Unsere Wertung
Pro
- Großartiger Klang
- Trueplay jetzt auch für Android
- Bluetooth-Option
Kontra
- Line-in und Ethernet erfordern teure Dongles
- Keine Unterstützung von Google Assistant
Fazit
Der Era 100 ist ein zaghafter Schritt nach vorne für Sonos. Die exzellente Klangqualität und die zusätzliche Bluetooth-Funktion werden durch den Verzicht auf Ethernet zugunsten eines teuren Dongles getrübt.
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Der Era 100 trägt zwar einen brandneuen Namen, nimmt aber einen vertrauten Platz in der Sonos-Produktpalette ein: Er ist der direkte Nachfolger des Sonos One (hier im PC-WELT-Test), der wiederum der Nachfolger des Play:1 ist. Das ist eine exzellente Reihe von kompakten Wireless-Lautsprechern, die den erschwinglichen Einstieg in das oft nicht ganz so erschwingliche Sonos-Ökosystem darstellen. Der Era 100 muss also große Fußstapfen ausfüllen.
Die Stärke des Era 100 besteht darin, dass er den großartigen Sonos-Sound, von dem wir immer geschwärmt haben, mit flexibleren Funktionen wie Line-In, Trueplay auf Android und sogar Bluetooth-Unterstützung kombiniert – aber nicht alles ist so rosig, wie es scheint. Dies mag eine neue Ära für Sonos sein, aber Veränderungen sind nie einfach.
Design und Bauweise
- Größeres, geschwungeneres Design
- Optimierte Touch-Bedienelemente
- Erhältlich in Schwarz und Weiß
Auf den ersten Blick ähnelt der Era 100 dem alten Sonos One, obwohl sich einige Dinge geändert haben. Zum einen ist der Era 100 etwas höher und tiefer als der alte Lautsprecher – das erfordert nicht unbedingt einen neuen Aufstellort, aber Sonos hat dadurch etwas mehr Platz, um den Klang zu verbessern.
Dominic Preston / Foundry
Auch das Design kommt nun noch geschwungener daher, mit einer ovalen Form des Gehäuses anstelle des runden Kreises der vorherigen Generation.
Die Designsprache von Sonos ist nach wie vor unverkennbar, von der Wahl zwischen schwarzer und weißer Oberfläche bis hin zum schlichten Logo und dem eleganten Metallgitter, das den größten Teil des Gehäuses bedeckt.
Die größten Änderungen finden sich auf der Oberseite des Lautsprechers, wo die Touch-Bedienelemente völlig neu angeordnet wurden. Die beste Neuerung ist eine neue Rille in der Mitte, über die man mit dem Finger in beide Richtungen streichen kann, um die Lautstärke zu erhöhen oder zu verringern.
Dominic Preston / Foundry
Die Tasten für Wiedergabe/Pause und Zurück/Vorwärts sind näher an die vordere Kante des Lautsprechers gerückt, sodass sie leichter zu erreichen sind, wenn man sie schnell antippen muss, während sich die weniger genutzte Taste zur Aktivierung der Sprachsteuerung an der hinteren Kante befindet. Eine Bluetooth-Taste befindet sich direkt an der Rückseite des Gehäuses, ebenso wie ein physischer Stummschalter für das Mikrofon.
Sowohl für das Produkt als auch für die Verpackung werden mehr recycelte Materialien verwendet als zuvor, und der Lautsprecher wurde mit Schrauben statt mit Klebstoff zusammengebaut, was auch die Reparaturfähigkeit verbessern soll.
Verbindungsmöglichkeiten
- Wi-Fi 6
- Bluetooth-Option
- Line-in und LAN-Anschluss über separat erhältliche Dongles möglich
Die Konnektivität ist wohl der Bereich, in dem Sonos den Era 100 am stärksten verändert hat, mit kleinen Verbesserungen, zwei größeren Neuerungen und einer Verschlechterung, die einige Besitzer, die ein Upgrade in Erwägung ziehen, sicher frustrieren wird.
Die größte Neuerung ist die Einführung von Bluetooth – zum ersten Mal in einem stationären Sonos-Lautsprecher, nachdem es zuvor nur in den tragbaren Move und Roam verfügbar war.
