Gaming unter Linux entwickelt sich langsam aber sicher zu einer echten Alternative zum Spielen unter Windows, was nicht zuletzt auch an Steam, SteamOS und dem Steam Deck, dem Handeld-PC von Valve, liegt. Doch wie schlägt sich Linux als Gaming-Plattform auf dem Desktop-PC und welche Voraussetzungen müssen dafür eigentlich erfüllt werden?
Valve sorgt für Rückenwind
Mit dem Steam Deck, einem portablen 7″-Handheld-PC auf Basis einer Custom-APU mit Zen-2-CPU und RDNA-2-GPU von AMD, und dem darauf optimierten Betriebssystem SteamOS sowie der Proton-API, die auf der zu Windows kompatiblen Laufzeitumgebung Wine aufsetzt, hat Valve dem Thema “Gaming unter Linux” mächtig Rückenwind verliehen.
Valve
Doch was auf der portablen Spielkonsole möglich ist, lässt sich auch auf dem heimischen Desktop-PC leicht realisieren, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind.
Voraussetzungen für das Spielen unter Linux:
- Eine aktuelle Linux-Distribution
- Aktuelle Softwarepakete und Bibliotheken
- Eine aktuelle Version des freien Grafikstacks Mesa 3D
- Der neueste Steam-Client mit aktueller Proton-API
- Aktuelle Grafiktreiber von AMD oder Nvidia
- Die neueste Version von Wine-API
- Ein aktueller Linux-Kernel
Arch Linux als erste Wahl für Spieler
Spieler, die auf Linux umsteigen wollen, sollten zuerst einmal nach einer passenden Linux-Distribution Ausschau halten. Hier bieten sich vor allem die diversen Derivate des Profi-Betriebssystems Arch Linux an, auf dem auch das von Valve initiierte SteamOS basiert.
Die nachfolgenden Distributionen haben sich einen entsprechend guten Ruf unter Spielern erarbeitet und können als Ausgangsbasis für eine Spiele-Plattform dienen:
- Arch Linux*
- Manjaro Linux auf Basis von Arch Linux
- EndeavourOS auf Basis von Arch Linux
- Pop!_OS auf Basis von Ubuntu
- Fedora Linux
*) für erfahrene Anwender.
Alle genannten Linux-Betriebssysteme bringen bereits alle benötigten Paketquellen für die benötigten Softwarepakete wie Wine, Steam und Mesa 3D mit und müssen nach der Installation lediglich über den integrierten Paketmanager aktualisiert werden.
Rolling Releases sind von Vorteil
Eine Distribution auf Basis von Arch Linux zu wählen macht aufgrund deren Auslegung als Rolling Release für Spieler Sinn, da ein solches fortlaufend mit den aktuellsten Softwarepaketen, Bibliotheken, Laufzeitumgebungen und Treibern versorgt wird.
Ob und wie gut ein Spiel unter Linux läuft, darüber gibt die Plattform ProtonDB entsprechend Auskunft und auch die Redaktion hat sich diesem Thema bereits im Januar 2021 angenommen.
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Steam Play für Windows-Spiele unter Linux
Um auch Spiele unter Linux ausführen zu können, die ursprünglich für Windows vorgesehen waren und noch nicht mit einem entsprechenden Kompatibilitätswerkzeug überprüft wurden, lässt sich Steam Play über den Steam-Client nutzen.
Valve
Steam Play für Windows-Spiele unter Linux findet sich im Steam-Client unter Steam → Einstellungen → Steam Play.
Hier müssen Spieler die Funktion “Steam Play für alle anderen Titel aktivieren” entsprechend auswählen.
GOG und Epic Games unter Linux nutzen
Spieler, welche gerne auch auf ihre Spielesammlung im Epic Games Store und auf GOG zugreifen möchten, können hierzu die beiden kostenlosen Open-Source-Spiele-Manager Lutris und den Heroic Games Launcher nutzen, welche entsprechende Integrationen für Linux mitbringen.