Die AMD Radeon RX 7600 XT ist zweifellos eine äußerst interessante Grafikkarte, die mit ihrem beeindruckenden 16 GB großen Grafikspeicher aus der Masse herausragt. Ihre Veröffentlichung am 26.01.2024 soll die Lücke zwischen den bereits vorhandenen Modellen RX 7600 und RX 7700 XT schließen.
Technische Spezifikationen
Die RX 7600 XT bietet nicht nur einen beeindruckenden 16 GB Grafikspeicher, sondern auch eine FP32-Rechenleistung von etwa 11,3 TFLOPS. Diese Zahlen versprechen eine reibungslose Gaming-Erfahrung, insbesondere in Full-HD-Auflösung. Die GPU verfügt über verschiedene Taktfrequenzen, darunter einen Basis-Takt von 1.720 MHz, einen Game-Takt von 2.470 MHz und einen Boost-Takt von 2.755 MHz.
Im Vergleich zur kleinen Schwester, der RX 7600, zeigt die RX 7600 XT nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern bietet auch doppelt so viel Grafikspeicher. Dies ist besonders für Nutzer von Vorteil, die mit ressourcenintensiven Anwendungen oder hochauflösenden Texturen arbeiten. Obwohl die GPU hauptsächlich für Full-HD-Gaming ausgelegt ist, kann sie auch in der QHD-Auflösung zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, solange Sie sich auf Spiele wie Baldur’s Gate 3 beschränken können.
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Leistung der RX 7600 XT mit 16 GB
Der Markt für Grafikkarten in der Preisklasse von 300 bis 400 Euro ist wettbewerbsintensiv, und die RX 7600 XT muss sich mit Konkurrenten wie der RTX 4060 Ti (8 GB), Intel Arc A770 (16 GB) und der RX 6750 XT messen. Hier zeigt sich, dass die RX 7600 XT ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, wenn auch nicht das beste.
Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass trotz des großen Speichers die RX 7600 XT nicht unbedingt die leistungsstärkste Karte in dieser Preisklasse ist. Sowohl die RTX 4060 Ti als auch die RX 6750 XT bieten etwas mehr Leistung, insbesondere bei anspruchsvolleren Spielen. Wenn Sie also eine Grafikkarte für QHD-Gaming suchen, könnte die RX 7600 XT möglicherweise nicht alle Erwartungen erfüllen.
Ein interessanter Aspekt der RX 7600 XT ist ihre Anbindung von 8 PCIe 4.0-Lanes. Dies bringt leider einige Einschränkungen mit sich, zum Beispiel, dass die Karte nicht für ältere Systeme mit PCIe 3.0 ausgelegt ist. Ein “Upgrade” mit dieser Grafikkarte würde dazu führen, dass die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten halbiert werden. Dies sollte bei der Entscheidung für die RX 7600 XT berücksichtigt werden, besonders wenn Sie planen, sie in einem älteren System zu verwenden.
Ein weiteres Highlight der RX 7600 XT ist die Unterstützung von AMD’s FidelityFX Super Resolution (FSR 3). Diese Upscaling-Technik ist darauf ausgelegt, die Bildqualität zu verbessern, ohne die Leistung erheblich zu beeinträchtigen. FSR eröffnet die Möglichkeit, Spiele in höheren Auflösungen zu genießen, ohne dabei Kompromisse bei der Performance einzugehen. Dies macht die RX 7600 XT besonders attraktiv für Nutzer, die Wert auf eine zukunftssichere Grafikkarte legen, da die 7000er Generation laut AMD am besten von der Upscaling-Technologie profitiert. Bald soll ebenfalls die Frame Generation AMD Fluid Motion Frames erscheinen, die sogar mit sehr alten Grafikkarten funktionieren wird.
Der große Grafikspeicher von 16 GB bietet einige Vorteile, die durch den direkten Vergleich mit der RX 7600 zum Vorschein treten. Bei der Raytracing-Performance kann die RX 7600 XT beispielsweise einen Zuwachs von 40 Prozent im Vergleich zur RX 7600 erreichen, weil der kleinere Speicher von 8 GB mit aktiviertem Raytracing sehr schnell voll ist. Dennoch ist eine Grafikkarte in dieser Preisklasse nicht für die Nutzung von Raytracing zu empfehlen und die Leistung der RX 7600 XT liegt noch immer hinter der einer Intel Arc A770, trotz einer besseren Effizienz von circa 30 Prozent.
Fazit
Im Verhältnis lässt der Aufpreis für die 16 GB Grafikspeicher das Preis-Leistungs-Verhältnis der Karte nicht besonders gut dastehen. Selbst eine RTX 4060 Ti ist durch die Mehrleistung attraktiver als die RX 7600 XT. Der größere Speicher ermöglicht es, komplexere Szenen und höhere Auflösungen flüssig zu verarbeiten, was sich in einer besseren Zukunftssicherheit niederschlägt. Darüber hinaus kann ein größerer Grafikspeicher auch die Leistung bei der Verwendung von Technologien wie Raytracing verbessern, aber ein Kaufargument ist dies nicht.
Das große Problem der RX 7600 XT ist die Konkurrenz, die einfach eine bessere Leistung bietet. Zusätzlich existieren Karten wie die RX 6750 XT (6700 XT), die mit ihren 12 GB Grafikspeicher ebenfalls eine sehr gute Zukunftssicherheit bieten, nicht mehr kosten und sogar für höhere Auflösungen ausgelegt sind.
Wenn Sie eine gute Grafikkarte für Gaming in Full-HD suchen, dann greifen Sie am besten zum Preis-Leistungs-Knaller, der RX 6600 (8 GB). Sie kostet nur knapp 200 Euro und wird alles in flüssigen 60 FPS darstellen können. Falls Sie erste Erfahrungen mit Raytracing sammeln möchten, dann bietet die RTX 4060 Ti (16 GB) eine um 64 Prozent bessere Performance im Vergleich zur RX 7600 XT, bei einer um 95 Prozent besseren Effizienz.
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