Pro
- Kompatibel zu fast allen Steckersolaranlagen
- Montage und Einrichtung einfach
- Hochwertige Verarbeitung und viel Zubehör
Kontra
- Hoher Preis, Amortisation schwierig
- Intelligente Gesamtstromsteuerung erfordert Zusatzinvestition
Fazit
Nach Abschluss des Tests gab Zendure eine Kooperation mit Shelly bekannt: Mit einem smarten Zwischenzähler des neuen Partners lässt sich der gesamte Stromverbrauch erfassen und mit dem Speicherakku intelligent steuern. Für Zähler und Einbau durch einen Elektriker müssen Sie rund 200 bis 250 Euro einkalkulieren. Damit dürfte sich das Speicher- und Sparpotential der Batterie in Zukunft besser ausschöpfen lassen, ohne wie bisher ständig per App manuell nachsteuern zu müssen.
Steckerfertige Solaranlagen, häufig Balkonkraftwerke genannt, erzeugen zu Hause Strom aus Sonnenenergie. Diese Photovoltaiksets (PV) bestehen meist aus zwei Solarmodulen plus Wechselrichter, der den Strom über eine Steckdose ins Hausnetz speist. Energie speichern können sie nicht.
Weil die erlaubte Solarleistung von 600 Watt, ab 2024 sind es sogar 800 Watt, an sonnigen Tagen die meiste Zeit deutlich über dem Eigenverbrauch liegt, fließt der Überschussstrom daher normalerweise ohne Vergütung in das Stromnetz. Das ist gut für die Allgemeinheit, aber schlecht für den Geldbeutel der PV-Besitzer. Die müssen nämlich den Strom, den sie abends und morgens ohne Sonnenschein verbrauchen, ganz normal bezahlen.
Siehe auch: Strom erzeugen auf dem Balkon – so einfach geht’s
Diesen Kostenanteil soll der Speicherakku Zendure Solar Flow senken: Mit ihm können Sie die tagsüber vom Balkonkraftwerk erzeugte Solarenergie speichern, um sie dann am Abend und nächsten Morgen zu nutzen.
Kompatibler Speicherakku
Das knapp 1200 Euro teure System besteht aus dem schuhkartongroßem Akku und der Steuereinheit Smart PV Hub . Es eignet sich laut Zendure für 99 Prozent aller Balkonkraftwerke. So lässt sich fast jede PV-Anlage unabhängig vom Hersteller erweitern. Die Hardware wirkt äußerst robust und gut verarbeitet, die Kapazität der Batterie beträgt rund eine Kilowattstunde (960 Wh). Das entspricht ungefähr einem Viertel der Energiemenge, die an Sonnentagen im Sommer anfällt.
Trotz kleinerer Hindernisse beim Aufbau ist die Anlage selbst ohne Fachkenntnisse in etwa zwei Stunden montiert, ins Balkonkraftwerk und WLAN eingebunden, eingerichtet sowie über die App startklar. Die bebilderte Anleitung hilft umfassend beim Aufbau. Das mitgelieferte Befestigungsmaterial sowie Kabel in verschiedenen Längen erlauben, Batterie und Steuerhub flexibel zu platzieren.
Zendure
Schwierige Stromverteilung
Das grundsätzliche Problem besteht nun darin, die Energiemenge und -richtung zwischen Solarpanelen, Akku und Stromnetz so zu regeln, dass möglichst viel erzeugte beziehungsweise gespeicherte Solarenergie selbst verbraucht wird und möglichst wenig unvergütet abfließt. Denn ob beispielsweise der Kühlschrank oder ein anderes Gerät gerade Strom verbraucht, weiß die Steuereinheit zunächst nicht.
Zum Optimieren bietet die Zendure-App mehrere Einstellungen und Modi: So lässt sich der Grundbedarf definieren – also das, was Router, Stand-by-Geräte & Co. permanent benötigen.
Der Ansatz, diese Energie immer aus den Solarzellen oder der Batterie einzuspeisen, ist gut, die App-Einstellung dafür zu grob: Denn bei 100 Watt Mindestleistung geht in den meisten Haushalten viel verloren. Auch der „Terminmodus“ überzeugt nicht, schließlich wird nicht jeden Tag zur gleichen Zeit gekocht oder gewaschen.
Besser ist der „Batterieprioritätsmodus“, der die Solarenergie in den (einstellbaren) Mittagsstunden überwiegend im Akku speichert. Ob und wie stark die Sonne tatsächlich scheint, berücksichtigt das System nicht.
Verbrauchsabhängig und intelligent steuert der PV Hub die Energie in Verbindung mit den neuen Zwischensteckern von Zendure. Diese „Smart Plugs“ messen den aktuellen Verbrauch eines Geräts und senden diesen Wert ans Regelmodul, das dann die passende Leistung aus den Solarpanelen oder der Batterie zusteuert. Das funktioniert in der Praxis sehr gut und ist vor allem bei schwankender Leistung sinnvoll – etwa in den Heizphasen von Wasch- oder Spülmaschine. Allerdings kostet ein Stecker knapp 30 Euro, was eine Vollausstattung teuer macht und ständiges Umstecken kaum praktikabel ist.
Dabei liegt die Lösung auf der Hand! Denn wie die Smart Plugs den Energiefluss für ein einzelnes Gerät steuern, ist das auch im kompletten Haushalt möglich. Bislang ließ sich das mit einer Bastellösung für rund 30 Euro erledigen, die die unscheinbare optische Schnittstelle digitaler Stromzähler auslesen kann.
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