Dominic Preston / Foundry
Sonos empfiehlt nach wie vor WLAN anstelle von Bluetooth, was der Grund dafür sein könnte, dass man sich für die veraltete Bluetooth-Spezifikation 5.0 entschieden hat. So sehr wir die Möglichkeit schätzen, Geräte von Freunden schnell über Bluetooth zu verbinden oder Musik von meinem Bluetooth-fähigen Plattenspieler zu streamen, so sehr lässt die Qualität nach – ebenso wie die Stabilität, mit sporadischen Aussetzern selbst bei geringer Entfernung.
Audio von einer Bluetooth-Quelle kann über die App an den Rest Ihres Sonos-Systems weitergegeben werden. Allerdings muss der Era 100 in der Lautsprechergruppe verbleiben – wenn Sie ihn entfernen, wird die Bluetooth-Verbindung beendet. Wenn Sie aus irgendeinem Grund möchten, dass der Era das Bluetooth-Signal empfängt, aber den Ton an einer anderen Stelle im Haus wiedergibt, besteht die einzige Möglichkeit darin, die Lautstärke des Era vorübergehend auf Null zu reduzieren.
Vielleicht bevorzugen Sie die Option, eine Verbindung über einen Aux-Eingang herzustellen – keine absolute Neuheit für Sonos, aber neu für seine kleineren Lautsprecher. Allerdings gibt es hier einen Haken: Um die Vorteile zu nutzen, müssen Sie den offiziellen Line-In-Adapter zum Preis von 25 Euro kaufen, der an den hinteren USB-C-Anschluss des Lautsprechers angeschlossen wird.
Dominic Preston / Foundry
Denken Sie auch nicht, dass Sie einen vorhandenen Kopfhöreradapter verwenden können: Die USB-C-auf-3,5-mm-Adapter, die vielen Smartphones kostenlos beiliegen, sind monodirektional und für die Übertragung von Audiosignalen an 3,5-mm-Kopfhörer konzipiert, nicht für die Übertragung von einer 3,5-mm-Audioquelle.
Unser Adapter hat zumindest nicht funktioniert, und Sonos warnt, dass die meisten Stecker nicht funktionieren werden – Sie müssen vielleicht wirklich die 20 Euro berappen und den offiziellen Dongle kaufen, zumindest bis Drittanbieter einspringen und günstigere Alternativen anbieten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Tests sind die Bestellungen für diesen einfachen Adapter auf der Sonos-Website für die nächsten zwei Monate zurückgestellt, was darauf hindeutet, dass Sonos die Nachfrage nach einem Aux-In unterschätzt hat.
Noch schlimmer wird es, wenn Sie einen LAN-Anschluss wünschen. Während ein Ethernet-Anschluss früher zum Standard gehörte, ist er jetzt weggefallen. Sie können ihn zwar zusätzlich ordern, aber der Dongle kostet 45 Euro. Dafür erhalten Sie einen Kombi-Adapter, der sowohl Ethernet als auch 3,5-mm-Anschluss in einem enthält. Wenn Sie also Ihrem WLAN-Netzwerk nicht trauen, müssen Sie jetzt extra Geld ausgeben, um den Lautsprecher anzuschließen.
Das ist ein Problem, denn während wir den Era 100 – und sein größeres Geschwistermodell 300 – getestet haben, haben wir festgestellt, dass sich beide Lautsprecher unregelmäßig aus unserem Netzwerk ausklinken. Es ist nicht klar, ob es sich dabei um ein spezielles WLAN-Problem oder um einen Firmware-Fehler handelt, aber ein Neustart des Lautsprechers und/oder meines Routers schafften vorübergehend Abhilfe. Diese Art von Problemen sind wir von Sonos eigentlich nicht gewohnt – und wir hätten eine Ethernet-Option gewünscht, um das Problem umgehen zu können.
Smarte Funktionen
- Sonos-App-Unterstützung
- Einfache Sprachsteuerung – aber kein Google Assistant
- Trueplay-Tuning – sowohl unter iOS als auch unter Android
Im Großen und Ganzen sind die smarten Funktionen des Era 100 nicht ungewöhnlich.
Der Lautsprecher funktioniert entweder allein oder wird in ein bestehendes Sonos-Netzwerk in Ihrem Zuhause eingebunden. In diesem Fall können Sie ihn über die offizielle Sonos-App steuern, die Sie wiederum mit dem Streaming-Dienst oder Radio Ihrer Wahl verbinden können.
