Unsere Wertung
Pro
- Full-HD-Gaming mit (meist) höchsten Details
- Günstiger als der Vorgänger (auf dem Papier)
- AV1-Enkodierung
- Verbesserte Raytracing-Leistung, …
Kontra
- … die aber immer noch schwächer ist, als bei der Konkurrenz
- 8 GB Videospeicher selbst in Full-HD grenzwertig
- Keine Effizienzverbesserung gegenüber dem Vorgänger
- (noch) keine Alternative zu DLSS 3
Fazit
Die AMD Radeon RX 7600 wirkt auf dem Papier nach einem gelungenen Nachfolger für die RX 6600: Sie bekommen mehr Leistung bei reduziertem Preis! In der Praxis hat die Navi 33 GPU dann aber Mühe, Argumente für sich zu sammeln, die für einen Kauf sprechen.
Ja, die Karte unterstützt AV1-Dekodierung und ja, sie verfügt über AI-Recheneinheiten, aber weder beim Preis-Leistungs-Verhältnis, noch der Effizienz, noch der Speicherausstattung, kann sich die RX 7600 klar von den RX-6600er-GPUs der Vorgängergeneration absetzen.
Für den von AMD angestrebten Einsatzzweck – Full-HD-Gaming mit hohen bis höchsten Details – eignet sich die RX 7600 gut, aber nur so lange, bis Raytracing aktiviert ist, dann fällt die Karte deutlich hinter der Konkurrenz von Intel und Nvidia zurück.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der 8 GB große Videospeicher, der zwar in den meisten Fällen noch ausreicht, aber bereits jetzt und in Zukunft wohl immer öfter zum Problem werden kann. Letztlich bekommt die RX 7600 die größte Konkurrenz aber aus dem eigenen Haus, weil es schlichtweg an Alleinstellungsmerkmalen fehlt.
Technik: Zurück zur monolithischen GPU
AMD geht bei der Veröffentlichung der RX-7000-Grafikkarten einen interessanten Weg. So folgt den beiden Topmodellen RX 7900 XTX und RX 7900 XT die Radeon RX 7600 nach, welche auf dem Grafikchip Navi 33 basiert – vom Navi 32 gibt es bislang noch keine Spur. Die Fertigung der 204 mm2 großen, monolithischen GPU mit 13,3 Milliarden Transistoren übernimmt TSMC im 6-nm-Verfahren.
Der Grafikchip kommt bei der RX 7600 im Vollausbau mit 2048 Stream-Prozessoren, 32 Ray Acceleratoren der 2. Generation und 64 AI Acceleratoren zum Einsatz. Gegenüber dem Vorgänger, der RX 6600, entspricht das einem Zuwachs von guten 14 Prozent.
AMD
Leicht erhöht haben sich auch die Taktraten der RDNA 3 Grafikkarte, so gibt AMD einen Spieletakt von 2250 MHz und einen Boost-Takt von 2625 MHz an. Da die FP32-Einheiten der RX-7000-Grafikkarten „Dual Issue“ beherrschen, also zwei Rechenaufgaben gleicher Art gleichzeitig ausführen können, resultiert daraus eine FP32-Rechenleistung von 21,5 TFLOPs, was auf dem Niveau der RX 6800 XT (21,3 TFLOPs) liegt.
An der Speicherausstattung hat sich dagegen recht wenig geändert. Es bleibt bei 8 GB GDDR6 Videospeicher an einem 128-Bit Speicher-Interface, der allerdings mit 18 Gbps ebenfalls höher getaktet ist. Daraus ergibt sich eine Speicherbandbreite von 288 GB/s. In Kombination mit dem 32 MB großen Infinity Cache der 2. Generation steigt die Übertragungsrate auf 477 GB/s an. Die Anbindung der Grafikkarte erfolgt über die PCIe-4.0-Schnittstelle mit acht Lanes.
Für die Stromversorgung ist ein 8-Pin-Anschluss verbaut. Die Total Board Power der Karte gibt AMD mit 165 Watt an, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorgänger von über 30 Watt entspricht und sich auf dem Niveau der RX 6600 XT befindet.
