Darauf haben VPN-Fans lange gewartet: In den aktuellen Laborversionen, die einen Ausblick auf das kommende Fritz-OS 7.50 geben, hat AVM das Protokoll Wireguard eingebaut. Die schlanke VPN-Software soll dafür sorgen, dass Sie einfacher eine gesicherte Verbindung übers Internet zur Fritzbox einrichten können, die sich schnell aufbaut und eine hohe Übertragungsrate bietet, weil sie weniger Rechenleistung benötigt als das bisher fürs Fritzbox-VPN genutzte Verfahren IPSec.
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Die Fritzbox dient dabei als VPN-Server für ein anderes Netzwerk mit einer Fritzbox (LAN-LAN-Kopplung) oder für den Fernzugriff per PC, Notebook und Smartphone auf das Heimnetz. Ein weiterer Vorteil: Wireguard unterstützt IPv4 und IPv6, sodass Sie per IPv6 auch auf eine Fritzbox an einem DS-Lite-Anschluss zugreifen können. Die Fritzbox muss für die VPN-Verbindung aus dem Internet erreichbar sein, was ein Myfritz-Konto oder einen anderen Dyn-DNS-Dienst voraussetzt.
Fritz-OS 7.50 im Überblick: Das Fritzfon lernt Sprechen
Das VPN-Protokoll sichert die Verbindung mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Die Fritzbox erstellt die Schlüsselpaare für den Router und den Client: Dessen Schlüssel können Sie direkt aus der Fritzbox an den Rechner oder das Smartphone übertragen, worüber Sie künftig den Fernzugriff durchführen wollen. Das müssen Sie direkt bei der Einrichtung erledigen, denn die Fritzbox speichert die Schlüssel nicht – Sie können also die Verbindungsinformationen nicht erneut über das Routermenü aufrufen, wenn Sie sie verloren haben.
Übrigens spart sich AVM in den Laborversionen fürs neue Fritz-OS die Voreinstellungen für wichtige Dyn-DNS-Dienstleister, die Sie bisher direkt auf die jeweilige Anbieter-Webseite brachte. Sie müssen jetzt die Anmeldedaten parat haben, wenn Sie die Fritzbox mit einem Dienst verknüpfen wollen.

Ist das erledigt, gehen Sie im Fritzbox-Menü auf „Internet –› Freigaben –› VPN“ und klicken auf „VPN-Verbindung hinzufügen“. Dort wählen Sie die gewünschte Client-Kategorie aus, zum Beispiel PC oder Smartphone. Anschließend vergeben Sie für die VPN-Verbindung einen Namen und wählen bei einem Rechner als Client „Verbindungskonfiguration erzeugen“. Die Fritzbox zeigt einen Text an, den Sie in die Konfig-Datei kopieren, die Sie anschließend in das passende Wireguard-Programm für das Betriebssystem Ihres Clients importieren.
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Soll ein Smartphone als Wireguard-Client dienen, blendet die Fritzbox nach einem Klick auf „QR-Code erzeugen“ einen entsprechenden Code ein, den Sie mit der Wireguard-App für Android beziehungsweise iOS fotografieren, um die Verbindung im Handy einzurichten. Diese Wireguard-Verbindung funktioniert dann nur mit diesem Client, denn anders als beim bisherigen VPN-Zugriff der Fritzbox findet beim Verbindungsaufbau keine Abfrage eines im Router hinterlegten Benutzernamens und Passworts statt. Deshalb sollten Sie die Konfigurationsdatei oder den QR-Code niemand anderem zugänglich machen, denn diese Person könnte damit die VPN-Verbindung zu Ihrer Fritzbox nutzen.
Weitere Verbesserungen für WLAN, Fritz-NAS und Smart-Home

Beim WLAN bringt die neue Firmware kleine Verbesserung, die die Transferrate sowie die Kanalauswahl im 5-GHz-Band optimieren sollen. Auch das Zusammenspiel mit einer weiteren Fritzbox als Mesh-Repeater soll jetzt besser funktionieren.
Bei der NAS-Funktion kann die Fritzbox nun auch mit einem externen Speicher umgehen, der in exFAT formatiert ist. Bisher verstand sich der Router auf die Dateisysteme NTFS, FAT/FAT32 und ext2/ext3/ext4.
Schließlich gibt es zusätzliche Komfortfunktionen in den Vorlagen für Smart-Home-Geräte: Damit können Sie zum Beispiel einfach über einen Taster wie etwa den DECT 440 das WLAN, den WLAN-Gastzugang oder den Anrufbeantworter ein- und ausschalten.