Die Einrichtung geht schnell und effizient vonstatten, auch wenn die App selbst eine recht umständliche Art und Weise ist, die Lautsprecher und die Musikwiedergabe zu verwalten – wenn es möglich ist, ist es in der Regel einfacher, die Musik über die normale Musik-App Ihrer Wahl zu steuern.
Dominic Preston / Foundry
Wenn Sie möchten, können Sie auch die Sprachsteuerung aktivieren. Sie haben die Wahl zwischen dem Sonos-eigenen Sprachassistenten – der zwar die Musikwiedergabe, aber nicht viel mehr beherrscht und nicht mit Spotify kompatibel ist – oder der Verknüpfung mit Amazon Alexa. Die Unterstützung für Google Assistant ist jedoch nicht mehr verfügbar, was die Integration in Ihr Smart Home einschränken könnte.
Eine eindeutige Verbesserung kommt durch Trueplay. Dabei handelt es sich um die seit langem bewährte Technologie von Sonos, mit der die Ausgabe des Lautsprechers abgestimmt und für die Akustik des Raums, in dem er sich befindet, optimiert wird. Bisher war dies nur auf iOS-Geräte beschränkt, wobei das Mikrofon des iPhones verwendet wurde, um die Töne des Lautsprechers zu analysieren. Aber der Era 100 unterstützt jetzt auch eine Version der Technologie unter Android.
Es handelt sich um eine einfachere Version, die als “Schnellabstimmung” bezeichnet wird und eine Weiterentwicklung des automatischen Trueplay ist, das bei den tragbaren Lautsprechern eingesetzt wird. Es verwendet die Mikrofone des Era, um den Ton abzustimmen, und nicht die des Telefons, sodass es nur von einem Punkt im Raum aus “hören” kann. Wenn Sie ein iPhone verwenden, sehen Sie sowohl diese Option als auch die ältere “erweiterte Abstimmung”.
Wir haben festgestellt, dass selbst dieses kurze Trueplay-Optimierung eine bemerkenswerte Auswirkung auf die Klangqualität hatte, indem es die Klanglandschaft vertiefte und abrundete. Schaltet man es wieder aus, klingt der Era 100 im Vergleich dazu dünn und fast blechern. Das Upgrade auf das erweiterte Trueplay des iPhones brachte keine weiteren Verbesserungen, sodass Android-Nutzer mit dieser einfacheren Version nicht viel verpassen werden.
Der einzige Nachteil ist, dass Sonos sagt, dass dieses schnelle Trueplay nicht zu älteren Produkten hinzugefügt wird, sodass Android-Besitzer mit anderen Sonos-Geräten noch nicht in der Lage sind, das Beste aus ihrem Setup herauszuholen.
Soundqualität
- Kräftiger, abgerundeter Klang
- Jede Menge Volumen
- Klingt aus nahezu jedem Winkel großartig
Das Innenleben des Era 100 wurde größtenteils vom Sonos One übernommen. Sie sollten also keine radikale Überarbeitung des Lautsprechers erwarten, wenn Sie bereits ein älteres Modell besitzen.
Die größere Bauform hat es Sonos ermöglicht, ein wenig mehr hineinzupacken: Der Mitteltieftöner und der Hochtöner des One werden durch einen dritten Lautsprecher, einen zusätzlichen Hochtöner, ergänzt. Die beiden kleinen Lautsprecher sind jetzt leicht nach außen gewinkelt, mit einer Waveguide-Öffnung an der Vorderseite, um eine breitere Klangabstrahlung zu erreichen.
Dominic Preston / Foundry
Diesen Trick hat Sonos von seinen tragbaren Lautsprechern gelernt, und er schafft eine offenere Klanglandschaft. Ziel ist es laut Hersteller, den “Sweet Spot” für das Hören zu beseitigen und dem Era 100 zu helfen, von überall aus im Raum genauso gut zu klingen.
Der Effekt ist nicht ganz perfekt – wenn Sie sich bewegen, werden Sie hören, wie sich der Klang verändert – aber im Großen und Ganzen klingt der Era großartig, egal wo Sie sich befinden. Selbst wenn man direkt hinter den Lautsprechern sitzt, ist der Klang solide und verliert meist nur einige Mitten.
Insgesamt ist das Klangprofil hier reichhaltig, warm und ausgewogen. Der Era 100 sollte für die meisten Genres geeignet sein, mit einem für seine Größe überraschend kräftigen Bass, der aber nicht so stark ist, dass er stört.
