Aber was sind Treiber eigentlich? Sie sorgen dafür, dass die elektrischen Signale auch in Schall umgewandelt werden – quasi handelt es sich um winzige Lautsprecher, die direkt in Ihren Ohren sitzen. Deshalb haben sie maßgeblichen Einfluss darauf, wie die Audioqualität am Ende ausfällt.
Ein Kopfhörertreiber besteht aus drei Komponenten: Aus einem Magneten, der ein Magnetfeld erzeugt, sowie aus Schwingspulen, die zur Tonerzeugung die Membran bewegen, sobald Strom durch sie fließt, und schließlich aus der Membran selbst, die vibriert und damit Schallwellen erzeugt. Nun geben viele Hersteller die Durchmesser der verbauten Treiber an; typisch für Gaming-Headsets sind zum Beispiel 40 Millimeter. Tatsächlich sorgen größere Treiber für einen kräftigeren Bass und eine höhere Maximallautstärke. Über die Audioqualität an sich sagt die Größe jedoch herzlich wenig aus, denn hierbei spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise neigen große Audiotreiber dazu, hohe Frequenzen nicht ganz so sauber wie kleinere Modelle wiederzugeben.

Vielmehr bestimmt die Qualität der Treibereinheit und die gewählten Materialien den Ton. Wichtige Rollen spielen unter anderem auch die verwendete Polsterung und das Gehäuse der Ohrhörer respektive -muscheln. Auch Dinge wie der Frequenzbereich wirken sich auf den Klang in der Praxis aus.
Selbst der Einsatz von mehreren Treibern in einem Ohrhörer, die sich dann beispielsweise getrennt voneinander jeweils nur um einen Frequenzbereich kümmern müssen, ist kein Garant für einen guten Klang. Dank immer cleverer Techniken sind Einfachtreiber empfehlenswert. Hier gibt es fünf verschiedene Arten: dynamische Treiber (weit verbreitet), planarmagnetische Treiber (im High-End-Bereich vor allem weit verbreitet), Balanced-Armature-Treiber (sehr kleine Treiber, beispielsweise für In-Ears), elektrostatische Treiber (selten und sehr kostspielig) sowie Knochenleitungstreiber (direkte Übertragung auf das Innenohr des Hörers über die Knochen).

Doch für welche Treiber sollen Sie sich nun entscheiden? Da kommt es ganz auf die persönlichen Vorlieben an. Wer zum Beispiel gerne eintauchen möchte und gern kräftige Klänge hört, der greift zu dynamischen Treibern. Fürs Gaming eignen sich hingegen die Balanced-Armature-Varianten, die eine gute Isolation ermöglichen und eine recht breite Klangbühne bieten. Anspruchsvolle Audio-Enthusiasten, die bereit sind, viel Geld auszugeben, greifen zu planar-mangetischen oder elektrostatischen Treibern. In jedem Fall haben Treiber den wohl größten Einfluss auf die Klangqualität – nur sollte Ihre Kaufentscheidung eben nicht auf dem Durchmesser der Treiber beruhen, da noch einige weitere Faktoren den Sound beeinflussen.
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