GPU | AMD Radeon RX 7600 | AMD Radeon RX 6600 | AMD Radeon RX 7900 XTX | AMD Radeon RX 6950 XT | AMD Radeon RX 7900 XT | AMD Radeon RX 6900 XT |
---|---|---|---|---|---|---|
Architektur | RDNA 3 | RDNA 2 | RDNA 3 | RDNA 2 | RDNA 3 | RDNA 2 |
Grafikchip | Navi 33 XL | Navi 23 XL | Navi 31 XTX | Navi 21 KXTX | Navi 31 XT | Navi 21 XTX |
Fertigung | 6 nm | 7 nm | 5 nm GCD + 6 nm MCD | 7 nm | 5 nm GCD + 6 nm MCD | 7 nm |
Transistoren | 13,3 Mrd. | 11,1 Mrd. | 57,7 Mrd. | 26,8 Mrd. | 57,7 Mrd. | 26,8 Mrd. |
Die-Größe | 204 mm2 | 237 mm2 | 300 mm2 GCD + 220 mm2 MCD | 520 mm2 | 300 mm2 GCD + 220 mm2 MCD | 520 mm2 |
Stream-Prozessoren | 2.048 | 1.792 | 6.144 | 5.120 | 5.376 | 5.120 |
Ray Accelerators | 32 (2. Gen.) | 28 (1. Gen) | 96 (2. Gen) | 80 (1. Gen) | 84 (2. Gen) | 80 (1. Gen) |
AI Accelerators | 64 | n.a. | 192 | n.a. | 168 | n.a. |
ROPs | 64 | 64 | 192 | 128 | 192 | 128 |
Spieletakt | 2250 MHz | 2044 MHz | 2300 MHz | 2100 MHz | 2000 MHz | 2015 MHz |
Boost-Takt | 2625 MHz | 2491 MHz | 2500 MHz | 2310 MHz | 2400 MHz | 2250 MHz |
FP32 | 21,50 TFLOPs | 8,93 TFLOPs | 61,44 TFLOPs | 23,65 TFLOPs | 51,60 TFLOPs | 23,04 TFLOPs |
Videospeicher | 8 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 | 24 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 | 20 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 |
Speichertakt | 18 Gbps | 14 Gbps | 20 Gbps | 18 Gbps | 20 Gbps | 16 Gbps |
Speicher-Interface | 128-Bit | 128-Bit | 384-Bit | 256-Bit | 320-Bit | 256-Bit |
Infinity Cache | 32 MB (2. Gen.) | 32 MB (1. Gen.) | 96 MB (2. Gen.) | 128 MB (1. Gen.) | 80 MB (2. Gen.) | 128 MB (1. Gen) |
Speicherbandbreite | 288 GB/s | 224 GB/s | 960 GB/s | 576 GB/s | 800 GB/s | 512 GB/s |
Effektive Bandbreite (mit IF Cache) | 477 GB/s | 413 GB/s | 3500 GB/s | 1793,5 GB/s | 2900 GB/s | 1664 GB/s |
PCIe-Anbindung | PCIe 4.0 x8 | PCIe 4.0 x8 | PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x16 | PCIe 4.0 x16 |
Board Power | 165 W | 132 W | 355 W | 335 W | 315 W | 300 W |
UVP (US-Dollar) | 269$ | 329$ | 999$ | 1099$ | 899$ | 999$ |
UVP DE (19 % Mwst.) | 299 € | 339 € | 1.149 € | 1.239 € | 1.049 € | 999 € |
Gaming-Tests in 1080p-Auflösung mit RX 7600
Laut AMD soll es sich bei der Radeon RX 7600 um die ideale Full-HD-Gaming-GPU handeln. Gegenüber dem Vorgänger spricht der Hersteller von einem Leistungszuwachs von durchschnittlich 29 Prozent, die RTX 3060 12 GB soll um 17 Prozent geschlagen werden. Damit fällt der Generationssprung zwar recht überschaubar aus, aber dennoch bedeutend größer als bei der Nvidia Geforce RTX 4060 Ti (Test), welche ebenfalls heute auf den Markt kommt.
In unserem Test konnten wir die Zahlen von AMD weitestgehend bestätigen. So liegt die RX 7600 in 1080p-Auflösung im Schnitt über 13 Spiele um 29 Prozent vor ihrem Vorgänger, die RTX 3060 kann dagegen um gute 21 Prozent geschlagen werden. Damit ordnet sich die Navi-33-GPU zwischen der RX 6650 XT und der RX 6700 XT und auf einem Level mit der RX 6700 und der RTX 2080 Super von Nvidia ein.
