Schon die Mavic Mini von DJI war eine bemerkenswerte Drohne. Sie wog weniger als 250 Gramm, produzierte gute Videos und nahm tolle Fotos auf. Vor allem aber war sie einfach zu fliegen und vergleichsweise günstig. Als unmittelbarer Nachfolger behebt die DJI Mini 2 einige der Kritikpunkte des Originals und rechtfertigt den neuen, höheren Preis. Beim neuen Modell wurde übrigens der Mavic-Teil im Namen gestrichen.
DJI Mini 2 Drohne bei Amazon derzeit für 444 Euro
- Bewertung des Experten: 5 von 5 Punkten
- Vorteile: 4K-Video mit bis zu 100 Mbit/s, RAW-Fotos, bis zu 10 km Reichweite
- Nachteile: Kein Active Track, keine Hinderniserkennung
- UVP: 459 Euro, 599 Euro für DJI Mini 2 Fly More Combo (EU)
- Kurzfazit: Sofern Sie nicht speziell Personen oder Objekte verfolgen müssen, ist die Mini 2 die derzeit günstigste Drohne vom Hersteller DJI. Dadurch, dass Sie mit der Drohne auch RAW-Fotos aufnehmen und automatische Belichtungsreihen erstellen können, ist sie auch für Luftaufnahmen prima geeignet.
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Inzwischen gibt es zwar schon die dritte Generation der Drohne, die Mini 2 ist aber immer noch eine Empfehlung. Die Highlights: Sie können 4K-Videos mit 100 Mbit pro Sekunde und RAW-Fotos aufnehmen. Die Drohne zeigt im Test fast keine Schwächen.

Fast ist hier das entscheidende Wort. Denn obwohl man es bei dem günstigen Einstiegspreis nicht erwarten kann, wären Aufnahmen mit 4K bei 60fps wünschenswert. So sind es halt nur 24, 25 oder 30fps.
Der wirkliche Wermutstropfen für einige Piloten ist das Fehlen von Active Track. Es ist den teureren DJI-Drohnen vorbehalten. Das System funktioniert ganz einfach: Sie wählen eine Person oder ein Objekt wie ein Auto aus. Daraufhin fixiert die Drohne das Objekt und folgt ihm. Dabei wird sowohl die Drohne als auch die Kamera bewegt, um das Objekt stets im Bild zu halten.
Das ist nützlich, wenn Sie sich selbst beim Skifahren oder Radfahren auf einem Bergpfad aufnehmen möchten. Allerdings müssen Sie mit der DJI Mini 2 manuell fliegen, um solche Szenen aufzunehmen. Und dies, obwohl die Mini 2 im Quick Shots-Modus Motive verfolgen kann. DJI hat sich bewusst gegen Active Track entschieden. Das andere große Manko sind die fehlenden Sensoren zum Ausweichen vor Hindernissen.
Funktionen & Design
Die eben aufgezählten Punkte sind für Sie kein Grund, die Drohne nicht zu kaufen? Dann gibt es an der Mini 2 wirklich eine Menge zu mögen.

Vom Design her sind kaum Unterschiede zum älteren Mavic Mini zu erkennen. Dennoch gibt es viele Änderungen: ein neues Akkudesign, ein neues Multi-Ladegerät, neue Propeller und vieles mehr. Die Drohne ist klein genug, um in der Hand zu liegen. Sie wiegt nur 249 Gramm. Das Aufladen erfolgt über USB-C oder das Multiladegerät im Fly More-Kit, das drei Akkus aufnimmt (die aber ärgerlicherweise nacheinander geladen werden).

Auf der Vorderseite befindet sich ein neuer LED-Streifen. Seine Farbe lässt sich in der Fly-App anpassen. Drücken Sie die Taste auf der Rückseite zwei Sekunden lang, wird die Drohne in den Schnellübertragungsmodus versetzt. Dieser baut ein eigenes Wi-Fi-Netzwerk auf, mit dem sich Ihr Smartphone direkt ohne den Controller verbinden kann. So lassen sich Videos und Fotos mit Geschwindigkeiten von bis zu 20 MB/s importieren.

