Wir haben die Zukunft gesehen: Sie ist Aquamarin-Blau, hat eine 800-Volt-Batterie und die brutale Beschleunigung eines Porsche Taycan Turbo S – von auf 0 auf 100 in 2,78 Sekunden.
Vom Design her erinnert der Xiaomi SU7 an der Front an den legendären Aston Martin V12 Vanquish aus James Bond: Stirb an einem anderen Tag. 007 würde mit Martini in der Hand anerkennend nicken, wenn der Xiaomi SU7 vorfährt.
27.200 Umdrehungen bringt die Xiaomi HyperEngine V8 auf die Straße, 7.000 mehr als ein Tesla Model S Plaid, Elon Musks neues Flagschiff für 110.000 Euro.
Genug, um selbst einen Bond-Bösewicht im Ferrari zu jagen und bei 800 Kilometern Reichweite müssen Nachwuchs-Agenten auch so schnell nicht an die Ladestation. Die Magie liegt aber nicht nur in der extremen Performance, sondern der Melange aus EV-Technologie und HyperOS.
Ein Auto, welches sich super sportlich fährt, mit extremer Beschleunigung und kurzem Bremsweg, dank Keramikbremsen von Brembo. Aber den Komfort einer klassischen Familien-Limousine mitbringt – bei 4,99 Meter ist er lang wie ein 5er-BMW, entsprechend viel Sitzkomfort haben wir vorne und hinten.
Oder wie das aktuell schönste Elektroauto – der Mercedes EQS. Schließlich hat auch der SU7 Tablets für die Kids hinten.
Sportliche Linien, aggressiv geschnittene Xenon-Scheinwerfer: Der Xiaomi SU7 ist zwar eine Limousine, erinnert aber vom tief gelegten Design her eher an einen Aston Martin.
Xiaomi
Vor allem ist der Xiaomi SU7 aber ein Auto der KI-Ära: Nicht von den Rädern her gedacht, sondern als harmonische Verbindung mit unseren Smartphones.
Legen wir das Xiaomi 14 auf die Mittelkonsole, wird es direkt erkannt, ein Button zeigt sich auf dem 16,1-Zoll-Tablet-Display und wir können Informationen synchronisieren: Das Auto weiß, welche Musik wir lieben und spielt diese zur Begrüßung ab. Es weiß, welche Songs wir brauchen, um den Need for Speed auf der Autobahn zu entwickeln.
Für James-Bond-Fans wäre das wohl Skyfall von Adele oder Madonnas Die Another Day. Je nachdem, ob wir eher die Ära von Daniel Craig oder Pierce Brosnan bevorzugen.
HyperOS: Wenn sich Smartphone, Tablet und Auto ein Betriebssystem teilen
Xiaomi plant 5000 Apps aus dem Android-Ökosystem für sein Car-OS zu optimieren: Wir können direkt Fotos aus Barcelona anzeigen oder Videokonferenzen führen.
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Die größte Herausforderung für Auto-Hersteller ist es, E-Motoren sexy zu machen: So ein Porsche Taycan fährt sich sehr schön, der hat richtig Power. Aber er klingt nicht gut, das ist kein Vergleich zum 6-Zylinder eines 911er. Ein Auto kauft man für das Gefühl.
Weil ein E-Auto nicht so toll klingt wie ein Verbrenner, muss es 10x mehr können, damit wir den Kauf in Erwägung ziehen. Es ist schwierig, dieses klassische, mechanische, haptische Auto-Gefühl harmonisch mit Technologie und Smartphones zu kombinieren.
Und wie löst das Xiaomi? Steigen wir ein, klappt sich ein 7,1-Zoll-Dashboard aus – das hat schon mal so einen kleinen Hypercar-Effekt.
Und via Kipp-Schalter zünden wir die Launch-Control. Old-School, aber schön – das ist einfach ein anderes Gefühl, als einfach nur den Touch-Button zu streicheln. Erinnert an Hypercars, der Aston Martin Valkyrie aus “James Bond: Keine Zeit zu Sterben” hat das auch.
Über die zehn Kipp-Schalter lassen sich auch ABS und adaptives Fahrwerk aktivieren und der Heckspoiler hochstellen – für eine noch bessere Windschnittigkeit. Eine Familien-Limousine, die den Heckspoiler hochstellt – irre.
Auch die Karbon-Keramikbremsen von Brembo sind besonders, die findet man sonst in einem Lamborghini Huracan. Was für ein maximal abgespactes Auto baut Xiaomi da gerade?
Wer spontan Lust auf James Bonds neues Dienstauto Valkyrie hat: Wir haben Aston Martin besucht.
Aber der Xiaomi SU7 bietet eben auch das, was die nächste Ära dominieren wird: Die Harmonie aus Technologie und KI …
Das 16,1-Zoll-Cockpit lässt sich wie ein Tablet nutzen, wir können ergo problemlos Fenster verschieben, verkleinern oder vergrößern.