Selbst die RTX 3060 Ti liegt in Schlagdistanz. Im besten Fall konnten wir einen Leistungszuwachs gegenüber dem Vorgänger von knapp 50 Prozent ermitteln, etwa in den Spielen Cyberpunk 2077 oder Horizon Zero Dawn. Im Worst Case sind es dann jedoch nur um die 15 Prozent wie in Call of Duty, Doom Eternal oder F1.
Große Schwachstelle der AMD Grafikkarten ist nach wie vor Raytracing. Zwar kann die RX 7600 in dieser Disziplin im Schnitt um 45 Prozent gegenüber der RX 6600 zulegen, landet damit aber trotzdem nur auf dem Niveau der RTX 2060 Super. Die RTX 3060, welche bei der Bilddarstellung per Rasterisierung noch deutlich geschlagen worden ist, liegt bei aktivem Raytracing um gute elf Prozent in Führung. Es gibt mit Dirt 5 auch Ausnahmen, in denen die RX 7600 deutlich besser abschneidet, aber dennoch müssen Sie in vielen Spielen auf FSR zurückgreifen, um mindestens 60 Bilder pro Sekunde bei aktivem Raytracing zu erreichen.
Gaming-Tests in 1440p-Auflösung
In QHD-Auflösung kann die RX 7600 ihren Vorsprung auf die RX 6600 von 29 auf 31 Prozent leicht ausbauen. Im gleichen Zug schrumpft jedoch der Abstand zur RTX 3060 von 21 auf 18 Prozent. Des Weiteren ist zu beobachten, dass der Rückstand auf die RX 6700 XT anwächst. Hier macht sich die Speicherausstattung der Karten also klar bemerkbar. Die RX 6600 hat wie auch die RX 7600 ein 128-Bit Speicher-Interface, wobei der Videospeicher langsamer taktet. In Kombination mit dem überarbeiteten Infinty Cache hat das zur Folge, dass die Navi-33-GPU den Vorsprung etwas ausbauen kann.
Sowohl die RTX 3060 als auch die RX 6700 XT sind dagegen mit einem 12 GB großen Videospeicher an einem 192-Bit breitem Speicher-Interface ausgestattet. Dieses Defizit der Speicherausstattung kann der Infinity Cache nicht ganz abfangen, weshalb die RX 7600 an Boden verliert. Davon abgesehen reicht die Rechenleistung der RX 7600 auch in QHD in vielen Spielen für hohe Grafikeinstellungen aus – notfalls sorgt die Aktivierung von FSR (2) für Abhilfe.
Bei aktiviertem Raytracing in 1440p verstärkt sich das Bild noch weiter, wobei hier im Regelfall ohnehin keine flüssigen FPS-Werte mehr erreicht werden. Der Rückstand auf die RX 6700 XT vergrößert sich weiter und die RX 7600 fällt leicht hinter der RTX 2060 Super zurück, der sie in Full-HD noch ebenbürtig gewesen ist.
Nadelöhr: 8 GB Videospeicher
Aber nicht nur an den FPS-Werten, sondern auch an Grafikfehlern wie matschigen Texturen lässt sich Speichermangel erkennen. Bei den von uns getesteten Spielen war das zum Beispiel in Control oder Dirt 5 der Fall. Diese Probleme treten oft nicht direkt beim Spielstart auf, sondern erst dann, wenn Sie neue Bereiche im Spiel betreten. Die Texturen müssen in den Grafikspeicher geladen werden und wenn dieser voll ist, findet eine Auslagerung auf den Arbeitsspeicher statt, der deutlich langsamer ist. Das hat zur Folge, dass die feinen Texturen etwa bei der Vegetation oder Gebäuden verloren gehen und das Gesamtbild verschwommen und matschig aussieht.
Bei vielen Spielen haben die Entwickler sogar eine VRAM-Empfehlung implementiert und wenn der Videospeicher der verbauten GPU nicht ausreicht, lassen sich gewisse Einstellungen nicht vornehmen oder werden gar nicht erst angezeigt. Das ist insbesondere bei modernen Konsolen-Portierungen der Fall. Sowohl die Xbox Series X (bei Amazon) als auch die Playstation 5 (bei Amazon) haben 16 GB kombinierten Speicher verbaut, von welchem die Grafikeinheit geschätzt 10 bis 12 GB ansprechen darf.
