Die offizielle Produktkennung 100-000001176, eine sogenannte Ordering Part Number („OPN“), ist in AMDs CPU-Datenbank, dem sogenannten Product Master (PDF), aufgetaucht. In Kombination mit dem Gerücht, welches vom für derartige Leaks bekannten Twitter-Nutzer chi11eddog geteilt wurde, machen die Vorstellung eines Ryzen 5 5600X3D mit insgesamt 96 MiByte L3-Cache für Spieler immer realistischer.
Die neue CPU basiert nicht wie seine drei größeren Brüder, der AMD Ryzen 9 7950X3D, Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 7 7800X3D auf Zen 4, sondern wie der Ryzen 7 5800X3D auf der Zen-3-Architektur und könnte so den günstigen Einstieg in die Welt der Gaming-Prozessoren mit schnellem 3D V-Cache darstellen. Die Redaktion von PC-WELT erklärt Ihnen jetzt, weshalb sich das Warten insbesondere für preisbewusste Spieler lohnen dürfte.
Zen 4 mit 3D V-Cache als Gaming-König
In unserem Test konnte sich der AMD Ryzen 9 7950X3D, der erstmals die aktuelle Zen-4-Architektur mit 3D V-Cache kombiniert, den Gaming-Thron von Intels Raptor Lake Prozessoren der 13. Generation, welche im letzten Herbst erschienen sind, zurückerobern. Damit knüpft er an die starken Leistungen des noch immer empfehlenswerten und mittlerweile auch vergleichsweise günstig angebotene AMD Ryzen 7 5800X3D an.
Der eigentliche direkte Nachfolger, namentlich der Ryzen 7 7800X3D, erschien jedoch erst am 6. April und konnte sich ebenfalls aus dem Stegreif in der Spitzengruppe der Gaming-CPUs etablieren.
Spieler, die den Fokus auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und möglichst viele FPS pro Euro legen, dürften aber noch immer auf einen echten Preis-Leistungs-Sieger warten und hier kommen die Gerüchte zum AMD Ryzen 5 5600X3D für die AM4-Plattform ins Spiel.
5600X3D für preisbewusste Gamer
Im Vergleich zum AMD Ryzen 7 5800X3D soll der Ryzen 5 5600X3D neben zwei Kernen sowie vier Threads auch einen um jeweils 100 MHz reduzierten Base- und Boosttakt bieten und somit auf eine Taktfrequenz von 3,3 bis 4,4 GHz kommen.
Der zusätzliche gestapelte L3-Cache, der sogenannte 3D V-Cache, soll aber wie bei den größeren Brüdern erneut 64 MiByte groß ausfallen, was in insgesamt 96 MiByte L3-Cache resultieren würde.
Hinsichtlich der Verlustleistung und der daraus resultierenden TDP-Einstufung liegen noch keinerlei Informationen vor, 65 Watt erscheinen aufgrund der enormen Effizienz von Zen 3 mit 3D V-Cache aber realistisch.
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Neuer König in der 250-Euro-Klasse
Denn während die US-Preise des Ryzen 9 7950X3D sowie Ryzen 9 7900X3D von 699 US-Dollar respektive 599 US-Dollar im europäischen Handel in einer UVP von 789 Euro respektive 679 Euro resultieren, hatte AMD den Ryzen 7 7800X3D zu einem Preis von 449 US-Dollar vor Steuern angekündigt, was 499 Euro entspricht. Der nochmals preiswertere 5600X3D sollte maximal 250 Euro kosten.
Orientiert man sich an den aktuell aufgerufenen Preisen für die bereits erhältlichen Ryzen 7000X3D und 5000X3D Modellen, dann ist ein Preis von 199 bis 249 Euro für den AMD Ryzen 5 5600X3D realistisch. Hierzu passen die seit Wochen fallenden Preise für DDR4-Arbeitsspeicher, die ein kostengünstiges Gaming-Setup ermöglichen würden.
Da bereits die gesamte Plattform mit ihren AM5-Mainboards, welche allesamt ein BIOS-Update mit neuer AGESA-Firmware für die neuen CPUs benötigen, nicht besonders günstig ist, werden sich Spieler über eine erschwinglichere Option im Gaming-Portfolio des Herstellers mit Sicherheit sehr freuen.
Durch den AMD Ryzen 5 5600X3D lässt sich die Lebenszeit der bereits 2016 vorgestellten AM4-Plattform, mit der sich noch DDR4 nutzen lässt, noch einmal deutlich verlängern.
Kleiner Hochstapler mit Ass im Ärmel
Neben dem günstigeren Anschaffungspreis hat der Ryzen 5 5600X3D, der neben 8 Megabyte L2-Cache auf insgesamt 96 Megabyte L3-Cache zurückgreifen kann, von dem 64 Megabyte gestapelt („stacked“) sind, noch ein weiteres Ass im Ärmel. Dieses betrifft die Zuweisung der Threads auf dem CPU-Chiplet mit Stacked-Die und 3D V-Cache.
Wie der Ryzen 7 7800X3D und der Ryzen 7 5800X3D verfügt der Ryzen 5 5600X nur über ein CCD („Core Compute Die“) mit 6 Prozessorkernen und 12 Threads, was die CCD-Priorisierung entsprechend entfallen lässt.
Der kleinste der Ryzen-5000X3D-Prozessoren besitzt schlicht und ergreifend kein Non-V-Cache-Chiplet. Spieler müssen sich daher nicht erst gedulden, bis AMD die Core-Optimierung unter Windows weiter verbessert hat. Neue BIOS-Updates und AGESA-Firmware sowie ein aktualisierter Chipsatztreiber sollen hier für die entsprechende Produktpflege sorgen.
Ryzen 7 5800X3D | Ryzen 5 5600X3D* | |
---|---|---|
Codename | Vermeer-X | Vermeer-X |
Architektur | Zen 3 + 3D V-Cache | Zen 3 + 3D V-Cache |
Kerne/Threads | 8/16 | 6/12 |
Basistaktfrequenz | 3,4 GHz | 3,3 GHz |
Boosttaktfrequenz | 4,5 GHz | 4,4 GHz |
L2-Cache | 4 MB | 3 MB |
L3-Cache | 32+64 MB | 32+64 MB |
TDP | 105 Watt | 65 Watt |
Auf das Einsatzgebiet kommt es an!
Schlussendlich sollten Anwender sich fragen, was sie mit ihrem System und dem dafür benötigten Prozessor überhaupt vorhaben. Spieler, die auf der Suche nach der derzeit schnellsten Gaming-CPU sind, kommen aktuell nicht um den AMD Ryzen 9 7950X3D herum.
Ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten aktuellen hingegen der AMD Ryzen 7 5800X3D sowie der Intel Core i5-13600K und zukünftig voraussichtlich auch der kommende AMD Ryzen 5 5600X3D.
Anwender, deren Use Case ausschließlich Office, Internet und Medienkonsum vorsieht, sind aber auch mit einem kleinen AMD Ryzen 5 oder Intel Core i3 gut bedient.
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