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Elon Musk und Tesla haben den Auto-Markt auf das nächste Level gebracht, weil sie es als Technologieplattform sehen, die via Updates permanent erweitert wird. Und damit die Autobranche überrascht, weil ein Mercedes, BMW oder Audi sich nicht mal eben mit Netflix oder sogar Steam updaten lassen. Dafür sind ihre Betriebssysteme nicht ausgelegt. Viel mehr als Spotify, Deezer, Audible und drei, vier weitere Apps sind bisher nicht drin.
Die Titanen der Branche bauen fantastische Autos, der Mercedes EQS ist sicherlich das schönste Elektroauto am Markt und der Porsche Taycan fährt sich wie Gott auf vier Rädern, aber sie schwächeln seit Jahren in der Software.
„Der Xiaomi SU7 soll sich sportlich fahren mit der explosiven Beschleunigung eines Porsche Taycan, den Komfort eines 5er-BMW bieten und noch ein bisschen smarter sein als ein Tesla“
Und Software ist das, was ein Auto intelligent macht: In unserem Xiaomi 14 stehen unsere Messetermine, wann welche Presse-Konferenz und Hands-On-Termine anstehen und die Locations – die SU7-Limousine kann diese Daten einfach übernehmen, wir müssen nichts umständlich eintippen und beamt die Navigation in 56 Zoll auf die Frontscheibe.
„Es ist nicht natürlich für uns Menschen, Informationen eintippen zu müssen. Traditionelle Autos haben so viele Menüs und Untermenüs – KI wird das alles viel komfortabler machen“, erklärt Alan Chen Li, Xiaomis General Manager für Deutschland.
Da hat er recht: Spracherkennung ist zwar viel besser geworden, aber wie oft vermasseln Autos die Erkennung, und wir müssen dann nervig über Touchscreen und Scroll-Rädchen nachjustieren.
Unser Interview mit Elon Musk über Tesla 2024, SpaceX, warum er gerne einen Tesla Jet für die Lüfte bauen und in seiner eigenen Mars-Kolonie in Rente gehen will.
Wovon Elon Musk gerade träumt, kann Xiaomi jetzt schon
Ein sehr spannendes Gespräch mit Xiaomis General Manager für Deutschland Alan Chen Li, der uns nicht nur das Auto im Detail gezeigt hat, sondern vor allem auch Einblicke gegeben hat, wie die Hypermind-KI über alle Geräte funktioniert.
Xiaomi
Autos im Jahr 2024 sind nicht besonders smart: Noch immer benötigen wir Hardware wie ein Tempomat, damit sich unser Fahrzeug an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
All diese Kleinigkeiten möchte Xiaomi mit HyperOS lösen – ein Betriebssystem für alle Gerätekategorien – Smartphones, Tablets, Smartwatches, Autos. Wir legen unser Xiaomi 14 auf die Mittelkonsole, es wird kabellos geladen, aber vor allem teilt es auch Daten mit dem Auto.
Einfach ein schönes Auto: Xiaomis CEO ist ein Fan von Porsche, in seiner Keynote spricht er oft vom Taycan. Und das Heck hat auch so ikonische Linien, die einfach Spaß machen, den SU7 anzuschauen.
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Das ist übrigens dreifach abgesichert, zum einen hat Qualcomm einen externen Sicherheitschip, der nicht mit der restlichen Chip-Architektur verbunden ist. Zum anderen Xiaomi diverse Sicherheits-Layer und berechnet KI On-Device – in der Cloud wäre zwar schneller, aber auch unsicherer.
Daraus ergibt sich viel Komfort: „Der Xiaomi SU7 weiß, welche Sitzposition und Temperatur Sie bevorzugen und auch wie das Lenkrad ausgerichtet sein soll“, erklärt der General Manager. Das soll insbesondere den Alltag für Familien erleichtern, denn Ehepaare teilen sich ja oft ein Auto und benötigen in der Regel unterschiedliche Sitzhöhen.
Hier sieht man die Technik des Xiaomi SU7 in Aktion: Tür via Smartwatch öffnen, automatische Sitzeinstellung und ein rotierbares Dashboard für den Show-Effekt.
Natürlich gehen wir mit KI jetzt auf eine spannende Reise, die noch völlig am Anfang steht. HyperOS erlaubt es etwa unsere Fotos und Videos direkt vom Xiaomi 14 auf das 16,1-Zoll-Tablet mit 3K-Auflösung des Xiaomi SU7 zu beamen, der auf einem Snapdragon 8295 läuft.
Klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht in der Autowelt – probieren Sie mal, Reisevideos auf dem wunderschönen, riesigen Displays Ihres Mercedes EQS anzuschauen.