Wird ein solches Spiel auf den PC portiert und nicht entsprechend optimiert, können Probleme mit matschigen Texturen oder FPS-Drops auftreten, respektive Meldungen wegen Speichermangel aufpoppen oder sich Einstellungen gar nicht vornehmen lassen.
Die folgenden Spiele sind unserer Erfahrung nach von einem der oben aufgeführten Problemen in Full-HD bei maximalen Details betroffen:
- A Plague Tale Requiem
- Company of Heroes 3
- Control
- Dirt 5
- Deathloop
- DOOM Eternal
- Forza Horizon 5
- Forspoken
- Ghostwire Tokyo
- Halo Infinite
- Jedi Survivor
- Minecraft RTX
- Resident Evil Remake
- The Last of Us Part I
Preis-Leistung der Radeon RX 7600
269 US-Dollar verlangt AMD für die Radeon RX 7600, die ab dem 25. Mai um 15 Uhr erhältlich sein soll. Das sind ganze 60 US-Dollar weniger als noch beim Vorgänger, der mitten in der GPU-Krise für 329 US-Dollar an den Start gegangen ist. Hierzulande ist die Preisdifferenz mit 299 Euro zu 339 Euro nicht ganz so groß, was auf den gefallenen Eurokurs zurückzuführen ist. Dennoch lesen sich 40 Euro weniger für knapp 30 Prozent Mehrleistung auf dem Papier erst einmal sehr gut.
Die Radeon RX 6600 ist mittlerweile jedoch stark im Preis gefallen und ist im Preisvergleich ab 229 Euro gelistet. Damit führt sie unser Preis-Leistungs-Ranking in Full-HD auch knapp an. Hierfür haben wir den aktuellen Marktpreis (Stand 23.05.2023) mit den oben ermittelten FPS-Werten aus 20 Einzeltests verrechnet. Die Radeon RX 7600 schneidet dabei zwar gut ab, bietet aber eben keine wirkliche Verbesserung gegenüber den RX-66xx-Modellen, die mittlerweile alle deutlich unter der ursprünglichen UVP erhältlich sind. Einen richtigen Anreiz aus Preis-Leistungs-Sicht zur neuen Karte zu greifen, gibt es also leider nicht.
Verbesserungen auch im Anwendungsbereich
Im Anwendungsbereich gibt es keine großen Überraschungen. Sowohl bei der Bild- und Videobearbeitung als auch beim Rendering kann die RX 7600 ihren Vorgänger durch die Bank schlagen, das Gleiche gilt auch für die RX 6600 XT.
Leistungsaufnahme, Effizienz und Takt
Bei dem Thema Effizienz sieht es dann leider wieder recht ähnlich aus wie beim Preis-Leistung-Verhältnis. Während Nvidia mit Ada Lovelace einen signifikanten Effizienzsprung vollziehen konnte, ist bei AMD bedauerlicherweise eher eine Stagnation zu beobachten. Das fällt bereits bei der Total Board Power der RX 7600 auf, welche AMD mit 165 Watt angibt. Beim Vorgänger lag dieser Wert noch bei 132 Watt. Das bedeutet, die maximal erlaubte Leistungsaufnahme ist um 25 Prozent angestiegen – und davon verspricht AMD einen Performance-Zuwachs um 29 Prozent.
Bei uns im Test ergeben sich ein wenig andere Zahlen. Während die RX 7600 in Full-HD im Schnitt auf 162 Watt kommt, begnügt sich die RX 6600 mit nur 121 Watt. Verrechnen wir die Leistungsaufnahme mit den oben ermittelten FPS-Werten, dann schneidet die RDNA-3-GPU etwas schlechter ab als ihr Vorgänger. Aber nicht nur das, auch die brandneue RTX 4060 Ti ist um 25 Watt sparsamer und trotzdem in 1080p im Schnitt um 22 Prozent schneller. Hier hat AMD also definitiv einiges an Nachholbedarf. Eine Erhöhung der Auflösung führt dann nur noch zu einer marginalen Zunahme der Leistungsaufnahme.
