Während Spieler an den aktuellen Spielkonsolen, wie der Sony PlayStation 5 und der Microsoft Xbox Series X|S, lediglich einen Bildausgang vorfinden, müssen sich Anwender, die mit ihrem Computersystem spielen und aus diesem Grund einen Monitor oder Smart-TV anschließen wollen, in der Regel zwischen zwei aktuellen Schnittstellen entscheiden.
HDMI oder DisplayPort, das ist hier die Frage!
Am PC mit aktuellen Grafikkarten dominieren zwei Schnittstellen für die Bild- und Tonübertragung. Anwender haben in der Regel die Wahl zwischen HDMI und DisplayPort, doch welche Vor- und Nachteile bieten die beiden Optionen?
Die Unterschiede liegen vor allem in den Bereichen Auflösung, Bildwiederholungsrate, Bandbreite und Farbtiefe, doch auch bei den Kabeln müssen Anwender die Eigenheiten der jeweiligen Schnittstelle berücksichtigen.
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Eine Frage der Bandbreite
Die Bandbreite ist ein entscheidender Faktor, wenn es später um die maximalen Auflösungen, Bildwiederholungsraten und Farbtiefen geht.
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Während aktuelle Grafikkarten über HDMI 2.0 oder HDMI 2.1 maximal 14,4 Gbps respektive 48,0 Gbps liefern können, liegen die Bandbreiten von DisplayPort 1.4 und DisplayPort 2.0 bei 32,4 Gbps respektive 77,4 Gbps. Hier hat der aktuelle DisplayPort die Nase also deutlich vorne.
HDMI – Bandbreiten
- HDMI 1.4: 8,2 Gbps
- HDMI 2.0: 14,4 Gbps
- HDMI 2.1: 48,0 Gbps
DisplayPort – Bandbreiten
- DisplayPort 1.4: 32,4 Gbps
- DisplayPort 2.0: 77,4 Gbps
Die maximal zur Verfügung stehenden Bandbreiten haben schlussendlich auch einen entscheidenden Einfluss auf die nutzbaren Kombinationen aus Auflösungen und Bildwiederholungsraten.
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Welche Auflösungen werden geboten?
Anwender, die am PC spielen, nutzen heutzutage in der Regel Auflösungen zwischen Full HD (1080p) und 4K/UHD (2160p). Auch der genau dazwischen positionierte Standard WQHD (1440p) ist mittlerweile äußerst populär und wird in der Regel mit Bildwiederholungsraten von 60, 120 oder 144 Hz kombiniert.
Auflösungen von 4K/UHD mit 60 Bildern pro Sekunde stellen für HDMI und DisplayPort kein Problem dar, für nochmals höhere Auflösungen und mehr Bildwiederholungen pro Sekunde müssen Spieler jedoch auf die richtige Generation der Schnittstelle achten.
HDMI – Auflösungen
- HDMI 1.4:
- Full HD (1080p) mit 120 Hz
- 4K/UHD (2160p) mit 30 Hz
- HDMI 2.0
- Full HD (1080p) mit 120 Hz
- 4K/UHD (2160p) mit 60 Hz
- HDMI 2.1
- Full HD (1080p) mit 480 Hz
- 4K/UHD (2160p) mit 120 Hz
DisplayPort – Auflösungen
- DisplayPort 1.4:
- 8K/UHD (4320p) mit 60 Hz und 10-Bit
- 4K/UHD (2160p) mit 240 Hz und 12-Bit
- DisplayPort 2.0:
- 8K/UHD (4320p) mit 120 Hz und 10-Bit
- 4K/UHD (2160p) mit 240 Hz und 12-Bit
In Sachen Auflösungen hat der DisplayPort die Nase vorne und ist am PC immer dann die erste Wahl, wenn besonders hohe Auflösungen und Bildwiederholungsraten kombiniert werden sollen.
Gaming-Features
Während HDMI 2.1 mittels VRR (“Variable Refresh Rate”) erstmals variable Bildwiederholungsraten bietet, wird dieses Feature für den DisplayPort über VESA Adaptive-Sync realisiert.
Gaming-Features wie Nvidia G-Sync und AMD FreeSync werden von beiden Schnittstellen vollumfänglich unterstützt und setzen lediglich einen entsprechend kompatiblen Monitor voraus.
Besonders hohe Bildwiederholungsraten von 120 Hz und mehr sind mit beiden Schnittstellen der aktuellsten Generation erreichbar und sind ebenfalls eine Frage des verbundenen Anzeigegerätes.
Welche Schnittstelle für Gamer?
Die Wahl der passenden Schnittstelle ist mittlerweile vor allem abhängig vom jeweiligen Anzeigegerät. Spieler, die auf einen Fernseher (“Smart-TV”) setzen, greifen in der Regel auf den HDMI-Standard zurück, während am PC zumeist der DisplayPort zum Einsatz kommt.
Anwender, ganz gleich ob Spieler oder nicht, sollten darauf achten, dass ihre Grafikkarte die Standards HDMI 2.1 und/oder DisplayPort 1.4 und 2.0 unterstützt. Damit lassen sich alle relevanten Auflösungen und Bildwiederholungsraten nutzen, die für Spiele und Produktivanwendungen wichtig sind.
Wichtig ist zudem, ein Kabel zu verwenden, welches explizit für den jeweiligen Standard zertifiziert wurde.