Aus Liebe zum Sportauto: Launch-Control, adaptives Fahrwerk und die Heckspoiler fahren wir über Kippschalter hoch. Bei aller Technologie und KI, so ein Auto braucht eben auch die haptische Erfahrung.
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Auch fühlt sich das Auto-OS so an, wie ein Tablet zu bedienen – wir können Fenster größer und kleiner ziehen, die Navigation nach ganz links, Musik-Playlisten nach rechts und mehr. Aktuell arbeitet das Programmier-Team daran, 5000 Apps von Android auf das Auto-Betriebssystem zu optimieren, die dann via In-Car-Wifi 5G laufen.
Tesla ist schon echt gut und hat viele Apps, aber da kann selbst Elon Musk nicht mithalten. Es ist aber praktisch, um mal schnell aus dem Auto eine Video-Konferenz zu führen. Deshalb auch das 16,1-Zoll-Display, weil 16:10 optimal ist, um Apps vom Smartphone auf das CarOS zu optimieren.
Empfehlung für alle Porsche-Fans: Der Porsche Vision Gran Turismo
Human x Car x Home. Und die nötige Technik, um uns zu chauffieren, ist bereits an Bord
Dieses vorstehende Element auf dem Dach sind Lidar-Sensoren, die im Zusammenspiel mit Ultraschall-Sensoren und 4D-Millimeterwellen-Radarsensoren das SU7 so ausstatten, dass der SU7 selbst fahren kann – aus rechtlichen Gründen müssen wir aber die Hände am Lenkrad haben.
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„Wir haben diese Philosophie Human x Car x Home, in der all diese Facetten unseres Lebens zusammenwachsen“, erörtert Alan Chen Li. „Unser CEO Lei Jun hat einen Ingenieurs-Background, ist ein großer Auto-Liebhaber und hat früh festgestellt, dass die aktuell genutzten Betriebssysteme für Autos weitestgehend inkompatibel sind mit Software – all diese Apps, die wir im Alltag nutzen, funktionieren darauf nicht.“
„Wir haben HyperOS als standardisiertes Kommunikationsprotokol entwickelt, welches die Harmonie zwischen allen Geräten bildet: Smartphones, Tablets, Smartwatches, Autos und Smart Home können miteinander reden und Ihnen den Alltag erleichtern“
Alan Chen Li, General Manager Xiaomi Deutschland
HyperOS ermöglicht es nicht nur, Tiktok, E-Mails & Co nativ ins Auto zu integrieren, sondern auch Xiaomis komplette Smart-Home-Reihe anzuschließen – wir können dann vom Auto aus schon mal den Saugroboter losfahren lassen oder den Xiaomi Mi Smart Air Fryer vorheizen, bevor wir zu Hause ankommen.
Und vor allem auch KI aktiv nutzen: „Was ist das beste Tapas-Restaurant in Barcelona“ – einmal per Stimme gefragt, guckt die KI in den Bewertungsportalen nach und führt das Auto hin. Entspannter Hase.
Eine große Schwäche vieler Autos sind reaktionsschwache Displays. Damit sich das Cockpit anfühlt wie ein Tablet, verbaut Xiaomi einen schnellen Snapdragon 8295.
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Aktuell müssen wir noch selbst fahren, weil autonomes Fahren nur mit Hand am Lenkrad erlaubt ist. Dank bereits eingebauter LIDAR-Antenne, 3 Radarsensoren, 12 Ultraschall-Sensoren, drei 4D-Millimeterwellen-Radargeräten und 11 Kameras, die von Nvidias neuer Highend-Car-CPU Orin gesteuert werden, ist der SU7 aber bereits gut aufgestellt für eine Zukunft, in der wir das Auto an der Sagrada Familia entlangfahren lassen und währenddessen mit der 50-Megapixel-Kamera des Xiaomi 14 lustig Fotos schießen.
Mit etwas Glück können wir in Zukunft auf entspannter Hase machen, über den Strand von Barcelona flanieren und der SU7 kommt dann auf Knopfdruck angerollt.
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Das ist ja diese schöne Auto-Zukunft, die auch Mercedes EQS, Audi A8 oder 7er-BMW bereits können – wenn wir aus dem Flughafen flanieren, wartet unser Auto schon freudig auf uns. Der Xiaomi SU7 reiht sich in diese Luxus-Flotte ein.
Wer weiß, im Optimalfall lassen wir uns in Zukunft chauffieren und genießen währenddessen die Schönheit Barcelonas. Selbst fahren immer gerne und immer gerne schnell – auf der Autobahn. Aber in der Innenstadt, soll uns ruhig die KI kutschieren. Ein Verkaufsstart auch außerhalb Chinas ist fest geplant. Wann genau, bleibt aber Überraschung.