Die Taktraten sind dagegen äußerst stabil. Bei einer Erhöhung der Auflösung von 1080p auf 1440p verlieren wir gerade einmal 20 MHz. Auch der von AMD angegebene Taktunterschied ist messbar. Demnach soll der Boost-Takt der RX 7600 um 134 MHz höher liegen als bei der RX 6600. Bei uns im Test konnten wir sogar einen Unterschied von knapp 200 MHz feststellen.
GPU-Temperatur: Überraschend hoch
Im Gegensatz zum Vorgänger bietet AMD die Radeon RX 7600 im Referenzdesign an. Der Dual-Slot-Kühler ist gemessen 205 Millimeter lang und 105 Millimeter breit. Im Stresstest verrichtet der Kühler einen akzeptablen Job. Die Temperaturen fallen mit 76 Grad Celsius Chiptemperatur und 88 Grad Hot Spot Temperatur vergleichsweise hoch aus, gerade in Anbetracht der doch eher niedrigen Leistungsaufnahme. Dafür bleibt die Karte mit einer maximalen Lüfterdrehzahl von 1640 Umdrehungen pro Minute recht leise, ist aus dem geschlossenen Gehäuse aber nicht unhörbar.
Sebastian Schenzinger
Fazit und abschließende Worte zur RX 7600
Auf dem Papier klingt die RX 7600 nach einer deutlichen Verbesserung gegenüber der RX 6600: knapp 30 Prozent mehr Leistung für 40 Euro weniger lesen sich nach einem sehr vernünftigen Generationssprung und deutlich besser als die 15 Prozent Performance-Zuwachs für den gleichen Preis, die Nvidia mit der RTX 4060 Ti (Test) verkaufen will. In der Praxis sieht das ganze aber etwas anders aus: Erstens haben AMDs RX 7000 Grafikkarten kein exklusives Feature, um die FPS-Werte zu erhöhen, wie Nvidia mit DLSS 3 und zweitens sind die Preise für die Vorgängergeneration mittlerweile drastisch gefallen.
Während die RX 6600 für 339 Euro an den Start gegangen ist, kostet sie aktuell nur noch 229 Euro. Die RX 6650 XT wiederum ist im Preis von ursprünglich 449 Euro auf 279 Euro gefallen. Aus Preis-Leistungs-Sicht ist die RX 7600 damit zwar besser aufgestellt, als alles, was Nvidia im Einsteigersegment derzeit zu bieten hat, steht aber nicht besser da als die Vorgängermodelle aus dem eigenen Haus. Zudem bekommt sie mächtig Konkurrenz von den Arc-Grafikkarten, deren Treiber sich immer weiter verbessern.
Auch an der Speicherausstattung hat sich nicht wirklich etwas verändert. Es bleibt bei einem 8 GB großen VRAM an einem 128-Bit Interface, kombiniert mit 32 MB an Infinity Cache. Wenn Sie jetzt gehofft haben, dass sich dafür die Effizienz verbessert hat, müssen wir Sie leider enttäuschen, denn das Leistungplus steigt linear zum Stromverbrauch. Am Ende des Tages sind die signifikanten Unterschiede gegenüber dem Vorgänger die AI Accelerator, die Unterstützung von AV1-Enkodierung und der DisplayPort 2.1 Anschluss. Zudem hat sich die Raytracing-Leistung recht stark verbessert, AMD hinkt aber nach wie vor der Konkurrenz von Nvidia und Intel hinterher und ohne FSR sind selbst in Full-HD oft keine flüssigen FPS-Werte drin.
Bleibt zuletzt noch die Problematik mit dem Videospeicher: 8 GB VRAM können jetzt schon in einigen Spielen in Full-HD zum Problem werden. Es ist davon ausgehen, dass da in Zukunft noch deutlich mehr Titel dazukommen werden. Der wohl interessanteste Konkurrent zur RX 7600 kommt aus dem eigenen Haus und wurde von AMD still, leise und heimlich veröffentlicht: die Radeon RX 6700. Wie auch die RX 7600, ordnet sich die RX 6700 leistungsmäßig zwischen der RX 6650 XT und der RX 6700 XT ein. Großer Vorteil der Karte ist jedoch der immerhin 10 GB große Videospeicher, das 160-Bit breite Speicher-Interface und der 80 MB große Infinity Cache. Die Board-Power liegt mit 175 Watt nur minimal höher und mit einem Preis ab 339 Euro ist die RX 6700 auch nicht viel teurer.