Das klingt zunächst nach einer praktischen Funktion. In unseren Tests gab es damit aber Probleme: Die Übertragungen schlugen immer wieder fehl, obwohl sie mit 1,5 bis 2,5 MB/s liefen. Daher ist besser, die Micro-SD-Karte (die übrigens nicht im Lieferumfang enthalten ist) in ein USB-3-Kartenlesegerät zu stecken und Videos und Fotos in einem Rutsch auf den PC zu übertragen.
Die andere neue Funktion ist nur im Fly More-Kit enthalten: Der Propellerschutz wird um die Drohne gewickelt. Er stabilisiert alle vier Rotoren an Ort und Stelle und verhindert Schäden an der Drohne während des Transports.

Und das ist der andere Grund, warum man für die Fly More-Version mehr ausgeben sollte: Sie wird mit einer praktischen Umhängetasche geliefert. Sie bietet Platz für die Drohne, den Controller, das Ladegerät, die Ersatzpropeller und die USB-Kabel. Außerdem werden insgesamt drei Akkus mitgeliefert, die zusammen eine Flugzeit von etwas mehr als 90 Minuten ermöglichen. Angesichts der maximalen Flugzeit von bis zu 31 Minuten müssen Sie natürlich zwei Mal laden, um die Akkus zu wechseln.
Der letzte erwähnenswerte Punkt in Bezug auf die Ausstattung: DJI nutzt jetzt den gleichen Controller wie bei der Mavic Air 2. Er ist viel, viel besser als der bei der Mavic Mini.

Das liegt zum Teil an Ocusync 2.0. In Europa strahlt die Drohne damit ein Signal über sechs Kilometer aus. Auch die Bedienung vom Smartphone in der Halterung ist viel einfacher. Der Bildschirm ist über den Bedienelementen platziert. So lässt sich das Kabel mit dem USB-Anschluss des Telefons leichter verbinden. Gut: Im Lieferumfang sind Kabel für Lightning, USB-C und Micro-USB enthalten.
Leistung
Dank der verbesserten Motoren kann die DJI Mini 2 dem Wind besser trotzen als die Mavic Mini – und zwar bis zu einer Geschwindigkeit von etwa 37 km/h. Außerdem hat sie eine schnellere Beschleunigung (falls nötig) und einen verlustfreien 2fach-Zoom bei 1080p-Aufnahmen. Das ist sehr nützlich, wenn Sie gerne mit 48, 50 oder 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen, die bei 2,7 oder 4K nicht verfügbar sind.
Digitaler Zoom ist möglich: 2fach bei 4K, 3fach bei 2.7K und 4fach bei 1080p. Im Vergleich zum einfachen Zoomen in einem Videobearbeitungsprogramm oder bei der Aufnahme von Bildern aus einem Video und dem Zuschneiden in Photoshop lassen sich ein paar zusätzliche Details herauszuholen. Außerdem kann man mit der Funktionstaste des Controllers und dem dahinter liegenden Drehknopf ein- und auszoomen, um Dolly-Zoom-Effekte zu erzeugen.

Fotos nehmen Sie im DNG-Format zusammen mit ihren komprimierten und bearbeiteten JPG-Gegenstücken auf. Die Dateien lassen sich anschließend in ein geeignetes Bildbearbeitungsprogramm importieren und bearbeiten. Änderungen am Weißabgleich nehmen Sie dann selbst vor. Die Ergebnisse (die obige Aufnahme wurde von unserem eigenen Profi-Fotografen bearbeitet) sind für eine Einsteigerdrohne beeindruckend. Schade: Es gibt kein RAW-Äquivalent für Videos.
Was Sie erhalten, ist MP4 mit 100 Mbit/s, Das ist zusammen mit der richtigen 4K-Auflösung ein großer Fortschritt gegenüber der Mavic Mini mit 40 Mbit/s und 2.7K. Es handelt sich um eine variable Bitrate, nicht um eine konstante. Sie ist mehr als doppelt so hoch wie bei der Mavic Mini.
Für eine günstige Drohne ist die Videoqualität der DJI Mini 2 beeindruckend. Sie reicht aus, um Aufnahmen auf einem 65-Zoll-4K-Fernseher zu zeigen. Am einfachsten lässt sich die Qualität so beschreiben: Sie entspricht der Ihres Smartphones, nur dass die Aufnahmen durch einen 3-Achsen-Gimbal perfekt stabilisiert werden.
Das Video wird etwa unscharf, wenn Sie nach links oder rechts schwenken oder sehr nah an Objekte herankommen. Aber wenn man 50 Meter weit entfernt ist, sieht alles schön scharf aus. Es gibt eine gute Detailtreue und natürlich wirkende Farben.