Besonders bei aktiviertem Trueplay ist er in der Lage, die verschiedenen Elemente eines Songs klar zu trennen.
Dominic Preston / Foundry
Ernsthafte Bassliebhaber oder diejenigen, die große Räume füllen, müssen natürlich auf etwas Größeres aufrüsten – aber für kleinere Räume und die meisten Anwendungsfälle ist der Lautsprecher so gut, wie es zu diesem Preis eben geht.
Sie können das Gerät über die App mit anderen Sonos-Lautsprechern verbinden, um Multiroom-Audio zu erhalten, es mit einem anderen Era 100 für Stereosound verbinden oder es mit einer Soundbar und einem Sub Mini als Teil eines Surround-Setups verbinden. Da ich nur einen einzigen Era 100 habe, konnte ich die letztgenannten Optionen noch nicht testen.
Preis und Verfügbarkeit
Mit einem Preis von 279 Euro ist der Era 100 etwas teurer als der Vorgänger Sonos One, aber immer noch der günstigste Heimlautsprecher von Sonos. Nur der tragbare Roam kostet etwas weniger, dennoch ist der Era 100 deutlich günstiger als der Era 300 für 499 Euro.
Dennoch ist der Lautsprecher nicht gerade billig, und wer ein Stereopaar haben möchte, muss noch mehr Geld ausgeben. Denken Sie auch daran, dass die Nutzung des Line-Eingangs weitere 25 Euro kostet und sogar mit 45 Euro zu Buche schlägt, wenn Sie auch einen LAN-Anschluss wünschen.
Dominic Preston / Foundry
Die Klangqualität rechtfertigt größtenteils den Preis, obwohl das Fehlen der Google Assistant-Unterstützung bedeutet, dass Besitzer vieler Smart Home-Konfigurationen die Sonos-Option weniger attraktiv finden werden als zuvor – Sie können wahrscheinlich ähnlichen Klang, einschließlich Google, anderswo für weniger Geld finden.
Momentan können Sie das genau im alten Sonos One finden – dieser Lautsprecher ist immer noch im Angebot, obwohl er nicht mehr hergestellt wird, sodass die Bestände eines Tages ausgehen werden.
Für weitere Kaufoptionen schauen Sie sich Die besten Bluetooth-Lautsprecher im Test an.
Fazit
Mit dem Sonos Era 100 bricht für Sonos ein neues Zeitalter an, das das Unternehmen jedoch nur zögerlich betritt.
Über die Audioqualität lässt sich kaum streiten. Sie hat sich gegenüber der vorherigen Generation dank einer Kombination aus Hardware-Optimierungen und der Einführung der vereinfachten Trueplay-Technologie auf mehr Geräten leicht verbessert.
Das Hinzufügen von Bluetooth hätte ein einfacher Gewinn sein sollen, aber die schwache Leistung der älteren 5.0-Spezifikation hat aus der Vorliebe des Unternehmens für Wi-Fi-Technologie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung gemacht. Die Line-In-Option ist ebenfalls großartig, aber die Beschränkung auf teure zusätzliche Dongles – auf für einen LAN-Anschluss – ist ärgerlich, da der Grundpreis ja schon höher ausfällt.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die Unterstützung für den Google Assistant gestrichen wurde. Ich vermute, dass viele Käufer den Sonos One der vorherigen Generation als die attraktivere Option ansehen werden, solange er noch im Angebot. Hier sind Google-Anbindung und Ethernet standardmäßig enthalten.
Wenn Sie keinen Google Assistant, Aux-In oder LAN-Anschluss benötigen, dann ist der Era 100 außergewöhnlich. Aber wenn Sie sich diese Features wünschen, dann sind die zusätzlichen Kosten sehr ärgerlich und sorgen dafür, dass sich dieses Sonos-Gerät etwas weniger verlockend anfühlt.
Spezifikationen
- Sprachsteuerung über Alexa oder Sonos Voice Control
- Weitfeld-Mikrofone
- 3,5-Zoll-Mitteltieftöner
- Zwei Hochtonlautsprecher
- Drei Klasse-D-Verstärker
- Touch-Bedienelemente
- Wi-Fi 6
- Bluetooth 5.0
- USB-C Anschluss (Line-in und LAN nur über Dongle)
- 182.5 x 120 x 130.5 mm
- 2.02 kg