Laut den Experten von Jon Peddie Research stiegen die GPU-Verkäufe bis Ende 2020 um beachtliche 20 Prozent. Beflügelt wurde der Anstieg durch pandemiebedingtes Gaming, einem neuen Mining-Hype und der großen Nachfrage nach Laptops, wie die Kollegen der PC World berichten.
Von der GPU-Knappheit betroffene Gamer sollten allerdings bald aufatmen können. Denn der Kryptowährungshype, der die bereits begrenzten Kartenvorräte weiter verknappt hat, könnte gerade zusammenbrechen.
Jon Peddie von JPR, der den Grafikmarkt bereits seit drei Jahrzehnten verfolgt, erwartet, dass die neue Variante von Ethereum wahrscheinlich GPUs zum Minen weniger kosteneffizient machen werde: “Ethereum, die am besten geeignete Coin für GPUs, wird sich zeitnah in Version 2.0 aufspalten und GPUs obsolet machen”, erklärte er. “Es wäre sehr dumm, heute in eine stromfressende High-End-GPU für Krypto-Mining zu investieren.”
Gerade im dritten Quartal 2020 stieg die Nachfrage am Grafikmarkt dramatisch an, da viele Schüler und Studenten vermehrt in virtuellen Klassen unterrichtet wurden. Computer wurden noch begehrter als zu Beginn des Jahres, als der pandemiebedingte Shutdown die Menschen zuerst in die Häuser trieb.
AMD und Intel im Aufschwung
Das starke dritte Quartal hat in dem Fall auch den Aufschwung für das vierte Quartal des Jahres geebnet. Das Marktforschungsunternehmen gab für das vierte Quartal einen prozentualen Anstieg der ausgelieferten GPU-Einheiten anstelle von Stückzahlen an, und zwar um 20,5 Prozent. AMD und Intel haben davon am meisten profitiert – ihre GPU-Lieferungen stiegen um 6,4 Prozent bzw. 33,2 Prozent. Die Gesamtzahl der ausgelieferten GPU-Einheiten für das gesamte Jahr 2020 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent.
JPR sagt zwar nicht genau, wie viele oder welche Arten von GPUs ausgeliefert wurden, aber es scheint wahrscheinlich, dass die Grafikkerne von AMD und Intel, die in die mobilen CPUs der Unternehmen integriert sind, den größten Anteil ausmachen. Die Auslieferungen an dedizierten GPUs des GPU-Herstellers Nvidia gingen im gleichen Quartal um 7,3 Prozent zurück – ein weiteres Indiz dafür, dass die integrierten GPUs von AMD und Intel den Anstieg anführen. Allerdings konnte Nvidia seinen Anteil am Markt für Grafikkarten im letzten Quartal 2020 auf 82 Prozent steigern, im Vergleich zu seinem Anteil von 73 Prozent in Q4 2019. Intel hat immer noch keine Präsenz bei echten dedizierten Grafikkarten, sodass diese Zahlen bedeuten, dass AMDs Anteil auf 18 Prozent schrumpfte, von dem 27-prozentigen Anteil, den es im letzten Quartal 2019 hielt.