Die Mini 2 hat noch ein paar andere Tricks auf Lager: Sie kann automatisch 3 x 3 (oben), 180 Grad (unten) und sphärische Panoramafotos aufnehmen und zusammenfügen, automatische Belichtungsreihen für HDR-Fotos erstellen und Fotos in Intervallen zwischen 5 und 60 Sekunden aufnehmen.

Schließlich gibt es noch die QuickShots. Eine Funktion, die jedem Besitzer einer neueren DJI-Drohne bekannt sein dürfte. Dabei handelt es sich um vordefinierte Flugpfade, die (leider) in 720p aufgezeichnet werden. Damit lassen sich schnelle Videos produzieren. Sie sind auch die einzige einfache Möglichkeit, die Mini 2 dazu zu bringen, einen interessanten Punkt zu umkreisen (in der Regel sich selbst) und andere amüsante Aufnahmen zu machen.
Preis & Verfügbarkeit
Im Basispaket enthalten sind die Drohne, ein Akku und ein Paar Ersatzpropeller. Sie sollten sich jedoch für die Fly More-Kombination entscheiden. Sie ist zwar etwas teurer, aber das ist es wert. Sie enthält zwei zusätzliche Akkus, den erwähnten Propellerschutz, eine Ladestation für drei Akkus, ein 18-Watt-Ladegerät (den Power Brick), zusätzliche Propeller und eine Umhängetasche für den Transport des Ganzen.
Fazit
Mit deutlich mehr Verbesserungen und Upgrades, als es auf den ersten Blick scheint, ist die Mini 2 wirklich eine fantastische kleine Drohne. Die Videoqualität ist deutlich besser als bei der Mavic Mini. Dank der Möglichkeit, RAW-Fotos aufzunehmen sowie der automatischen Belichtungsreihenfunktion ist die Drohne auch für Luftaufnahmen ein ideales Werkzeug.
Betrachtet man die optimierten Motoren für eine bessere Windbeständigkeit, den deutlich verbesserten Controller und die massiv verbesserten Reichweite. Dann ist der Preisanstieg gegenüber dem Vorgängermodell ohne weiteres in Ordnung. Das Fehlen von Active Track ist bedauerlich, mehr noch als die fehlende Hinderniserkennung.
Spezifikationen
- Größe zusammengeklappt: 138 x 81 x 58 mm
- Größe ausgeklappt:159 x 203 x 56 mm
- Größe ausgeklappt (mit Propellern): 245 x 289 x 56 mm
- Gewicht: 249 Gramm
- Maximale Flugzeit: Bis zu 31 Minuten
- Videoauflösungen:4K mit 3.840 x 2.160 Pixel @ 24/25/30fps, 2.7K mit 2.720 x 1.530 @ 24/25/30fps, FHD mit 1.920 x 1.080 @ 24/25/30/48/50/60fps
- Maximale Bitrate: 100 Mbit/s
- Video-Format:MP4 (H.264/MPEG-4 AVC)
- Fotoformat: 12 MP JPEG, JPEG + RAW (DNG)
- QuickShot-Modi: Dronie, Helix, Rakete, Kreis, Bumerang
- Hinderniserkennung: Nein
- Windwiderstand: 8,5 bis 10,5 m/s (29 bis 38 km pro Stunde), Skala 5
- Batteriekapazität der Drohne: 2250 mAh
Wichtiger Hinweis: Beachten Sie unbedingt die aktuelle Gesetzgebung zum Betrieb von Drohnen und die Versicherungspflicht! Einen guten Überblick der aktuellen Gesetzeslage liefert diese Webseite .