel-Schloss-Prinzip. Nur richtige Tank-Farbe-Kombinationen passen zusammen.
Ausnahmen bilden jedoch ältere Tankmodelle wie die Epson-Ecotank-Familie früherer Generationen – etwa das Modell ET-4550 – oder die aktuelle Smart-Tank-Serie von HP. Allerdings sind Tanks und Flaschen farblich deutlich gekennzeichnet, um Verwechslungen auszuschließen.
Obwohl etwa HP bei der Smart-Tank-Reihe auf das Schlüssel-Schloss-Prinzip verzichtet, hilft Ihnen ein gute farbliche Kennzeichnung von Tanks und Tintenflaschen, Verwechslungen beim Auffüllen zu vermeiden.
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Tipp 4: Genau wie für Patronendrucker gibt es für Tankgeräte Tinten von Drittanbietern zu deutlich niedrigeren Preisen als für die Originale der Hersteller.
Allerdings ist bei der Auswahl Vorsicht geboten. Die Billigalternativen können Schwierigkeiten verursachen – etwa, indem sie die Druckdüsen so stark verstopfen, das der Druckkopf ruiniert ist. Schäden durch Fremdtinten sind von der Herstellergarantie jedoch ausgeschlossen. Sie bleiben dann auf den Zusatzkosten sitzen.
Unser Rat: Angesichts des üppigen Tintenvorrats, den Tankdrucker von Hause aus mitbringen, lohnt sich der Ärger mit Fremdtinten nicht. Bei einem Tankdrucker müssen Sie vergleichsweise selten an den Tintennachkauf denken.
Mit Originaltinten sind Sie daher auf der sicheren Seite. Sie sind geprüft und garantieren ein reibungsloses Zusammenspiel mit dem Druckermodell bei konstant hoher Druckqualität.
Für Ihren Tankdrucker lohnt sich der Griff zur Fremdtinte nicht. Dafür sind die Seitenpreise mit den Originalen zu niedrig, der Nachkauf zu selten und der mögliche Ärger zu groß.
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Tipp 5: Wenn Tintenreste in den Flaschen bleiben, dann heben Sie sie einfach auf. Dazu verschließen Sie die Flaschen fest und lagern sie aufrecht an einem trockenen Ort. Bei Bedarf füllen Sie die Reste in die passenden Tanks. Fehlt noch Inhalt, ergänzen Sie ihn mit neuer Flaschentinte.