Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz warnen vor Abo-Fallen durch dubiose Streamingdienste. Demnach locken verschiedene Streaming-Portale Kunden mit einem kostenlosen fünftägigen Abo an – diese Masche gibt es schon länger, sie lebt nun aber wieder besonders stark auf. Die Domains hätten stets ein identisches Design, wie die Verbraucherschützer betonen. Nur der Domain-Name ändere sich ständig und alte Domains werden abgeschaltet.
Die Registrierung bei den angeblichen Streamingdiensten ist aber entweder nicht erfolgreich oder aber es können trotz Registrierung keine Filme und Serien gestreamt werden. Die Betroffenen gehen deshalb davon aus, dass die Registrierung nicht funktioniert hat und die Sache damit erledigt sei. Doch der Kunde bekommt trotzdem eine Rechnung.
Denn im Kleingedruckten findet sich ein Hinweis, dass nach fünf kostenfreien Tagen hohe Gebühren für eine Jahresmitgliedschaft fällig werden. Die Verbraucherschützer warnen: „Diese Information wird den Nutzern bei der Registrierung mit Namen, E-Mail-Adresse und Passwort jedoch nicht transparent dargestellt. Seriöse Anbieter geben Kosteninformationen vor Vertragsabschluss und verschicken zudem eine Vertragsbestätigung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu den geltenden Konditionen. Und die Inhalte des Streaming-Dienstes sind sofort verfügbar. Auf den unseriösen Webseiten sind aber offensichtlich gar keine Filme oder Serien zum Abruf vorhanden.“
Bisher kennen die Verbraucherschützer über 200 angebliche Video-Streaming-Webseiten, die in Wahrheit nur auf die Daten und das Geld der Kunden scharf sind. Die Kunden werden meist über Werbe-Pop-up-Fenster auf eine dieser angeblichen Streamingseiten gelockt. Die Kunden müssen sich für die Nutzung registrieren und dabei neben ihren Adressdaten eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer angeben. Mit diesen Daten verschicken die Betrüger dann ihre Rechnungen. Oft tappen minderjährige Kinder in diese Falle. Wenige Tage nach Registrierung von einer angeblichen Limited aus Großbritannien kommt dann per Mail eine Rechnung über knapp 400 Euro, die auf eine ausländische Bankverbindung zu zahlen sind.
Die Verbraucherschützer raten
- Rechnungen über ein vermeintliches Jahresabonnement müssen nicht bezahlt werden, wenn keine Leistung erbracht wurde.
- Betroffene sollten sich auch durch aggressive Zahlungsaufforderungen nicht einschüchtern lassen.
- Auch von angeblichen Anwälten, die die vermeintliche Rechtmäßigkeit der Forderung per YouTube-Video erläutern, sollten sich Betroffene nicht verunsichern lassen.
- Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer zuständigen Polizeidienststelle oder über die Onlinewache.
- Recherchieren Sie im Internet nach Erfahrungen zu jedem Video-Streaming-Dienst, bei dem Sie ein Abo abschließen wollen.
- Videostreamingdienste, die Ihnen merkwürdig erscheinen, können Sie zum Beispiel hier den Verbraucherschützern melden.
Verbraucherschützer warnen vor einer aktuellen Welle von Betrugsversuchen mit Videostreamingdiensten
Polizei warnt: Abzocke mit gefälschten Streamingdiensten wie Gigaflix & Co.