Microsoft hat seinem Betriebssystem Windows 10 und 11 zwei Optionen spendiert, die die Weggabe eines PCs erleichtern sollen. Sie finden sie in den Einstellungen, die Sie mit der Tastenkombination Windows-I öffnen. Klicken Sie dort bitte auf den Eintrag „Update und Sicherheit“. Auf der linken Seite wählen Sie danach „Wiederherstellung“ und in der rechten Fensterhälfte unter dem Punkt „Diesen PC zurücksetzen“ sodann die Option „Los geht’s“. Im nachfolgenden Fenster wählen Sie „Alles entfernen“. Windows macht Sie darauf aufmerksam, dass mit dieser Einstellung nur Dateien entfernt werden: „Das ist schneller, aber weniger sicher“.
Sofern Sie den Rechner lediglich zurücksetzen und weiter selbst nutzen wollen, können Sie dies so belassen. Soll das System aber an jemand anderen gehen, klicken Sie auf „Einstellungen ändern“ und schalten jetzt die „Datenlöschung“ ein, die den ungenutzten Speicherplatz der Festplatten komplett bereinigt, mehrere Stunden dauern kann und die Wiederherstellung von Daten wesentlich erschwert. Per Klick auf „Bestätigen“ geht es los. Beide Optionen setzen Windows 10 auf den Auslieferungszustand zurück, eine Neuinstallation des Betriebssystems ist nicht notwendig.

Wenn Sie nun versehentlich die erste und schnellere Option gewählt haben, obwohl Sie den PC eigentlich aus der Hand geben wollen, brauchen Sie die Datenlöschung nicht erneut durchzuführen. Stattdessen können Sie den ungenutzten Speicherplatz auch nachträglich überschreiben lassen, um so eine Wiederherstellung zu erschweren. Das erledigen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung. Rufen Sie diese als Administrator auf, indem Sie in das Windows-Suchfeld Eingabeaufforderung eintippen und daraufhin den Befehl „Als Administrator ausführen“ anklicken. Der Befehl für das sichere Überschreiben (oder „Schreddern“) von ungenutztem Speicher lautet cipher /w:c:.
In diesem Fall würde der gesamte ungenutzte Speicher des C-Laufwerkes geschreddert – ersetzen Sie den Buchstaben mit dem des jeweils gewünschten Laufwerkes. Dieser Befehl geht folgendermaßen vor, um eine Datenwiederherstellung zu erschweren: Als Erstes wird der freie Platz mit Nullen überschrieben, anschließend mit Einsen, um im nächsten Schritt wieder mit zufälligen Daten gefüllt zu werden. Abhängig von der Größe und der Geschwindigkeit des Speichermediums kann sich das Überschreiben deshalb auch über mehrere Stunden hinziehen.

Streng genommen ist diese Methode allerdings nur zu 99,99 Prozent sicher – rein theoretisch besteht also immer noch die Möglichkeit, dass sich die Daten wiederherstellen lassen. Aber seien Sie beruhigt: Dafür ist einiges an Aufwand und Investition notwendig. Wenn Sie noch mehr Sicherheit wollen, sollten Sie bei SSDs einen sogenannten Secure Erase durchführen und HDDs komplett formatieren und überschreiben. Die Windows-Option mit der Datenlöschung dürfte für den Heimgebrauch aber in der Regel absolut ausreichen.