Aus und vorbei: BMW beendet die Produktion des BMW i3. BMW bestätigte uns auf Nachfrage, dass die i3-Produktion im Sommer 2022 enden werde. Damit endet die durchaus erfolgreiche Geschichte des ersten Elektro-Autos von BMW. Die australische Automobil-Nachrichtenseite “Drive” hatte zuvor unter Berufung auf einen BMW-Sprecher den Juli 2022 als letzten Produktionsmonat genannt .
BMW wird nach eigener Schätzung in den neun Produktionsjahren bis Juli 2022 rund 250.000 Fahrzeuge verkauft haben (Ende 2021 nannte BMW 225.000 verkaufte Exemplare). Der i3 rollt bis Juli 2022 in Leipzig vom Band; danach soll dort vermutlich der neue Mini Countryman gefertigt werden. Die Nachfolger des i3 im elektrischen Produktportefolio sind der iX1 und der elektrische Mini. Das Kürzel i3 soll BMW aber laut “Drive” weiter verwenden und zwar für einen elektrischen 3er, den BMW in China unter der Bezeichnung BMW i3 eDrive 35L verkaufen wolle.
i3: BMW war Vorreiter bei E-Mobilität – doch dann kam lange nichts mehr
Als BMW den i3 im Jahr 2013 vorstellte, rieben sich viele Betrachter die Augen. Die Form war mehr als ungewöhnlich, der Rahmen des Fahrzeugs war aus dem teuren Karbon gefertigt, die Türen der Rücksitze öffneten sich nach hinten, im Innenraum kamen trotz des hohen Verkaufspreises recycelte Materialien zum Einsatz und der Preis war – wie gesagt – hoch. Ein BMW eben. Vor allem aber war BMW mit dem i3 richtig früh dran, denn damals gab es in Sachen Elektro-Auto nur eine relevante Marke: Tesla. Und dann eben BMW mit dem i3 und dem i8 (der zwar kein reines E-Auto war, sondern ein Hybrid, aber trotzdem für Furore sorgte).
Den i3 bot BMW zudem gegen Aufpreis auch mit Range Extender an: der i3 Rex. Dieses Hybrid-Fahrzeug haben wir getestet: BMW i3 Rex im Test: Taugt der Elektro-Flitzer für den Alltag? Der kleine Benzinmotor, der im Rex zusätzlich verbaut war, sollte den Fahrern die Reichweitenangst nehmen; das hatte aber den Nachteil, dass der Rex eben auch alle Altlasten eines Verbrennerfahrzeugs mit sich schleppte und zudem teurer als der reine i3 war. BMW stellte den Rex bereits vor einigen Jahren wieder ein.
Doch in den Jahren nach dem spektakulären Start des i3 verließ BMW der Mut, der deutsche Vorreiter in Sachen Elektro-Mobilität stellte erstmal keine neuen E-Autos vor. Dafür erwachten andere Hersteller, neben dem dominierenden Tesla setzten allenfalls Renault mit dem Zoe und Nissan mit dem Leaf noch kleine Ausrufezeichen. Doch der i3 blieb neben Zoe und Leaf und eben zahlreichen Teslas für lange Zeit das einzige E-Auto, das man in Deutschland tatsächlich im Alltag antreffen konnte. Mittlerweile hat sich das etwas geändert, zunehmend tauchen auch VW ID.3 im Stadtbild auf.
Im Polizeieinsatz konnte der i3 aber nicht überzeugen: BMW i3 versagt als Streifenwagen: Ganoven sitzen zu eng.
Dem i3 verpasste BMW zwischendurch noch einige Auffrischungsmaßnahmen. Als 2019 über das nahe Ende des i3 spekuliert wurde, dementierte BMW das uns gegenüber. Und so hält der i3 bis zum kommenden Juli durch. Aus dem Bild deutscher Großstädte ist der i3 kaum noch wegzudenken, er gehört fest zum Verkehrgeschehen in den deutschen Städten dazu. Spannend ist nun die Frage, wie lange er sich nach Produktionseinstellung auf den deutschen Straßen halten kann. Hierbei spielt vor allem die Lebenserwartung des Akkus die entscheidende Rolle.